• Keine Ergebnisse gefunden

Vortr¨age / Session 17 / Ausbildung und Beratung

WeGa-Student: Mit gemeinsamer Lehre mehr erreichen

Anne Kersebaum1, Thomas Rath1, Georg Ohmayer2, Heike Mempel2, Andreas Bettin3

1Leibniz Universität Hannover, 2Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, 3Hochschule Osnabrück

kersebaum@bgt.uni-hannover.de

In einem gemeinsamen E-Learning-Kurs beschäftigten sich zum zweiten Mal in Folge (WS 2011/12 und WS 2012/13) Bachelor-Studierende der Hochschulen Osnabrück und Weihenstephan-Triesdorf sowie der Leibniz Universität Hannover mit den spezifischen Anforderungen des Gartenbaus an Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Im Rahmen des gemeinsamen Moduls absolvierten die Studierenden sieben Online-Lerneinheiten bei freier Zeiteinteilung, hörten und diskutierten Expertenvorträge über ein Videokonferenzsystem und trafen sich zu einem gemeinsamen Wochenend-Workshop. WeGa-Student verfolgt einen 'Blended-Learning'-Ansatz, also die Kombination der Vorzüge von E-Learning und Präsenzveranstaltungen. Ziel der Kooperation der drei Hochschulen ist es, die Lehre an allen beteiligten Standorten durch die Bündelung von Kompetenzen zu verbessern.

Im WS 2011/12 nahmen 36 Studierende an dem hochschulübergreifenden Kurs teil. Die Erfahrungen, die Studierende und Dozenten mit WeGa-Student machten, waren überwiegend positiv. Den Studierenden gefiel am WeGa-Student Konzept besonders die Möglichkeit zur freien Zeiteinteilung bei der Bearbeitung der Online-Lerneinheiten und die Zusammenarbeit mit den Studierenden anderer Hochschulen. Die Dozenten profitierten von der Bündelung der Kompetenzen der Beteiligten sowie von der Reduktion des Arbeitsaufwands für den Einzelnen. Im Anschluss an den Kurs wurde eine ausführliche Evaluation vorgenommen, die als Grundlage für die Überarbeitung und Verbesserung des Kurses diente.

Im WS 2012/13 wurde der WeGa-Student Kurs wieder an allen bereits im ersten Jahr beteiligten Hochschulen als Wahlmodul angeboten, für das sich 23 Studierende entschieden. Die Gruppe der Teilnehmer wurde aufgeteilt: eine Gruppe absolvierte die Online-Lerneinheiten adaptiv (an den persönlichen Lernstil angepasst), die andere Gruppe statisch (nicht an den Lernstil angepasst). Nach der Hälfte der Lektionen wurden die Gruppen gewechselt.

Parallel zu Kursvorbereitung und -ablauf wird eine wissenschaftliche Begleitforschung durchgeführt. Dafür werden die Evaluationsdaten, Nutzerdaten aus den Online-Lerneinheiten, Lernstilpräferenzen und Prüfungsergebnisse mit Zustimmung der Studierenden aufgezeichnet und mit Hilfe statistischer Methoden und durch Data Mining Algorithmen ausgewertet. Die Ziele der wissenschaftlichen Begleitforschung sind die Evaluation des WeGa-Student Konzeptes sowie die Erprobung adaptiver virtueller Lernumgebungen in Gartenbau-Lehrveranstaltungen.

Vortr¨age / Session 17 / Ausbildung und Beratung

Webbasierter Wissenstransfer - Die Meta-Suchmaschine WiTA

Isabelle Lampe, Werner Riedel

Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz isabelle.lampe@dlr.rlp.de

WiTA (www.wita.de) steht kurz für Wissens-Transfer-Assistent und soll einen webbasierten Wissenstransfer der Wissensgenerierung und Wissensnutzung im Gartenbau ermöglichen. WiTA wird im Rahmen des Kompetenznetz WeGa im Verbundprojekt 7 (Wissenstransfer, Lehre und Forschung im Netzwerk) vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz entwickelt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Der von WiTA ermöglichte Wissenstransfer, der aus einer engen Vernetzung von Wissenschaft, Forschung, Versuchswesen, Beratung und Berufsstand sowie Partnern der Wertschöpfungskette Gartenbau resultiert, soll in Zukunft den Informationsfluss zwischen Forschung, Praxis und Verbraucher beschleunigen. Eine optimale Meta-Suche sollte grundsatzlich für eine heterogene Zielgruppe zugänglich und anwendbar sein. Daher soll WiTA einfach, übersichtlich, flexibel und anwenderspezifisch sein. Der Indizierungsprozess der WiTA-Suche findet in der Applikation www.wita.de statt. Die angeschlossenen Crawler haben die Aufgabe, die unterschiedlichen Informationsplattformen nach dem gesuchten Wort bzw. den Wörtern abzufragen. Auf der Seite www.wita.de steht dem Benutzer sowohl eine einfache als auch eine erweiterte Suche zur Verfügung. Bei der einfachen Suche werden alle involvierten Datenbanken abgefragt. Hingegen können in der erweiterten Suche spezielle Informationsquellen ausgewählt werden. Dem Benutzer stehen noch weitere Informationen und Tools zur Verfügung. So können die Nutzer von WiTA sich aktiv über den Punkt "Fehlende Datenbanken vorschlagen" an der Vervollständigung und Verfeinerung der Suchmaschine beteiligen und auf fehlende Informationsquellen hinweisen. In der ersten Testversion wurden in die WiTA-Suche die geschlossenen Datenbanken Hortigate und PS Info sowie das frei zugängliche grüne Lexikon Hortipendium eingebunden. Im zweiten Schritt wurden zur Testung die Suche auf frei verfügbare Internetangebote ausgeweitet. Dazu zählen unter anderem die Angebote des JKI im Bereich Bienenschutz, Kupfer und Pflanzengesundheit, das Internetangebot Arbofux von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf oder der Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG). In der weiteren Planung ist ein benutzerfreundlicher Zusatz vorgesehen, über den die Benutzer ein persönliches Profil hinterlegen können, um bevorzugte Quellen und/oder Ergebnisanzeigen festzulegen (Faceted Search). Zum anderen werden die Suchabfragen auf weitere offene und geschlossene Informationsplattformen ausgeweitet sowie eine Vernetzung mit bestehenden Suchmaschinen wie beispielsweise Vifabio (www.vifabio.de) und GreenPilot (www.greenpilot.de) angestrebt. WiTA hat für den Profigartenbau, für die Wissenschaft und Forschung sowie für die Verbraucher einen funktionalen Vorteil gegenüber anderen frei verfügbaren Suchmaschinen, da ausschließlich auf wissensrelevante Datenbanken des Gartenbaus zugegriffen wird. Zu diesen Datenfeldern zählen neben qualitätsgeprüften Webseiten und Bibliographischen

Vortr¨age / Session 17 / Ausbildung und Beratung

Entscheidungsprozesse in der Unternehmensführung gartenbaulicher Betriebe

Stefan Mair

TUM LS Ökonomik des Gartenbaus und Landschaftsbaus stefan.mair@tum.de

Die Entscheidungstheorie setzt sich primär damit auseinander wie, ausgehend von realen oder den Entscheidungsträgern unterstellten Zielen, Entscheidungsprozesse ablaufen.

Betriebliche Entscheidungen sind handlungsorientiert und auf die Zukunft des Unternehmens ausgerichtet. Demzufolge ist das Ergebnis der Entscheidung die Lösung einer praktischen Aufgabenstellung.

Vom Idealzustand der klassischen Entscheidungstheorie unterscheidet sich die Praxis u.a.

durch die begrenzte Rationalität der Entscheider. Jedoch sind hier ebenfalls zielführende Entscheidungsstrategien wie z.B. das „Satisficing“ erforderlich. Dabei wird eine Reihe von Optionen solange geprüft bis eine gefunden wird, die dem Anspruchsniveau ausreichend entspricht. Treten vermehrt Verhaltensanomalien auf, wie z.B. Abweichungen von der Präferenzkonstanz durch Framing- oder Endowment Effekte, so ist das theoretische Modell durch die problemadequate Integration entscheidungspsychologischer Einflussfaktoren zu ergänzen.

Das Ziel des Projektes ist ein besseres Verständnis für das beobachtbare Entscheidungsverhalten und die Entscheidungsstrategien der Entscheider in gartenbaulichen Betrieben zu erlangen. Weiterhin gilt es die Gründe für dieses Verhalten zu erkennen. Besonderes Interesse liegt dabei auf den zu erwartenden Inkonsistenzen zwischen den strategischen unternehmerischen Zielen und den tatsächlich getroffenen Entscheidungen.

Mit den methodologischen Verfahren der Grounded Theory wird eine zweistufige qualitativ-empirische Untersuchung des Entscheidungsverhaltens betrieblicher Entscheidungsträger durchgeführt. Anhand eines Gesprächsleitfadens wird zuerst in Form von Experteninterviews ein themenfokussiertes Gespräch mit gartenbaulichen Beratern und Experten aus Verbänden und Verwaltung geführt. Diese Interviews dienen dazu herauszufinden, wer die Entscheider in den Betrieben sind und welche Art von betrieblichen Entscheidungen den Stellenwert aufweisen um Gegenstand der Hauptstudie zu sein. Erste Ergebnisse weisen dabei auf den Themenkomplex „Betriebsübergabe“ hin.

Davon ausgehend wird die Fragestellung für die Hauptuntersuchung präzisiert und der zu befragende Personenkreis festgelegt.

Im Ergebnis soll aus den identifizierten Verhaltensmustern ein realitätsnahes Modell der Entscheidungsprozesse erstellt werden. Dieses wird zu einem Entscheidungsleitfaden ausgebaut, der den Entscheidern selbst die Entscheidungsfindung erleichtert und der es Beratern ermöglicht Entscheidungsprozesse besser zu begleiten. Mit Hilfe dieses Instrumentes können Sackgassen oder Umwege bei der Entscheidungsfindung frühzeitig erkannt, sowie Aufgabenstellungen schneller und effizienter gelöst werden. Weiterhin kann im Entscheidungsablauf enthaltenes Konfliktpotential rechtzeitig abgeschätzt und prozessbegleitend bearbeitet werden.

Vortr¨age / Session 17 / Ausbildung und Beratung

Evaluierung und Weiterentwicklung genetischer Ressourcen dekaploider Erdbeeren

Veronika Waurich1,3, Erika Schumann1, Detlef Ulrich2, Klaus Olbricht3

1 Martin-Luther-Universität Halle, Betty-Heimann-Str. 3, 06120 Halle (Saale)

2Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz, Erwin-Baur-Str. 27, D-06484

Quedlinburg

3Hansabred GmbH & CO. KG, Radeburger Landstrasse 12, 01108 Dresden Veronika.Waurich@web.de

Bei der Züchtung neuer Erdbeersorten wurde in der Vergangenheit das Aroma gegenüber einem hohen Ertrag, der Fruchtgröße, der Festfleischigkeit und der Transportfähigkeit lange vernachlässigt. Durch diese Fokussierung auf wirtschaftlich relevante Eigenschaften gingen durch den sogenannten Trichter-Effekt Aromastoffe und Resistenzen in der heutigen Kulturform verloren. In den Wildarten finden sich nach wie vor viele dieser wünschenswerten Eigenschaften. Auf Grund der unterschiedlichen Ploidiestufen in der Gattung Fragaria L. konnten diese jedoch noch nicht hinreichend in heutige oktoploide Kulturformen integriert werden. Der Erfolg interspezifischer Hybridisierung bei Fragaria ist oft gering, da die Nachkommen eine geringe Fertilität oder Sterilität zeigen. In der Literatur zeichnen sich zwei erfolgversprechende Wege für die Introgression von Wildgenomen in höherploiden Formen ab: 1. das Erzeugen synthetischer Oktoploider und 2. die Züchtung auf dekaploider Stufe.

Seit ca. 60 Jahren wird an der Entwicklung dekaploider Erdbeeren gearbeitet. Daraus sind bislang fünf Sorten entstanden, die mit hervorragendem Aroma überzeugen, jedoch auf Grund ihrer weichen und kleinen Früchte keine Bedeutung für den Erwerbsobstbau haben.

Für die Weiterentwicklung dekaploider Sorten wurden in eigenen Arbeiten seit 2009 mit den Sorten 'Spadeka', 'Florika' und der dekaploiden Wildart F. iturupensis Staudt praxisrelevante, kombinationszüchterische Ansätze unter Nutzung von Pollengemischen und Partnerkreuzungen realisiert. Primäres Ziel war die Erweiterung des genetischen Pools dekaploider Erdbeeren und die Prüfung der Nachkommenschaft auf ihren züchterischen und gartenbaulichen Wert. Im Mittelpunkt der Evaluierung standen sowohl zytologische Untersuchungen zur Bestimmung der Ploidiestufe (Flow Cytometry, Chromosomenzählung mittels Fluoreszenzmikroskopie) als auch die Analyse der Fertilität, des Ertrages und der Fruchtqualität. Die vorwiegend enneaploiden Nachkommen wiesen trotz ungerader Ploidiestufe eine gute Fertilität auf, hatten süße, aromatische Früchte mit zum Teil walderdbeerartigem Aroma und erzielten gegenüber bisherigen dekaploiden Sorten höhere Erträge sowie größere Früchte. Aromaanalysen mittels Festphasen-Mikroextraktions-GC (HS-SPME-GC) belegen, dass die Nachkommen eine höhere Anzahl und höhere Werte an wichtigen Aromastoffen, insbesondere im Esterbereich, im Vergleich zu derzeit etablierten Sorten aufwiesen. Weiterführende Kreuzungen auf dekaploidem Niveau und Rückkreuzungen mit oktoploiden Sorten zeichnen sich als vielversprechend ab. Die bisherigen Ergebnisse belegen, dass die