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Wasserverträglicher Anbau Umweltverträglicher Anbau

Bewässerung und Landwirtschaft

•Übermässige Bewässerung in ariden Gebieten führt zu Bodenversalzung und dem Verlust von ca. 1 Million ha Ackerfläche

Kreislauf der Nicht-Nachhaltigkeit

Ein Beispiel:

In Katalonien im Nordosten Spaniens sind die Stauseen nur mehr zu 19 % gefüllt. Damit haben sie die Untergrenze erreicht, ab der das Wasser als brauchbar gilt. In Barcelona wurden die Springbrunnen abgedreht, Parks werden nicht mehr gegossen. Wer Trinkwasser etwa zum Autowaschen verschwendet, riskiert eine Geldstrafe von bis zu 3000 Euro. Laut Statistik ist der Niederschlag in Spanien seit 1930 um 44 Prozent zurückgegangen. Ist der Klimawandel in Spaniens Norden schon angekommen?

Wassersparen!

ƒ Im Bereich Virtuelles Wasser,

ƒ durch Regenwassernutzung und

ƒ Grauwassernutzung

Wassersparen ist nicht mehr sinnvoll, wenn:

ƒ Leitungen wegen Verkeimungsgefahr gespült werden müssen

ƒ Energieverbrauch des Sparens zu hoch ist

ƒ Kosten / Nutzen unverhältnismässig sind

Virtuelles Wasser - Unser blinder Fleck beim Wassersparen

ƒ Der jährlich um ca. 1 % niedrigere Haushaltswasserverbrauch lässt sich weitgehend auf wassersparende Technik zurückführen und nicht etwa auf ein gesteigertes „Wassersparbewusstsein“.

ƒ Der reale Haushaltswasserbedarf in Deutschland ist vernachlässigbar gegenüber den gigantischen Wasservolumina, die wir als „virtuelles Wasser“ nach Deutschland importieren.

ƒ Nach neusten Schätzungen beläuft sich das Volumen unseres virtuellen Wasserflusses weltweit, bedingt durch den internationalen Handel von Gütern, auf 1.600 Kubikkilometer pro Jahr.

Zum Vergleich: Der Bodensee hat ein Volumen von rund 50

Kubikkilometern, der Rhein transportiert je nach (Hoch-)Wasserführung bis zu 80 Kubikkilometer Wasser pro Jahr in Nordsee.

ƒ Über virtuelle Wasserströme wird somit ein Vielfaches der

Wasserführung des Rheins kreuz und quer über den Globus geführt (Ein Kubikkilometer (km3) entspricht einer Milliarde Kubikmeter bzw.

einer Billion Liter.)

ƒ 80 Prozent dieses virtuellen Wasserflusses entstehen durch Handel mit landwirtschaftlichen Produkten, der verbleibende Rest von 20 Prozent entfällt auf den Handel mit industriellen Gütern. So zum Beispiel

Tasse Kaffee wachsen zu lassen, für die Erzeugung von 1 l Milch werden 1.000 l Wasser benötigt.

Deutschland ist ein Wasserimportland!

ƒ Unsere regenreiche Bundesrepublik verbraucht weit mehr virtuelles Wasser, als Niederschlag auf Deutschlands Fläche fällt.

ƒ Wenn Deutschland für seinen „virtuellen Wasserbedarf“ in Gänze selbst aufkommen müsste, wäre Deutschland eine Wüste! Es gäbe keine

Flüsse, keine Feuchtgebiete, keinerlei Grundwasserneubildung!

ƒ Allenfalls würde aus Österreich und aus der Schweiz noch etwas Wasser zusickern. Bis auf den letzten Tropfen würde alles Wasser für den

Gemüseanbau, für biogene Rohstoffe, für Getreide und „Biosprit“

benötigt – und es würde bei weitem nicht reichen! Dass sich

Deutschland gemessen an seiner hohen Besiedlungsdichte überhaupt aquatische Naturschutzgebiete, Wälder und Badeseen in relativ hoher Zahl leisten kann, liegt daran, dass wir unsere Wasserbereitstellung kubikkilometerweise ins Ausland verlagert haben. Mit schätzungsweise 500 cbm (also 500.000 Liter) pro Einwohner und Jahr strapazieren wir den Wasserhaushalt anderer Länder. Mit wieviel Abwasser wir die Bäche und Flüsse anderer Länder durch den Import von

abwasserintensiven Gütern belasten ist dagegen noch weitgehend unbekannt.

Wasser weltweit

ƒ 1,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser

ƒ 2,4 Milliarden Menschen haben keine ausreichenden sanitären Anlagen

ƒ 50 % des flüssigen Abfalls ist ungesammelt, 80% unbehandelt

ƒ 75 % der Kläranlagen in Entwicklungsländern funktionieren kaum oder nicht

ƒ 70 % des erneuerbaren Süßwassers wird derzeit bereits genutzt

ƒ Bodenabtrag (Humusverluste) betreffen inzwischen 2/3 der gesamten landwirtschaftlichen Fläche

ƒ 70 % des genutzten Wassers werden für die Landwirtschaft genutzt

(Quelle: WHO), jährlich sterben hierdurch 2,2 Mio. Menschen, meist Kinder

Ziele der UN

Halbierung der Anzahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser oder angemessener Sanitärentsorgung bis zum Jahr 2015.

Der erforderliche Investitionsbedarf im Abwasserbereich für die Erreichung der Ziele beträgt mindestens 25 Mrd. US $ pro Jahr.

Was kann man von hier aus tun?

Gründung eines „deutschen“ WaterAid, www.wateraid.org

WaterAid: Wo kommt das Geld her?

ƒ Beiträge von Wasserunternehmen und Wasserbehörden

ƒ Spenden der britischen Bevölkerung (Fundraising)

ƒ von der britischen Regierung

ƒ von der EU und der niederländischen Regierung

ƒ WaterAid Trading und andere WaterAid – Geschichte

ƒ 1981 von Ingenieuren gegründet, Anlass: Jahrzehnt des Wassers (UN)

ƒ Am Anfang ehrenamtliche Ingenieure, jetzt professionelle EZ Angestellte

ƒ 1990 15 Angestellte

ƒ 2005 100 in UK, 300 in den Entwicklungsländern WaterAid – Organisation

WaterAid ist eine private, eigenständige und gemeinnützige Organisation in Großbritannien, sie fördert sichere Trinkwasser- und Sanitäranlagen und die Hygienebildung für die Ärmsten, unterstützt lokale Organisationen in

Entwicklungsländern, wird geführt von einem General Manager und kontrolliert durch ein unabhängigen Stiftungsrat.

Budget

1981 ca. € 30.000, 2006 € 41 Mio. , Verwaltungskosten 0,8 %, Ausgaben für

„Fundraising“ 22,2 %

Ideen für ein deutsches WaterAid

Ziel: Dezentrale ecosan-Partnerschaften unter Einbindung der Kommunen und Zivilgesellschaft (Zivildienst in der Entwicklungszusammenarbeit, SES...) Finanzierung:

ƒ Freiwillig durch die Kommunen/Wasserunternehmen; z. B. 1 % des Wasserpreises (ca. 50 - 100 Mio.€ / Jahr),

ƒ Fundraising (Private Spenden), Für jeden € der Wasserunternehmen und Spenden einen € aus dem Entwicklungsetat der Bundesrepublik Organisationsform: eigenständig, unabhängig und gemeinnützig

Angemerkt.

Dr. Jörg Lange gab einen umfassenden Überblick über Initiativen zur Ressource Wasser der Nicht Regierungsorganisationen (NGOs), die sich mit dem Wasserschutz beschäftigen.

Die Wasser-Rahmen-Richtlinie und deren Ziele wurden vorgestellt.

Informationen: www.waterfootprint.org www.vdg-online.de Er stellte den Zusammenhang zwischen

Wasser sparen = Energie sparen +

Energie sparen = Wasser sparen

anhand von Beispielen von Kühlwasser und Flusserwärmung anschaulich her und ermutigte beispielhaft zu

ƒ Appellen an Kraftwerksbetreiber, Abwärme nicht in die Flüsse zu leiten,

ƒ Abwärme als Fernwärme in Kommunen zu nutzen oder

ƒ im privaten Haushalt die Energiegewinnung zukünftig durch Blockheiz-kraftwerke (BHKW) z. B. mit Sterlingmotor ist für jeden Haushalt

machbar, effizienter und nachhaltiger als viele andere Techniken.

Anschaulich verdeutlichte er die virtuelle Wassermenge im Wasserimportland Deutschland, welches mit 1600 Kubikkilometern Wasser im Jahr 20 mal soviel Wasser importiert, wie Vater Rhein transportiert.

Die Verzahnung von Wasser - Klima – Energie zeigt deutlich, dass akuter Handlungsbedarf besteht, jedoch ist vor aller Aktion die Beachtung der lokalen Voraussetzungen wichtig!

Wassersparen ist nur bis zu einem gewissen Grad möglich und sinnvoll. In vielen Fällen müssen wegen der Verkeimung Rohre gespült werden, dies führt zu hohem Energieverbrauch, daraus folgt Kosten/Nutzen unverhältnismäßig.

Regenwassernutzung ist auch nur in bestimmten Regionen sinnvoll.

IYS 2008

Ziele: Aufklärung über die Grundversorgung; Schaffung von politischem Willen in lokalen Bereichen;

Unsere Kanalsysteme sind in Schwellenländern nicht realisierbar.