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PAS 2050-1 - Spezielle Anforderungen für die Ermittlung des Carbon Footprints bei Gartenbaulichen Produkten - Ergebnisse aus dem Pilotprojekt

Florian Schäfer, Michael Blanke INRES Universität Bonn schaefer_florian@gmx.net

Die Ermittlung des Carbon Footprints stellt eine besondere Herausforderung im Bereich der gartenbaulichen Produkte dar. Um dieser Problematik gezielt endgegenzutreten wurde im Frühjahr 2010 eine Arbeitsgruppe von internationalen Experten zusammengestellt um spezielle Anforderungen für den Carbon Footprint bei gartenbaulichen Kulturen zu entwickeln. Die Universität Bonn hatte in dieser Arbeitsgruppe die Expertise für die gartenbaulichen Aspekte. Im Frühjahr 2012 konnte der neue Standard PAS 2050-1

„Assessment of life cycle greenhouse gas emissions from horticultural products“

veröffentlicht werden. Als einer der Mit- Entwickler und Teilnehmer am Pilotprojekt zur Erprobung der Norm werden die Ergebnisse und Erfahrungen vorgestellt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Besonderheiten beim Carbon Footprint im Gartenbau vorzustellen und Ergebnisse aus dem Pilotprojekt zu zeigen. Die neue PAS 2050-1 war die erste industriespezifische Ergänzung der PAS 2050:2011. In der Norm wird auf die besonderen Bedürfnisse bei der Ermittlung des Carbon Footprints von gartenbaulichen Kulturen eingegangen. Es gibt spezielle Anforderungen für die beim Anbau verwendete

„Capital Goods“, für das „Biogenic Carbon“ im Ernteprodukt, Den Betrachtungszeitraum der Analyse bei mehrjährigen oder einjährigen Kulturen und spezielle Excel Tools für die Berechnung der Emissionen die aus dem Land Use Change (LUC) oder der Düngung resultieren. Es wird im Detail beschrieben wie man bei der Ermittlung des Carbon Footprints vorzugehen hat und welche Teilsaspekte der verschiedenen Anbauverfahren man berücksichtigen muss. Das Dokument dient als Ergänzung zur PAS 2050:2011, die die allgemeinen Rahmenbedingungen und Anforderungen an die Ermittlung eines Carbon Footprints festlegt. Die Universität Bonn betrachtete innerhalb des Pilotprojektes die Kulturen Spargel, Rhabarber, Erdbeeren und Kürbis. Die hierbei ermittelten Ergebnisse trugen maßgeblich mit zur abschließenden Verbesserung des Standards bei.

Postersession / ¨Okonomie

Die Energieeffizienz empirisch messen und bewerten - Die empirische Energieeffizienz von bayerischen Gartenbaubetrieben

Manuel Hertel Wissenschaftszentrum Straubing

m.hertel@wz-straubing.de

Die Produktivität des Produktionsfaktors Energie im Unterglasanbau kann ein Erfolgskriterium für energieintensiv produzierende Gartenbaubetriebe sein. Ein Benchmarking der Energieeffizienz einzelner Gewächshäuser oder ganzer Betriebe kann Einsparpotenziale aufzeigen oder besonders effiziente Gewächshäuser und Produktionsweisen herausstellen. In der Bewertung der empirischen Energieeffizienz eines Betriebes hat sich bislang keine Maßzahl etablieren können, die eine praktikable Anwendung verspricht und das gesamte Produktionssystem fasst. Da jedes Gartenbauunternehmen verschiedenartige Pflanzen, in unterschiedlichen Zeiträumen, bei einem differierenden Tempera-turregime und in verschiedenen geografischen Lagen kultiviert, ist z. B. der Energieverbrauch pro Flächeneinheit oder Ertragseinheit nicht geeignet, um bestehende Betriebe hinsichtlich der Energieeffizienz miteinander zu vergleichen. Ebenso wenig eignet sich der im Gartenbau angewandte UCS-Wert, der Faktoren eines Produktionsbetriebes wie Effizienz der Lastverteilung oder differierende Klimaführungsstrategien unberücksichtigt lässt.

Effizienz beschreibt immer ein Output/Input-Verhältnis. Zur Beschreibung der Energieeffizienz von Gewächshäusern ist die Energiezufuhr (kWh) als Input und die beheizte Fläche als Nutzen bzw. Output zu betrachten. Unabhängig von Kultur, Anbaumethode, Kulturprogramm und Standort, erhöhen Unterglasbetriebe durch Heizen die Temperatur einer Fläche gegenüber der Außentemperatur. Als Outputgröße eignet sich daher "Gradstunden Temperaturanhebung pro beheizter Flächeneinheit".

Um einen Vergleich unterschiedlicher Gewächshausabteile sowie Betriebe zu ermöglichen, wird in Anlehnung an den UCS-Wert, für jeden Betrieb das Verhältnis

"Energieeintrag (kWh) / Gradstunden Temperaturanhebung pro Grundflächeneinheit (K h m2)" als reziproke empirische Energieeffizienz ermittelt. Dazu sind der Energieinput einer Kulturperiode, die Summe der Gradstunden Temperaturanhebung dieser Zeitspanne sowie die beheizte Grundfläche eines Betriebes zu bestimmen.

Im Projekt FORETA wurden diese Daten für 950 Gewächshäuser und 112 Betriebe in Bayern erhoben, um jeweils die empirische Energieeffizienz zu berechnen. Die Ergebnisse wurden deskriptiv ausgewertet; anhand von Korrelationsberechnungen mit weiteren technischen Daten konnten die ermittelten Werte zudem auf Plausibilität geprüft werden.

Die empirische Verteilung der Effizienzwerte lässt darauf schließen, dass die gewählte Maßzahl die untersuchten Gewächshausabteile sowie Betriebe hinsichtlich der Energieeffizienz ausreichend differenziert beschreibt. Bezüglich der Betriebe reichen die Werte von 3,4 W/m2K für das 10 %-ige Quantil bis zu 9,0 W/m2K für das 90 %-ige Quantil.

Die Ergebnisse von Korrelationsberechnungen mit weiteren empirischen Größen (wie z. B.

Heizbedarf) zeigen überzeugende Ergebnisse, sodass Kennzahl und Messmethode geeignet erscheinen, um Gartenbaubetriebe und ggf. Gewächshäuser hinsichtlich der empirischen Energieeffizienz miteinander zu vergleichen.

Postersession / ¨Okonomie

The consumers' contribution to the product Carbon Footprint of asparagus

Paul Lampert

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf/Wissenschaftszentrum Straubing p.lampert@wz-straubing.de

Since sustainability has become a key word in society as well as in the horticultural industry there has always been the question how to measure it. One, but of course not the only possible way is to carry out a Carbon Footprint calculation. In recent years, this has been done also with respect to horticultural products in increasing numbers, e.g. with tomatoes (Ressourcen Management Agentur (RMA), 2011; Theurl, 2008), ornamental tree production (Kendall and McPherson, 2012), strawberries (Breloh and Priess, 2009), Bananas (Luske, 2010), Apples (Blanke, 2012) and also for cut-roses (Williams, 2007).

These studies cover the production side of the products’ life cycle but mostly neglect an important part: the retailing and use phase which is completely in the hand of the consumer. However, Buschmann (2009) shows that the consumer plays an important role influencing the total Product Carbon Footprint. To bridge this knowledge gap, a consumer panel with 168 participants was set up collecting empirical data with respect to the shopping trip, the use phase and the end of life stage.

A total of 1,228 purchases of strawberries, asparagus, orchids and cut-roses could be collected and evaluated regarding the Carbon Footprint. Additionally, some basic household data concerning efficiency of owned cars, refrigerators, ovens and dish washers was asked in a survey form at the beginning of the study. Main drivers of both, the intensity of the impact and the differences within the consumer side are: the distance to the retail outlet; the usage of a car, public transport, bike or walking respectively; fuel efficiency of the car; the size of basket of goods; storage & refrigeration; cooking; way of dish washing.

Taking the example of asparagus, the average use phase sums up to 408 g CO2e per 1 kg of that product. This is about the same dimension as the production side, which contributes with 500 g CO2e per kilo asparagus (locally and seasonally grown) to the total PCF (Berners-Lee 2010). So it makes sense, not just to look on the production side of a horticultural product in order to save carbon emissions, but to take into account the consumer phase as well. Our findings show in the case of asparagus, that the cooking phase has the highest impact on the consumer-PCF with 58 %. In this phase, important factors to lower emissions are to reduce the amount of water for cooking and to enlarge the amount of asparagus cooked together in one pot. There is a difference of almost a factor 3.5 (in relation to 1 kg) using 1 liter of water for 1 kg of asparagus instead of 1.75 liters for boiling 0.5 kg. Storage of asparagus is not often been done for a longer period so that this phase contributes just 2 % or 8 g CO2 within the consumer phase in average.

Other aspects that are important to consider are the shopping trip with 26 % and the dish-washing-process with 14 %. In our study, consumer behavior and further ways to improve the PCF on the consumer side are revealed and discussed.

Postersession / ¨Okonomie

Vergleich zwischen deutschen und schweizerischen Obstproduzenten in der Bodenseeregion

Esther Bravin, Adeline Kilchenmann Agroscope Changins-Wädenswil ACW

esther.bravin@acw.admin.ch

In der Bodenseeregion bewirtschaften 1200 Obstbaubetriebe (davon 500 im Haupterwerb) eine Anbaufläche von 9000 ha. 80 Prozent der Obstbaufläche befinden sich in Deutschland. Nur 1550 (also 17 %) ha sind in der Schweiz, 80 (9 %) ha in Österreich (Vorarlberg). Obwohl Klima und Lage ähnlich sind unterscheiden sich die Obstbaubetriebe auf deutscher und schweizerischer Seite sehr. In den Jahren 2010 und 2011 wurde im Rahmen des Interreg IV Projektes Betriebsmanagement im Obstbau die Apfelproduktion von vier Royal-Gala-Parzellen in der Region Bodensee betriebsbegleitend analysiert.

Dabei wurden jeweils zwei schweizerische und zwei deutsche Betriebe verglichen.

Die Untersuchung hatte das Ziel, die Strategien der Produzenten für die Apfelproduktion zu identifizieren und die daraus resultierende Qualität ab Baum zu untersuchen. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde auch die Rentabilität der Obstproduktion für die jeweiligen Betriebe berechnet. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Anzahl von untersuchten Parzellen gering ist und zwei Jahre ein kurzer Zeithorizont sind. Die Studie zeigt mögliche Ergebnisse. Diese sind aufgrund der wenigen Parzellen nicht als repräsentativ anzusehen.

Im ersten Teil der Studie wurde die Qualität der Äpfel (innere und aeussere Qualität) gemessen. Um die äußere Qualität zu messen, wurden die Äpfel kalibriert (d.h. die Größe, das Gewicht und die Deckfarbe wurden bestimmt). Für die innere Qualität wurden Einzelfruchtgewicht, Festigkeit, Zuckergehalt und Stärkeabbau gemessen.

Die Resultate zeigen, dass deutsche Betriebe höher Anteile an Äpfeln erster Klasse aufweisen, obwohl sie weniger Aufwand für die Ausdünnung leisten als Schweizer Betriebsleiter. Zusätzlich konnte bestätigt werden, dass der Erntezeitpunkt für die Qualität der Früchte und für eine gute Lagerung wichtig ist.

Im zweiten Teil der Studie wurde mithilfe des Arbeitsjournals die Vollkostenrechnung für Obstproduzenten auf Schweizer und deutscher Seite des Bodensees zusammengestellt.

Hier sieht man, dass insbesondere die höhere Produzentenpreise auf Schweizer Ebene eine wichtige Rolle spielen.

Zudem fand die Untersuchung heraus, dass die ideale Beziehung zwischen Arbeitsaufwand und Ertrag für jeden Produzenten anders ist.

Postersession / ¨Okonomie

Nachweis von Viren in Gehölzen

Anne-Mareen Eisold, Jenny Robel, Luise Dierker, Martina Bandte, Markus Rott, Susanne von Bargen, Carmen Büttner

Humboldt Universität zu Berlin, FG Phytomedizin phytomedizin@agrar.hu-berlin.de

Viren in Gehölzen des Forstes und öffentlichen Grüns sind weit verbreitet und können wirtschaftliche Schäden verursachen (Büttner et al., im Druck).

Mit Hilfe mehrjähriger, visueller Bonituren bezüglich virusverdächtiger Symptome wie chloroti-schen Ringflecken und Scheckung können erste Hinweise zum Auftreten dieser Pathogene ge-sammelt werden. Für den spezifischen Nachweis eines Virus sind serologische oder molekulare Verfahren notwendig. So hat beispielsweise das Auftreten charakteristischer Symptome wie Adernbänderung, chlorotische Ringflecken, Blattrollen und Kleinblättrigkeit an Birken (Betula pendula ROTH, Betula pubescens EHRH.) im finnischen und skandinavischen Raum seit Beobachtung der ersten Symptome im Jahr 2002 massiv zugenommen (Jalkanen et al., 2007). Diese Symptome stehen in Verbindung mit dem Cherry leaf roll virus (CLRV). Für die Routinediagnostik von CLRV in Gehölzen wurde die IC-RT-PCR etabliert (Werner et al., 1997). Dazu werden die CLRV-Partikel aus dem Pflanzenhomogenat durch spezifische Antikörper gebunden und anschließend die virale RNA mit Hilfe einer RT-PCR nachgewiesen. Alternativ kann eine RNA-Isolierung aus dem Pflanzenmaterial mit nachfolgender RT-PCR durchgeführt werden. Für das neuartige European mountain ash ringspot-associated virus (EMARaV) in der Eberesche (Sorbus aucuparia L.) wurde ebenfalls eine RT-PCR zur Routinediagnostik etabliert (Mielke et al., 2008). Als Startpunkt für die DNA-Replikation wurden Primer-Paare von jeder der vier viralen RNAs des EMARaV abgeleitet.

Die Identifizierung bisher unbekannter Viren in Gehölzen erfordert eine mehrjährige Vorgehensweise. Derzeit erfolgt die Untersuchung eines in Flatterulmen (Ulmus laevis PALL.) auftretenden bisher unbekannten Erregers, der mit chlorotischen Ringflecken und Nekrosen asso-ziiert ist (Büttner und Führling, 1993). Zur Entwicklung eines standardisierten Nachweisverfah-rens muss dieser Erreger charakterisiert werden.

Ausgehend von der Isolierung virusspezifischer, doppelsträngiger RNA (dsRNA) (Tsanetakis und Martin, 2008) sollen Sequenzinformationen mittels RT-PCR unter Verwendung unspezifischer Primer (random hexamere) generiert werden.

Datenbankabgleiche ermöglichen die taxonomische Klassifizierung des Virus. Zudem können spezifische Primer für eine Routinediagnostik abgeleitet werden.

Büttner, C., von Bargen, S., Bandte, M. & Mühlbach, H.P., 2013: Forest Infectious forest disease. (Gonthier, P. & Nicolotti, G.) CABI, Oxfordshire, United Kingdom, in press Büttner, C. & Führling, M., 1993: Nachrichtenblätter Deutscher Pflanzenschutzdienst 45, 110-115

Jalkanen, R., Büttner C., & v. Bargen, S., 2007: Silva Fennica 41 (4), 755-762

Mielke, N., Weber, M., Khan, S. & Mühlbach, H.-P., 2008: Journal of Forest Pathology 38, 371-380