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2. Methodik

2.3. Vorscreening

Das Vorscreening, eine Online-Umfrage, diente der Einschätzung, ob sich die jeweils befragte Person für die Kontrollgruppe oder die klinische Gruppe eignete.

2.3.1. Demographische Daten

Nach Bestätigung der Einwilligungserklärung des Vorscreenings und der Erstellung des ProbandInnencodes wurden demographische Daten erhoben.

Die Einwilligungserklärung beinhaltete die Zustimmung, dass im Rahmen der Studie personenbezogene Daten erhoben und gespeichert wurden. Diese waren unter anderem für die Kontaktaufnahme zur Terminvereinbarung der Hauptuntersuchung notwendig. Auch ein Hinweis auf die anonyme weitere Behandlung der Daten und den streng vertraulichen Vorgang wurde angeführt sowie die Anmerkung, dass ein Studienabbruch jederzeit ohne Angabe eines Grundes getätigt werden kann.

Der ProbandInnencode wurde folgendermaßen zusammengestellt:

1.: Anfangsbuchstabe des Namens der Mutter 2.: Anfangsbuchstabe des Namens des Vaters 3.: Geburtstag (zweistellige Angabe notwendig) 4.: die letzten 2 Ziffern des Geburtsjahres

Beispiel: Wenn die Mutter Brigitte und der Vater Jörg heißt, und der eigene Geburtstag am 07.07.1997 ist, ergibt sich daraus der Code BJ0797.

Zu den erhobenen demographischen Daten zählten das Geschlecht, das Alter, die Muttersprache sowie die höchste abgeschlossene Ausbildung. Weiters wurde nach der konkreten Studienrichtung des abgeschlossenen Studiums gefragt, falls eines absolviert wurde. Auch wurde die derzeitige Beschäftigung erhoben sowie die Händigkeit und das Rauchverhalten.

Um eine Zuordnung in die Kontrollgruppe oder klinische Gruppe vollziehen zu können, war weiters die Nachfrage nach derzeitigen und vergangenen psychischen Störungen notwendig.

Ebenfalls war die Nachfrage nach derzeitigen oder vergangenen Hauterkrankungen

33 notwendig. Die Befragten sollten auch die Medikamente angeben, die sie einnahmen, da auch durch diese beispielsweise Rückschlüsse auf psychische Erkrankungen gezogen werden könnten. Die Angabe von Metallimplantaten war für die Teilnahme an der Hauptuntersuchung, welche in einem MRT-Scanner stattfand, relevant. Angaben von Mailadresse und Telefonnummer dienten der Kontaktaufnahme, falls die Personen für die Hauptuntersuchung geeignet waren.

2.3.2. Messinstrumente

In der Online-Umfrage waren 6 Fragebögen enthalten sowie eine Frage zur Valenzbewertung des Skin-Pickings. Nachfolgend werden jene näher beschrieben, die für diese Masterarbeit und die Auswertung dieser relevant sind.

2.3.2.1. Skin Picking Impact Scale – Short (SPIS-S)

Die Skin Picking Impact Scale - Short Version ist ein Selbstbeurteilungsinstrument, welches die psychosozialen Auswirkungen der Dermatillomanie erfasst (Snorasson et al., 2013). Die ursprüngliche Skala beinhaltete 10 Items, während die gekürzte Version, die in dieser Studie verwendet wurde, 4 Items aus der ursprünglichen Skala besitzt.

Ein Beispielitem wäre: „Ich denke, mein soziales Leben wäre besser, wenn ich meine Haut nicht manipulieren würde.“

Befragte sollten in der Online-Umfrage auf einer fünfstufigen Skala angeben, inwiefern dies auf sie zutrifft, wobei 1 „trifft überhaupt nicht zu“ bedeutet und 5 „trifft völlig zu“.

Daraus ergibt sich ein Summenscore, der zwischen den Werten 4 und 20 liegen kann.

Das Cronbach’s α lag in der vorliegenden Studie bei: .94.

2.3.2.2. Fragebogen zur Erfassung des Selbstekels (FESE)

Sowohl der personenbezogene als auch der verhaltensbezogene Selbstekel wurden mittels des FESE (Schienle, Ille & Arendasy, 2014) erfasst. Dabei lesen sich die Befragten 14 Items, die

34 als Aussagen konzipiert sind, durch und geben auf einer fünfstufigen Skala an, wie sehr diese auf sie zutreffen.

Ein Beispielitem lautet: „Ich mache Dinge, die ich widerlich finde“.

Die fünfstufige Antwortskala geht von 0 (= trifft überhaupt nicht zu) bis 4 (= trifft völlig zu).

Die Subskala „personenbezogener Selbstekel“ setzt sich aus 9 Items zusammen, während die Subskala „verhaltensbezogener Selbstekel“ aus 5 Items besteht. Bei beiden Skalen werden zunächst die erhaltenen Werte der zugehörigen Items addiert und schließlich ein Mittelwert gebildet.

Das Maß für die interne Konsistenz, Cronbach’s α, ergab in der Subskala „personenbezogener Selbstekel“ einen Wert von .90. Für die Subskala „verhaltensbezogener Selbstekel“ kam ein Cronbach’s α von .85 zustande.

2.3.2.3. Skin Picking Scale – Revised (SPS-R)

Die deutsche Version der Skin Picking Scale – Revised (Gallinat, Keuthen & Backenstrass, 2016) ist ein Messinstrument, welches die Symptomschwere und die Beeinträchtigung des Skin-Pickings erfasst.

Es besteht aus 8 Items, die sich in 2 Subskalen zuordnen lassen. Die Subskala

„Symptomschwere“ lässt sich aus den ersten 4 Items bilden. Aus den letzten 4 Items besteht die Subskala „Beeinträchtigung“. Die Items sind als Fragen formuliert, die auf das Verhalten der letzten Woche abzielen.

Ein Item wäre: „Wie oft verspüren Sie das Bedürfnis, Ihre Haut zu zupfen oder zu quetschen?“

Die Fragen werden mittels einer Antwortskala beantwortet, die von 0 bis 4 (0 = kein Bedürfnis, 4 = sehr stark, konstantes Bedürfnis oder beinahe beständiges Bedürfnis) geht.

In dieser Stichprobe ergab das Cronbach’s α für die Subskala „Symptomschwere“ .96. Für die Subskala „Beeinträchtigung“ kam es zu einem Cronbach’s α von .88.

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2.3.2.4. Valenz des Skin-Pickings

Die empfundene Valenz während des Skin-Pickings wurde mit einem Item erhoben. Dieses lautete: „Während ich meine Haut zupfe/ kratze, empfinde ich dies als…“. Die Antwortmöglichkeiten dienten der Vollendung des Satzes und waren auf einer neunstufigen Skala angegeben, die von „sehr unangenehm“ (= 1) bis „sehr angenehm“ (= 9) ging.

2.3.3. Vorläufige Gruppenzuteilung

Durch die erhaltenen Ergebnisse des Vorscreenings konnte eine vorläufige Zuteilung der Personen in die Kontrollgruppe und in die klinische Gruppe erfolgen. Dies war keine endgültige Zuteilung, da bei allen Personen noch das Telefonscreening und die fMRT-Messung ausständig waren, und zusätzlich das klinische Interview bei den potentiellen Skin-Pickerinnen. Die vorläufige Zuteilung war jedoch für die weitere Kontaktaufnahme und den möglichen weiteren Ablauf der Interessentinnen relevant.

Als in Frage kommende Personen für die Kontrollgruppe galten jene, die in der SPS-R einen Gesamtwert von 4 oder weniger hatten, in der SPIS-S einen Wert kleiner als 7 und im Trait-Globalscore des STADI (State-Trait-Angst-Depressions-Inventar) einen t-Wert von maximal 60 hatten. Der Trait-Globalscore des STADI gibt die Neigung zu negativen Affekten an, wobei t-Werte über 60 als überdurchschnittliche Ausprägung gedeutet werden (Laux, Hock, Bergner-Köther, Hodapp & Renner, 2013).

Personen, die für die klinische Gruppe in Frage kamen, waren jene, die in der SPS-R einen Summenscore von mindestens 12, in der SPIS-S einen Wert von mindestens 7 und im STADI Trait-Globalscore einen t-Wert größer als 60 hatten.