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Im Dokument Jahrbuch Standort Meschede: 2013 (Seite 55-89)

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Elektrotechnik

Aus Forschung und Lehre

Plädoyer für Algorithmen

Informatik und Mathematik gehören oft zu den eher ungeliebten Fächern von Wirtschafts- oder Ingenieurstudenten. Eine Einstellung, die Prof. Dr. Jürgen Willms nicht teilt und gerne ändern möchte. Ihn fasziniert die Welt der Algorithmen.

»Algorithmen sind Rezepte, die so formuliert werden, dass ein Com-puter sie versteht«, meint Willms. Der Entwurf eines Algorithmus ist dabei eine kreative Tätigkeit, vergleichbar mit der Kreation eines neu-en Kochrezepts. Am Ende sollte durch neu-entsprechneu-ende Kombination der »Zutaten« ein schmackhaftes Gericht beziehungsweise ein opti-males Lösungsverfahren herauskommen. Ein Beispiel aus der Praxis von Professor Willms: Für Thyssen-Krupp löste er ein Problem mit sogenannten »Hammerbrechern«.

Diese bis zu über 200 Tonnen schweren Maschinen zerkleinern Ge-stein. Damit ein Hammerbrecher rund läuft, müssen durch geschickte Wahl der Hammeranordnung die Unwuchtkräfte minimiert werden.

Willms entwickelte ein Programm, das mithilfe von evolutionären Algorithmen optimale Hammeranordnungen findet. Die Lösung ergibt sich auch bei praktischen Problemen fast immer durch Abstraktion.

»Ich habe die Hammerbrecher nie gesehen, lediglich die Baupläne«, erklärt Willms.

57 Computerspiele in der Lehre

Trotz aller Begeisterung für die Abstraktion sieht Professor Willms natürlich auch die Vorteile einer anwendungsorientierten Vorge-hensweise, insbesondere in der Lehre. Seine Studierenden versucht er neuerdings im Wahlpflichtfach Anwendungsprogrammierung im wahrsten Sinne des Wortes spielerisch zu begeistern. Grundlage ist

eine sogenannte »Game-Engine«, wie sie für die Entwicklung von Konsolen- und Computerspielen eingesetzt wird. Aktuell lassen die Studierenden hier Roboter Aufgaben in einer virtuellen dreidimensio-nalen Welt erledigen. Dafür müssen sie Programme entwickeln, wel-che Sensordaten auswerten und visualisieren und in der Lage sind, die Roboter mithilfe von Algorithmen in Echtzeit zielgerichtet zu steuern.

Der Funke der Begeisterung ist offensichtlich übergesprungen. »Die Robotersimulation macht schon Spaß«, sagt der am Fach teilnehmen-de Oliver Kern.

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Spannende Forschungsergebnisse

Die Zeit an einer Fachhochschule ist gut gefüllt mit Aufgaben in der Lehre. Trotzdem ist es Professor Willms gelungen, eine theoretisch orientierte Forschungsarbeit abzuschließen. Eine Veröffentlichung er-folgt in »IEEE Transaction on Information Theory«, einer Zeitschrift mit weltweitem Renommee als Fachjournal für Informationstheorie. Ein Editor und zwei unabhängige Gutachter haben Willms Arbeit unter wissenschaftlichen Kriterien geprüft, bevor die Zusage zur Veröffent-lichung erfolgte.

Die Arbeit untersucht Autokorrelationen binärer Folgen. Mithilfe der gefundenen Ergebnisse können unter anderem neue effiziente Berechnungsalgorithmen formuliert werden. Klingt nach trockener Theorie. Ist es zunächst auch.

Das Autokorrelationsverhalten binärer Folgen lässt sich als Fra-gestellung in der Nachrichtentechnik einordnen. In einem anderen Gewand spielt die Fragestellung eine Rolle in der Mathematik in den Bereichen komplexe Analysis und Zahlentheorie. Aber auch in der statistischen Mechanik wird sie bei der Untersuchung von minima-len Energiezuständen bei einfachen Vielteilchensystemen untersucht.

Wem das noch zu abstrakt ist: Es gibt auch konkrete Anwendungen.

Binäre Folgen mit minimalen Autokorrelationen werden in der Radar-technik oder bei GPS-Ortungssystemen benutzt. Letztlich handelt es sich um scheinbar völlig unterschiedliche Problemfelder. »Es ist aber immer die gleiche Fragestellung und das ist einfach faszinierend«, fin-det Willms.

59 Vollständiger Titel und Bezug der Veröffentlichung:

Willms, Jürgen, »Autocorrelations of Binary Sequences and Run Structure«, IEEE Transactions on Information Theory, vol. 59, no. 8, pp. 4985 - 4993, Aug. 2013, doi: 10.1109/TIT.2013.2259293 (auch ver-fügbar als arXiv preprint auf dem Dokumentserver der Cornell Uni-versity, USA: arXiv:1206.4572, http://arxiv.org/abs/1206.4572 und unter:

http://www.fh-meschede.de/public/willms/research/

willms_RunStructureTIT2259293.pdf)

Lichtleiterseminar

Zum achten Mal konnte im Rahmen der Vorlesungen Kommunikati-onsnetze 1 und 2, ein zweitägiges Blockseminar zum Thema Technik, Aufbau und Anwendung von Lichtwellenleitern (LWL) angeboten werden. An diesem Seminar nahmen insgesamt zehn Studierende sowie Mitarbeiter des BBCC.NRW teil, die

vertiefend die theoretischen Grundlagen der LWL-Übertragung nahe gebracht bekamen. Die immer wieder aktualisierte Veranstaltung ist aufgrund der prakti-schen Übungen mit Glasfasern insbe-sondere deren messtechnische Erfassung und Bewertung bei den Studierenden sehr beliebt. Die Veranstaltung wurde in bewährter und hervorragender Zusam-menarbeit von Herrn Dipl.-Ing. Werner

Stelter (bfe, Oldenburg) durchgeführt. Der Gastdozent berichtete anschaulich über den Einsatz der LWL-Technik von der Gebäude-technik bis hin zur Weitverkehrskommunikation. Dieses wurde durch umfangreiches Anschauungsmaterial unterstützt.

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Crossmediale Public Relation

Brandbekämpfung, Brandvorbeugung – keine Frage, die Freiwillige Feuerwehr hilft jedem. Ehrenamt und Engagement sind aber nicht selbstverständlich. Die Freiwillige Feuerwehr braucht Unterstützung.

Nicht nur von ausreichend Mitgliedern und genug Nachwuchskräften sondern auch von Bürgern, Politik, Unternehmen und Verwaltung.

Wie kommuniziert man so eine Botschaft an diese Bezugsgruppen der Feuerwehr? Mit dieser Frage trat der Kreisfeuerwehrverband Hoch-sauerlandkreis im Herbst 2012 an die Hochschule heran.

Eine Problemstellung, die sich gut in einem technischen Wahlpflicht-modul mit dem Ziel des problemorientierten Lernen einbringen lässt.

Dies fanden zumindest die Dozenten Prof. Dr. Stephan Breide und Christian Klett, die das Fach »Crossmediale Public Relation« gemein-schaftlich aus der Taufe hoben. Die Aufgabe der Studenten im Winter-semester 2012/13 war es entsprechend, ein Kommunikationskonzept an die Bezugsgruppen der Feuerwehr medial umzusetzen.

Im ersten Schritt arbeiteten sich die Teilnehmer mit Hilfe des Kreis-feuerwehrverbandes in die Gegebenheiten ein. 17 Minuten bis zum Einsatzort bei Tag oder Nacht – sonst ist kein Überleben im Rauch möglich. Die Freiwillige Feuerwehr in Hochsauerlandkreis schafft es im Durchschnitt in neun Minuten. Damit das funktioniert, ist die Organisation auf Arbeitgeber angewiesen, die ihre Mitarbeiter zum Engagement in der Feuerwehr ermutigen und diese im Einsatzfall – ohne zu zögern – freistellen.

Der Einsatzfall sollte nur dann ausgerufen werden, wenn tatsäch-lich Gefahr für Leib und Leben besteht. Oft genug wird jedoch die 112 gewählt, wenn die eigene Katze nicht vom Baum kommt oder der Keller unter Wasser steht. »Die Freiwillige Feuerwehr ist kein Spaß-verein!«, meint Kreisbrandmeister Martin Rickert. »Hier werden nor-male berufstätige Menschen Tag und Nacht aus dem Alltag gerissen!

Wozu? Um Leben zu retten!« Und last but not least: Um auch künftig

61 die Einsatzbereitschaft aufrecht erhalten zu können, ist die Feuerwehr

auf Nachwuchs angewiesen. Auch dieser muss angesprochen und ge-wonnen werden.

Am 1. Februar präsentierten die Studierenden ihre Ergebnisse vor Vorstandsmitgliedern des Kreisfeuerwehrbandes: einen bunten aber abgestimmten Mix aus Websites, Social Media, Imagefilmen, Guerilla-Aktionen, Pressemitteilungen und anderen medialen Elementen.

Ein Highlight: die Studierenden Aileen Figgen und Fabian Jansen drehten im Medientechnik-Labor der Fachhochschule einen Trickfilm mit Playmobil-Figuren. Sie bedienten sich hierzu der Stop-Motion-Technik, die die Figuren Bild für Bild zum Leben erwecken. Der Film zeigt, wie ein Brandfall im Hochsauerlandkreis mit und ohne freiwillige Rettungskräfte aussähe. Eine wahre Sisyphos-Arbeit, denn der Film entstand aus 1 000 einzeln aufgenommenen Bildern.

Ana Sofia Frazao, Diana Kaczorowski und Ricarda Martin haben sich hingegen die Jugendfeuerwehr vorgenommen. Sie erstellten eine In-ternetpräsenz, richteten eine Facebook-Gruppe ein und drehten einen Imagefilm. Wobei sie kalte Finger bekamen, denn die Dreharbeiten liefen während einer eigens inszenierten Übung bei Schnee und Eis im Dezember.

Eine Übung der Jugendfeuerwehr wurde gefilmt – unter winterlichen Bedingungen Quelle: Privat

Sisyphos lässt grüßen: Dreharbeiten zum Stop-Motion-Film mit der Playmobil-Feuerwehr Quelle: FH Südwestfalen

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Der Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes zeigte sich auf jeden Fall vom Einsatz und den Ergebnissen der Studierenden beeindruckt.

»Darauf lässt sich aufbauen«, meint Geschäftsführer Jochen Woelke.

Vortrag im Kolloquium des IRTs

Auf Einladung des Instituts für Rundfunktechnik (IRT) in München-Unterföhring hielt Herr Prof. Lüders im Februar 2013 im Rahmen des dort regelmäßig stattfindenden wissenschaftlichen Kolloquiums einen Vortrag mit dem Titel »Überlegungen zur Kapazität und zum zukünf-tigen Spektrumsbedarf von Mobilfunknetzen«. Es handelt sich dabei um ein Thema, was derzeit zwischen Mobilfunkern und Rundfunkan-stalten intensiv und kontrovers diskutiert wird. Auch im Anschluss an den Vortrag von Herrn Lüders ergab sich unter den zahlreichen Zuhö-rern im Kolloquium eine längere und lebhafte Diskussion.

Hintergrund ist der folgende:

Während bis etwa zum Jahr 2007 Sprachdienste den bei weitem überwiegenden Anteil bei der Nutzung der Mobilfunknetze ausmach-ten, stieg danach mit der Verbreitung von Netbooks und Smartphones die übertragene Datenmenge durch Datendienste drastisch an – mit Steigerungsraten von mehr als 100 Prozent pro Jahr. Somit stellt sich die Frage, ob das im Jahre 2010 erworbene Spektrum von etwa 100 MHz pro Betreiber ausreicht, den zu erwartenden deutlichen Zu-wachs bei den Datendiensten abzudecken – und dies ohne einen signifikanten Neubau von Standorten. Auf der Basis von Statistiken der Bundesnetzagentur, veröffentlichten Prognosen zur Datennut-zung sowie von eigenen Simulationen zur spektralen Kapazität von Mitarbeit in Fachverbänden und Teilnahme an Tagungen

63 LTE-Mobilfunknetzen unter verschiedenen Randbedingungen werden

für unterschiedliche Szenarien die folgenden Fragestellungen unter-sucht: Wie groß ist der Spektrumsbedarf in etwa zehn Jahren? Wie ist dabei das Verhältnis zwischen Down- und Uplink? Sind weitere Fre-quenzbänder in Bereichen unter 1 GHz erforderlich, wie sie als Digitale Dividende 2 bei der World Radio Conference diskutiert werden?

ITG-Fachtagung mit Vorstellung einer Masterarbeit aus Meschede

Prof. Dr. Stephan Breide leitet den Fachausschuss 3.1 »Grundlagen und Systeme elektronischer Medien« der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) im VDE. Im Berichtszeitraum führte der Fachaus-schuss eine Fachtagung zum Thema »Stereoskopie, 3D und Super High-Resolution« beim Fraunhofer-Institut - Heinrich Hertz Institut (HHI) in Berlin durch. Die Veranstaltung wurde am 25. Oktober 2012 im Theseus Innovationszentrum in Berlin durchgeführt, so dass sich die Möglichkeit ergab, sehr aufwendige Produktions- und Wiedergabe-systeme für Super High Resolution Bilder auf 180 Grad Projektionen zu besichtigen. Im Rahmen der Vorträge wurden die Prinzipien der Auf-nahme, Nachbearbeitung und Wiedergabe derartiger Videosequenzen behandelt. Die FH-SWF

beteiligte sich mit einem Beitrag, der die Ergeb-nisse einer Masterarbeit vorstellte.

Ein weiteres Treffen erfolgte im April 2013 ge-meinsam mit dem FA 3.3 der ITG ebenfalls in Berlin und behandelte das

The-ma der Mediendistribution Jens Wiggenbrock und Prof. Dr. Stephan Breide

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über unterschiedliche Medienplattformen (Mobilfunk, Rundfunk und Internet-Streaming).

Der Fachausschuss 3.1 der ITG im VDE trifft sich in der Regel zweimal im Jahr an verschiedenen Orten. Mitglieder sind Vertreter der Indus-trie, des öffentlichen und privaten Rundfunks, der Medienkonzerne und Netzbetreiber sowie der Hochschulen. Aufgabe der Fachaus-schüsse des VDE ist der technisch-wissenschaftliche Austausch im jeweiligen Fachgebiet.

Teilnahme an der Dortmunder Multimedia Fachtagung Am 26. und 27. Februar 2013 nahm Prof. Breide an der Dortmunder Multimedia Fachtagung teil. Diese wurde an der Universität Dort-mund zum 15. Mal durchgeführt. Ein dichtes Tagungsprogamm mit einer Vielzahl hochkarätiger Vorträge macht diese Veranstaltung seit vielen Jahren zu einem wichtigen Ereignis in der Branche der elekt-ronischen Medien. Dabei liegt der Schwerpunkt generell eher auf den technisch-wissenschaftlichen Fragestellungen der Medienproduktion, Bearbeitung und Verteilung. Insbesondere die Verteilung von Me-dieninhalten über unterschiedliche Netzwerke (z. B. mobile und feste Netze) stand im Mittelpunkt. Die sehr interessante Tagung, die von ca. 100 Teilnehmern besucht wurde, wurde durch eine Postersession mit Darstellung von experimentellen Ergebnissen und der Ausstellung von Experimentalaufbauten ergänzt.

65 Kontakte zur Firma WISI Communications

Über eine Bachelor-Arbeit des ET-Studierenden Lars Werle zum Thema »Simulation von Chromatischer Dispersion auf optischen Übertragungsstrecken in Breitbandkabelnetzen« ergaben sich mehre-re intensive Kontakte zu der Firma WISI Communications in Niefern-Öschelbronn bei Pforzheim. WISI Communications ist ein bedeuten-der Hersteller und Anbieter von Produkten und technischen Lösungen für den Fernsehtechnikbereich. Dazu gehört die Empfangs- und Ver-teiltechnik für private Anwender, Systemanbieter oder Kabelnetzbe-treiber. WISI Produkte sind Bestandteil in modernen, interaktiven und multimedialen Kabelnetzen oder in Satelliten-Empfangsanlagen.

In seiner Bachelor-Arbeit hat Lars Werle mittels umfangreicher und detaillierter Matlab-Simulationen die Auswirkungen und potenzielle Gegenmaßnahmen bei unerwünschten Effekten untersucht, die in einem Fernseh-Verteilnetz auftreten, das sich aus Kombination von Glasfaser- und Kupferkoaxial-Kabeln

zu-sammensetzt. Die entwickelte Software hat einen sehr großen Nutzen bei der Planung von solchen Hybrid-Glasfaser-Koaxialkabel-Netzen sowie bei der Aus-wahl der erforderlichen Komponenten.

Ebenso können damit Gegenmaßnahmen gegen die unerwünschten Effekte erar-beitet werden. WISI Communications war mit der Arbeit äußerst zufrieden und konnte sie bei Machbarkeitsanalysen für verschiedene Kunden spontan und er-folgreich einsetzen.

v.l.:Herr Neuhäuser, Herr Maurer, Herr Werle (alle WISI), Prof. Breide, Prof. Lüders

Zusammenarbeit mit externen Unternehmen und Einrichtungen

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Bei einem Besuch in Niefern-Öschelbronn konnte Prof. Lüders die verschiedenen Entwicklungslabore besichtigen und intensive Gesprä-che mit den jeweiligen Laborleitern führen.

Im Oktober 2012 gab es dann einen Gegenbesuch von verschie-denen Mitarbeitern der WISI Communications GmbH sowie deren Entwicklungsleiter Herrn Maurer. Nach einer Führung durch die FH in Meschede und die Labore für Elektronik und Hochfrequenztechnik sowie für Kommunikationsnetze und Multimedia gab es einen regen Austausch zu möglichen Kooperationen.

Zusammenarbeit mit Museen und Kultureinrichtungen

Die seit mehreren Jahren bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Labor von Prof. Breide mit Museen der Region konnte auch im Jahr 2013 fortgesetzt werden. Verschiedene Projekt- und Abschluss-arbeiten beschäftigten sich mit der medialen Umsetzung und den da-für erforderlichen technischen Plattformen. Da es sich um technische Museen handelt, war es u. a. Ziel, technische oder nutzungstypische Zusammenhänge darzustellen, die nicht unmittelbar aus den ausge-stellten Maschinen ersichtlich sind oder aus Sicherheitsgründen nicht immer gezeigt werden können.

Die umfangreichen Arbeiten für das Maschinen- und Heimatmuse-um Eslohe (DampfLandLeute) zur medialen Aufarbeitung des Berei-ches »Landwirtschaft im Sauerland« konnten weitgehend abgeschlos-sen werden. Hier sei dem dortigen Museumsverein, insbesondere Frau Schulte und Herrn Fiebig für die gute Zusammenarbeit gedankt.

Ferner wurden für das museale Sägewerk in der Sägemühle bei Remblinghausen im Rahmen einer studentischen Abschlussarbeit verschiedene Filme erstellt, die wesentliche Teile der Mühle, deren Geschichte und die Herstellung von speziellen landwirtschaftlichen

67 Arbeitsgeräten, die dort gefertigt wurden darstellen. Die Filme werden

nun im Rahmen von Führungen in der Mühle gezeigt.

Eine weitere Zusammenarbeit besteht mit dem Heinrich-Lübke-Haus bei Sun-dern. Nach Abschluss der Ausarbeitung eines generellen Medienkonzeptes in Zusammenarbeit mit der Fa. WA-Me-dien, erfolgt nun dessen schrittweise Umsetzung, wobei mit dem Bereich der Auslandsbesuche von Heinrich-Lübke begonnen wurde. Die erfolgreiche Zu-sammenarbeit mit WA-Medien wird

fortgesetzt; Herrn Weirich sei an dieser Stelle sehr für seine Mitarbeit gedankt. Von Seiten der Stadt Sundern zeichnen Frau Koch und Herr Jakob verantwortlich, denen an dieser Stelle sehr für die gute Zusam-menarbeit und das hohe Engagement in diesem Projekt gedankt wird.

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Ausbildung in Kooperation mit Uniserve

Christian Babilon hat mit Erfolg seine Abschlussprüfung zum IT-Systemelektroniker bestanden. Er hat die Hochschule verlassen und wurde vom kooperierenden Unternehmen, der Uniserve GmbH Me-schede übernommen.

Neu eingestellt wurde Matthias Scharfen, der sich gegen eine Viel-zahl guter Bewerber durchsetzte und seine Ausbildung zum IT-Syste-melektroniker zum 1. August 2013 antrat.

Die Auszubildenden im Labor von Prof. Breide, die in kompetenter Weise hochschulseitig durch Klaus Sonnenkemper betreut werden, unterstützen in vielen Bereichen die Arbeiten des Fachbereiches, insbesondere die neu hinzukommenden Kolleginnen und Kollegen der nicht-technischen Fächer bei technischen Fragestellungen. Die Ausbildung wird weiterhin in bewährter Kooperation mit der Firma Uniserve, Meschede durchgeführt, die insbesondere den kaufmänni-schen Teil und den Kundenbereich abdeckt. Für diese langjährige, gute und vor allem unkomplizierte Zusammenarbeit sei stellvertretend den Geschäftsführern Herrn Grünewald und Herrn Kuschwald besonders gedankt.

Personalien

69 40 Jahre an der Hochschule, ein Brief von Joachim Friedrich

Nach ca. neun Jahren in der freien Wirtschaft, einschließlich Lehre, begann ich am 1. April 1973 meinen Dienst an der Gesamthochschule Paderborn.

Meine erste Aufgabe war die Betreuung des Physik- und des Rege-lungstechniklabors. Später übernahm ich noch das neu geschaffene Mikroprozessorlabor. Mit einer wachsenden Zahl an Studenten, Stu-dentinnen konnte man damals noch ein einer Hand

abzählen, wurde der Zeitaufwand zu groß für die Be-treuung von drei Laboren. Somit war ich nun nur noch für die Physik zuständig.

1977 bin ich in den Fachbereichsrat gewählt worden, in welchem ich bis heute tätig bin. Da es seitdem gro-ße Personalveränderungen gegeben hat, war ich auch an vielen Berufungskommissionen beteiligt.

Auch die Beschaffung und Wartung sowie die Be-nutzerbetreuung der audiovisuellen Medien zählt zu meinen Aufgabenfeldern.

Des Weiteren habe ich jahrelang Auszubildende ge-schult. Dabei stand die Praxis im Vordergrund.

Zusätz-lich stehe ich seit meinem Dienstbeginn als Ersthelfer zur Verfügung.

Mittlerweile sind 40 Jahre ins Land gegangen und ich freue mich noch auf zwei weitere gute Jahre.

Joachim Friedrich

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Unternehmensverband Westfalen Mitte zeichnet Mescheder Studierenden aus

Insgesamt fünf Förderpreise wurden bei der diesjährigen Mitglie-derversammlung des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte an Absolventen verliehen, die hervorragende Bachelorarbeiten mit be-sonderem Praxisbezug verfasst haben. Erstmals wurde der Preis auch an Absolventen der Hochschule Hamm-Lippstadt vergeben.

Bei der diesjährigen Förderpreis-Verleihung gab es im Vergleich zum Vorjahr gleich mehrere Neuerungen. Erstmals hat auch die Hochschu-le Hamm-Lippstadt Absolventen hervorgebracht. »Um die Chance auf eine Auszeichnung nicht zu sehr zu verkleinern haben wir einen vierten Preis ergänzt – und dieses Jahr gibt es gleich zwei davon«, so Egbert Neuhaus zu den Veränderungen.

Ziel des Förderpreises ist die Würdigung herausragender Bache-lor- bzw. Masterarbeiten sowie die Hochschulen mit den heimischen Unternehmen in Kontakt zu bringen. »Um den Technologie-Transfer in unserer Region anzukurbeln, ist der regelmäßige und intensive Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft für die Entwicklung unseres Standortes sehr bedeutsam«, meint auch Egbert Neuhaus, der Vorsitzende des Unternehmensverbands.

Der erste Preis wurde mit 2 500 Euro Preisgeld dotiert, der Zweite mit 2 000 Euro, der dritte Preis mit 1 500 und die beiden vierten Aus-zeichnungen mit jeweils 1 000 Euro.

Maschinenbau

Kooperationen mit Industrie und Institutionen

71 Stephan Didam, Absolvent der Fachhochschule Südwestfalen,

Stand-ort Meschede im Bereich Maschinenbau, erreichte mit seiner Arbeit

»Verbesserung einer Stift-Leiter-Befestigung in einer 63A Steckvor-richtung« den zweiten Platz. In

Zusam-menarbeit mit der Firma Mennekes aus Kirchhundem, untersuchte Herr Didam eine Rahmenklemme der Stift-Leiter-Befestigungen und konnte sie sowohl werkstofftechnisch als auch konstruktiv verbessern. Dies erreichte er mithilfe von Werkstoffuntersuchungen, Festigkeitsbe-rechnungen und durch die Verwendung der »Finiten Elemente Methode«.

Praxissemester in Neuseeland

Dem Vorurteil des äußerst standorttreuen Sauerländers sind bisher 20 Studierende des Fachbereichs mit größtmöglicher Reisebereit-schaft eindrucksvoll begegnet: Durch eine Projekt- bzw. Abschluss-arbeit oder ein Auslandspraxissemester in Neuseelands Hauptstadt Wellington. Seit 2005 besteht nun schon eine von Prof. Dr. Wolfram Stolp initiierte Kooperation mit dem Wellington Institute of Techno-logy (WelTec) und dessen Technologietransferzentrum »Centre for Smart Product«, die die Grundlage für die vielen erfolgreichen studen-tischen Projekte darstellt.

Das WelTec ist eine Bildungseinrichtung, die am besten als Kombina-tion aus Berufsbildungszentrum und Fachhochschule zu beschreiben ist. Aktuell sind an fünf Standorten insgesamt ca. 9 500 Studierende eingeschrieben (4 400 vollzeitäquivalent). In den Bereichen Maschi-nenbau, Elektrotechnik und Bauingenieurwesen kann dort der Grad

Die Preisträger (Stephan Didam, 1. v. r.) zusammen mit Egbert Neuhaus (3. v. l.). [Quelle: Privat]

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»Bachelor of Engineering Technology« erworben werden (entspricht Bachelor of Engineering an der FH Südwestfalen). Durch die Lage des Hauptcampus im Hutt Valley vor den Toren Wellingtons, eingebettet in eine waldreiche und im weiteren Umfeld eher ländlich geprägte

»Bachelor of Engineering Technology« erworben werden (entspricht Bachelor of Engineering an der FH Südwestfalen). Durch die Lage des Hauptcampus im Hutt Valley vor den Toren Wellingtons, eingebettet in eine waldreiche und im weiteren Umfeld eher ländlich geprägte

Im Dokument Jahrbuch Standort Meschede: 2013 (Seite 55-89)