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1.3 Verdaulichkeitsversuch

Die Untersuchungen zur Verdaulichkeit wurden an vier ausgewachsenen Schweinen (Sauen) der Rasse „Göttinger Minipig“ durchgeführt. Die Schweine hatten zu

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Versuchsbeginn eine mittlere Körpermasse von 57,9 kg und waren zwischen 15 und 44 Monate alt. Die Tiere wurden sowohl in der Anfütterungs- als auch in der Sammelphase in einstreulosen Boxen mit einer Grundfläche von 2,50 m x 1,00 m gehalten. Eine Gummimatte im vorderen Teil der Box stand als Liegefläche zur Verfügung, während der Boden im hinteren Teil, den die Tiere zum Kotabsatz aufsuchten, aus glattem Beton bestand, was das Sammeln des Kots erleichterte. Der Harn lief über eine im Boden eingelassene und mit einer Metallplatte abgedeckten Rinne ab, um eine Kontamination mit Kot zu vermeiden. Die Tiere wurden zweimal täglich um 8.00 und um 15.00 Uhr gefüttert, Wasser stand über Zapfentränken jederzeit und ad libitum zur Verfügung.

1.3.2 Versuchsdurchführung

In Anlehnung an die methodischen Richtlinien von SCHIEMANN (1981) bestand jeder Verdauungsversuch aus einer Anfütterungsphase und einer Sammelphase. In der siebentägigen Anfütterungsphase fand die Adaptation an die jeweilige Ration statt, in der fünftägigen Sammelphase wurde der abgesetzte Kot gesammelt. Um eine möglichst genaue Beurteilung der Verdaulichkeit vornehmen zu können, wurden die Trockenschnitzel als Alleinfutter verabreicht.

1.3.3 Futtermittel und Rationsgestaltung

Die Futterration bestand aus 300 g Trockenschnitzeln, die auf zwei Portionen verteilt um 8.00 und um 15.00 Uhr verfüttert wurde. Da die Tiere nicht mehr als 300 g uS der Trockenschnitzel aufnahmen und diese als Alleinfutter angeboten wurden, konnte der Erhaltungsbedarf während der Versuchsdauer nicht gedeckt werden.

Deshalb wurden die Tiere zwischen jedem Fütterungsversuch jeweils drei Tage mit einem auf Getreide basierenden Mischfutter versorgt. Eine Übersicht über die eingesetzten Futtermittel ist Tabelle 18 zu entnehmen:

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Tabelle 18: Futtermittel, die in den jeweiligen Versuchen zum Einsatz kamen

Versuch 1 Melassierte Trockenschnitzel

Versuch 2 Trockenschnitzel mit 10 % Melasse- und 10 % Vinassezusatz Versuch 3 Trockenschnitzel mit 10 % Vinassezusatz

Versuch 4 Trockenschnitzel mit 20 % Vinassezusatz Versuch 5 Trockenschnitzel mit 10 % Rapsölzusatz

1.3.4 Probengewinnung und -vorbereitung Futtermittel

Beim Einwiegen der jeweiligen Tagesrationen wurden von jedem Futtermittel ein Aliquot entnommen und zu einer repräsentativen Sammelprobe vereinigt. Diese Sammelproben wurden in fest verschlossenen Plastiktüten bis zur Analyse kühl und trocken gelagert.

Kot

Während der fünftägigen Sammelperiode erfolgte mehrmals täglich (alle 4 Stunden) die Kollektion der gesamten abgesetzten Kotmenge. Die binnen 24 Stunden angefallene Kotmenge eines jeden Tieres wurde zu einer Tagesprobe vereinigt, gewogen und in einem luftdicht verschließbaren Plastikbecher bei –20 °C aufbewahrt. Für die Analysen wurde der Kot von fünf Tagen zu einer repräsentativen Sammelprobe vereinigt, indem die Tagesproben langsam aufgetaut und anschließend gründlich vermischt wurden. Aus der so entstandenen Sammelprobe wurde ein Aliquot von ca. 250 g für die WEENDER-Analyse entnommen und drei Tage lang in der Gefriertrocknung getrocknet. Ein weiterer Teil (ca. 300 g) wurde zur Bestim-mung der Trockensubstanz (Trocknung im Trockenschrank bei 103 °C) in Aluminiumschalen eingewogen.

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1.3.5 Untersuchungsparameter

Alle in den Fütterungsversuchen eingesetzten Futtermittel sowie die hergestellten Sammelkotproben durchliefen eine komplette WEENDER-Analyse.

1.4 Bilanzversuche (Mengenelemente und Sulfat)

1.4.1 Versuchstiere und Haltung

Die Bilanzversuche mit kombinierter Fütterung wurden an drei Göttinger Minipigs durchgeführt (zwei Eber, eine Sau), die zu Versuchsbeginn eine mittlere Körper-masse von 40,6 kg hatten und zwischen 9 und 19 Monate alt waren.

Während der fünftägigen Adaptationsphase wurden die Tiere in einstreulosen, 2,50 m x 1,00 m großen Boxen gehalten, während der ebenfalls fünftägigen Kot- und Harnsammelphase wurden sie einzeln in modifizierte Bilanzstände mit einer Grund-fläche von 1,50 m x 1,25 m verbracht. Da die seitlichen Wände der Stände aus Plexi-glas gefertigt waren, war ein Sichtkontakt unter den Tieren möglich. Der Boden der Stände bestand aus einem Kunststoffgitter mit einer Spaltenbreite von 4 cm x 1 cm, unter dem sich ein feinmaschiges Edelstahlgitter befand. Dieses war gleichzeitig der Deckel einer mit einem Gefälle ausgestatteten Edelstahlwanne, in welcher der abge-setzte Harn aufgefangen wurde. Zusätzlich wurde eine einschichtige Gazeschicht über das Edelstahlnetz gelegt und täglich gewechselt, um eine Kontamination mit Kot, Haaren oder Hautschuppen zu vermeiden.

1.4.2 Versuchsdurchführung

Der Gesamtversuch gliederte sich in drei Fütterungsversuche, in denen die Schweine zunächst jeweils sieben Tage an das entsprechende Futter gewöhnt wurden. An diese Adaptationsphase schloss sich die eigentliche Sammelphase an, die sich jeweils über fünf Tage erstreckte. Im ersten Versuch wurde den Tieren ausschließlich ein Mischfutter für tragende Sauen auf Getreidebasis angeboten, im zweiten bestand die Futterration aus einer möglichst praxisnahen Kombination aus Futterschrot und

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Trockenschnitzeln, im dritten Versuch wurden die Trockenschnitzel isoliert angeboten.

Tabelle 19: Darstellung der einzelnen Versuchsabschnitte des Bilanzversuches

Versuchsabschnitt Eingesetzte Futtermittel

1 300 g Mischfutter für tragende Sauen auf Getreidebasis 2 412 g einer Mischung aus Mischfutter und vinassierten

Trockenschnitzeln (V 20 %) im Verhältnis 52 % : 48 % 3 200 g vinassierte Trockenschnitzel (V 20 %)

1.4.3 Futtermittel und Rationsgestaltung

Während des ersten Fütterungsversuches bestand die Futterration in Adaptations- und Sammelphase aus 300 g Futterschrot pro Tier und Tag. In der zweiten Versuchs-periode bekamen die Tiere in Anlehnung an das praxisübliche Verhältnis der beiden Futtermittel in Ruthe (52 % Mischfutter : 48 % Trockenschnitzel) eine Mischung aus dem Mischfutter für tragende Sauen und vinassierten Trockenschnitzeln (V 20 %) in einer Menge von 412 g pro Tag. Im dritten Fütterungsversuch bestand die Ration aus 200 g vinassierten Trockenschnitzeln. Diese Tagesportionen wurden geteilt und den Tieren um 8.00 und um 15.00 Uhr in den Trog gegeben. Die Wasserzuteilung richtete sich nach der aufgenommenen Trockensubstanz (2,8 l Wasser pro kg aufgenommene Trockensubstanz). So erhielten die Tiere im ersten Versuch 800 ml Wasser pro Tag, im zweiten 1100 ml und im dritten 534 ml pro Tag. Auch die Wassermenge wurde aufgeteilt und jeweils die Hälfte zu jeder Mahlzeit angeboten.

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1.4.4 Probengewinnung und -vorbereitung

Futtermittel

Beim Abwiegen der Futterportionen wurde jeden Tag ein aliquoter Teil entnommen und nach der fünftägigen Sammelphase zu einer Sammelprobe vereinigt. Die Sam-melproben wurden bis zum Analysenbeginn kühl und trocken gelagert, später dann gemahlen und analysiert.

Kot

Es wurde regelmäßig kontrolliert, ob die Tiere Kot abgesetzt hatten, um eine Konta-mination von Kot mit Harn möglichst gering zu halten. Die Kotmengen eines jeden Tages der fünftägigen Sammelphase wurden bei –21 °C eingefroren. Zum Analysen-beginn wurden sie aufgetaut, gründlich gemischt und zu einer Sammelprobe ver-einigt, gefriergetrocknet und gemahlen.

Harn

Die Auffanggefäße für den Harn wurden stündlich auf etwaigen Inhalt kontrolliert, um für die folgende pH-Wert Bestimmung auf möglichst frisch abgesetzten Harn zurückgreifen zu können. Die Forderung möglichst Spontanharn für diese Untersuchung bereitzustellen konnte insofern erfüllt werden, da die Tiere sich relativ schnell in den Ständen niederlegten. Betrat eine Person (zur Kontrolle oder zur Fütterung) den Raum, standen die Tiere auf und setzten in einer Vielzahl von Fällen unmittelbar danach Harn ab. Der so aufgefangene Harn eines jeden Tages wurde bei –21 °C eingefroren. Vor Analysebeginn wurden die Tagesmengen aufgetaut und unter gründlichem Aufrühren zu einer Sammelprobe vereinigt.

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1.4.5 Untersuchungsparameter

Ein aliquoter Anteil der Sammelproben von eingesetzten Futtermitteln und von aufgefangenem Harn und Kot wurden auf den Trockensubstanzgehalt und den Gehalt an Mengenelementen untersucht (Ca, Mg, Na, K, P, Cl und Sulfat). Von abgesetzten Spontanharnproben wurde unverzüglich der pH-Wert gemessen, ein aliquoter Teil der Sammelprobe ebenfalls auf seinen Gehalt an Mengenelementen untersucht.

1.5 Untersuchungsmethoden

Die Trockensubstanz- und Rohnährstoffgehalte der einzelnen Futter- und Kot-sammelproben wurden nach den Vorschriften der WEENDER-Futtermittelanalyse (nach VDLUFA Methodenbuch III; NAUMANN u. BASLER 1997) ermittelt.

Trockensubstanz (TS)

Um den Trockensubstanzgehalt der jeweiligen Futter- bzw. Kotsammelproben zu bestimmen, wurde eine Teilprobe (ca. 150 g) in ein Aluminiumgefäß eingewogen und bei 103°C bis zur Massenkonstanz getrocknet. Der Quotient aus Ein- und Auswaage ergab den Trockensubstanzgehalt.

Rohasche (Ra)

Die Bestimmung des Rohaschegehalts schloss sich an die Ermittlung der Trockensubstanz an und erfolgte, indem die getrockneten und gemahlenen Futter- und Kotproben für 6 h im Muffelofen verascht und nach dem Abkühlen im Exsikkator ausgewogen wurden.

Organische Substanz (oS)

Der Gehalt an organischer Substanz wurde mittels folgender Formel errechnet:

oS = TS - Ra

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Rohprotein (Rp)

Der Rohproteingehalt wurde ermittelt, indem Probenmaterial (Futter: 1 g, Frischkot 3 g) mit konzentrierter Schwefelsäure und einer Kjeldahltablette (Kupfer-/K2SO4

-Gemisch) versetzt und bei 380 °C bis zur Grünfärbung gekocht wurde. Dadurch wurde das Rohprotein oxidiert und der Stickstoff in Ammoniumsulfat überführt.

Durch Zugabe von 30 %iger Natronlauge wurde der Ammoniak aus der Lösung freigesetzt und in 2 %ige Borsäure überdestilliert. Die Menge an Ammoniak wurde anschließend durch Titration mit 0,3 molarer Salzsäure bestimmt. Hieraus wurde anschließend die Menge an Rohprotein mit folgender Formel berechnet:

Rohfett (Rfe)

Zur Bestimmung des Rohfettgehaltes wurden 3 g Probenmaterial für 30 Minuten in konzentrierter Salzsäure durch Kochen einem Säureaufschluss unterzogen und anschließend filtriert. Bis zur Chloridfreiheit wurde der Faltenfilter mit heißem Wasser nachgespült und im Trockenschrank bei 80 °C über Nacht getrocknet.

Anschließend erfolgte eine sechsstündige Extraktion des Analysenguts mit Petrolether im Soxhlet-Apparat. Der Rohfettgehalt der Probe wurde nach Abdestillation des Petrolethers und erneuter Trocknung bei 80 °C berechnet.

Rohfaser (Rfa)

Bei der Bestimmung des Rohfasergehaltes wurde 1 g Probenmaterial in einem Glasfiltertiegel 30 Minuten mit 1,25 %iger Schwefelsäure und 30 Minuten mit 1,25 %iger Natronlauge im Rohfaserbestimmungsgerät (Fibertec System 1020, Hot Extractor, Firma Foss Hägganas, Schweden) gekocht. Der Rückstand wurde über Nacht bei 105 °C getocknet, ausgewogen und im Muffelofen bei 500 °C verascht.

Rp =N x 6,25

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Danach wurde erneut gewogen. Über die Subtraktion des Rohaschegewichts vom Trockengewicht wurde dann der Rohfasergehalt errechnet.

N-freie-Extraktstoffe (NfE)

Die Ermittlung erfolgte rechnerisch nach folgender Formel:

Mengenlemente

Die Bestimmung der Mengenelemente erfolgte nach Nassveraschung (unter Verwendung von Salpeter- und Perchlorsäure). Dazu wurden Futter- und Harnproben (jeweils 3 g) in einen 100 ml Kjeldahlkolben eingewogen und mit 15 ml eines Ver-aschungsgemisches (65 %ige Salpetersäure und 70 %ige Perchlorsäure) bis kurz vor dem Eindampfen erhitzt (Oxidierung organischer und Lösung anorganischer Bestandteile). Zusätzlich wurden noch 5 ml Salzsäure hinzugegeben, um die anorganischen Verbindungen in Salze zu überführen, welche dadurch besser messbar sind. Anschließend wurde der Inhalt mit tridestilliertem Wasser über einen aschefreien Schwarzbandfilter (Schwarzband Rundfilter, Fa. Schleicher & Schuell, Dassel) in einen 50 ml Messkolben überspült und bis zur Eichmarke aufgefüllt.

Phosphor

Phosphorgehalt wurde photometrisch bei 365 nm durch Bestimmung eines sich entwickelnden, gelben Farbkomplexes (Reaktion von Orthophosphorsäure mit Ammoniumvanadat und Ammoniummolybdat in salpetersaurer Lösung) in der Aschelösung nach GERICKE und KURMIES (1952) gemessen. Die jeweilige Probenlösung wurde so lange zu dem Reaktionsgemisch hinzugegeben, bis eine

NfE = TS – (Ra + Rfe + Rp + Rfa)

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Färbung des Gemisches auftrat, die innerhalb des Farbbereichs des zuerst erstellten Standards lag. Die Extinktion des Filtrats wurde mit einem Spektralphotometer (Cadas 100, Fa. Lange) nach 30 Minuten gemessen.

Calcium und Magnesium

Der Aschelösung wurde eine 0,5 %-ige Lanthanchloridlösung zugesetzt, um Stör-ionen zu maskieren. Danach wurde der Ca- und Mg-Gehalt nach Verdünnung nach der Methode von SLAVIN (1968) mittels Atomabsorptionsspektroskopie (Solaar 969, Fa. Unicam, Cambridge) ermittelt. Um die Mengenelementionen in ihren atomaren Zustand zu überführen, wurde die veraschte Probe fein zerstäubt in eine Azetylen-Luft-Flamme gesaugt.

Die Absorption der für diese Atome charakteristischen Wellenlänge ermöglichte die Bestimmung der Calcium- und Magnesiumkonzentration.

Natrium und Kalium

Die Natrium- und Kaliumgehalte in den Aschelösungen wurden mit Hilfe eines Flammenphotometers (M & D Acetylen, Fa. Lange, Berlin) im Flammenemissionsverfahren nach SCHUHKNECHT und SCHINKEL (1963) ermittelt.

Zur Unterdrückung von Ionisationseffekten wurde in der Verdünnungslösung Caesiumchlorid und Aluminiumnitrat eingesetzt. Die Elemente geben dabei Energie in Form von Lichtquanten ab, nachdem die durch Anregung auf ein höheres Energieniveau gelangten Außenelektronen in ihren Ausgangszustand zurückgekehrt sind.

Chlorid

In festen gemahlenen Proben (Futter, Kotproben) wurden bei der Chloridbestimmung 2,5 g in einen 25 ml Messkolben oder 5 g in einen 50 ml Messkolben eingewogen.

Der mit Aqua dest. aufgefüllte Messkolben wurde sorgfältig geschüttelt. Ein Teil

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dieser Suspension wurde zur Zentrifugation entnommen und der sich dann bildende klare Überstand abgenommen.

Im Harn wiederum wurde die Chlorid-Konzentration in 100 µl Harn direkt bestimmt.

Zur Chloridbestimmung wurde mit dem Chlorid-Analyser 925 (Fa. Cibag Corning, Gießen) nach dem Prinzip der Fällungstitration gearbeitet. Dabei gaben zwei Silberelektroden eine konstante Menge an Silberionen in die Probenlösung ab. Die vorliegenden Chloridionen wurden durch die Silberionen als Silberchlorid gebunden.

Die Titration endete, nachdem alle Chloridionen gebunden wurden. Die abgegebene Menge an Silberionen entsprach dabei dem Chloridgehalt.

Gesamtschwefel

Die Bestimmung des Gesamtschwefelgehaltes erfolgte mit dem Vario Max (Fa.

Elementar, Hanau). Das Gerät arbeitet nach dem Prinzip der katalytischen Rohrverbrennung der Probe unter Sauerstoffzufuhr und hohen Temperaturen.

Das so entstehende SO2 wird mit Hilfe eines Wärmeleitfähigkeitsdetektors bestimmt.

Sulfat

Die Bestimmung des Sulfatgehaltes erfolgte gravimetrisch. Dazu wurden 3 g Probenmaterial in einen mit konzentrierter Salzsäure ausgekochten, getrockneten Porzellantiegel bei 500 °C im Muffelofen verascht. Dieses Analysegut wurde danach mit 20 ml einer 6-molaren Salzsäure versetzt und bis zum Sieden erhitzt. Die Lösung wurde nach Zugabe von Aqua dest. durch einen Faltenfilter filtriert und wiederum mit destilliertem Wasser verdünnt. Danach wurden 10 ml Bariumchlorid zugegeben.

Auf einem aschefreien Blaubandfilter (Blauband Rundfilter, Fa. Schleicher &

Schuell, Dassel) wurde mit heißem Aqua dest. der sich bildende Niederschlag überführt. Anschließend wurde der Filter samt Niederschlag bei 105 °C getrocknet und bei 500 °C im Muffelofen verascht. Das ausgewogene Bariumsulfat wurde mit einem spezifischen Umrechnungsfaktor (f = 0,4116) multipliziert, der einen Rückschluss vom Bariumsulfat auf den Sulfatgehalt erlaubt.

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pH-Wert

Der pH-Wert der Harnproben wurde mit einem digitalen pH-Meter (Multic Cal; Typ pH 526 der Firma WTW, Weilheim) ermittelt.

1.6 Berechnungen

Die scheinbare Verdaulichkeit (sV) der Nährstoffe wurde nach folgender Formel berechnet:

1.7 Statistische Methoden

Die statistische Auswertung erfolgte zum einen mit dem Programm Microsoft EXCEL XP und zum anderen mit dem Programm SAS (Statistisches Auswertungssystem der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Version 6.12 für Windows®). Berechnet wurden Mittelwert und Standardabweichung jeder Stichprobe.

Zum Vergleich der verschiedenen Gruppen wurde der Tuckey-Test durchgeführt.

Bei verschiedenen Gruppen sind die Fallzahlen so klein, dass ein nicht parametrischer Test nicht möglich ist. Daher wurde in solchen Fällen ein T-Test durchgeführt.

Das Signifikanzniveau wurde für alle Tests auf 5 % (p < 0,05) festgelegt.

In den Tabellen wurden Differenzen mit p ≤ 0,05 mit Buchstaben gekennzeichnet.

Mittelwerte, die nicht mit demselben Buchstaben überschrieben sind, unterscheiden sich statistisch gesichert.

sV = Nährstoffgehalt im Futter (g) – Nährstoffgehalt im Kot (g) x 100 Nährstoffgehalt im Futter (g)

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2 Ergebnisse

Zunächst wird im folgenden Kapitel auf die genaue Zusammensetzung der eingesetzten Futtermittel, die Akzeptanz und die Verdaulichkeit eingegangen. Des Weiteren folgen die Ergebnisse der Mengenelement- und Sulfatbilanzen.

Schlussendlich werden auftretende Nebeneffekte einer Fütterung mit vinassierten Trockenschnitzeln auf die Kot- und Harnqualität betrachtet.

2.1 Qualität und Zusammensetzung der Trockenschnitzelexpandate

Tabelle 20 veranschaulicht die Unterschiede bezüglich der Zusammensetzung der zum Einsatz gekommenen Trockenschnitzel. Die aus einer anderen Charge stammenden Trockenschnitzel mit 20 % Melassezusatz (M 20 %) konnten in Bezug auf ihren Rohasche- und Rohfasergehalt nicht in direkten Vergleich mit den übrigen Trockenschnitzelprodukten gestellt werden.

Der Trockensubstanzgehalt belief sich für alle Trockenschnitzel auf Werte zwischen 885–905 g/kg uS.

Der Rohaschegehalt stieg, ebenso wie der Rohproteingehalt, mit zunehmendem Vinassierungsgrad von 57,9 bzw. 114 g/kg TS bei den Trockenschnitzeln mit 10 % Vinassezusatz (V 10 %) auf 73,2 bzw. 130 g/kg TS bei den Schnitzeln mit 20 % Vinassezusatz (V 20 %) an. Entsprechend waren diese Werte bei den Schnitzeln mit 10 % Rapsölzusatz (ÖL 10 %), welche keine Vinasse enthielten, mit 41,5 g/kg TS bzw. 87,7 g/kg TS deutlich niedriger.

Für Rohfett konnten in den melassierten bzw. vinassierten Schnitzeln nur geringe Gehalte nachgewiesen werden, während der Rohfettgehalt bei den Schnitzeln mit 10 % Rapsölzusatz bei 89,5 g/kg TS lag.

Für die Rohfaser konnten Gehalte von ca. 140–150 g/kg TS ermittelt werden.

Der Zuckergehalt sank mit zunehmendem Vinassierungsgrad und abnehmendem Melassierungsgrad von 214 g/kg TS bei den Schnitzeln mit 20 % Melassezusatz auf 78 g/kg TS bei den Schnitzeln mit 20 % Vinassezusatz ab.

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Hinsichtlich der Mineralstoffgehalte bestanden keine erwähnenswerten Unterschiede zwischen den eingesetzten Trockenschnitzeln, mit Ausnahme der Schnitzel mit 20 % Vinassezusatz, die im Vergleich zu den anderen Trockenschnitzelprodukten einen höheren Kalium- und Sulfatgehalt (18 g Kalium bzw. 11,3 g Sulfat pro kg TS) aufwiesen.

Tabelle 20: Mittlere Rohnährstoff-, Zucker- und Mengenelementgehalte der ver-wendeten Trockenschnitzelprodukte

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2.2 Akzeptanz der verschiedenen Trockenschnitzelprodukte

In diesem Abschnitt wird zunächst die aufgenommene Menge an Trockenschnitzeln in Abhängigkeit von steigenden Gehalten an Vinasse bei tragenden Altsauen in Gruppenhaltung dargestellt. Des Weiteren wird die über den Versuchszeitraum von 5 Wochen nachvollzogene Körpermasseentwicklung beschrieben. Die mit 10 % Rapsöl versetzten Schnitzel konnten in den Akzeptanzversuch nicht miteinbezogen werden, da diese nicht in ausreichender Menge hergestellt worden waren.

2.2.1 Futteraufnahme

Um die Futteraufnahme und damit die Akzeptanz von Trockenschnitzeln mit verschieden Zusätzen beurteilen und miteinander vergleichen zu können, wurden die jeweiligen Schnitzel den Tieren zusätzlich zu 1,5 kg Futterschrot für tragende Sauen nacheinander über einen Zeitraum von jeweils 6 Tagen ad libitum angeboten. Die täglich aufgenommene Menge wurde erfasst, wobei zunächst melassierte und dann vinassierte Schnitzel mit steigender Konzentration an Vinasse zum Einsatz kamen.

Melassierte Trockenschnitzel standen den Tieren bereits vor Versuchsbeginn zur Verfügung. Am Ende des Versuches wurden die Trockenschnitzel abgesetzt und die restriktive Kraftfutterzuteilung von 1,5 kg pro Tier und Tag auf 2,5 kg pro Tier und Tag erhöht.

Tabelle 21: Mittlere tägliche Aufnahme von Trockenschnitzeln mit verschiedenen Zusätzen bei ad-libitum- Fütterung (pro Tier und Tag wurden zusätzlich 1,5 kg eines auf Getreide basierenden Mischfutters gefüttert)

M

Beobachtungszeitraum (d) 6 6 6 5

Trockenschnitzelaufnahme

(kg uS pro Tier und Tag) 1,76 ± 0,08a 1,71 ± 0,16a 1,22 ± 0,18b 1,17 ± 0,08b

Eigene Untersuchungen

Aus Tabelle 21 wird ersichtlich, dass die Trockenschnitzelaufnahme – und somit die Akzeptanz – mit steigendem Vinassierungsgrad der Trockenschnitzel sank.

Dabei unterschieden sich die aufgenommenen Mengen der Trockenschnitzel mit 20 % Melassezusatz (1,76 kg aufgenommene uS) und der Trockenschnitzel mit 10 % Melasse- und 10 % Vinassezusatz (1,71 kg aufgenommene uS) nicht signifikant voneinander. Bei den Trockenschnitzeln, denen keine Melasse, sondern in steigender Konzentration Vinasse (10 bzw. 20 %) zugesetzt wurde, war die Trockenschnitzel-aufnahme mit 1,22 kg uS bzw. 1,17 kg uS signifikant niedriger. Die Erhöhung des Vinasseanteils in den Trockenschnitzeln von 10 auf 20 % wirkte sich nicht signifikant aus.

2.2.2 Körpermassenentwicklung

Neben der Ermittlung der Futteraufnahme erfolgte über den gesamten Versuchs-zeitraum eine Dokumentation der Körpermassenentwicklung der Sauen. Dazu wurden die Sauen während des Versuchs wöchentlich gewogen.

Tabelle 22: Mittlere Körpermasse (MW ± SD) tragender Sauen (n=34–41) bei Fütterung der verschiedenen Trockenschnitzelkonfektionierungen über jeweils einen Zeitraum von einer Woche sowie nach Absetzen der Trockenschnitzel und Erhöhung der Mischfuttergabe von 1,5 auf 2,5 kg

Tag 1 7 14 21 28 35

Tag 1–7: Einsatz der Trockenschnitzel mit 20 % Melassezusatz (Expandate) + 1,5 kg Mischfutter Tag 7–14: Einsatz der Trockenschnitzel mit 10 % Melasse- und 10 % Vinassezusatz (Expandate) +

1,5 kg Mischfutter

Tag 14–21: Einsatz der Trockenschnitzel mit 10 % Vinassezusatz (Expandate) + 1,5 kg Mischfutter Tag 21–28: Einsatz der Trockenschnitzel mit 20 % Vinassezusatz (Expandate) + 1,5 kg Mischfutter Tag 28–35: Ausschließlicher Einsatz von 2,5 kg Mischfutter ohne Trockenschnitzel

Eigene Untersuchungen

Tabelle 22 verdeutlicht, dass sich die wöchentlich ermittelten Werte für die Körper-masse der Sauen alle signifikant voneinander unterschieden. Während der Fütterung mit Trockenschnitzeln war von Woche zu Woche ein signifikanter Anstieg der Körpermasse zu verzeichnen. Nach Absetzen der Trockenschnitzel war der Wert für die mittlere Körpermasse hochsignifikant niedriger als in den Wochen mit ad-libitum-Angebot von Trockenschnitzeln.

Abbildung 5: Mittlere KM-Entwicklung (kg/Tier und Woche) der Sauen im Versuchszeitraum bei restriktiver Mischfuttergabe (1,5 kg uS pro Tier und Tag) und ad-libitum-Angebot der verschiedenen Trockenschnitzelkonfektionierungen sowie nach Absetzen der Trockenschnitzel und Erhöhung der Mischfutterzuteilung auf 2,5 kg pro Tier und Tag

Das oben abgebildete Diagramm verdeutlicht die wöchentlichen Körpermassen-zunahmen und den bei Absetzen der Trockenschnitzel auftretenden Gewichtsverlust.

4,78 3,62 3,77 3,24

-5,44 -6

-4 -2 0 2 4 6

kg

M (20%) M/V (20 %) V (10%) V (20%) 0

Je Tier und Tag 1,5 kg Schrot +

Trockenschnitzel ad libitum

2,5 kg Schrot je Sau und

Tag

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2.3 Verdaulichkeit der Rohnährstoffe

Es traten während der gesamten Versuchsdauer keine Beeinträchtigungen der Tiergesundheit oder sonstige Störungen auf, die den Versuchsverlauf hätten negativ beeinflussen können. Die angebotenen Futtermengen wurden von den Tieren zu jeder Zeit zügig und vollständig aufgenommen.

Beim Vergleich der scheinbaren Verdaulichkeit von organischer Substanz ist zu berücksichtigen, dass die Schnitzel mit 20 % Melassezusatz aus einer anderen Produktionscharge stammten als die übrigen zum Einsatz gekommenen Schnitzel.

Aus der Tabelle 23 sind die ermittelten Verdaulichkeitswerte zu entnehmen.

Tabelle 23: Mittlere scheinbare Verdaulichkeiten (%) der Rohnährstoffe verschie-dener Trockenschnitzelprodukte (Angabe von MW ± SD)

1) Erklärung hierfür ist die geringe Fettaufnahme bzw. die höhere endogene Quote

Die scheinbare Verdaulichkeit der organischen Substanz unterschied sich bei den

Die scheinbare Verdaulichkeit der organischen Substanz unterschied sich bei den