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3. Material und Methode

3.2 Methode

3.2.4 Weiterführende Untersuchungen

3.2.4.1 Auswahlkriterien für eine sonographische Untersuchung

Wenn bei den klinischen Untersuchungen oder bei den Leukozytenzahlen im Blut Abweichungen von der Norm festgestellt worden waren, wurde bei diesen Fohlen eine sonographische Untersuchung der Lunge durchgeführt.

Außerdem wurden im Rahmen der Dissertation von SCHULTE (2005) eine Gruppe von ca. 120 Fohlen routinemäßig einer sonographischen Untersuchung der Lunge unterzogen. Diese wurde unabhängig von den oben genannten Auswahlkriterien bei diesen Fohlen alle zwei Wochen durchgeführt. Einige Fohlen aus dieser Gruppe, bei denen Lungenabszesse festgestellt werden konnten, wurden auch in die hier vorliegende Studie aufgenommen.

3.2.4.2 Sonographische Untersuchung der Lunge

Die sonographische Untersuchung der Lunge wurde beidseitig durchgeführt. Das Untersuchungsfeld erstreckte sich vom vierten bis zwölften Intercostalraum und wurde nach dorsal durch die Stammesmuskulatur (M. longissimus dorsi), nach cranial durch das Schulterblatt mit seiner Muskulatur (M. triceps brachii, M. tensor fascia lata), und nach ventral durch das Sternum begrenzt. Dieses Untersuchungsfeld wurde dabei noch durch zwei schräg-waagerecht verlaufende Linien in die Felder A, B, und C unterteilt. Somit wurde das Untersuchungsfeld jeder Körperhälfte in jeweils 27 Felder unterteilt (siehe Abb. 15).

Um die Sonographie optimal durchzuführen, wurden den im Stehen fixierten Fohlen das Haarkleid im zu untersuchenden Bereich geschoren, dann die Haut mit Alkohol entfettet und anschließend ein Transmissionsgel (BCR, Sonic Ultraschallgel, Diagonal, Waldeck, Münster) aufgetragen.

Die sonographische Untersuchung wurde mit dem digitalen, akkubetriebenen, tragbaren „Sonovet 2000“ (Kretztechnik AG, Tiefenbach, Österreich) und einem

Linearscanner mit einer Frequenz von 7,5 MHz durchgeführt. Der Schallkopf war 6,5 cm lang und 1,7 cm breit, um auch gut in die schmalen Intercostalräume der Fohlen zu gelangen.

Es wurde caudal im zwölften Intercostalraum mit der sonographischen Untersuchung der Lunge begonnen und dann nach cranial bis zum vierten Intercostalraum fortgesetzt. Die Befunde wurden für jedes Feld auf einem Ultraschalluntersuchungsbogen festgehalten. Konnten Abszesse dargestellt werden, wurde ihre Anzahl und ihre Tiefe dokumentiert.

3.2.4.3 Auswahlkriterien für die Endoskopie

Eine endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege wurde bei den Fohlen der Gruppen 1 und 2 durchgeführt. Außerhalb dieser Gruppen wurden nur Fohlen endoskopiert, die schwere klinische Symptome zeigten.

3.2.4.4 Blutentnahme vor der Endoskopie der Fohlen

Direkt vor Durchführung der Endoskopie wurden von jedem Fohlen mit einem Lithium-Heparin- (enthält 17 IU/ml Lithium-Heparin; Becton Dickinson GmbH, Heidelberg) und einem Citratröhrchen (enthält 0,129 M gepuffertes Natrium-Citrat; Becton Dickinson GmbH, Heidelberg) venöses Blut entnommen. Nach Gewinnung der Proben wurden die Röhrchen 10 Minuten bei 3000 U/Min.

zentrifugiert (Christ- Zentrifuge, Firma Heraeus- Christ, Hanau) und das so gewonnene Plasma in ein Kunststoffröhrchen überführt. Diese Röhrchen wurden bei –25°C tiefgefroren. Nach Abschluss der gesamten Probengewinnung wurde das mit Lithium-Heparin gemischte Plasma gefroren an das Institut für Bakteriologie und Mykologie, Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig versandt, wo der Gehalt an dem C-Reaktiven Protein ermittelt wurde.

Das mit Natrium-Citrat gemischte Blut wurde im Labor der Klinik für Pferde der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover auf den Fibrinogengehalt untersucht.

3.2.4.5 Endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege

Um die Schleimhaut und das Sekret der oberen Atemwege und der Carina tracheae beurteilen und Tracheobronchialsekret gewinnen zu können, wurden die Fohlen endoskopiert. Diese Untersuchung wurde mit einem 150 cm langen Universal- Fiberskop (Karl Storz GmbH & Co. KG, Tutlingen) durchgeführt. Der Durchmesser des Endoskops betrug 8,5 mm. Die Optik konnte während der Endoskopie über einen Spülkanal mit Ringer-Lactat-Infusionslösung (B.Braun, Melsungen) gesäubert werden. Durch einen Arbeitskanal des Endoskops wurde eine 200 cm lange sterile Plastiksonde eingeführt, auf deren äußeres Ende eine sterile 20 ml Spritze zur Sekretaspiration aufgesetzt war. Als Lichtquelle wurde die Kaltlicht-Fontäne XENON NOVA® (Karl Storz GmbH & Co.KG, Tutlingen) verwendet.

Die Fohlen wurden zur Endoskopie der Atemwege mit Xylazin in einer Dosierung von 0,5 mg/kg KM i.v. sediert. Jüngere Fohlen bis drei Wochen erhielten eine Sedierung durch eine Kombination aus 0,2 mg/kg KM Diazepam und 0,2 mg/kg KM Xylazin i.v..

Während der Endoskopie wurden die Fohlen von einer Person am Kopf und von einer weiteren an der Hinterhand fixiert. Zunächst wurden die Nüstern mit einem feuchten Tupfer gereinigt. Dann führte eine Person das Endoskop in den ventralen Nasengang, während eine vierte Person die Steuerung des Bronchoskops und die Probenentnahme aus der Trachea durchführte. Gleichzeitig wurde die Farbe der Schleimhäute, die Form der Carina tracheae und die Menge und Viskosität des Trachealsekretes beurteilt.

Ein Teil des so gewonnenen Sekretes wurde sofort mit einem Tupfer in ein steriles Versandröhrchen mit Amies-Transportmedium (Venturi Transsystem®, Copan Italia, Brescia Italy) gegeben. Dieses wurde über die Deutsche Post AG an das Institut für Mikrobiologie, Zentrum für Infektionsmedizin der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover versandt, wo der kulturelle Nachweis von Rhodococcus equi durchgeführt wurde. Außerdem wurde ein Teil des Sekretes in ein steriles Versandröhrchen ohne Medium (cultiplast® SWAB) geben. Aufgrund der besseren Handhabung wurden ab dem 25.05.2004 statt des Versandröhrchens ohne Medium sterile Eppendorfgefäße verwendet. Diese Trachealsekretproben wurden bei –25°C tiefgefroren und nach Abschluss der gesamten Probengewinnung in das Institut für Innovative-Veterinär-Diagnostik der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover verbracht, wo der Nachweis von Rhodococcus equi mittels Polymerase Chain Reaction durchgeführt wurde.

Nach der Endoskopie wurde das Endoskop von außen manuell grob gereinigt. Der Arbeitskanal wurde mit einer Reinigungsbürste gesäubert. Danach fand die weitere Reinigung und Desinfektion in der Endoskopwaschmaschine (Getinge Desinfection AB; Typ: S-1345; Schweden) statt. Als Reinigungsmittel wurde das vom Hersteller empfohlene Neodisher® mediclean (Dr. Weigert GmbH & Co.KG, Hamburg) und als Desinfektionslösung das empfohlene Neodisher® Septo DN (Dr. Weigert GmbH &

Co.KG, Hamburg) verwendet.

Die verwendeten Kunstoffsonden wurden manuell gereinigt und getrocknet. Danach wurden sie mit einem Folienschweißgerät (Melaseal® 101 comfort; Melag Apparate GmbH & Co. KG, Berlin) eingeschweißt und im Autoklaven (Autoklav 23, Melag Apparate GmbH & Co. KG, Berlin) für 50 min bei 1 bar autoklaviert.