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Botanisch und vegetationskundlich wertvolle Bereiche

Im Dokument Untersuchungsgebiet Mörfelden (Seite 21-25)

IV.1 Botanisch-vegetationskundlicher Teil

IV.1.6 Bewertung der Untersuchungsergebnisse

IV.1.6.3 Botanisch und vegetationskundlich wertvolle Bereiche

Die ortsnahen Bereiche der Gundbachwiesen bei Walldorf gehören zu den besonders wertvollen und schutzwürdigen Lebensräumen der Kernzone des Untersuchungsgebietes. Insbesondere nördlich des Gundbaches findet sich ein kleinräumiges Mosaik aus unterschiedlichen Ausbildungen auffallend magerer Frischwiesen. Dabei gibt es mehr in Gundbachnähe stärker wechselfeuchte Bestände mit Ga-lium boreale, Betonica officinalis und Filipendula vulgaris. Tiefere anmoorige Senken sind dagegen aufgrund abgesenkten Grundwassers und Torfzersetzung deutlich nährstoffreicher. Zum Waldrand nördlich der Gundbachwiesen gehen die Frischwiesen immer wieder auch in Borstgrasrasen, thero-phytenreiche Sandrasen oder bodensaure Magerrasen über, ohne dass diese Biotoptypen immer aus-kartiert werden konnten. Südlich des Gundbaches nehmen wertvolle Grünlandgesellschaften nur ge-ringe Flächen ein. Aufgrund des abgesenkten Grundwassers sind die hier ausgedehnteren Niedermoorböden (Moor-Gley) degradiert und tragen artenarme, wüchsige Grasbestände.

Die floristische Reichhaltigkeit der Gundbachwiesen nördlich des Gundbaches ist recht groß. Neben den bereits genannten Wechselfeuchtezeigern seien z. B. folgende Arten genannt: Nardus stricta, Chamaespartium sagittale, Viola canina, Danthonia decumbens, Dianthus deltoides, Spergula mori-sonii, Filago minima, Myosotis discolor, Aira caryophyllea, Teesdalia nudicaulis, Vicia lathyroides, Carex caryophyllea, Rhinanthus alectorolophus und zahlreiche typische Arten extensiv genutzter Grünlandflächen.

Zur Randzone des Untersuchungsgebietes gehört der nordöstliche Teil des überregional bedeutsamen Naturschutzgebietes „Mönchbruch“ mit seinen weiten Grünlandflächen auf überwiegend mageren, frischen, wechselfeuchten und besonders im westlichen Teil des Untersuchungsgebietes auch nassen und moorigen Standorten. Hier findet sich ein herausragendes Lebensraummosaik aus mageren Frischwiesen, Borstgrasrasen, wechselfeuchten Wiesen und Nasswiesen mit Flutrasen und Großseg-genriedern. Auch ein großflächiges Schilfröhricht, Feuchtbrachen, stellenweise Kleinseggenrieder, Feuchtgehölze und bewachsene Gräben zählen zum hoch schutzwürdigen Biotoptypenspektrum des zentralen Teils vom Mönchbruch, der damit auch zu den besonders wertvollen Teillebensräumen des Untersuchungsgebietes zählt. Auch floristisch ist das NSG „Mönchbruch“ als äußerst wertvolles und reichhaltiges Gründlandgebiet hervorzuheben, das mit seinen zahlreichen gefährdeten und bemer-kenswerten Arten zur Artenvielfalt des Gesamtuntersuchungsgebietes entscheidend mit beiträgt. In-nerhalb des Mönchbruchs hebt sich nochmals der Bereich der Raunheimer Bruchwiese als Standort besonders vieler seltener Pflanzenarten ab, so wachsen nur oder überwiegend hier z. B. Carex lasio-carpa, Eriophorum angustifolium, Ophioglossum vulgatum, Pedicularis sylvatica, und Succisa praten-sis. Für die in der Randzone des Untersuchungsgebietes gelegenen Teile der Mönchbruchwiesen ins-gesamt seien beispielhaft die folgenden gefährdeten Arten genannt: Carex hartmanii, Carex hostiana, Carex lepidocarpa, Carex rostrata, Carex vulpina, Galium boreale, Hieracium lactucella, Hydroco-tyle vulgaris, Salix repens, Selinum carvifolia, Serratula tinctoria, Stellaria palustris und Viola palu-stris.

(3) Startbahn 18-West (Südwest-Teil von Komplex 5: „Flughafen“)

Auf dem Startbahngelände gibt es aus vegetationskundlich-floristischer Sicht wertvolle und seltene Arten und hochwertig einzustufende Lebensraumkomplexe. Das überwiegend magere, sandige Unter-grundmaterial und die nicht nutzungsorientierte Pflege als kurzer Grasbestand2 bedingt eine Kombina-tion von Standortbedingungen, die in dieser Flächengröße in landwirtschaftlich genutzter Kulturland-schaft selten geworden ist. Trotzdem gibt es auf weiten Strecken auch sehr artenarme Grasbestände, die neben den Gräsern kaum Kräuter enthalten. Durch eine Mahd mit Entfernung des Mähgutes würde aus Naturschutzsicht ein im Vergleich zum praktizierten Mulchen besseres Ergebnis erzielt werden.

Dennoch, um die eigentliche Startbahn und die Rückrollbahn herum sind reichlich magere, untergras-reiche Wiesen, Sandrasen und Magerrasen saurer Standorte mit einer insgesamt reichhaltigen und bemerkenswerten Flora entstanden. Zu den hier häufigen bis verbreiteten Pflanzenarten gehören Ja-sione montana, Teesdalia nudicaulis, Filago minima, Chamaespartium sagittale, Ornithopus

2 aus Flugsicherheitsgründen werden nicht zu kurze Grasbestände angestrebt, da solche ganz kurzen, parkrasenartigen Flä-chen für Großvögel attraktiv sind und somit das Vogelschlagrisiko erhöhen; in Flugsicherheitskreisen gelten Zwergstrauch-heiden als idealer Bewuchs der Start- und Landebahnumgebung.

sillus und Trifolium alpestre. Vor allem auf der Westseite der Startbahn treten auch regelmäßig Zwergstrauchheiden auf, die in ihrer naturschutzfachlichen Bewertung den Sandrasen nicht nachste-hen und die die Lebensraumdiversität des Geländes erhönachste-hen. Sie werden geprägt vom Heidekraut (Calluna vulgaris); Flügelginster (Chamaespartium sagittale) ist regelmäßig beigemischt. Die wert-vollsten Ausbildungen der Zwergstrauchheide mit Genista tinctoria, Genista germanica und Genista pilosa sind jedoch nur kleinflächig vorhanden. Als weitere floristische Besonderheit tritt in ihnen auch das Englische Fingerkraut (Potentilla anglica) auf.

Von geringerer Bedeutung sind die genannten grasreichen und stärker ruderalisierten Grünlandbestän-de. Charakteristisch für diese ruderalen Bereiche ist Lepidium heterophyllum, eine Art, die laut hessi-scher Florenliste aus dem südwestlichen Hessen bisher nicht bekannt war, die aber innerhalb des Flughafengeländes äußerst häufig ist. Von geringer Bedeutung sind auch die auf dem Startbahngelän-de durch ihr dunkles Grün so auffallenStartbahngelän-den DominanzbestänStartbahngelän-de Startbahngelän-der Flatterbinse (Juncus effusus), teil-weise mit Knäuelbinse (Juncus conglomeratus). Auf offensichtlich etwas staunassem Untergrund ha-ben sich solche Bestände herausgebildet.

Um das eingezäunte Startbahngelände herum verläuft ein Graben, der aber nur zum Teil über längere Zeit wasserbespannt oder zumindest nass ist. Auf einigen Abschnitten, insbesondere am Südrand des Geländes (Randzone), ist eine typische Grabenvegetation festzustellen.

(4) Heidelandschaft (Komplex 7: „Heide“)

Der Bereich der Freileitungstrasse gehört zu den am stärksten strukturierten und zugleich hochwertig-sten Teilen des Untersuchungsgebietes mit überdurchschnittlich hoher Lebensraumausstattung und flächenweise deutlicher Konzentration von gefährdeten und schutzwürdigen Pflanzenarten. Die hohe Lebensraumvielfalt dieses Bereiches ist vor allem im südlichen Teil durch den Wechsel von Wald und Gehölzen mit Offenlandlebensräumen, durch kleinräumig wechselnde Bodensubstrate und stark vari-ierende Bodenfeuchte sowie durch flächenweise unterschiedliche Pflege- und Offenhaltungsmaßnah-men bedingt.

Die gesamte Stromleitungstrasse, insbesondere aber ihr mittlerer und südlicher Teil innerhalb des Un-tersuchungsgebietes, ist als floristisch und vegetationskundlich hoch schutzwürdig einzustufen. Ta-belle V.1.4 gibt einen Eindruck von der Vielfalt der hier vorkommenden bedeutsamen Lebensräume und Pflanzengesellschaften. Besondere Erwähnung sollen als wichtigste Lebensräume an dieser Stelle noch einmal Tümpel, temporäre Gewässer und Gräben, Feuchtbrachen, Großseggenrieder, Sandtrok-kenrasen/Threophytenfluren und Zwergstrauchheiden genannt werden. Unter vielen anderen gefähr-deten Arten finden sich hier z. B. mehrere Bestände der Fadensegge (Carex lasiocarpa). Als weitere gefährdete Pflanzenarten der Stromleitungstrasse seien die folgenden beispielhaft genannt: Carex eri-cetorum, Filago minima, Hottonia palustris, Spergula morisonii, Teesdalia nudicaulis, Thelypteris palustris, Scutellaria minor und Veronica scutellata.

Der südliche Teil der Stromleitungstrasse, der bereits im Jahr 2000 bearbeitet wurde, enthält ebenfalls wertvolle Grünland- und Magerrasen-Lebensräume, u. a. auch mit Fragmenten von Borstgrasrasen.

Besonders hervorzuheben sind hier magere Feuchtwiesen, die zum Juncion acutiflori überleiten. Im südlichen Teil von Staatswald-Abteilung 172 a findet sich ein großflächiges Großseggenried, in dem eines der größten Vorkommen von Thelypteris palustris im Untersuchungsraum und mehrere Tümpel mit bemerkenswerter Ufer- und Unterwasservegetation vorkommen.

In den weitläufigen Pfeifengras-Feuchtbrachen südlich der Startbahn 18-West, die auch zum Komplex

„Heide“ zählen, finden sich als besonders erwähnenswerte Arten vor allem solche nährstoffarmer und saurer Feucht- bis Nasstandorte, wie z. B. Peucedanum palustre, Viola palustris, Carex canescens und verschiedene Torfmoosarten (Sphagnum spp.).

(5) Südwestlicher Teil sowie weitere schutzwürdige Bereiche in Komplex 9 „Wald bei Walldorf“

Insbesondere westlich der Okrifteler Straße/Kreisstraße Walldorf-Kelsterbach herrschen auf vorwie-gend sandigen, in Flughafennähe auch deutlich reliefierten Flugsandböden Kiefernwälder vor. Vor allem die Altersstadien dieser bodensauren Kiefernwälder sind sehr licht. Solche lichten Altkieferbe-stände mit einer ausgeprägten Krautschicht treten gehäuft im Norden und Süden dieses Komplexes auf. Fast durchgehend wurden diese Kiefernbestände jedoch in den letzten Jahren mit Laubholz (hauptsächlich Rotbuche, aber auch Eiche) unterbaut. Der Charakter dieser Bestände wird sich daher in den kommenden Jahren stark verändern. Heute treten auf Lichtungen, an Waldsäumen und auf

we-nig begangenen, sandigen Waldwegen im Bereich dieser Kiefernbestände noch fragmentarische Zwergstrauchheiden und Sandmagerrasen auf. Dabei konnten einige bemerkenswerte und gefährdete Therophyten der offenen Sandstandorte von der Anlage der Pflanzstreifen in unterbauten oder neube-gründeten Forstabteilungen profitieren. Insbesondere der Frühlingsspörgel (Spergula morisonii) hat in derart bearbeiteten Forstbeständen vielerorts Massenbestände gebildet. In diesem Gebiet treten viele, weitere Arten mit Verbreitungsschwerpunkt in Magerrasen und Sandrasen auf: Teesdalia nudicaulis, Danthonia decumbens, Nardus stricta, Viola canina, Filago minima, Jasione montana, Ornithopus perpusillus, Myosotis discolor, seltener auch Chamaespartium sagittale, Polygala vulgaris ssp. oxyp-tera u. a. Folgende Waldwege bzw. Waldschneisen sind in dieser Hinsicht besonders interessant: Häf-nerweg und z. T. angrenzende Waldbestände im Norden des Bearbeitungsgebietes, Hesselschneise zwischen Staatsforstabteilungen 156 und 164 und weitere Abschnitte, Aschaffenburger Schneise im Bereich von Abteilung 151 Staatsforst, Fraport-Wald nahe nördlichem Teil der Startbahn 18-West, Grohhausschneise jeweils stellenweise um Abteilung 161 Staatsforst.

Im nördlichen Teil dieses Waldgebietes treten im Kontakt zu den Kiefernwäldern größere Flächen mit lichten, naturnahen Eichenwäldern frischer Standorte in Erscheinung, für die neben Säurezeigern wie Deschampsia flexuosa, Festuca filiformis und Carex pilulifera auch Polygonatum odoratum typisch ist.

Einige kleine, eingestreute Waldwiesen befinden sich als Wildäsungsflächen im Gebiet westlich der Okrifteler Straße. In der Regel handelt es sich um eingesäte Flächen, die recht intensiv von den auffäl-lig großen Damwildbeständen beweidet werden. Offene, sandige Störstellen können aber auch hier den Therophyten der Sandrasen Wuchsplätze bieten. Besonders hervorzuheben ist hier hier ein Wald-wiesenstreifen nördlich des Häfnerweges mit einem Massenbestand von Spergula morisonii. Eine weitere, aus jagdlichen Gründen offen gehaltene Waldlichtung ist erwähnenswert, da es sich um einen grundwassernäheren Borstgrasrasen handelt. Im Jahre 2000 wurden hier sehr bemerkenswerte Arten festgestellt: Neben einem Exemplar der Natternzunge (Ophioglossum vulgatum) und einem Exemplar der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica) die bisher nicht aus dem Rhein-Main-Gebiet bekannte at-lantische Art Quirlkümmel (Carum verticillatum). Im Jahr 2001 wurden weitere nicht heimische Arten auf dieser Fläche festgestellt, so dass von einer gezielten Ansalbung ausgegangen werden muss.

In der gesamten westlichen Hälfte des Komplexes „Wald bei Walldorf“ finden sich zerstreut flori-stisch wertvolle Tümpel. Folgende Arten sind aufgrund ihrer Seltenheit oder Gefährdung zum Beispiel erwähnenswert: Hottonia palustris, Veronica scutellata, Oenanthe aquatica, Lythrum portula, Alope-curus aequalis, Carex elata.

Weniger saure und etwas besser nährstoff- und wasserversorgte Böden finden sich östlich der Okrif-teler Straße/Kreisstraße Walldorf-Kelsterbach. Der Buchenwaldanteil und insgesamt der Anteil an Laubwäldern ist hier dementsprechend höher; in Nähe zum Gundbach finden sich kleinflächig Über-gänge zu Eichen-Hainbuchenwäldern. Der überwiegende Teil der Wälder ist aber den stark forstlich geprägten Laub-, Misch- und Nadelwäldern zuzuordnen. Sie sind floristisch deutlich weniger reich-haltig als westlich der Kreissstraße.

Abweichend von dieser Beschreibung präsentieren sich die Wälder im Norden dieses Gebietes. Wie auf der Westseite der Kreisstraße ziehen sich dort in einem Streifen südlich des Flughafens naturnahe Eichenwälder entlang. In ihrer Artenausstattung und ihrem naturschutzfachlichen Wert entsprechen sie den beschriebenen Beständen auf der Westseite.

Als Singularität für die Bereiche östlich der Okrifteler Straße ist am nördlichen Ortsrand von Wall-dorf, am dortigen Waldrand, ein lineares, aber doch mehr als saumartiges Sandrasenvorkommen er-wähnenswert. Dies ist neben Vorkommen von Teesdalia nudicaulis, und Spergula morisonii einziger Standort von Corynephorus canescens in diesem östlichen Teil des Bearbeitungsgebietes.

Ähnlich ausgestattet wie der südliche Teil des Komplexes „Rüsselsheimer Wald“ ist auch die süd-westliche Ecke des „Waldes bei Walldorf“, der an die östlichen Teile des Mönchbruchs anschließt, als besonders bemerkenswerter und schutzwürdiger Teilraum hervorzuheben. Auch hier sind es die feucht-nassen Standortverhältnisse, die dies bedingen. Wie im Rüsselsheimer Wald finden sich hier zahlreiche bemerkenswerte Lebensraumtypen bzw. Pflanzengesellschaften wie Erlen-Bruchwälder (Carici elongatae-Alnetum glutinosae) mit stellenweise reichen Populationen von Thelypteris palustris sowie Hottonia palustris, Pfeifengras-Kiefern- und Birkenbestände, kleinflächig Schilfröhricht und Pfeifengras-Feuchtbrache, sowie eine besonders große Zahl an z. T. floristisch wertvollen Kleinge-wässern (s. o.). In diesem Bereich findet sich an der Spießtränkschneise auch das floristisch hoch

be-merkenswerte Vorkommen des seltenen und hessenweit vom Aussterben bedrohten Moorglöckchens (Wahlenbergia hederacea) an einem feuchten Wegrand bzw. Graben, in unmittelbarer Nähe finden sich außerdem mehrere Standorte von Scutellaria minor.

(6) Südlicher Teil des Rüsselsheimer Waldes (Komplex 6: )

Innerhalb des Komplexes „Rüsselsheimer Wald“ ist dessen südlicher Teil sowohl floristisch als auch von der Lebensraumausstattung her als besonders hochwertig einzustufen. In diesem Gebietsteil sind u. a. frische und wechselfeuchte Ausbildungen von Eichenwäldern verbreitet, hier gibt es z. T. recht ausgedehnte, lichte Altbestände dieses Waldtyps. Der südliche Komplexteil ist auch einer der Vor-kommensschwerpunkte von Erlen-Bruchwäldern (Carici elongatae-Alnetum glutinosae) im Gebiet, die in nassen Ausbildungen auch floristisch bemerkenswerte Artvorkommen enthalten, z. B. Thelypteris palustris, Viola palustris, Hottonia palustris (in Gräben), Carex canescens und Carex elongata. Die Bruchwälder zählen zu den wertvollsten Waldbeständen des Untersuchungsgebietes.

In der südlichen Randzone und im Kernzonenteil des Rüsselsheimer Waldes sind daneben auch Pfei-fengras-Kiefernwälder und Pfeifengras-Birkenwälder wechselfeuchter Standorte als bemerkenswerte Vegetationstypen von Bedeutung; sie haben hier innerhalb des Untersuchungsgebietes einen deutli-chen Verbreitungsschwerpunkt. Besonders häufig und vielfach von länger überstauten bultigen Pfei-fengrasbeständen im Unterwuchs geprägt sind solche Bestände im Kernzonenteil des Rüsselsheimer Waldes, also etwa zwischen der Startbahn 18-West und der Stegschneise.

Im gesamten Rüsselsheimer Wald sind temporäre Gewässer und Tümpel verbreitet und tragen hier wesentlich zur Arten- und Lebensraumvielfalt bei. Viele Tümpel sind auch floristisch von Bedeutung.

So sind Hottonia palustris und Utricularia australis hier verbreitete Wasserpflanzen; nur einmalig tritt als Besonderheit Ceratophyllum submersum in einem Tümpel auf. Weitere bemerkenswerte Arten der Uferzonen der Tümpel in diesem Gebietsteil sind Carex elata, Carex riparia, Carex vesicaria, Oe-nanthe aquatica und Lythrum portula. Meist im Umfeld von Stillgewässern innerhalb des Waldes, zum Teil aber auch in größeren Verlichtungen von Feucht- und Nasswäldern kommen jeweils mit eher kleinen Anteilen zahlreiche weitere Lebensraumtypen feuchter und (zumindest zeitweilig) nasser Standorte vor, wiederum mit einem Schwerpunkt im Süden des Rüsselsheimer Waldes: typisch be-wachsene Gräben (nur im südlichen Teil), Schilfröhricht (nur im südlichen Teil), Feuchtbra-chen/Hochstauden und vereinzelt Großseggenrieder (nur in der Randzone).

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