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Die Gesprächspartner

Im Dokument Der Stellenwert der Regional-Medien (Seite 65-68)

III. PRAXIS: METHODIK UND ERGEBNISSE

7. Die Gesprächspartner

• Reduktion der Kategorien zu Schlüsselkategorien (axiales Kodieren)

7. Die Gesprächspartner

7.1 Auswahl der Gesprächspartner

Zwar gibt es zur Mediennutzung von Menschen mit türkischen Wurzeln sowie auch zur Mediennutzung von Personen ohne Migrationshintergrund bereits zahlreiche Studien. Vorliegende Studie untersucht jedoch den Stellenwert von Regional-Medien bei bestimmten Bevölkerungsgruppen in Deutschland. Da Regional-Medien in Bezug auf Migrationsstudien bisher ein Manko darstellten, ist es Ziel dieser Arbeit, in diesem Bereich neue Ergebnisse ans Tageslicht zu befördern. Daher stellt das qualitative Interview eine angemessene Methode dar, vertiefend auf die Problemstellung einzugehen. Dabei ist es natürlich wichtig, die Gesprächspartner nach gewissen Kriterien auszuwählen. Jede Person soll „nach ihrem Gehalt an Neuem“

ausgesucht werden (Flick 2002, S. 102). Die Kriterien helfen, gemeinsame Muster zu finden, die einen Einfluss auf die Nutzung von Regional-Medien haben können.

Auswahlkriterium Gewichtung Umsetzung Gesprächspartner mit türkischen Wurzeln Alter

zwischen 20 und 29

Jahre: bessere

Vergleichbarkeit

zwischen den einzelnen Aussagen der Befragten Studenten oder haben ein abgeschlossenes

zwischen den einzelnen Aussagen der Befragten

die Gesprächspartner sind zwischen 22 und 29 Jahren

Bildung

unterschiedliche Bildungsabschlüsse

4 der Befragten sind Studenten oder haben ein abgeschlossenes

Tabelle 6: Auswahlkriterien der Gesprächspartner

Gegenstand der Untersuchung sind 20 qualitative Interviews, die zum einen mit jungen türkischen Erwachsenen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren geführt wurden. Zum anderen lässt sich durch eine Kontrollgruppe in derselben Altersgruppe ohne Migrationshintergrund die Ergebnisse vergleichen

Zum anderen wurde eine Vergleichsgruppe ausgewählt in derselben Altersgruppe

Die Beschränkung auf eine Altersgruppe wurde zum einen vorgenommen, um eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Aussagen der Befragten zu bekommen. Andererseits nimmt diese Altersgruppe in der allgemeinen Mediennutzung von türkischen Migranten eine interessante Position ein, die sich von den Altersgruppen darüber und darunter lediglich graduell unterscheidet (vgl. Hammeran et.al 2007, S. 129).

Durch die Beschränkung auf eine Bevölkerungsgruppe ist von einem ähnlichen Hintergrund auszugehen. Da Mediennutzung von sehr unterschiedlichen Faktoren abhängt, wurden noch weitere soziodemografische Faktoren wie Bildung und Geschlecht berücksichtigt (vgl. Rosengren 1996). Die Wohnsituation wird ebenfalls beachtet, da es die Mediennutzung beeinflusst, wenn Eltern oder Partner über das Fernsehprogramm mitbestimmen.

Die Ergebnisse der Vergleichsgruppe dienen dazu, die Resultate der Personen mit türkischen Wurzeln besser einordnen zu können.

7.2 Vorstellung der Gesprächspartner

Den Kontakt zu den Gesprächspartnern der türkischen Gruppe habe ich zum großen Teil über Dritte hergestellt. Ich habe im Bekanntenkreis gefragt, ob Personen mit türkischen Wurzeln ihrem Freundes-, Bekannten- oder Kollegenkreis angehören.

Zwei weitere Personen habe ich als Kundin eines türkischen Frisörs gewinnen können. Der Weg über Bekannte hat den Vorteil, dass man ohne große Überredungskunst bereitwillige Interviewpartner für sich gewinnen kann.

Die deutsche Vergleichsgruppe wurde aus dem größeren Bekanntenkreis ausgewählt. Um auch in dieser Gruppe eine

Vielfalt an unterschiedlichen Merkmalen zu bekommen, richtet sich das Augenmerk besonders auf Personen, die einen unterschiedlichen Bildungshintergrund haben. Einen Überblick über die Gesprächspartner der beiden Gruppen geben Tabelle 7

T_2 Student, Lehramt auf Hauptschule / Nebenjob als Informatiker

Augsburg deutsch, seit 15 Jahren

Arif, 27 T_3 Geschäftsinhaber eines Frisör-Ladens

Augsburg deutsch, seit 8 Jahren Esra,

20

T_4 Kauffrau im Einzelhandel im Karstadt

T_6 Verkäuferin in einem Feinkostgeschäft

Augsburg deutsch, seit 3 Jahren Özlem,

26

T_7 Verkäuferin im Karstadt Augsburg türkisch

Serkan, 23

T_8 Schüler am Bayernkolleg, Nebenjobs in

Buchhandlung und Parktheater

Augsburg deutsch, seit 8 Jahren

T_10 Studium in Wien Bildende Kunst, Malerei

Augsburg deutsch, seit 1 ½ Jahren

Tabelle 7: Überblick über die Gesprächspartner der türkischen Gruppe

Die Befragten der türkischen Gruppe gehören alle der 2.

Generation von Türken in Deutschland an. Sie selbst haben keine direkte Migrationserfahrung und kennen die Heimat ihrer Eltern meist nur von Urlaubsreisen oder von einem Auslandsaufenthalt.

Die meisten der Befragten sind in Augsburg und Umgebung geboren und aufgewachsen. Eine der Befragten kommt aus Memmingen, ein weiterer Befragter kommt aus Dortmund. Bis auf zwei Personen haben sich alle entschieden, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen, meist liegt der Antrag schon mehrere Jahre zurück. Zwei Personen sind nicht in einer

„klassischen“ türkischen Familie aufgewachsen. Tamaras Vater ist Italiener, die Mutter Türkin. Ali ist bei deutschen Pflegeeltern großgeworden.

Über die Hälfte der Befragten ohne Migrationshintergrund ist ebenfalls im Großraum Augsburg geboren und aufgewachsen.

Name Code-Nr.

Alter m/w Beruf Kindheit/Jugend

Bettina D_1 24 Studentin,

Diplom-Pädagogik / Praktikum bei Fujitsu Siemens

Ulm

Peter D_3 26 Studium Informatik und

Multimedia an der Uni Augsburg, Mitarbeiter am Multimedia-Lehrstuhl

Frankenhofen bei Kaufbeuren

Tanja D_4 24 abgeschlossenes Studium,

Grundschullehramt mit Hauptfach Geschichte

Memmingen

Mirko D_5 23 Schüler am Bayernkolleg Augsburg

Manu D_6 25 noch Studentin, Magister

Soziologie, Psychologie

Stefan D_10 26 Mitarbeiter bei 3D-Firma in München

Nachdem aus den Interviews ein umfangreiches Analyse-Material hervorgegangen ist, gilt es, die Aussagen so zu bündeln, dass sie für die Fragestellungen Sinn machen. Während der Auswertung zeigt sich, dass die Befragten in unterschiedliche Typen eingeordnet werden können. In Anlehnung an Hafez Mediennutzer-Typen werden verschiedene Faktoren zusammengenommen um dann ein Bild der Befragten zu zeichnen. Aus verschiedenen Bereichen soll abgeleitet werden, ob sich die Personen eher der türkischen Kultur und der Türkei verbunden fühlen oder umgekehrt sich an der deutschen Kultur orientieren. Hat die Person hauptsächlich türkische oder deutsche Freunde und spricht sie sehr viel Türkisch oder ist eher Deutsch die alltägliche Umgangssprache? Oder fühlt sie sich eher als Türke/in oder als Deutsche/r und sieht sie eher die Türkei oder Deutschland als ihre Heimat an? Zur Typen-Bildung werden folgende Kategorien zusammengenommen:

Soziales Netzwerk

Wie ist der Freundeskreis aufgebaut? Wem schenkt man so viel Vertrauen, mit wem versteht man sich so gut, dass man ihn Freund nennt? Sind das eher Deutsche

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