Die Arbeit von FIAN Die Arbeit von FIAN
Das Pakt
Aufklärung über Verletzungen des Menschenrechts auf
Wasser auf nationaler und internationaler Ebene Dokumentation und Berichterstattung Unterstützung der
betroffenen Menschen vor Ort
HERZLICHEN DANK!
www.fian.de
Kim.Weidenberg@googlemail.de
Angemerkt:
Wasser ist Menschenrecht!
Abgeleitet vom Recht sich selbst zu ernähren; wurde bereits 1948 das Recht auf Wasser für alle Menschen benannt.
1966 benannte der UN - Pakt über wirtschaftliche, soziale (FIAN) und politische (AI) Menschenrechte: Verpflichtung zur „progressiven
Verwirklichung“ der Menschenrechte. Zunächst implizit im Menschenrecht auf Nahrung und Gesundheit, wurde 2002 das Menschenrecht auf Wasser explizit benannt.
Merkmale für das Menschenrecht auf Wasser:
Verfügbarkeit, Qualität, Erreichbarkeit.
Menschenrechte sind einklagbar. Wenn politische Menschenrechte verletzt werden, haben sie zumindest eine breite Lobby, die sich empört und die Erfüllung fordert. Gilt dies auch für wirtschaftlich soziale Menschenrechte?
Wer fordert sie ein?!
Die Staaten, die die Menschenrechte ratifiziert haben, haben eine Respektierungspflicht, Gewährleistungspflicht und Schutzpflicht.
Die Kernverpflichtung (extraterritoriale Staatenpflicht) in Bezug auf das Menschenrecht Wasser lautet:
Staaten müssen sicherstellen, dass der Zugang zu Wasser immer und jederzeit für jede Person gewährleistet ist.
Wasser - ein knappes Gut?
Der lokale Wassermangel ist ein politisches Problem, das seinen Ursprung in der Verteilung, Verschmutzung und Übernutzung hat.
Jeder 6. Mensch hat keinen Zugang zu sauberem und bezahlbarem Trinkwasser.
Nutzungskonflikte verschärfen sich durch:
zunehmenden Wasserkonsum der Wirtschaft
nicht angepasste Landwirtschaft
virtuelles Wasser
Klimawechsel.
Wasserverbrauch unterteilt sich in: Haushalt 10 %, Industrie 20 - 30 %, Landwirtschaft 70 - 80 %, zunehmend durch Lebensmittelexport.
Verschmutztes Trink- und Abwasser ist für 80 % der Krankheiten in den
Frauen tragen die „Last“ der Wasserversorgung. Sie sind für den Haushaltsbereich zuständig, d. h. Gesundheit, Hygiene, Nahrung im Nahbereich...
Männer tragen meist politische Verantwortung und sind zuständig für die Produktion der Nahrungsmittel für Export und Profit.
Daher haben Männer und Frauen unterschiedliche Prioritäten der Wassernutzung:
Frauen benötigen eine konstante räumliche und zeitliche Verfügbarkeit von Wasser, Männer benötigen zu bestimmten Zeiten hohen Durchfluss z. B. um Felder zu bewässern. Daraus ergeben sich Interessenskonflikte.
Frauen in Entwicklungsländern sorgen für 60 - 80 % der Nahrung in ihren Familien. Dazu benötigen sie viel Zeit, Wasser von weit her zu holen, das nimmt die Zeit weg um in die Schule zu gehen! Der lange Wasserweg birgt auch für Mädchen und Frauen die Gefahr überfallen und vergewaltigt zu werden.
Negative Konsequenzen aus der Kommerzialisierung (Privatisierung) des Wassers werden auf dem Rücken von Frauen ausgetragen. 42 % der Menschen leben ohne sanitäre Einrichtungen, dabei gilt: wenn getrennte Toiletten angeboten werden, steigert sich der Schulbesuch von Mädchen um 50 %.
Umsetzung des Menschenrechts auf Wasser auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene:
Lokale Ebene: Aufklärung, Begleitung zur Wiederherstellung des Zugangs Nationale Ebene: Gesetze und Rechtsbeihilfe, politische Einflussnahme Internationale Ebene: Anerkennung des Rechts auf Wasser
2008 ist das UN-Jahr der sanitären Grundversorgung!
Menschenrecht Wasser in Deutschland siehe „Sektorkonzept Wasser“
„Wir können Wasser nicht nach Afrika tragen, aber müssen wir virtuelles Wasser aus Afrika heraustragen?
Unsere Verantwortung liegt darin, unser Konsumverhalten zu überdenken.
Eine Aktion könnte sein: z. B. Verzicht auf Cola-Automaten in kirchlichen Einrichtungen.
Referat:
Initiativen, Kampagnen und Informationsquellen zu Wasser-Themen - ein Überblick
Referent: Dr. Jörg Lange, AK Wasser des Bundesverband, Bürgerinitiative Umweltschutz (BBU), Schwerpunkt der Tätigkeit: Ökologisches Bauen, Zustand der Flüsse
Was wir (BBU) tun...
• Regionale Information und Diskussion
• Lobbyarbeit bundesweit
• Wasserrahmenrichtlinie
• Studien zum Trinkwasser
• Schwerpunkt Rhein / Oberrhein (IKSR Beobachter)
• Veröffentlichungen BBU-Rundbrief
GATS (General Agreement on Trade in Services)
GATS hat zum Ziel sämtliche Handelsschranken zu beseitigen.
Vor allem öffentliche Aufgaben wie die Gesundheits- und Wasserversorgung, Bildung und Kultur geraten zunehmend unter Privatisierungs- bzw.
Liberalisierungsdruck.
Die Verhandlungen finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Die EU-Kommission und das deutsche Wirtschaftsministerium weigern sich
EU forderte als einziges WTO-Mitglied die Liberalisierung der Trinkwasserversorgung
Ausgewählte Wasserthemen im Überblick
• Informationsquellen
• Wasserszenarien
• Privatisierung
• Wassersparen
• Virtuelles Wasser
• Wasser & Energie
• Umleitung des Rio Sao Francisco
• International Year of Sanitation (IYS) 2008
• Was könnte man tun?
Ausgewählte Akteure: Wasser Allgemein
• Grüne Liga e.V. Bundeskontaktstelle Wasser www.grueneliga.de / www.wrrl-info.de
• BBU Ak-Wasser www.akwasser.de
• Umweltbildungsprojekt "Virtuelles Wasser“
des VDG (Vereinigung deutscher Gewässerschutz www.vdg-online.de
Ausgewählte Akteure: Flüsse
• Rivers Network
www.rivernetwork.org
• European Rivers Network (ERN) www.ern.org
• Deutsche Umwelthilfe DUH - Lebendige Flüsse -
www.duh.de/lebendige-fluesse.html
• BUND, Nabu etc.
Akteure / Infos Gewässerschutz
• Nicht Regierungs Organistationen (NGOs)
• Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein
• Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.
www.dwa.de
• Behörden - Wasserrahmenrichtlinie
Bund- Länder Informations- und Kommunikationsplattform Wasser www.wasserblick.net
• Flussgebietskomissionen
Internationale Komission zur Schutz der Elbe www.ikse-mkol.org
Internationale Kommission zum Schutze des Rheins www.iksr.de Akteure der deutschen Wasserwirtschaft
• Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e. V. (ATT)
• Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW)
• Deutscher Bund der verbandlichen Wasserwirtschaft e. V. (DBVW)
• Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. Technisch- wissenschaftlicher Verein (DVGW)
• Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
(DWA)
• Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) Ausgewählte Akteure / Infos Virtuelles Wasser
UNESCO-IHE Institute for Water Education, Netherland www.waterfoodprint.org
Umweltbildungsprojekt "Virtuelles Wasser“ des VDG (Vereinigung deutscher Gewässerschutz www.vdg-online.de
www.traumkrieger.de/virtualwater/
www.fao.org
Ausgewählte Akteure / Ecosanitation
World Toilet Organization (WTO), www.worldtoilet.org/
German Toilet Organistaion, www.germantoilet.org
Forum Umwelt & Entwicklung
Brot für die Welt
http://www.menschen-recht-wasser.de
Ökumenisches Wassernetzwerk, http://www.oikoumene.org
WaterAid, United Kingdom, www.wateraid.org
GTZ, www.gtz.de/ecosan Wem gehört unser Wasser?
Geiler, Nikolaus
Das 20-Milliarden-Euro-Spiel.
Die Liberalisierung des Wasser- und Abwassermarktes 2004. 184 Seiten, Broschiert, 12.80 EUR / 23.50 SFr.
ISBN 3-89657-577-5
Wasserszenarien
Die von Modellen projizierten Änderungen des durchschnittlichen jährlichen Wasser-Abflusses von eisfreiem Land (2041-2060 gegenüber 1900-1970) in Prozent. Zugrunde liegen die Bedingungen des Szenarios „SRES A1B“ des IPCC. Quelle: Science
Wasser und Energie
Wasser zur Kühlung
Wasser wird (oft in Trinkwasserqualität) für Kühlung eingesetzt – in den USA macht das 39 Prozent der gesamten verbrauchten
Wassermenge aus. Die Kraftwerke mit ihrem Kühlwasser sind heute in den USA die größten Wasserverbraucher.
Die ungenutzte Abwärme aller zentralen Kraftwerke in Deutschland würde ausreichen, um alle Gebäude in Deutschland zu heizen.
Der Rhein ist heute bis zu 5°C wärmer als er ohne Abwärmelast sein würde.
Quelle: Vincent Tidwell, Sandia National Laboratories, Albuquerque, IKSR 2005
Warmes Wasser
17 % der im Haushalt verwendeten Energie wird fürs Warmwasser aufgewendet.
„In den USA wird drei Prozent der gesamten, erzeugten Energie genutzt, um Wasser zu bewegen oder zu behandeln“
Was kann man tun?
Stromsparen (Kampagne zur 2000 Watt-Gesellschaft)
Stromanbieter wechseln (Kampagne)
Kraft-Wärme-Kopplung
BHKWs in jeden Keller (Kampagne)
Regenerative dort ausbauen wo Wasser knapp ist (Kampagne), Beispiel Almeria Energie statt Gemüse und Obst
„Bio“sprit
•1 Liter „Bio“sprit = über 1.000 l Wasser
Plan der EU: Erhöhung der Biospritbeimischung auf 20 % ist gekippt.
Da der meiste „Bio“sprit - besser Agrosprit - mangels Flächen gar nicht
Selbst wenn die gesamte Weltgetreide- und Zuckerernte zu
„Bio“ethanol verarbeit würde, könnte dies nicht einmal die Hälfte des Benzinverbrauchs decken!
Alle Pflanzenöle der Welt zusammen ergäben nur 20 % des jährlichen Dieselverbrauchs
Biosprit ist das völlig falsche Signal: Fahrt weiter Auto, der Sprit ist ja jetzt ökologisch.
Energiebilanz negativ
Palmölplantagen zerstören Regenwald, den Boden und führen zur zusätzlichen CO2-Freisetzung
Wenn „Bio“sprit, dann aus Abfallstoffen Warum steigen die Nahrungsmittelpreise?
Fleischkonsum (steigend) weniger als die Hälfte des weitweiten
Getreideanbaus von ca. 2 Mrd. Tonnen werden direkt als Lebensmittel verwendet. (Biosprit etwa 5 % davon)
Ersatz von Tiermehl durch Getreide
Hoher Bedarf (insbesondere China, Indien), geringerer Anstieg der Produktion
Geringe Ernten der letzten Jahre
Warum gibt es noch Hunger auf der Welt?
die Kleinbauern besitzen kein Land
Hoch subventionierte Billigimporte verdrängen lokale Produktion
falsche Dogmen des freien Welthandels