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Abkürzungsverzeichnis

3 Untersuchungen zu Gehalten und Bindungsformen von Schwer- und Halbmetallen in Sedimenten

3.1 Die Schwermetallsituation in der Warthe

3.1.3 Physikalische und chemische Basisparameter [22]

3.1.3.1 Die Wasserphase

Die Wasserphase besteht aus dem Wasser selbst (inklusive aller darin gelösten Stoffe) und dem Schwebstoffanteil, der mittransportiert wird. Die Güte der Wasserphase gibt Auskunft über die momentane Situation im Flusssystem.

Die Trennung von Wasser und Schwebstoff wurde durch eine Druckfiltration der Wasserphase vor Ort erreicht. Dabei sind unterschiedliche Filter mit einem jeweiligen Porendurchmesser von 0,45 µm verwendet worden. Die eingesetzten Zelluloseacetatfilter dienten zur Bestimmung des Schwebstoffanteils in der Wasserphase und wurden anschließend mitsamt dem Filterrückstand aufgeschlossen, um die Schwermetallgehalte im Schwebstoff zu bestimmen. Die zusätzlich verwendeten Glasfaserfilter wurden zur Glühverlustbestimmung des Schwebstoffs verwandt. Im Filtrat der Membranfiltration wurden verschiedene Wassergüte-Parameter bestimmt und die Schwermetallanalytik durchgeführt.

3.1.3.1.1 Güteparameter der Wasserphase

Wassertemperaturen und pH-Werte haben direkten Einfluss auf die biologische Aktivität in der Wasserphase. Diese hat wiederum starken Einfluss auf verschiedene chemische Parameter wie z.B. Sauerstoffgehalt und Redoxpotential. Die Salinität spiegelt sich in der elektrischen Leitfähigkeit wider und ist in starkem Maße mitbestimmend für die Zusammensetzung von Organismengemeinschaften. Im Wasser gelöste Nährstoffe wiederum haben direkten Einfluss auf die Trophie.

Die Parameter Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt, elektrische Leitfähigkeit, pH-Wert und Redoxpotential sind bei jeder Probennahmekampagne direkt im Fliesssystem der Warthe bestimmt worden. Die Bestimmung verschiedener Nährstoffparameter erfolgte jeweils vor Ort photometrisch nach Standardverfahren [5], [22], [224] aus dem Filtrat der Membranfiltration.

Um einen Überblick zu geben, werden in Tabelle 8 und Tabelle 9 für die jeweils bestimmten Parameter der Wasserphase die ermittelten Minima bzw. Maxima und deren Lokalitäten sowie die Mediane und die Mittelwerte angegeben.

Tabelle 8: Minima, Maxima, Mediane und Mittelwerte einiger physikalischer und chemischer Parameter der Wasserphase bei der Warthebeprobung 5/98

Werte, gemessen in der Wasserphase Parameter Temperatur

Sauerstoff-gehalt

Elektrische

Leitfähigkeit pH-Werte Redox-potential**

Einheit [°C] [mg/L] [µS/cm] [mV]

Warthe 5/98

Minimum 9,9 2,3 417 7,0 274

Probenpunkt WA01ZA WT02NE* WT01WI* WT05NO* WA08PZ Lokalität Zawiercie Ner (Chełmno)* Widawka

(Widawa)* Noteć (Santok)* Poznań (unterhalb)

Maximum 17,0 14,6 840 8,4 399 Probenpunkt WT05NO* WT05NO* WT02NE* WA03SI WA10GW Lokalität Noteć (Santok)* Noteć (Santok)* Ner (Chełmno)* Sieradz Gorzów Wlkp. -

Swierkocin

Median 13,2 8,4 585 7,8 383

Arithmetisches

Mittel 13,1 8,4 580 7,8 358

Anzahl der

Messpunkte 14 14 14 14 6

* Nebenfluss ** bezogen auf Standardwasserstoffelektrode

Tabelle 9: Minima, Maxima, Mediane und Mittelwerte einiger physikalischer und chemischer Parameter der Wasserphase bei den Warthebeprobungen 11/98, 6/99 und 5/00

Werte, gemessen in der Wasserphase Parameter Temperatur

Sauerstoff-gehalt

Elektrische

Leitfähigkeit pH-Werte Redox-potential**

Einheit [°C] [mg/L] [µS/cm] [mV]

Warthe 11/98

Minimum 4,0 5,5 433 7,3 307

Probenpunkt WA03SI WA08PZ WT01WI* WA02CZ WT02NE*

Lokalität Sieradz Poznań

(unterhalb) Widawka

(Widawa)* Częstochowa Ner (Chełmno)*

Maximum 7,4 12,1 783 8,1 443 Probenpunkt WA01ZA WA03SI WT02NE* WT04OB* WT04OB*

Lokalität Zawiercie Sieradz Ner (Chełmno)* Obra (Skwierzyna)*

Obra (Skwierzyna)*

Median 4,7 9,8 611 7,8 391

Arithmetisches

Mittel 4,9 9,4 601 7,8 381

Anzahl der

Messpunkte 15 12 15 15 15

Warthe 6/99

Minimum 16,6 1,7 398 6,5 232

Probenpunkt WA01ZA WT02NE* WA03SI WA09MI WA08PZ Lokalität Zawiercie Ner (Chełmno)* Sieradz Międzychód Poznań

(unterhalb)

Maximum 18,7 7,8 719 8,1 338

Probenpunkt WA03SI WA10GW WA01ZA WA10GW WA01ZA Lokalität Sieradz Gorzów Wlkp. -

Swierkocin Zawiercie Gorzów Wlkp. -

Swierkocin Zawiercie

Median 17,6 6,2 536 7,6 300

Arithmetisches

Mittel 17,6 5,8 538 7,7 299

Anzahl der

Messpunkte 15 14 15 15 15

Warthe 5/00

Minimum 14,0 0,2 403 6,4 136

Probenpunkt WA01ZA WT02NE* WA03SI WA01BOS WT02NE*

Lokalität Zawiercie Ner (Chełmno)* Sieradz Osiny - 5/00 Ner (Chełmno)*

Maximum 18,8 30,4 919 9,0 480 Probenpunkt WT02NE* WT03PR* WT02LU* WA05SR WA02CZ Lokalität Ner (Chełmno)* Prosna

(Komorze)* Ner

(Lutomiersk)* Srem Częstochowa

Median 17,6 9,1 505 8,0 308

Arithmetisches

Mittel 17,3 9,4 527 7,9 308

Anzahl der

Messpunkte 23 23 23 23 23

* Nebenfluss ** bezogen auf Standardwasserstoffelektrode

Die durchschnittlichen Wassertemperaturen der Novemberbeprobung von 1998 lagen bei etwa 5° C, während die Durchschnittstemperaturen bei den Frühjahrsbeprobungen deutlich höher lagen (5/98: 13° C; 6/99 und 5/00: 17° C). Bis auf 5/98 waren während der jeweiligen Beprobungsphasen keine wesentlichen Änderungen der Wassertemperaturen zu verzeichnen.

Die pH-Wert-Spanne des Wassers lag bei den Beprobungen maximal zwischen 6,4 und 9,0.

Dies sind Werte, die im mittleren Bereich der polnischen Gewässergüteklassifizierung liegen.

Die meisten Probenpunkte wiesen jedoch pH-Werte zwischen 7 und 8 auf.

Die elektrische Leitfähigkeit lag zwischen 400 µS/cm und 900 µS/cm. Die höchsten Werte wurden jeweils in der Ner gemessen. Sie entsprechen der Einstufung in die Klassen II bis III der polnischen Gewässergüteklassifizierung.

In der Warthe schwankten die Gehalte an gelöstem Sauerstoff bei den jeweiligen Beprobungen erheblich. Während einige Nebenflüsse wie die Noteć sehr sauerstoffreiches Wasser mit sich führten (Polnische Gewässergüteklassifizierung I), waren die Gehalte in der Warthe bei Poznań und in der Ner, die das Gewerbegebiet um Łódź entwässert, deutlich niedriger (bis hin zu den Klassen III und IV). Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Redoxpotentialen der Wasserphase. Auch hier waren die Werte bei Poznań und in der Ner am geringsten.

Tabelle 10 und Tabelle 11 geben einen Überblick über die Konzentrationen der im Wasser gelösten Nährstoffe Nitrit und Nitrat, Phosphat und Silikat.

Tabelle 10: Minima, Maxima, Mediane und Mittelwerte einiger photometrisch bestimmter Nährstoffe in der Wasserphase bei der Warthebeprobung 5/98

Werte, gemessen in der Wasserphase Parameter

Nitrit-Stickstoff

Nitrat-Stickstoff

Ammonium-Stickstoff

Ortho-Phosphat Kieselsäure

Einheit [mg/L] [mg/L] [mg/L] [mg/L] [mg/L]

Warthe 5/98

Minimum 0,017 0,1 0,01 0,04 3,0

Probenpunkt WA07PO WA09MI WA10GW WT03PR* WA10GW Lokalität Poznań

(oberhalb) Międzychód Gorzów Wlkp. -

Swierkocin Prosna

(Komorze)* Gorzów Wlkp. - Swierkocin

Maximum 0,192 3,4 4,50 1,81 15,1

Probenpunkt WA08PZ WA01ZA WA04KO WA08PZ WT02NE*

Lokalität Poznań

(unterhalb) Zawiercie Konin - Sławsk Poznań

(unterhalb) Ner (Chełmno)*

Median 0,051 1,5 0,23 0,28 5,6

Arithmetisches

Mittel 0,072 1,4 1,19 0,48 7,1

Anzahl der

Messpunkte 12 13 10 14 14

* Nebenfluss

Tabelle 11: Minima, Maxima, Mediane und Mittelwerte einiger photometrisch bestimmter Nährstoffe in der Wasserphase bei den Warthebeprobungen 11/98, 6/99 und 5/00

Werte, gemessen in der Wasserphase Parameter

Nitrit-Stickstoff

Nitrat-Stickstoff

Ammonium-Stickstoff

Ortho-Phosphat Kieselsäure

Einheit [mg/L] [mg/L] [mg/L] [mg/L] [mg/L]

Warthe 11/98

Minimum 0,007 1,2 0,03 0,04 6,2

Probenpunkt WT04OB* WT01WI* WT04OB* WA02CZ WA04KO Lokalität Obra

(Skwierzyna)* Widawka

(Widawa)* Obra

(Skwierzyna)* Częstochowa Konin - Sławsk

Maximum 0,107 4,2 5,80 1,62 13,9

Probenpunkt WT02NE* WA01ZA WT02NE* WA08PZ WA07PO Lokalität Ner (Chełmno)* Zawiercie Ner (Chełmno)* Poznań

(unterhalb) Poznań (oberhalb)

Median 0,047 2,7 0,35 0,55 10,8

Arithmetisches

Mittel 0,046 2,8 0,89 0,63 10,7

Anzahl der

Messpunkte 15 14 15 15 15

Warthe 6/99

Minimum 0,002 0,6 0,01 0,01 5,8

Probenpunkt WA02CZ WT04OB* WT05NO* WA07PO WT03PR*

Lokalität Częstochowa Obra

(Skwierzyna)* Noteć (Santok)* Poznań (oberhalb)

Prosna (Komorze)*

Maximum 0,040 5,7 4,10 2,55 19,5

Probenpunkt WT02NE* WA01ZA WT02NE* WA09MI WT02NE*

Lokalität Ner (Chełmno)* Zawiercie Ner (Chełmno)* Międzychód Ner (Chełmno)*

Median 0,022 2,8 0,17 0,83 10,0

Arithmetisches

Mittel 0,016 2,4 0,69 1,01 10,9

Anzahl der

Messpunkte 9 15 13 12 15

Warthe 5/00

Minimum 0,004 0,4 0,01 0,02 4,3

Probenpunkt WT02NE* WT05NO* WA05SR WA01BOS WA10GW Lokalität Ner (Chełmno)* Noteć (Santok)* Srem Osiny - 5/00 Gorzów Wlkp.

Maximum 0,628 5,6 4,72 2,26 16,8

Probenpunkt WT02LU* WT02LU* WT02NE* WT02NE* WT02LU*

Lokalität Ner

(Lutomiersk)* Ner

(Lutomiersk)* Ner (Chełmno)* Ner (Chełmno)* Ner (Lutomiersk)*

Median 0,021 1,8 0,21 0,50 8,2

Arithmetisches

Mittel 0,068 1,9 0,62 0,59 8,6

Anzahl der

Messpunkte 23 23 19 23 23

* Nebenfluss

Die Konzentration an Nitrat-Stickstoff war mit Ausnahme von 5/00 bei allen Beprobungen im Quellgebiet der Warthe bei Zawiercie am größten (LAWA-Stufe III bzw. Polnische Gewässergüteklassifizierung II). Diese Region südöstlich von Częstochowa ist stark landwirtschaftlich geprägt. Die geringsten Konzentrationen an Nitrat-Stickstoff sind vor allem in den Nebenflüssen der Warthe vor der Mündung in die Oder (Obra und Noteć) zu finden, in deren Nähe sich einige Schutzgebiete befinden. Die Nitrit-Stickstoffwerte ergaben keinen einheitlichen Trend. Dies mag nicht zuletzt daran liegen, dass sich Nitrite unter Einwirkung von Luft und Sonne relativ schnell in andere Stickstoffverbindungen umwandeln.

Beim Ammoniumstickstoff ergab sich ein einheitlicheres Bild. Hier zeigte dauerhaft die Ner die höchsten Werte, die der LAWA-Stufe IV bzw. polnischen Gewässergüteklassifizierung III entsprechen. Dies deutet darauf hin, dass die Ner, die durch den Großraum Łódź fließt, einen großen Anteil ungeklärter kommunaler Abwässer mit sich führt. Geringe Gehalte waren wieder bei der Obra und der Noteć zu finden. Beim Ammoniumstickstoff ist auffällig, dass die mittleren Werte weit unter den Spitzen lagen, was sich auch im starken Unterschied zwischen Median und arithmetischem Mittel bemerkbar machte.

In Bezug auf Phosphat und Kieselsäure waren es vor allem die großen Städte, wie Poznań und Łódź, die dazu beitrugen, dass die Warthe und die Ner stark belastet waren. Für Phosphat ergaben sich polnische Gewässergüteklassifizierungen von III und schlechter bzw.

LAWA-Stufe IV.

3.1.3.1.2 Wasserabflussdaten

Ein weiterer wichtiger Parameter, der erforderlich ist, um die einzelnen Probennahmen untereinander hinsichtlich der Wasserphase vergleichen zu können, ist die Wasserabfluss-menge. Aus ihr lassen sich bei genauer lokaler Kenntnis grobe Rückschlüsse auf die Strömungsverhältnisse ableiten.

Die Daten ermöglichen ebenso eine grobe Einschätzung der Menge der pro Zeiteinheit transportierten Schadstoffe, die sich gelöst oder an Schwebstoff gebunden in der Wasserphase befinden. Außerdem lassen sich mit Hilfe des Wasserabflusses die Wassermengen an den einzelnen Probenpunkten relativ zueinander besser einordnen und das Anwachsen des Flusses von der Quelle bis zur Mündung wird besser begreiflich. Des weiteren verdeutlichen die Wasserabflussdaten den Einfluss der Warthe auf die Wasserqualität des unteren Oderabschitts.

In Abbildung 45 sind die Wasserabflüsse dargestellt. Die Abbildungen zeigen die Wasserabflussraten, gemittelt für den jeweiligen Probennahmetag. Die auf den jeweiligen Monat gemittelten Abflussraten wichen von diesen nicht wesentlich ab und zeigten annähernd das gleiche Bild.

0 25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300

Zawiercie Czestochowa

Widawka (Widawa)*

Sieradz Ner (Chelmno)*

Konin

Prosna (Komorze)*

Srem

Poznan (oberhalb)Poznan (unterhalb)

Miedzychod

Obra (Skwierzyna)*Notec (Santok)*Gorzow Wlkp.

Wasserablauf [m3/s]

5.5. bis 8.5.1998 9.11. bis 12.11.1998 21.6. bis 23.6.1999

Abbildung 45: Wasserabflussraten der Warthe;

Tagesmittel zum Zeitpunkt der jeweiligen Beprobungen (* Nebenfluss) (Daten vom Institut für Meteorologie und Wassermanagement (IMGW) Gdansk und IMGW-Wroclaw)

Das Anwachsen der Wasserabflussraten von der Quelle bis zur Mündung ist deutlich zu sehen. Auffällig ist, dass der Wasserabfluss zum Zeitpunkt der Beprobung 11/98 relativ zu den übrigen Beprobungen bei nahezu allen Probenpunkten deutlich erhöht war. Bei den hier nicht angegebenen jeweiligen Monatsmitteln war dieser Trend noch eindeutiger. Dies lag in erster Linie an den hohen Niederschlägen im November 1998.

Im Bereich der Warthe zwischen Sieradz bis Konin waren die Wasserabläufe mit 50 m3/s bis 80 m3/s etwa halb so groß wie die Abläufe im Mittellauf der Warthe zwischen Srem und Międzychód (120 m3/s bis 180 m3/s). Bei Gorzów Wlkp. waren es dann noch einmal knapp doppelt so hoch (220 m3/s bis 280 m3/s). Bei den Nebenflüssen Ner, Prosna und Noteć war der Wasserabfluss im jeweiligen Mündungsbereich jeweils etwa ein drittel bis halb so groß, wie der der Warthe. Die Nebenflüsse Widawka und Obra besaßen ähnlich kleine Abflussraten (um 10 m3/s), jedoch wird der jeweilige Einfluss auf die Wasserqualität unterschiedlich sein, da Erstere in den oberen Wartheabschnitt mündet und Letztere in den unteren Abschnitt. Für die Beprobung vom Mai 2000 lagen noch keine detaillierten Abflussdaten der Warthe vor.

Die Wasserabflussraten waren zu diesem Zeitpunkt aber insgesamt deutlich geringer als im November 1998.

Der Vergleich der Wasserabflussraten der Warthemündung und der unteren Oder zum jeweiligen Zeitpunkt der Beprobungen ist in Abbildung 47 dargestellt. Die Lokalitäten dieser Probenpunkte sind in Abbildung 46 skizziert. Die genaue Aufschlüsselung der Probennahmeorte ist in Tabelle 12 aufgeführt.

Abbildung 46: Probennahmepunkte entlang der Warthemündung

Tabelle 12: Aufschlüsselung der Probenbezeichnungen für die Beprobungen der Warthe-mündung (5/98, 11/98, 6/99 und 5/00) und des Oderabschitts um deren Mündungsbereich

Ort der Probennahme Probenbezeichnung

Frankfurt / Słubice OR30FS

Lebus / Lazy OR31LE

Kietz/Kostrzyn OR32KK

Warthe (Swierkocin) OT32WA*

Gross-Neuendorf / Czelin OR33GC

Hohenwutzen / Osinów Dln. OR34HO

(* Warthe: Nebenfluss der Oder) Frankfurt

Schwedt

Szczecin

Gorzów Wlkp.

Odra Odra

Warta Noteć

Obra Kostrzyn

OR30FS OT32WA OR32KK

OR33GC OR34HO

OR31LE Frankfurt Schwedt

Szczecin

Gorzów Wlkp.

Odra Odra

Warta Noteć

Obra Kostrzyn

OR30FS OT32WA OR32KK

OR33GC OR34HO

OR31LE

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700 750 800 850

OR30FS OR31LE OR32KK OT32WA* OR33GC OR34HO

Wasserablauf [m3/s]

8.5.1998 7.11.1998 19.6.1999

(* Warthe: Nebenfluss der Oder)

Abbildung 47: Wasserabflussraten der Oder und der Warthe im Mündungsgebiet;

Tagesmittel zum Zeitpunkt der jeweiligen Beprobungen (IMGW-Gdansk und IMGW-Wroclaw)

Die Warthe führte an der Mündung zumindest bei den Frühjahrsbeprobungen beinahe soviel Wasser mit sich wie die Oder in diesem Abschnitt selbst (jeweils knapp 300 m3/s), was ihren starken Einfluss auf die Wasserqualität der Oder verdeutlicht.

Die Wasserabflussraten der Oder im Bereich der Warthemündung waren zum Zeitpunkt der Beprobung 11/98 relativ zu den übrigen Beprobungen wiederum stark erhöht. Bei der Warthe ist der Effekt am Probenpunkt OT32WA in Bezug auf die Tagesmittel nicht zu erkennen.

Trotz des Oder-Hochwassers im November 1998 war der Wasserabfluss der Warthe immerhin noch ein Drittel so groß wie der der Oder unmittelbar vor der Warthemündung.

3.1.3.1.3 Der Schwebstoff

Da Schwebstoffpartikel eine große spezifische Oberfläche besitzen und in der Regel aus mineralischen und organischen Anteilen bestehen, spielen sie als Adsorptionspartner für Schwermetallionen und andere Schadstoffe eine wichtige Rolle. Zur Klärung, warum und in welchem Maße sich Schadelemente auf die einzelnen Kompartimente verteilen, müssen daher Schwebstoffangebot und -zusammensetzung mitberücksichtigt werden.

3.1.3.1.3.1 Schwebstoffgehalt

Um den Schwebstoff von der Wasserphase zu trennen, wurde jeweils am Ort der Beprobung standardmäßig eine Druckfiltration (Porendurchmesser: 0,45 µm) durchgeführt. Bei der Berechnung des Schwebstoffgehalts wird von seiner Trockenmasse ausgegangen. In Abbildung 48 sind die ermittelten Schwebstoffgehalte der einzelnen Kampagnen dargestellt.

0 10 20 30 40 50 60

Zawiercie Lgota Grn. - 5/00

Osiny - 5/00Czestochowa Krzeczow - 5/00

Widawka (Widawa)*

Sieradz

Ner (Lutomiersk)* - 5/00

Ner (Chelmno)*Biechowy - 5/00 Konin Pyzdry - 5/00

Prosna (Komorze)*

Srem

Poznan (oberhalb)Poznan (unterhalb) Biedruwsko

Obrzycko - 5/00 Miedzychod

Obra (Skwierzyna)*Notec (Santok)*Santok - 5/00Gorzow Wlkp.

Gehalt [mg/L]

05/98 11/98 06/99 05/00

217

Abbildung 48: Schwebstoffgehalte in der Warthe (* Nebenfluss)

Das Schwebstoffangebot variierte bei den Warthe-Beprobungen von Probenpunkt zu Probenpunkt erheblich. Mehrfachbestimmungen, die an einigen Probenpunkten durchgeführt wurden, ergaben Schwankungen von etwa 5 %. Somit ist eine eventuell fehlerhaft ausgeführte Probennahme nicht für diese starken Schwankungen verantwortlich. Der Schwebstoffgehalt lag im mittleren Bereich zwischen 10 mg/L und 40 mg/L. Dies sind Werte, wie sie für anthropogen beeinflusste Fließgewässer üblich sind. Sie decken die Stufen I bis III der polnische Gewässergüteklassifizierung ab. Einen Ausreißer mit über 200 mg/L gab es im Mai 2000 bei der Ner nahe Chełmno (polnische Gewässergüteklasse IV). Im November 1998 lag der Gehalt an Schwebstoff bei vielen Probennahmepunkten unter dem der übrigen Beprobungen, was möglicherweise auf die höheren Temperaturen im späten Frühjahr und frühen Sommer im Vergleich zu denen im Spätherbst zurückzuführen ist. Weitere eindeutige Tendenzen ließen sich hier aber nicht erkennen.

3.1.3.1.3.2 Glühverlust

Bei der Berechnung des Glühverlusts des Schwebstoffs als Summenparameter für den organischen Anteil wird wie bei der Gehaltsbestimmung von seiner Trockenmasse ausgegangen. Abbildung 49 zeigt die Ergebnisse.

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Zawiercie Lgota Grn. - 5/00

Osiny - 5/00Czestochowa Krzeczow - 5/00

Widawka (Widawa)*

Sieradz

Ner (Lutomiersk)* - 5/00

Ner (Chelmno)*Biechowy - 5/00 Konin Pyzdry - 5/00

Prosna (Komorze)*

Srem

Poznan (oberhalb)Poznan (unterhalb) Biedruwsko

Obrzycko - 5/00 Miedzychod Obra (Skwierzyna)*

Notec (Santok)*Santok - 5/00Gorzow Wlkp.

Glühverlust [%]

05/98 11/98 06/99 05/00

Abbildung 49: Glühverlust im Schwebstoff der Warthe (* Nebenfluss)

Der Schwebstoffglühverlust variierte ebenfalls erheblich, wenn auch nicht ganz so stark, wie der Schwebstoffgehalt. Er lag im mittleren Bereich zwischen 40 % und 60 %. Hier ist jedoch im Gegensatz zum Schwebstoffgehalt keine jahreszeitliche Tendenz erkennbar. Dies liegt möglicherweise daran, dass zwar im späten Frühjahr die biologische Aktivität im Wasser höher ist als im Herbst. Im Herbst aber ist das Angebot an organischem Material über den

Laubeintrag ins Gewässer höher. Festzuhalten gilt, dass etwa die Hälfte der Schwebstofftrockenmasse aus organischem Material bestand.