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Vergleich mit „Arbeitswerten in der Laboratoriumsdiagnostik“ der

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4.5 Vergleich der Referenzwerte mit der Literatur

4.5.1 Vergleich mit „Arbeitswerten in der Laboratoriumsdiagnostik“ der

und PIC) sowie BHZP-Jungsauenaufzucht 110. LT sowie die Werte der reinrassigen 230. Tage alten BHZP DL- und DE-Linien (01, 03) herangezogen. Unterschiede gibt es für die Referenzbereiche von stabkernigen Granulozyten, deren ältere Werte höher liegen als in der eigenen Untersuchung, für die Enzyme ASAT, ALAT und GLDH, deren ältere Werte niedriger sind, γGT und Magnesium, deren Referenzbereiche in der Literatur insgesamt höher liegen, Gesamt-Bilirubin und Gesamt-Protein, deren Literaturwerte ebenfalls höher sind, und Kreatinin-Referenzwerte, die in der Literatur niedriger liegen, während die älteren Harnstoff-Referenzwerte einen etwas höheren Bereich aufweisen. Das ältere Kalzium-Referenzintervall ist enger begrenzt als das aus der eigenen Untersuchung, gegensätzlich dazu verhält sich das Phosphor-Referenzintervall, dessen älteres Intervall weiter gefasst ist als die eigenen Werte (s. Tab. 4.5.1).

Tabelle 4.5.1: Vergleich der „Arbeitswerte in der Laboratoriumsdiagnostik“ (DVG 1976) von 82 DL-Schweinen und 142 Edelschweinen im Gewichtsbereich 50-100 kg mit vergleichbaren Tiergruppen aus eigenen Untersuchungen

Parameter DVG (1976) Mast (BHZP, PIC) JS BHZP 01, 03 230. LT

Hb g/l 108- 148 101-147 113-150

Hkt l/l 0,33- 0,45 0,30-0,43 0,34-0,43

Erys T/l 5,8- 8,2 5,65-7,95 6,28-7,99

Thromb G/l 180- 600 277-610 221-419

Leuk G/l 10- 22 12,0-24,6 11,5-21,6

Lymph G/l 6-16 6,18-15,68 4,59-22,87

Segm G/l 1,0- 8,2 3,32-13,04 1,88-9,56

Stab G/l 0-1,5 0-0,65 0-0,23

Eos G/l 0-1,3 0-1,16 0,14-1,41

Mono G/l 0-1,0 0-1,46 0,07-1,27

CK U/l* 100- 2000 für Landrasse BHZP: 108-1339 DL (01): 132-1635 0-800 für Edelschwein PIC: 199-2768 LW (03):124-756

ASAT U/l 8- 25 6,9-32,5 10-39,1

AP U/l 140- 200 74-299 71-241

Ca mmol/l 2,4- 3,0 1,6-3,8 2,1-3,0

P mmol/l 1,3- 3,3 1,8-3,1 2,0-2,6

Na mmol/l 140- 160 138-152 138-153

K mmol/l 4,0- 5,0 3,67-6,7 4,05-6,82

GesBb µmol/l 0- 4 0-1,8 0-1,4

GP g/l 55- 86 (Serum) 51,5-79,6 59,5-75,1

Hst mmol/l 3- 8 2,88-7,27 1,55-6,88

Gluk mmol/l 4,0- 6,4 3,3-6,0 2,9-5,0

Lakt mmol/l 0,5- 11,0 1,7-12,9 1,3-8,6

*UV-Test, NAC akt. (PLONAIT u. BICKHARDT 1988)

4.6 Methodenvergleich

Zum Vergleich der Bestimmungsmethoden für die Parameter AP, γGT, ASAT, ALAT, LDH, CK, Harnstoff, Kreatinin und Gesamt-Bilirubin wurden Diagramme erstellt, die für die manuelle Methode bei 25°C und der jeweiligen Vergleichsmethode am Cobas Mira Plus bei 37°C die Messwerte als Punktkoordinaten enthalten. Die nachfolgenden Diagramme zeigen jeweils eine lineare Funktion der gezeigten Regressionsgeraden sowie das Bestimmtheitsmass R2, welches durch Quadrieren des Spearman´schen Korrelationskoeffizienten r für nicht normal verteilte Stichproben bestimmt wurde und die Güte der Anpassung der Regressionsgeraden beschreibt. Alle Korrelationen sind durch ein p<0,0001 als hochsignifikant gekennzeichnet (Tab. 4.6.2, PROC KORR SPEARMAN, SAS). Für die Enzyme gilt, dass die Steigung b der Funktion y = bx als Umrechnungsfaktor für die Enzymaktivität von 25°C auf 37°C benutzt werden kann (s. Tab. 4.6.1). Für den Parameter Kreatinin beinhaltet die Umrechnungsfunktion noch den Schnittpunkt a der Regressionsgeraden mit der y-Achse, da die Regressionsgerade mit der Funktion y= bx + a nicht durch den Nullpunkt verläuft. Bis auf Harnstoff und Kreatinin ist bei allen Parametern, die automatisiert bestimmt wurden, der Mittelwert größer als der Median, was auf eine linksschiefe Verteilung der Parameter hinweist. Die Parameter Harnstoff und Kreatinin, bei denen das geometrische Mittel größer als das arithmetische ist, sind rechtsschief verteilt. Aus Gründen der unterschiedlichen Verteilung der Messwerte wurde der Spearman´sche Rangkorrelationskoeffizient für nicht normalverteilte Stichproben verwendet.

4.6.1 Alkalische Phosphatase (AP)

Mit einem Spearman´schen Korrelationskoeffizienten von r= 0,96 korreliert die manuelle Methode zur Bestimmung der Alkalischen Phosphatase gut mit der Bestimmung am Cobas Mira Plus. Bei 37°C misst der Cobas Mira Plus fast doppelt so hohe Werte, wie mit der manuellen Methode bestimmt werden (Tab. 4.6.1). Nach Umrechnung mit dem ermittelten Umrechnungsfaktor 1,94 liegen sowohl Median als auch Mittelwert der manuellen Methode geringfügig höher, Standardabweichung, Minimum und Maximum jedoch leicht niedriger als bei der Methode am Cobas Mira Plus. Der Autoanalyser liefert mit 1,88 % eine deutlich bessere Präzision als die manuelle Methode mit 5,70 %.

y = 1,94x R2 = 0,92

0 100 200 300 400 500 600 700

0 50 100 150 200 250 300

Manuell 25°C AP (U/l)

Cobas Mira Plus 37°C AP (U/l)

Abb. 4.6.1: AP-Vergleich der manuellen Methode bei 25°C mit der Methode am Cobas Mira Plus bei 37°C, n=60 Schweine

4.6.2 γ-Glutamyl-Transferase (γGT)

Der Korrelationskoeffizient nach Spearman beträgt für γGT 0,88 und ist damit zufriedenstellend. Die Steigung der Regressionsgeraden zeigt, dass der Cobas Mira Plus bei 37 °C 1,6mal so hohe Werte liefert wie die manuelle Methode (s. Abb.

4.6.2). Auch für diese Bestimmung misst der Cobas Mira Plus mit einer größeren Präzision von 2,42 % im Gegensatz zu 7,20 % der manuellen Methode.

Eine geringfügige Verschlechterung des Bestimmtheitsmaßes bei der γGT-Bestimmung ergibt sich, wenn nur Messwerte unter 70 U/l berücksichtigt werden (s.

Abb. 4.6.3). Die Steigung der Regressionsgeraden bleibt mit 1,62 fast gleich. Das bedeutet, dass in Abhängigkeit vom Messbereich der Umrechnungsfaktor nahezu unverändert bleibt.

y = 1,61x R2 = 0,78

0 50 100 150 200 250

0 20 40 60 80 100 120 140

Manuell 25°C γGT (U/l)

Cobas Mira Plus 37°C γGT (U/l)

Abb. 4.6.2: γGT-Vergleich der manuellen Methode bei 25 °C mit der Methode am Cobas Mira Plus bei 37 °C, n=56 Schweine

y = 1,62x R2 = 0,75

0 10 20 30 40 50 60 70 80

0 10 20 30 40 50

Manuell 25°C γGT (U/l)

Cobas Mira Plus 37°C γGT (U/l)

Abb. 4.6.3: γGT-Vergleich der manuellen Methode bei 25 °C mit der Methode am Cobas Mira Plus bei 37 °C nur mit Messwerten unter 70 U/l, n=52 Schweine

4.6.3 Aspart-Amino-Transferase (ASAT)

Die Steigung der Regressionsgeraden beträgt 2,30. Eine gute Anpassung der Regressionsgeraden zeigt das hohe Bestimmtheitsmass von 0,95. Die Messwerte weichen nur wenig vom Verlauf der Regressionsgeraden ab. Auch bei dieser Bestimmung übertrifft die Präzision des Cobas Mira Plus mit 6,69 % die der manuellen Methode mit nur 8,69 %. Insgesamt ist die Präzision bei der ASAT-Bestimmung am Cobas Mira schlechter als bei den übrigen ASAT-Bestimmungen.

y = 2,30x R2 = 0,95

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450

0 50 100 150 200

Manuell 25°C ASAT (U/l)

Cobas Mira Plus 37°C ASAT (U/l)

Abb. 4.6.4: ASAT-Vergleich der manuellen Methode bei 25 °C mit der Methode am Cobas Mira Plus bei 37 °C, n=54 Schweine

4.6.4 Alanin-Amino-Transferase (ALAT)

Die Korrelation zwischen der manuellen ALAT-Bestimmung bei 25 °C und der automatisierten ALAT-Bestimmung bei 37 °C ist ebenfalls hochsignifikant. Das Bestimmtheitsmass der Regressionsgeraden ist mit 0,97 besser als bei der ASAT-Bestimmung. Die Steigung der Regressionsgeraden beträgt 1,79. Die Präzision des Cobas Mira Plus war mit 1,19 % sehr viel besser als die der manuellen Methode mit 11,23 %.

y = 1,79x R2 = 0,97

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

0 20 40 60 80 100

Manuell 25°C ALAT (U/l)

Cobas Mira Plus 37°C ALAT (U/l)

Abb. 4.6.5: ALAT-Vergleich der manuellen Methode bei 25 °C mit der Methode am Cobas Mira Plus bei 37 °C, n=54 Schweine

4.6.5 Laktat-Dehydrogenase (LDH)

Mit einem Spearman´schen Rangkorrelationskoeffizienten von r= 0,95 korreliert die manuelle Bestimmungsmethode für LDH gut mit der Methode am Cobas Mira Plus (s. Tab. 4.5.13). Die mit dem Autoanalyser bei 37 °C bestimmten Werte sind 1,6 fach höher als die mit der manuellen Methode bei 25 °C gemessenen Werte. Die Präzision der Bestimmung am Automaten ist mit 1,25 % besser als die der manuellen Methode mit 7,32 % (Tab. 4.5.13).

y = 1,61x R2 = 0,90

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500

0 500 1000 1500 2000 2500

Manuell 25°C LDH (U/l)

Cobas Mira Plus 37°C LDH (U/l)

Abb. 4.6.6: LDH-Vergleich der manuellen Methode bei 25 °C mit der Methode am Cobas Mira Plus bei 37 °C, n=54 Schweine

4.6.6 Kreatinkinase (CK)

Der Spearman´sche Korrelationskoeffizient r= 0,94 für den Vergleich der Methoden zur CK-Bestimmung ergibt nach Quadrieren ein Bestimmtheitsmass von 0,89 für den Umrechnungsfaktor 2,16. Die Regressionsgerade schneidet die y-Achse im Nullpunkt. Der Cobas Mira Plus bestimmt mit einer deutlich höheren Präzision von 4,06 % bei 37 °C die Werte somit 2,16 fach höher als mit der manuellen Methode bei einer niedrigeren Präzision von 11,63 %.

y = 2,16x R2 = 0,89

0 2000 4000 6000 8000 10000 12000 14000 16000 18000

0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000

Manuell 25°C CK (U/l)

Cobas Mira Plus 37°C CK (U/l)

Abb. 4.6.7: CK-Vergleich der manuellen Methode bei 25 °C mit der Methode am Cobas Mira Plus bei 37 °C, n=51 Schweine

4.6.7 Harnstoff

Die Steigung der Regressionsgeraden nähert sich mit 0,99 an 1,00 an, deshalb ist ein Umrechnungsfaktor zu vernachlässigen. Der Korrelationskoeffizient nach Spearman beträgt r= 0,94. Das geometrische Mittel ist bei diesem Parameter größer als das arithmetische Mittel, da die Harnstoffwerte im Gegensatz zu den übrigen Parametern außer Kreatinin rechtsschief verteilt sind. Die Standardabweichungen beider Methoden gleichen sich mit 1,91 für die manuelle und 1,64 bei der automatisierten Methode. Mit einem relativen Variationskoeffizienten von 4,47 % gegenüber 10,30 % bei der Handmethode arbeitet der Cobas Mira Plus präziser als es mit der manuellen Methode möglich ist.

y = 0,99x R2 = 0,89

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

0 2 4 6 8 10

Manuell 25°C Hst (mmol/l)

Cobas Mira Plus 37°C Hst (mmol/l)

Abb. 4.6.8: Harnstoff-Vergleich der manuellen Methode bei 25 °C mit der Methode am Cobas Mira Plus bei 37 °C, n=36 Schweine

4.6.8 Kreatinin

Die manuelle Methode der Kreatinin-Bestimmung korreliert mit einem r=0,93 nach Spearman mit der Methode am Cobas Mira Plus. Die Steigung b der Regressionsgeraden beträgt 0,83 und muss als Faktor für die Umrechnung zwischen den Methoden berücksichtigt werden ebenso wie die Konstante a=17, die den Schnittpunkt der Geraden mit der y-Achse angibt und bei der Umrechnung addiert wird, wenn manuell ermittelte Messwerte mit Cobas Mira-Daten verglichen werden sollen. Die geometrischen Mittel beider Methoden unterscheiden sich kaum. Die Kreatininwerte beider Methoden sind nur leicht rechtsschief verteilt, was auch die Verwendung des Pearson´schen Korrelationskoeffizienten für normalverteilte Stichproben legitimieren würde. Dieser Korrelationskoeffizient beträgt r=0,95. Mit dem Cobas Mira Plus lassen sich Messungen mit einem relativen Variationskoeffizienten von 5,60% geringfügig präziser als mit der manuellen Methode durchführen (5,76%).

y = 0,83x + 17,00 R2 = 0,86

0 50 100 150 200 250

0 50 100 150 200 250 300

Manuell 25°C Krea (μmol/l)

Cobas Mira Plus 37°C Krea (μmol/l)

Abb. 4.6.9: Kreatinin-Vergleich der manuellen Methode bei 25°C mit der Methode am Cobas Mira Plus bei 37°C, n=41 Schweine

4.6.9 Gesamt-Bilirubin

Bei der Bestimmung des Gesamt-Bilirubins liefert die automatisierte Methode im Mittel etwas höhere Werte. Die Steigung der Regressionsgeraden nähert sich mit b=1,0496 an 1,0 an und ist deshalb als Umrechnungsfaktor zu vernachlässigen (y = 1,0496x + 0,756). Die Konstante a=0,756, die den Schnittpunkt der Regressionsgeraden mit der y-Achse angibt, müsste wegen ihres geringen Zahlenwertes und der großen Streuung der Werte bei der Umrechnung nicht zwingend berücksicht werden (s. Tab. 4.6.3). Aufgrund der geringen n-Zahl (n=28) und der schlechteren Korrelation 0,81 im niedrigen Wertebereich ist das Bestimmtheitsmass R2 mit 0,66 recht niedrig. Insgesamt jedoch ist auch hier die Korrelation hochsignifikant (p<0,0001). Die Präzision des Cobas Mira Plus ist mit einem VK von 3,03% deutlich besser als die der manuellen Methode mit 12,52%

(Tab. 4.6.3).

y = 1,0496x + 0,756 R2 = 0,66

0 5 10 15 20 25 30

0,00 5,00 10,00 15,00 20,00 25,00

Manuell Raumtemperatur GesBb (μmol/l)

Cobas Mira Plus 37°C GesBb (μmol/l)

Abb. 4.6.10: Gesamt-Bilirubin-Vergleich der manuellen Methode bei Raumtemperatur (20-25°C) mit der Methode am Cobas Mira Plus bei 37°C, n=28 Schweine