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Wirkung von Antagonisten auf die exogene Transmitterapplikation

3. ERGEBNISSE

3.4 N EUROPHARMAKOLOGIE

3.4.3 Wirkung von Antagonisten auf die exogene Transmitterapplikation

Die bisherigen Befunde deuteten auf eine signifikante Beteiligung Apamin-sensitiver Mechanismen bei der EFS-induzierten Hemmung hin. Daher war die nächste Frage, welche der in Frage kommenden Transmitter über einen Apamin-sensitiven Mechanismus wirken.

Daher wurde untersucht, ob die hemmende Wirkung von NO, ATP, VIP oder PACAP durch Apamin blockiert werden kann. Da PACAP und VIP im Jejunum-Längsmuskel keine

Wirkung hatten, lag, wie zu erwarten, keine Apamin-Sensitivität vor (Abb. 27 und Abb. 31).

Der hemmende Effekt von Nitroprussid oder VIP konnte in keinem Gewebe von Kolon und Jejunum durch Apamin blockiert werden (Abb. 24 bis Abb. 31). Die transiente ATP-induzierte Hemmung wurde jedoch im Kolon und im Jejunum vollständig durch Apamin blockiert (Abb. 24 bis Abb. 31). Im Zirkulärmuskel des Kolons und des Jejunums kehrte sich die Wirkung von ATP unter Apamin-Gabe um und es wurde eine kontraktile Antwort

registriert (Abb. 24, Abb. 28 und Abb. 26, Abb. 30). Diese ATP-induzierte Kontraktion war TTX insensitiv, d. h. sie beruhte auf direkter Aktivierung der Muskulatur. Zusätzlich erwies sich auch die hemmende Wirkung von PACAP im Kolon-Längsmuskel und im Jejunum-Zirkulärmuskel als Apamin-sensitiv (Abb. 25, Abb. 29 und Abb. 26, Abb. 30).

Diese Befunde zusammen mit den Ergebnissen der direkten Transmitterwirkungen und den neuropharmakologischen Untersuchungen der EFS-induzierten Antworten zeigten, daß besonders das Kolon und in geringerem Ausmaß auch das Jejunum des Pferdes unter einem hemmenden Einfluß stehen. Im Kolon sind an dieser Hemmung primär der Transmitter ATP und sekundär der Transmitter NO beteiligt. Im Jejunum spielt ATP eine noch dominantere Rolle, während NO keine Bedeutung hat. Im Kolon-Längsmuskel und im

Jejunum-Zirkulärmuskel ist eine Komponente der Hemmung zusätzlich durch PACAP vermittelt.

20mN PACAP [0,1 µM] in Apamin 20s

VIP [0,5 µM] in Apamin ATP [500 µM] in Apamin

Nitroprussid [0,1 µM] (SNP) in Apamin

Abbildung 24: Transmitterwirkung nach Apamingabe im Kolon-Zirkulärmuskel. Apamin [0,3 µM]

wurde 20 min zuvor appliziert. Die zugegebenen Transmitter verblieben in dem abgebildeten Zeitabschnitt im Organbad. Die Pfeile kennzeichnen den Zeitpunkt der Zugabe der Transmitter. Die hemmende, langandauernde Wirkung von Nitroprussid, VIP und PACAP wird durch Apamin nicht blockiert. Apamin blockiert aber die durch ATP vermittelte transiente Hemmung und kehrt diese Hemmung in eine Kontraktion um.

20mN 20s Abbildung 25: Transmitterwirkung nach Apamingabe im Kolon-Längsmuskel. Apamin [0,3 µM]

wurde 20 min zuvor appliziert. Die zugegebenen Transmitter verblieben in dem abgebildeten Zeitabschnitt im Organbad, die Pfeile kennzeichnen den Zeitpunkt der Z ugabe der T ransmitter. Die hemmende, langandauernde Wirkung von Nitroprussid und VIP kann durch Apamin nicht blockiert werden. Apamin blockiert aber die durch ATP vermittelte tansiente Hemmung sowie die durch PACAP vermittelte Hemmung.

PACAP [0,1 µM] in Apamin VIP [0,5 µM] in Apamin ATP [500 µM] in Apamin

Nitroprussid [0,1 µM] (SNP) in Apamin

20s 20mN

Abbildung 27: Transmitterwirkung nach Apamingabe im Jejunum-Längsmuskel. Apamin [0,3 µM]

wurde 20 min zuvor appliziert. Die zugegebenen Transmitter verblieben in dem abgebildeten Zeitabschnitt im Organbad. Die Pfeile kennzeichnen den Zeitpunkt der Zugabe der Transmitter.

Apamin blockiert nur die durch ATP vermittelte transiente Hemmung. VIP und PACAP vermitteln auch in Apamin keine Hemmung der Motilität

Abbildung 26: Transmitterwirkung nach Apamingabe im Jejunum-Zirkulärmuskel. Apamin [0,3 µM]

wurde 20 min zuvor appliziert. Die zugegebenen Transmitter verblieben in dem abgebildeten Zeitabschnitt im Organbad. Die Pfeile kennzeichnen den Zeitpunkt der Zugabe der Transmitter.

Apamin blockiert nur die durch ATP und PACAP vermittelte Hemmung und kehrt die ATP-vermittelte transiente Hemmung in eine Kontraktion um.

20mN PACAP [0,1 µM] in Apamin 20s

VIP [0,1 µM] in Apamin ATP [500 µM] in Apamin

Nitroprussid [5 µM] (SNP) in Apamin

PACAP [0,1 µM] in Apamin VIP [0,1 µM] in Apamin ATP [500 µM] in Apamin

Nitroprussid [5 µM] (SNP) in Apamin

Abbildung 28: Transmitterwirkung nach Apamingabe [0,3 µM] im Kolon- Zirkulärmuskel (n= 3 bis 6).

Die prozentualen Änderungen des Motilitätsindexes (A) und des Muskeltonus (B) sind dargestellt. Die Kontrollwerte liegen bei 100 % (gestrichelte Linie) und entsprechen dem Motilitätsindex bzw. dem Muskeltonus 5 min vor Zugabe der Transmitter ohne und nach Apamingabe. Apamin blockiert nur die durch ATP vermittelte Hemmung und kehrt die Hemmung in eine Kontraktion um. (*) markiert signifikante Änderungen (p < 0,05).

Nitroprussid Nitroprussid

Motilitsindex (%) 120

80

Motilitsindex (%) 120

80

Motilitsindex (%) 120

80

A B

Abbildung 29: Transmitterwirkung nach Apamingabe [0,3 µM] im Kolon-Längsmuskel (n= 3 bis 5).

Die prozentualen Änderungen des Motilitätsindexes (A) und des Muskeltonus (B) sind dargestellt. Die Kontrollwerte liegen bei 100% (gestrichelte Linie) und entsprechen dem Motilitätsindex bzw. dem Muskeltonus 5 min vor Zugabe der Transmitter ohne und nach Apamingabe. Apamin wurde 20 min zuvor appliziert. Apamin blockiert die durch ATP und PACAP vermittelte Hemmung. (*) markiert signifikante Änderungen (p < 0,05).

Nitroprussid

Nitroprussid Nitroprussid in Apamin

Motilitsindex (%) Muskeltonus (%)

120

Motilitsindex (%) Muskeltonus (%)

120

Motilitsindex (%) Muskeltonus (%)

PACAP PACAP

Abbildung 30: Transmitterwirkung nach Apamingabe [0,3 µM] im Jejunum-Zirkulärmuskel (n=3 bis 6).

Die prozentualen Änderungen des Motilitätsindexes (A) und des Muskeltonus (B) sind dargestellt. Die Kontrollwerte liegen bei 100 % (gestrichelte Linie) und entsprechen dem Motilitätsindex bzw. dem Muskeltonus 5min vor Zugabe der Transmitter ohne und nach Apamingabe. Apamin wurde 20 min zuvor appliziert. Apamin blockiert die durch ATP und PACAP vermittelte Hemmung und kehrt die Hemmung durch ATP in eine Kontraktion um. Auch nach Apamin senken ATP und Nitroprussid den Muskeltonus signifikant. (*) markiert signifikante Änderungen (p < 0,05).

A

*

B

*

Nitroprussid Nitroprussid in Apamin

Nitroprussid Nitroprussid in Apamin

Motilitsindex (%) Muskeltonus (%)

Motilitsindex (%) Muskeltonus (%)

Motilitsindex (%)

Motilitsindex (%) Muskeltonus (%)

[500 µM]

[5 µM]

[0,5 µM]

[0,1 µM]

A B

Abbildung 31: Transmitterwirkung nach Apamingabe [0,3 µM] im Jejunum-Längsmuskel (n=3). Die prozentualen Änderungen des Motilitätsindexes (A) und des Muskeltonus (B) sind dargestellt. Die Kontrollwerte liegen bei 100 % (gestrichelte L inie) und entsprechen dem Motilitätsindex bzw. dem Muskeltonus 5 min vor Zugabe der T ransmitter ohne und nach Apamingabe. Apamin wurde 20 min zuvor appliziert. Apamin blockiert nur die durch ATP vermittelte Hemmung. VIP und PACAP zeigen auch nach Apamin keine Wirkung. (*) markiert signifikante Änderungen (p < 0,05).

Nitroprussid Nitroprussid

Motilitsindex (%) Motilitsindex (%)Motilitsindex (%)Motilitsindex (%)

PACAP PACAP Muskeltonus (%)Muskeltonus (%)Muskeltonus (%)Muskeltonus (%)

[500 µM]

[5 µM]

[0,5 µM]

[0,1 µM]