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Untersuchungskriterien

Im Dokument Humboldt-Universität zu Berlin (Seite 23-27)

Alle Versuche wurden mit der Sorte ‚Gijnlim‘ durchgeführt, um die Vergleichbarkeit hin-sichtlich der Einzelkriterien zu gewährleisten.

Auf die genaue Erfassung der Wurzellängen wurde weitgehend verzichtet. Diese hängt in hohem Maße von der Art und Genauigkeit des Rodens der Jungpflanzen ab und unterliegt damit weniger physiologischen, sondern vielmehr technischen Ursachen (HARTMANN 1989). In den Gefäßen ist diese ausschließlich durch die Gefäßgröße beschränkt.

2 Material und Methoden

2.3.1 Pflanzenmassen

Die Erfassung der Wurzelmasse vor der Pflanzung erfolgte i.d.R. als Frischmasse (FM), da viele Pflanzen für weitere Untersuchungen gebraucht wurden. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden die Pflanzen von anhaftender Erde sowie noch vorhandenen Laub- und Stängelresten befreit. Im Herbst nach der Kultur in Gefäßen erfolgte ebenfalls eine Erfassung der FM der Kronen. Diese wurden hierfür gründlich mit Wasser gesäubert, wobei jedoch auch ein Großteil der Faserwurzeln verloren ging.

Bei der Erfassung des Massenzuwachses von Spargelpflanzen in Gefäßen wurde im Jahr 2001 zusätzlich zur FM auch die Trockenmasse (TM) ermittelt. Die Bestimmung erfolgte nach zweitägiger Trocknung bei 90°C im Trockenschrank. Gleiches gilt auch für die Laubmassen der Gefäßversuche im Herbst 2002 und 2003.

2.3.2 Anzahl der Wurzeln

Es zeigte sich im Jahre 2001, dass sowohl bei einjährigen Spargeljungpflanzen, als auch bei anschließend im Gefäß kultivierten Pflanzen entweder ausreichend lange (< 15cm) oder sehr kurze neue Speicherwurzeln (< 5cm) zu finden waren. Zur Auswertung sollten die Ansätze neuer Wurzeln ausgeschlossen werden, so dass Wurzeln unter 5cm nicht mitgezählt wurden.

2.3.3 Anzahl der Knospen

Das Auszählen der Knospen erfolgte parallel zur Bestimmung der Wurzelanzahl, bei den ein-jährigen Spargeljungpflanzen vor der Pflanzung sowie bei den Gefäßpflanzen im Herbst. Ge-wertet wurde eine Knospe immer dann, wenn erkennbar eine Erhebung bzw. eine kleine Triebspitze sichtbar und fühlbar war. Dies schloss auch kleine Seitenknospen ein, die in der Regel nicht zum Austrieb kommen.

Nach den ersten Ergebnissen im Jahr 2001 wurde auf die weitere Auszählung der gesamten Knospen pro Pflanze in den folgenden Jahren weitgehend verzichtet, da sich die Aussagen als unbrauchbar erwiesen. Stattdessen erfolgte bei den Herbstauswertungen eine visuelle Eintei-lung in dicke und dünne Knospen, wobei die Grenze bei rund 0,8cm pro Knospe angesetzt wurde. Ein Knospenbündel definierte sich durch das Vorhandensein mindestens einer dicken Knospe innerhalb eines deutlichen Verbandes an Knospen.

2 Material und Methoden

2.3.4 Reservekohlenhydratgehalte (RKH)

Die Untersuchung der Reservekohlenhydrate (RKH) ist nach Vorgaben von WILSON aus Neuseeland modifiziert worden (PASCHOLD 2001a) und erfolgte an Einzelpflanzen, wobei die Anzahl untersuchter Pflanzen pro Variante den Bedingungen angepasst wurde. Eine Probe bestand aus mindestens drei Wurzelstücken von jeweils 10 bis15cm Länge. Die Auswahl der Wurzelteile war insofern vereinfacht, als dass nur jüngere Pflanzen (maximal zweijährig) un-tersucht wurden, bei denen die Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Wurzeln gering sind. Trotzdem kamen Wurzeln nicht zur Auswertung, die auffällig dünn waren oder keine Faserwurzeln aufwiesen.

Die Proben wurden von der anhaftenden Erde gereinigt und in Papiertüten verpackt. Um Ef-fekte einer Gefriertrocknung zu vermeiden, wurden die Tüten einer Variante nochmals ver-packt, diesmal aber in einem undurchlässigen und verschlossenen Plastikbeutel. Bis zur Aus-wertung lagerten die Beutel mit den Proben in einem herkömmlichen Gefrierschrank bei etwa –18°C. Trotzdem sollten die Auswertung relativ zeitnah geschehen (< drei Monate), um mög-liche Veränderungen durch eine lange Lagerzeit auszuschließen.

Da die ermittelten Werte als prozentualer Gehalt an löslichen Zuckern im Pflanzensaft ausge-drückt werden, müssen die Proben möglichst einheitlich feucht sein. Bei dem Auftauen erwie-sen sich die verwendeten Papierbeutel als vorteilhaft, da sie überschüssige Feuchtigkeit an den Wurzeln aufsogen und somit mögliche Verdünnungseffekte durch anhaftendes Wasser vermieden. Auf der anderen Seite durften die aufgetauten Wurzeln nicht unnötig lange auf-bewahrt werden, um einen erhöhten weiteren Wasserverlust auszuschließen, da dies zu einer Konzentrierung und damit Verfälschung der Ergebnisse geführt hätte. Gleichzeitig musste aufgrund der Messmethode die Temperatur der Probe aber der Umgebung (20°C) angepasst sein.

Die Bestimmung des Gehaltes an löslichen RKH erfolgte mit einem handelsüblichen Refrak-tometer. Zu diesem Zweck wurden die Wurzeln mit einer Knoblauchpresse ausgepresst. Der gewonnene Saft konnte gleich auf das Refraktometer getropft und der Zuckergehalt gemessen werden. Jede Messung wurde mindestens einmal wiederholt, bei größeren Abweichungen der Einzelwerte (> 1%Brix) auch ein drittes Mal.

2 Material und Methoden

2.3.5 Aufwuchs des Spargellaubes

Die Entwicklung des Laubes wurde an zwei Terminen erfasst. Zum einen interessierte das Längenwachstum des bzw. der ersten Triebe, da diese bei einjährigen Spargeljungpflanzen ausschließlich aus den Reserven der Pflanzen gebildet werden. Der Zeitpunkt lag dabei im Sommer (Juni bis August), wenn das Längenwachstum der ersten Triebe abgeschlossen ist und die neuen Triebe noch gut von den Alttrieben zu unterscheiden sind.

Der zweite Termin im Herbst richtete sich nach dem Entwicklungszustand der Pflanzen. Ziel war es, den gesamten Krautzuwachs im Jahr erfassen zu können. Da in Folge einer fortge-schrittenen Abreife das Laub sehr brüchig wird, musste eine Triebmessung frühzeitig gesche-hen, um exakt die Länge messen zu können. Gleichzeitig durfte dies auch nicht zu früh ge-schehen, um alle Triebe des Jahres erfassen zu können. Die genannten Kriterien waren in den meisten Fällen je nach Jahr und Anlage im Zeitraum von Oktober bis November gegeben.

Auf eine Erfassung der gesamten Laubmasse wurde im Freiland verzichtet. Probemessungen im Jahr 2001 zeigten, dass die Masse stark davon abhängt, wie viele noch nicht vollständig abgereifte Triebe in der Einzelparzelle enthalten sind. Zu langes Warten, bis alle Triebe voll-ständig verbräunt und trocken sind, führte dazu, dass der größte Teil des Laubes soweit abge-baut war und eine exakte Erfassung unmöglich wurde.

2.3.6 Simulierte Ernte als Grünspargel im zweiten Standjahr

Bei 75 Einzelpflanzen erfolgte eine Ernte der grünen Sprosse. Im Herbst des Vorjahres waren sie bis auf 15 Pflanzen des Ausbaus (weitere Pflanzen im Versuchsfeld) dem Herkunftsver-such (35 Stück), dem VerHerkunftsver-such über den Einfluss der Pflanzmasse (20 Stück) sowie dem Aus-baus (5 Stück) entnommen und in 15l-Gefäße gepflanzt worden. Die Pflanztiefe betrug 20cm, da ausreichend Boden über den Knospen zu dickeren Stangen bei der Ernte führt (TAKATO-RI et al. 1974, EYNDE et al. 1984). Bei einer Größe von mehr als 22cm erfolgte die Ernte je nach Temperatur und Wachstumsgeschwindigkeit alle zwei bis vier Tage durch den Schnitt der grünen Triebe direkt an der Bodenoberfläche. Die Erfassung des Durchmessers jeder Stange geschah direkt am Übergang vom unterirdischen weißen zum oberirdischen grün-violetten Spross, die Gewichtserfassung bei einer Länge von 22cm vom Kopf her gemessen.

Nach der Ernte wurden die Pflanzen erneut gerodet und der Zuwachs der Kronen sowie deren Gehalt an löslichen RKH bestimmt.

2 Material und Methoden

2.4 Voruntersuchungen mit Spargelsämlingen

Im Dokument Humboldt-Universität zu Berlin (Seite 23-27)