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Typen von Verwurzelung - Befragte ohne

Im Dokument Der Stellenwert der Regional-Medien (Seite 75-78)

III. PRAXIS: METHODIK UND ERGEBNISSE

8. Die Ergebnisse

8.1 Heimatverbundenheit

8.1.5 Typen von Verwurzelung - Befragte ohne

wie auch Augsburg als seine Heimat an. Er spricht beide Sprachen, wobei ihm das Türkische mehr liegt)

8.1.5 Typen von Verwurzelung - Befragte ohne Migrationshintergrund

Der Vergleichsgruppe der Personen ohne Migrationshintergrund werden ähnliche Fragen gestellt. Es soll festgestellt werden, wie sehr sie in Augsburg integriert bzw. wie sehr sie in der Stadt verwurzelt sind. Nach dem Konzept der sozialen Integration gibt es verschiedene Faktoren wie zum Beispiel Identifikation, Zugehörigkeitsgefühl oder eine gemeinsame Gesprächsgrundlage, die die Integration eines Menschen in die Gesellschaft begünstigen (vgl. Kapitel 2.1.1). Deshalb gilt es herauszufinden, was die Gründe waren, um nach Augsburg zu ziehen. Sehen sie ihren Lebensmittelpunkt in Augsburg? Sehen sie die Stadt als ihre Heimat?

Das alles könnten Gründe sein, sich über das Geschehen in Augsburg informieren zu wollen und deshalb zu den Regional-Medien der Stadt zu greifen. Die Personen werden daher nach ihrer Verwurzelung in Augsburg befragt.

Mit Hilfe diesen Faktoren kann man ebenfalls Typen bilden, die Auskunft darüber geben, wie sehr die Personen in Augsburg verwurzelt sind. Die Kategorien setzen sich daher wie folgt zusammen:

Aufenthalt in Augsburg

Wie lange ist die Person schon in Augsburg?

Gründe, warum man in Augsburg lebt

War Augsburg selbst der Grund, herzuziehen (Augsburg spezifische Gründe: z.B. schöne Stadt, Lebensqualität, Freunde)?

Gab es andere Gründe, die nichts mit der Stadt an sich zu tun haben (z.B. Arbeit, Studium)?

Heimat

Wird Augsburg als Heimat gesehen? Oder ist es ein anderer Ort oder eine andere Gegend?

Aufenthalt in Augsburg

Nur einer der Befragten ist weniger als drei Jahre lang in Augsburg wohnhaft. Die Hälfte der Befragten lebt seit drei bis fünf Jahren in der Stadt, zwei Personen sind jeweils seit sieben und neun Jahren in Augsburg und zwei weitere Personen sind in Augsburg aufgewachsen.

Gründe für Augsburg

Für den Großteil der Befragten gab es mehrere Gründe, nach Augsburg zu ziehen – stadtspezifische wie auch Gründe, die nicht unmittelbar mit der Stadt zu tun haben. Der Großteil der Befragten, die nach Augsburg gezogen sind, geben beide Arten als Begründung an (6 Personen).

Am häufigsten nannten mir die Befragten eine Ausbildung oder den Beruf als Anlass, nach Augsburg umzusiedeln (7 Personen).

Als stadtspezifische Gründe werden die höhere Lebensqualität (2

Personen), der Freundeskreis (2 Personen) und weil es eine schöne Stadt ist (2 Personen), genannt. Auch die Größe der Stadt wird positiv wahrgenommen sowie die Nähe zur Heimat und das mittlerweile vertraute Umfeld.

Tanja: „Für mich ist das so eine angenehme Mischung zwischen Kleinstadt-Flair aber dann doch mit kulturellem Angebot und München wär mir einfach zu groß gewesen.“(D_4, Z27-29) Peter: „Es war die Wahl zwischen etwas was nicht weit weg. (…) Außerdem kenn ich hier viele. Ich würd mal schätzen, dass grob die Hälfte vom Freundeskreis aus Kaufbeuren in Augsburg wohnt. Das ist toll, wenn man die alle in erreichbarer Nähe hat.“

(D_3, Z26-31) Heimat

Auch die Personen der Vergleichsgruppe hatten Probleme, die Frage nach ihrer Heimat zu beantworten. Der Begriff „Heimat“

sei schwierig zu beurteilen (4 Personen).

Sieben Personen sehen Augsburg als ihr Zuhause, davon sind vier gar nicht in der Stadt groß geworden. Die restlichen Befragten sehen die Heimat der Eltern als ihr zuhause.

Die Gründe, warum ein Ort als Heimat bezeichnet wird, zeichnet sich durch die Nähe zur Familie (D_1, Z48f), als Ort, an dem man sich auskennt (D_2, Z43f), wo man sich zuhause und wohl fühlt oder wo die Freunde und/oder die Eltern wohnen, aus. Aus den Antworten geht deutlich hervor, dass Augsburg auch als Zwischenstopp angesehen wird.

Peter: „Heimat ist da, wo man sich zuhause fühlt. (…) Zuhause ist da, wo man gerade ist und sich wohl fühlt. (…) Ich mach das daran fest, wie viele Leute man da kennt und was man machen kann.“(D_3, Z39-42)

Stefan: „Das Allgäu. Augsburg ist eher so ein Zwischenschritt so ein Zwischenstopp.“ (D_10, Z33f) „ich fühl mich schon wohl hier. Aber es ist jetzt nicht die Top-Stadt. Es gibt schönere Städte in der Größe.“ (Z36f)

Nimmt man die Tendenzen der einzelnen Kategorien zusammen, ergeben sich drei verschiedene Typen von Verwurzelung:

1. Nicht-Verwurzelte

Ihre Heimat liegt außerhalb von Augsburg. Sie sind nicht wegen der Stadt selbst nach Augsburg gekommen, sondern aus anderen Gründen, wie das Studium oder die Arbeit.

2. Doppelt Verwurzelte

Sie fühlen sich heimisch in Augsburg und einem anderen Ort. Ein Grund nach Augsburg zu kommen, war die Stadt an sich.

3. Verwurzelte

Sie sind entweder in Augsburg aufgewachsen oder leben schon lange in der Stadt. Sie fühlen sich wohl in Augsburg und sind in der Stadt verwurzelt.

Ein Großteil der Befragten fühlt sich in Augsburg wohl und sieht die Stadt als Heimat an. Daher ist für fünf Personen ein starker Augsburg-Bezug festzustellen – sie können zu dem Typ Verwurzelte zusammengefasst werden. Drei Personen sind neben ihrem Herkunftsort auch in Augsburg verwurzelt – sie haben einen ebenso großen Bezug zur Stadt wie zu ihrem Herkunftsort.

Lediglich zwei Personen hängen nicht so sehr an Augsburg – für sie ist die Stadt ein Zwischenstopp, den man nach einer gewissen Zeit wieder verlässt. Heimat ist für sie dort, wo man seine

Kathrin D_8 9 Jahre damals Arbeit, jetzt Freund und Tabelle 15: Verteilung der verschiedenen Typen, Vergleichsgruppe (Lesehilfe: Peter lebt seit über 3 Jahren in Augsburg. Gründe nach Augsburg zu ziehen war zum einen sein Studium, zum anderen sein Freundeskreis. Er ist nicht mit Einheimischen befreundet, lediglich kennt er ein paar Augsburger.

Die Stadt sieht er mittlerweile als seine Heimat.)

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