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Vegetationsausstattung der Kernzone des Untersuchungsgebietes Mörfelden

Im Dokument Untersuchungsgebiet Mörfelden (Seite 11-16)

IV.1 Botanisch-vegetationskundlicher Teil

IV.1.4 Vegetationsausstattung der Kernzone des Untersuchungsgebietes Mörfelden

in der Vegetationsperiode 2001 vorgenommen. Für die Kernzone des Untersuchungsgebietes Mörfel-den konnten die in der nachfolgenMörfel-den Auflistung zusammengestellten Vegetationseinheiten nachge-wiesen werden. Die Artenzusammensetzung der Mehrzahl dieser Lebensgemeinschaften wurde mittels pflanzensoziologischer Aufnahmen dokumentiert, die anschließend nach ihrer floristischen Ähnlich-keit sortiert und in pflanzensoziologischen Tabellen zusammengestellt wurden. Diese Vegetationsta-bellen sind im Abschnitte VI.1 des TaVegetationsta-bellenanhangs wiedergegeben. Dabei handelt es sich vorwiegend um Gesellschaften der Wälder und Forsten, der Magerrasen und Therophytenfluren sowie der Säume und Ruderalstandorte, die sowohl hinsichtlich ihrer flächenhaften Verbreitung als auch hinsichtlich ihrer naturschutzfachlichen Wertigkeit von Bedeutung sind. Eine ganze Reihe von Pflanzengesell-schaften konnte wegen ihres nur kleinflächigen, linien- oder saumartigen Auftretens kartografisch nicht erfasst werden. Hierzu gehören beispielsweise Trittgesellschaften auf Wegen, die Vegetation der Kleingewässer sowie diverse magere Saumgesellschaften.

Eine zusammenfassende Darstellung der in den Kernzonen der drei Untersuchungsgebiete nachgewie-senen Pflanzengesellschaften ist dem Abschnitt V.3.1 zu entnehmen. Die flächenhafte Verbreitung der Vegetationseinheiten ist in Karte VII.1.2 dargestellt.

Liste der in der Kernzone vorkommenden Pflanzengesellschaften:

Therophytenrasen (Vegetationstabelle 1, Abschnitt VI.1.1)

- Spergulo-Corynephoretum (Silbergras-Rasen)

- Filagini-Vulpietum bromoidis (Gesellschaft des Trespen-Federschwingels)

- Agrostis vinealis-Basalgesellschaft Thero-Airion (inkl. Agrostis capillaris-[Koelerio-Coryne-phoretea]-Bestände (Sandstraußgras-Gesellschaft inkl. therophytenreiche Rotstraußgras-Bestände)

Magerrasen und Heiden (Vegetationstabelle 2, Abschnitt VI.1.2)

- Calluna vulgaris-Genistion-Gesellschaft (Heidekraut-Gesellschaft)

- Galium saxatile-Nardus stricta-Gesellschaft (Harzerlabkraut-Borstgras-Rasen)

- Festuco-Genistelletum sagittalis (Flügelginster-Gesellschaft) Ruderalgesellschaften (Vegetationstabelle 3; Abschnitt VI.1.3)

- Vicia hirsuta-Arrhenatherum elatius-Gesellschaft und ruderale Agrostis capillaris-Festuca ru-bra-Gesellschaft (Ruderale Glatthafer- und Rotschwingel-Straußgras-Rasen)

- Conyzo-Lactucetum (Kompasslattich-Gesellschaft)

- Agrostis capillaris-Holcus mollis-Gesellschaft (Rotstraußgras-Honiggras-Saumgesellschaft)

- Carex hirta-Dominanzbestände (Bestände der Behaarten Segge)

- Tanaceto-Artemisietum und Artemisietea-Basalgesellschaften (Rainfarn-Beifuß-Gesellschaft)

- Urtico-Aegopodietum und Urtica-dioica-Dominanzbestände (Brennessel-Giersch-Gesellschaft und Brennessel-Dominanzbestände)

- Elymus repens-Gesellschaft (Quecken-Dominanz-Gesellschaft)

Schlagflur-Gesellschaften und verwandte Gras-Dominanzbestände (Vegetationstabelle 5, Ab-schnitt VI.1.5)

- Rubus spp.-Gesellschaft (Brombeer-Gebüsch)

- Deschampsia flexuosa-Gesellschaft (Drahtschmielen-Gesellschaft)

- Calamagrostis epigejos-Gesellschaft (Landreitgras-Gesellschaft)

- Pteridium aquilinum-Dominanzbestand (Adlerfarn-Bestand)

- Agrostis capillaris-Lichtungsgesellschaft (Rotstraußgras-Lichtungsgesellschaft)

- Juncus effusus-Molinia caerulea s. l.-Lichtungsflur (Pfeifengras-Lichtungsgesellschaft)

- Epilobio-Digitalietum purpureae (Gesellschaft des Roten Fingerhutes)

Feuchtbrachen, Röhrichte und Wasserpflanzengesellschaften (Vegetationstabelle 6, Ab-schnitt VI.1)

- Phragmitetum australis (Schilf-Röhricht)

- Phalaris arundinacea-Bestände und gemähte Phalaris arundinacea-Alopecurus pratensis-Be-stände (Rohr-Glanzgras-Bepratensis-Be-stände und gemähte Vergesellschaftungen von Rohr-Glanzgras und Wiesen-Fuchsschwanz)

- Juncus effusus (conglomeratus)-Bestand (Bestand von Flatter- und Knäuel-Binse)

- Molinia caerulea s. l.-Bestand (Pfeifengras-Bestand)

- Calamagrostis canescens-Gesellschaft (Sumpfreitgras-Gesellschaft)

- Caricetum elatae (Steifseggen-Rasen)

- Carex acutiformis-Gesellschaft (Sumpfseggen-Rasen)

- Galio palustris-Caricetum ripariae (Uferseggen-Rasen)

- Caricetum vesicariae (Blasenseggen-Rasen)

- Juncus bulbosus-Gesellschaft (Zwiebelbinsen-Gesellschaft)

- Caricetum lasiocarpae (Fadenseggen-Schwingrasen)

- Hottonietum palustris (Wasserfeder-Gesellschaft)

- Utricularietum neglectae (Gesellschaft des Südlichen Wasserschlauchs)

- Stark gestörte wechselnasse Flächen mit unterschiedlichen, niedrigwüchsigen Dominanzbe-ständen (Polygonum spp., Juncus spp., ohne soziologische Zuordnung)

- Potamogeton natans-Gesellschaft (Schwimmlaichkraut-Gesellschaft)

Grünland (Vegetationstabelle 7, Abschnitt VI.1.7)

- Arrhenatheretum elatioris (Glatthafer-Wiese) Ausbildung mit Betonica officinalis typische Ausbildung

artenarme Ausbildung

- Festuca rubra-Agrostis capillaris-Gesellschaft (Rotschwingel- Rotstraußgras Gesellschaft)

- Crepis capillaris-Festuca rubra-Gesellschaft (Kleinkopfpippau-Rotschwingel-Parkrasen)

- Molinia caerulea s. l. -Juncus acutiflorus-Gesellschaft (Vergesellschaftung von Pfeifengras und Spitzblütiger Binse).

- Arrhenatherum elatius-Carex acutiformis-Gesellschaft (Vergesellschaftung von Glatthafer und Sumpf-Segge).

Ansaatrasen (Vegetationstabelle 7, Abschnitt VI.1.7)

- Einsaatrasen hochproduktiver Grassorten

- Untergrasreiche Einsaatrasen mit Magerkeitszeigern (Rot- und Schafschwingel-reiche-Ansaaten)

Gehölze (Vegetationstabelle 8, Abschnitt VI.1.8)

- Gehölze aus heimischen Arten, gepflanzt

- Gehölze aus heimischen Arten, spontan entstanden

- Gehölze aus nicht einheimischen Arten, gepflanzt

- Gehölze aus überwiegend Nadelhölzern (inkl. Kiefern-Pioniergehölze auf feuchten Standor-ten)

- Besenginstergebüsche

Vorwald und Pioniergehölze (Vegetationstabelle 9, Abschnitt VI.1.9)

- Betula pendula-Vorwaldgesellschaft (Hängebirken-(Kiefern)-Vorwald)

- Sambuco racemosae-Salicion capreae-Vorwaldgesellschaft (Traubenholunder-Salweiden-Vorwaldgesellschaft)

Kiefernforsten (Vegetationstabelle 10, Abschnitt VI.1.10)

- Deschampsia flexuosa-Pinus sylvestris-Gesellschaft (Drahtschmielen-Kiefern-Wald) typische Ausbildung (inkl. Rubus spp.- und Pteridium aquilinum-Fazies)

Ausbildung von Galium saxatile (inkl. Rubus spp.-Fazies) wechselfeuchte Ausbildung von Molinia caerulea s. l.

krautschichtarme Ausbildung

Buchenwälder (Vegetationstabelle 11, Abschnitt VI.1.11)

- Luzulo-Fagetum (Hainsimsen-Buchenwald)

krautschichtarme Ausbildung („Fagetum nudum“) typische Ausbildung

Eichen- und Eichen-Hainbuchenwälder (Vegetationstabelle 12, Abschnitt VI.1.12)

- Betulo pendulae-Quercetum roboris (Hängebirken-Stieleichen-Wald) typische Ausbildung

wechselfeuchte Subassoziation von Molinia caerulea s. l.

forstlich überprägte und degradierte Bestände

- Eichen-Hainbuchen-Forst (strukturarme Hainbuchenbestände) Erlenwälder (Vegetationstabelle 13, Abschnitt VI.1.13)

- Molinia caerulea s. l.-Alnus glutinosa-Gesellschaft (Pfeifengras-Erlenwald)

- Carici elongatae-Alnetum glutinosae (Walzenseggen-Erlen-Bruchwald) typische Ausbildung

Ausbildung von Hottonia palustris

Weitere Laubwälder (ohne Aufnahmematerial)

Buchen-Eichen-Mischwälder (inkl. Buchen-Hainbuchen-Bestände) Birkenwälder auf frischen bis leicht wechselfeuchten Standorten

Molinia caerulea s. l.-Betula pendula-Gesellschaft (Pfeifengras-Birkenwald, Vegetationstabelle 13, Abschnitt VI.1.13)

Laub-/Nadel-Mischwälder (Vegetationstabelle 14, Abschnitt VI.1.14)

Kiefern-Buchen-Eichen-Mischforst mit Deschampsia flexuosa und Teucrium scorodonia Kiefern-Buchen-Eichen-Mischforst, krautschichtarme Bestände

Kiefern-Buchen-Eichen-Mischforst, Ausbildung mit Molinia caerulea s. l.

Kiefern-Birken-Mischwald, auf wechselfeuchten Standorten Kiefern-Erlen-Fichten-Mischwald, auf wechselfeuchten Standorten

Sonstige Forstbestände (Vegetationstabelle 15, Abschnitt VI.1.15) Stroben-Forst

Lärchen-Forst Rot-Eichen-Forst

Strukturarme Buchen-Jungbestände (Stangenholz), nahezu krautschichtfrei Strukturarme Eichen-Jungbestände (Stangenholz), nahezu krautschichtfrei Fichten-Forst

Douglasien-Forst Kiefern-Roteichen-Forst

Aufforstungen (ohne Aufnahmematerial) (unter Angabe der jeweiligen Baumart)

Vegetation der Waldgebiete

Die Kernzone des Untersuchungsgebietes Mörfelden ist ein weitgehend zusammenhängendes Wald-gebiet, das durch die Startbahn 18-West in die Teilbereiche Rüsselsheimer Wald (westlich der Start-bahn 18-West) und Wald bei Walldorf (östlich der StartStart-bahn 18-West) zerschnitten wird. Der Rüssels-heimer Wald wird durch die Stromleitungstrasse nochmals ins zwei Teilbereiche unterteilt.

Pflanzengesellschaften der Wälder und Forsten und Gesellschaften der Schlag- und Lichtungsfluren spielen in der Kernzone des Untersuchungsgebietes flächenmäßig die dominierende Rolle und umfas-sen an naturnahen Laubwaldtypen im weumfas-sentlichen Eichenwälder frischer bis wechselfeuchter Stand-orte (Betulo pendulae-Quercetum roboris) und bodensaure Buchenwälder (Luzulo-Fagetum). Erlen-wälder feuchter bis nasser Standorte (Carici elongatae-Alnetum glutinosae) sind innerhalb der Kernzone nur sehr kleinflächig vorhanden und beschränken sich auf deren südwestlichen Teil; natur-nahe Eichen-Hainbuchenwälder (Stellario-Carpinetum) sind dagegen innerhalb der Kernzone nicht ausgebildet.

Eichenwälder stehen innerhalb des Spektrums der Laubwaldgesellschaften für die ärmsten Standorte im Gebiet; die Nährstoff- und Basenarmut entsprechender Böden ist hier im wesentlichen durch hohe Flugsandanteile bedingt.

Bodensaure Buchenwälder repräsentieren im Gebiet die mittleren Standorte, also solche Standorte, die nicht extrem arm sind und gleichzeitig einen relativ ausgeglichenen Wasserhaushalt aufweisen. Auf nasse Standorte im Gebiet beschränken sich dagegen die Erlenwälder. Zu den naturnahen Waldgesell-schaften sind auch zumindest Teile der Vorwälder und Pioniergehölze zu stellen, insbesondere spon-tan aufgewachsene Birken-Vorwälder und Bestände des Verbandes Sambuco-Salicion.

Eine weitere Gruppe von Waldtypen gehört nicht mehr zu den naturnahen Laubwaldtypen i. e. S., zum Teil steht aber die Artenzusammensetzung insbesondere der Krautschicht solcher Bestände in engster Beziehung zu den o. g. Waldtypen. Zu dieser Gruppe von stärker forstlich geprägten Wald- und Forstgesellschaften zählen wir die bodensauren Kiefernforste, Eichen-Hainbuchen-Forste, die

pflan-zensoziologisch nicht näher zu fassende Gruppe der „Weiteren Laubwälder“ und die Laub-Nadelholz-Mischwälder und -forste.

Unter den Nadelholzbeständen nehmen Kiefernforste frischer und wechselfeuchter Standorte in ver-schiedenen Ausprägungen eine dominierende Stellung ein. Insbesondere setzt sich dabei die wechsel-feuchte Ausbildung von Molinia caeruela s. l. im Umfeld der Startbahn 18-West und der Stromlei-tungstrasse von den verschiedenen Ausprägungen frischer Standorte ab.

Weite Bereiche werden innerhalb des Kernzonen-Waldes von Mischwäldern aus Laub- und Nadelhöl-zern eingenommen (siehe auch entsprechende Ausführungen bei der Beschreibung der Biotoptypen), dabei überwiegen auf frischen Standorten Mischbestände aus Kiefern und Buchen; auf wechselfeuch-ten Standorwechselfeuch-ten bilden neben der Buche Eichen gelegentlich Mischbestände mit der Kiefer, auch die Birke (meist Betula pendula, seltener Betula pubescens) ist hier verstärkt am Bestandsaufbau beteiligt.

Alle Mischwald-Gesellschaften sind als forstlich geprägte Waldgesellschaften zu verstehen, da Nadel-bäume im potenziellen natürlichen Waldbild des Gebietes keine größere Rolle spielen würden.

Unter „Weiteren Laubwäldern“ wurden forstlich geprägte Mischbestände aus heimischen Baumarten zusammengefasst. Dabei sind in der Kernzone des Untersuchungsgebietes Mörfelden von diesen vor allem Bestände aus Buchen, Eichen und Hainbuchen verbreitet, die den oben genannten Eichen- und Buchenwaldgesellschaften nicht angeschlossen werden können. Auf wechselfeuchten bis wechselnas-sen Böden stockende Birkenbestände fallen ebenso unter diese Kategorie.

Schließlich sind unter den „sonstigen Forstbeständen“ solche Bestände zusammengefasst, die von ihrer Baumartenzusammensetzung und/oder von ihrer Strukturarmut her als sehr stark forstlich ge-prägt einzustufen sind. Darunter fallen Bestände aus nichteinheimischen Baumarten wie z. B. Strobe (Pinus strobus) oder Roteiche (Quercus rubra) ebenso wie struktur- und artenarme Buchen- und Ei-chen-Jungbestände im Stangenholzalter.

Gesellschaften der Schlag- und Lichtungsfluren sind im Untersuchungsgebiet sehr verbreitet und nehmen insgesamt sehr große Flächen ein. Sie sind zum einen meist kleinflächig und eher stellenweise innerhalb mehr oder weniger geschlossener Waldbestände als Auflichtungen jedweder Art zu finden.

Großflächig treten sie zum anderen aber auch auf Kahlschlägen (im Gebiet meist mit einigen Über-hältern) und im Unterwuchs stark aufgelichteter, künstlich verjüngter Altbestände auf, sowie im Be-reich der Freileitungstrasse, die aus Gründen der Sicherheit der niedrig geführten Hochspannungsfrei-leitung offengehalten wird.

Die Schlag- und Lichtungsfluren im Untersuchungsgebiet sind in den meisten Fällen als Dominanzge-sellschaften verschiedener Arten zu charakterisieren, die je nach Alter und lokalen Standortbedingun-gen entweder Gesellschaften der Vorwaldgebüsche oder azidophilen Saumgesellschaften nahe stehen.

Analog zu den Wald- und Forstgesellschaften setzt sich die Vegetation der Schlag- und Lichtungsflu-ren im wechselfeuchten (bis wechselnassen) Standortbereich mit Adlerfarnbeständen oder der Flatter-binsen-Pfeifengras-Lichtungsflur deutlich von der Vegetation auf frischen Standorten ab. Eine typi-sche Schlagflurgesellschaft bildet im Gebiet der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea), allerdings ebenfalls nur kleinflächig.

Vegetation der Offenlandbereiche

Die übrigen Pflanzengesellschaften, mit Ausnahme der Vegetation in und an Tümpeln, haben ihren Schwerpunkt in den großflächig offenen Landschaftsteilen der Kernzone und zwar dem zentralen Teil der Freileitungstrasse, der Startbahn 18-West und den Gundwiesen bei Walldorf. Unter den Offenland-Vegetationstypen der Kernzone des Gebietes spielen Gesellschaften der Therophytenfluren und der Magerrasen eine besondere Rolle.

Therophytenreiche Sandmagerrasen sind in der Kernzone des Untersuchungsgebietes Mörfelden im Bereich des Komplexes „Heide“ und auf der Startbahn 18-West recht verbreitet. Silbergrasfluren (Spergulo-Corynephoretum) treten dabei nur selten und stellenweise auf, während verschiedene The-ro-Airion-Gesellschaften und Straußgrasbestände als Abbaustadien von Sandrasen i. e. S. weitaus häufiger ausgebildet sind.

Zu den Gesellschaften der Magerrasen und Heiden im Untersuchungsgebiet zählen Magerrasen saurer Standorte (Calluno-Ulicetea), die mit Ausnahme des Rüsselsheimer Waldes in allen Lebensraumkom-plexen jeweils kleinflächig verbreitet sind, mit gewissen Schwerpunkten allerdings auf der Startbahn-18-West und im Bereich der Stromleitungstrasse. Flächige Zwergstrauchheiden aus Calluna vulgaris

haben in diesen Teilkomplexen ebenfalls ihre Hauptvorkommen innerhalb des Untersuchungsgebietes.

Borstgrasrasenfragmente sind dagegen hier nicht zu finden, innerhalb der Kernzone beschränken diese sich auf wenige kleinflächige Areale auf Lichtungen in den Waldkomplexen.

Für die Gundwiesen sind vor allem Grünlandgesellschaften frischer Standorte zu nennen, die hier als überwiegend magere und zum Teil artenreiche Glatthaferwiesen (Arrhenatheretum elatioris, insbeson-dere typische Ausbildung und Ausbildung mit Betonica officinalis) ausgeprägt sind. Am Rand der Gundwiesen gehen solche mageren Glatthaferwiesen vielfach in Magerrasen-Gesellschaften bzw.

stellenweise in Therophytenfluren über.

Auch im Bereich der Startbahn18-West kommen flächenhaft Grünlandgesellschaften frischer Stand-orte vor, hier sind es allerdings vielfach artenarme, zum Teil auch ruderal geprägte grasreiche Mager-wiesen (Festuca rubra-Agrostis capillaris-Gesellschaft) im Verbund mit Magerrasen und Thero-phytenfluren, sowie stellenweise Zwergstrauchheiden. Auf Teilflächen befinden sich junge Einsaaten von Untergräsern, die z. T. bereits einige Magerkeitszeiger enthalten.

Feuchtwiesen und wechselfeuchte Wiesen, die in der südlichen Randzone des Untersuchungsgebietes Mörfelden große Flächen einnehmen, sind in den Kernzonen kaum vorhanden. Nur auf der Freilei-tungstrasse sind innerhalb der Kernzone wechselfeuchte Graslandgesellschaften zu finden, die aller-dings aufgrund fehlender regelmäßiger Mähnutzung eher Brachecharakter tragen. Trotzdem soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass unmittelbar südlich der Kernzone des Untersuchungs-gebietes Mörfelden eine sehr bemerkenswerte, sehr nährstoffarme Waldbinsen-Feuchtwiese angrenzt, die GÖBEL et al. (2000) aufgrund des Vorkommens von Scutellaria minor zum Caro verticillati-Juncetum acutiflori (Juncion acutiflori = Atlantische Waldbinsenwiesen) stellen.

Der innerhalb der Kernzone gelegene Teil der Freileitungstrasse ist hinsichtlich seiner Vegetationsaus-stattung besonders stark differenziert. Grünlandgesellschaften i. e. S. spielen hier mit wenigen Aus-nahmen eine geringe Rolle, verbreiteter sind dagegen ruderale Grünlandflächen und Ruderalgesell-schaften (u. a. Tanaceto-Artemisietum), sowie Schlagflurvegetation (u. a. großflächige Landreitgras-Bestände).

Besonders hervorzuheben sind für diesen Teil der Kernzone Calluna-Heiden und therophytenreiche Sandrasen (kleinflächig Spergulo-Corynephoretum, verbreiteter verschiedene Thero-Airion-Gesellschaften wie das Airetum praecocis, das Filagini-Vulpietum bromoidis und die Agrostis-vinealis-Basalgesellschaft Thero-Airion) auf trockenen bis frischen Standorten. Ebenfalls von Bedeu-tung ist für die FreileiBedeu-tungstrasse ein breites Spektrum an Pflanzengesellschaften der Feuchtbrachen, Röhrichte, Großseggen- und Wasserpflanzengesellschaften. Für die Röhrichtgesellschaften der Frei-leitungstrasse seien in dieser Übersicht Schilfröhricht (Phragmitetum australis), Sumpfreitgras-Gesellschaft (Calamagrostis canescens-Sumpfreitgras-Gesellschaft), für die Großseggenrieder Steifseggenried (Cari-cetum elatae), Uferseggenried (Galio palustris-Cari(Cari-cetum ripariae) und die im Raum äußerst seltenen Fadenseggen-Rasen (Caricetum lasiocarpae) hervorgehoben.

Die zahlreichen Tümpel und mit ihnen ihre amphibische Ufervegetation und die Wasserpflanzenge-sellschaften kommen sowohl in den Waldkomplexen (als Waldtümpel) wie auch in den Offenlandbe-reichen der Freileitungstrasse vor.

Die häufigsten Wasserpflanzengesellschaften sind im Bereich der Stromleitungstrasse ebenso wie in den zahlreichen Waldtümpeln die Zwiebel-Binsen-Gesellschaft (Juncus bulbosus-Gesellschaft), die Gesellschaft des Verkannten Wasserschlauchs (Utriculetum australis), die Wasserfeder-Gesellschaft (Hottonietum palustris) und die Gesellschaft des Schwimmenden Laichkrauts (Potamogeton natans-Gesellschaft).

Gesellschaften der Feldgehölze, Hecken und Gebüsche kommen in nennenswertem Umfang nur im Bereich der Stromleitungstrasse vor, wobei es sich hier überwiegend um Besenginstergebüsche und Pioniergehölze aus Birken und Kiefern handelt. Ein weiterer größerer Gebüschbestand ist am Gund-bach in der Nordostecke der Kernzone zu finden. Insgesamt spielen Gehölze und Gebüsche für das Untersuchungsgebiet „Mörfelden“ eine untergeordnete Rolle.

Im Dokument Untersuchungsgebiet Mörfelden (Seite 11-16)