Nikotinabhängigkeit ist in Deutsch
land noch immer weit verbreitet:
Rund 30% der Bevölkerung ab 14 Jahren sind Raucher. Aus Österreich ist bekannt, daß rund 50% der männ
lichen und 60% der weiblichen Rau
cher mit ihrem Rauchverhalten un
zufrieden sind, d. h., auch in Betracht ziehen, das Rauchen ganz aufzuge
ben. Die Mehrzahl aller Entwöh
nungsversuche werde ohne profes
sionelle Hilfe im »Laiensystem« un
ternommen, erklärte Dr. Schober
berger vom Sozialmedizinischen Institut der Universität Wien beim Pressegespräch »T abakabhängigkeit - Warum scheitern bisherige
Ent-ZEA
wöhnungsprogramme?« (3. Juni, Berlin, Veranstalter: Infobüro Tabak
entwöhnung, Frankfurt, Ciba-Geigy GmbH, Wehr/Baden). Gescheiterte Versuche seien an der Tagesord
nung. Gefordert sei der Ausbau von Interventionen zur Verhaltensände
rung von Rauchern im Sinne einer
»Lebensstilmedizin« oder eines
»Health belief model«. Interventio
nen müßten die Bereiche Prävention, Therapie und Rehabilitation umfas
sen, wobei eine verbesserte Diagno
stik, z. B. des Abhängigkeitsgrades, eine differenziertere Therapie er
möglichen könne, die u. U. auch eine zeitlich begrenzte Nikotinsubstitu
tion beinhalte.
Prof. Dr. Opitz, Universität Münster, zeigte aus pharmakologischer Sicht die Parallelen des abhängigmachen
den Potentials von Nikotin, Heroin, Kokain und Alkohol auf. Alle Sub
stanzen seien psychoaktiv, hätten Verstärkerwirkung, würden zu einer Toleranzentwicklung und psychi
scher Abhängigkeit führen, wobei Nikotin eine einzigartige Substanz sei, da deren Wirkung steuerbar ist.
Die Anwendung von Nikotin kann je nach Wunsch z. B. einmal leistungs
steigernd/belebend und einmal be
ruhigend wirken. Allen Substanzen gemeinsam sei ebenfalls, daß ein Agonist (z. B. Methadon bei Heroin
abhängigkeit) zur Entwöhnung ein
gesetzt werden kann. Zur Raucher
entwöhnung stehen derzeit Nasen
spray, Aerosol, Kaugummi sowie transdermale Nikotinpflaster zur Verfügung. Die drei erstgenannten Substitutionspräparate würden — so Prof. Opitz - die Abhängigkeit jedoch beibehalten, da die Anwender die Nikotindosis selbst durch aktives Handeln bestimmen können. Die Ni
kotinzufuhr bei Anwendung von Ni
kotinpflastern hingegen ist nicht mehr mit aktivem Handeln verbun
den, ein basaler Nikotinspiegel wird kontinuierlich aufrechterhalten, Pe
gelabfälle bzw. Spitzenspiegel fallen weg. Dadurch könnten die Entzugs
erscheinungen gemindert werden.
Die Wirksamkeit des Nikotinpflasters wurde in einer Doppelblindstudie überprüft. Hierbei zeigte sich laut Prof. Opitz, daß die Abstinenzquote während der Anwendung des Ver- ums bei den Probanden doppelt so hoch war wie bei den Plazebo- Probanden. Nach Absetzen des Pfla
sters waren die Abstinenzraten noch gleich, zwei Jahre nach der Anwen
dung waren noch 10% der Plazebo
probanden und 20% der Verum- probanden abstinent. Prof. Opitz schloß seine Ausführungen mit dem Fazit, daß transdermale Nikotinsub
stitutionssysteme als Hilfsmittel zur Minderung der Entzugserscheinun
gen geeignet seien. Die Tabakabhän
gigkeit sei jedoch nicht gleichzuset
zen mit Nikotinabhängigkeit: Auch andere Tabakrauchbestandteile tra
gen zur Abhängigkeit bei und vor allem werde durch das gewohnheits
mäßige Zigarettenrauchen eine Kon
ditionierung unterhalten, wodurch ein Automatismus entstehe. Ohne eine gleichzeitige Verhaltensthera
pie sei die Nikotinsubstitution wenig wirksam.
Die Rolle der Ärzte bei der Rau
cherentwöhnung wurde diskutiert.
Dabei wurde das alleinige Verschrei
ben von z. B. Nikotinpflastern ein
heitlich als nicht ausreichend ange
sehen. Für die psychologische Be
treuung der entwöhnungswilligen Patienten sind jedoch die meisten Ärzte nicht ausgebildet. Dr. Probst, medizinisch-wissenschaftlicher Re
ferent der Firma Ciba-Geigy, er
klärte, die Resonanz von Ärzten auf angebotene Fortbildungsveranstal- tungen, die dazu befähigen sollen, verhaltenstherapeutische Pro
gramme durchzuführen, sei gering.
Referentin:
Britta Wulfhorst
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe Gesundheitswissenschaften Fachgebiet Gesundheitstheorie
und Dermatologie Albrechtstraße 28 49076 Osnabrück
Sandoz AG, 904S9 Nürnberg. Lamisii®.
0 Zusammensetzung: 1 Tablette enthält 250 ms Terbinafln. A Anwendungs
gebiete: Durch Dermatophyten verur
sachte Pllzinfektionen der Finger- und Zehennägel (distal-subunguale Onycho
mykose). Bei Misch-Infektionen der Nägel vom distal-subungualen Typ mit Hefen ist ein Behandlungsversuch angezeigt. Schwere therapieresistente Pilzinfektionen der Füße und des Körpers (T. corporis und T. cruris), die durch Dermatophyten verursacht wer
den und durch äußerliche Therapie nicht ausreichend behandelbar sind. Tabletten bei Hefepilzerkrankungen der Haut (Candi
dose, Pityriasis versicolor) nicht wirksam.
Q Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Terbinafin. Nagelmykosen infolge einer primär bakteriellen Infektion. Stillzeit.
Kinder und Schwangere sowie alkoholab
hängige Patienten, da klinische Erfahrungen nicht vorliegen. Patienten mit vorbestehen
der schwerer Leberfunktionsstörung oder eingeschränkter Nierenfunktion: halbe Dosierung. R Nebenwirkungen: Selten Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwer- den (Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit, leichte Bauchschmerzen, Diarrhoe). Sehr selten reversible Störungen des Geschmackssinns. Selten allergische Haut
reaktionen (Ausschlag, Urticaria). In Einzel
fällen schwere reversible Hautveränderun
gen, in solchen Fällen sollte die Behandlung abgebrochen werden. In Einzelfällen kli
nisch relevante Leberfunktionsstörungen.
Trotz nicht nachgewiesenem ursächlichen Zusammenhang sollte Lamisil bei auftreten
den Leberfunktionsstörungen abgesetzt werden, Wechselwirkungen: Rifampicin (Beschleunigung der Plasmaclearance von Terbinafin), Cimetidin (Hemmung der Plas
maclearance von Terbinafin). ii Handels
formen und Preise: Kalenderpackungen mit 14/28 Tabletten DM121,65/232,22. Alle Angaben nach dem Stand bei Druck
legung, Juli 1993. SANDOZ
VON 99 MÖGLICHKEITEN, EINE NACELMYKOSE AUF DIE HARTE TOUR ZU THERAPIEREN
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--- LAMISIL. L3l SANFT ZUM PATIENTEN, HART GEGEN PILZE. TerbinafinVielleicht kann man Mykosen auch auf die harte Tour loswerden. Aber die Verträslichkeit bleibt dabei oft auf der Strecke. Das ist anders bei LAMISIL: Mit 1 x1 Tablette LAMISILtäglich können Sie Haut-und Nagelmykosen sanft und gut verträglich therapieren-mit hohen Heilungs
raten und erstaunlich kurzer Therapiedauer. Denn LAMISIL wirkt fungizid und bietet antimykotischen Schutz auch nach Therapieende.