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Treibhausgasemissionen | Erneuerbare Energien | Landwirtschaftsflä- Landwirtschaftsflä-chen mit hohem Naturwert | Gewässerqualität | Emissionen von

Luft-schadstoffen | Waldzustand

Durch Menschen verursachte Emissionen verstär-ken den natürlichen Treibhauseffekt auf der Erde und wirken sich dadurch auf das globale Klima aus.

In erster Linie stammen die klimawirksamen Gase aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern zum Zweck der Energiegewinnung. Daneben ver-ursachen industrielle Produktionsprozesse, land-wirtschaftliche Aktivitäten, Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung sowie der Umgang mit Löse-mitteln Treibhausgasemissionen. Als wichtigste anthropogene Treibhausgase gelten derzeit Koh-lendioxid (CO2), Distickstoffoxid (bzw. Lachgas, N2O) und Methan (CH4) sowie verschiedene flu-orierte Kohlenwasserstoffverbindungen (F-Gase).

Erste verbindliche Vereinbarungen zur Verminde-rung der globalen Treibhausgasemissionen gehen auf das Kyoto-Protokoll aus dem Jahr 1997 zurück.

Die teilnehmenden Länder – darunter alle Staaten der EU – verpflichteten sich bis zum Jahr 2020 ihre Emissionen gegenüber dem Basisjahr 1990 zu ver-ringern. Auf der UN-Klimakonferenz in Paris wurde 2015 ein weitergehendes Abkommen zum Klima-schutz getroffen. Demnach soll die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf deut-lich unter zwei Grad Celsius begrenzt werden und es sollen Anstrengungen unternommen werden, diese möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Mit einem Anteil von rund 23 Prozent ist Deutsch-land der mit Abstand größte Emittent von Treib-hausgasen in der Europäischen Union (EU 27). Auf nationaler Ebene sollten die Treibhausgasemissio-nen bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegen-über dem Basisjahr 1990 reduziert werden. Dieses Ziel wäre nach einer Einschätzung des Umwelt-bundesamts verfehlt worden, wenn nicht die Coro-na-Krise mit den dadurch ausgelösten Einschrän-kungen der Produktion und des Konsums zu einem außergewöhnlichen Rückgang der Treibhausgas-emissionen geführt hätte. Das Umweltbundesamt geht für 2020 von einer Minderung von 41 Prozent gegenüber 1990 aus. Diese Angaben sind jedoch

gen. Endgültige Ergebnisse für Deutschland sind Anfang 2022 zu erwarten.

Mit dem neuen Bundesklimaschutzgesetz sollen die Treibhausgas emissionen bis 2030 um mindes-tens 55 Prozent gemindert werden. Als langfristi-ges Ziel wird die Treibhausgasneutralität bis 2050 verfolgt.

Für Rheinland-Pfalz sieht das 2014 in Kraft getre-tene Landesklimaschutzgesetz vor, die Treibhausgas-emissionen bis 2020 um mindestens 40 Prozent zu reduzieren. Im Berichtsjahr 2018 war Rheinland-Pfalz nach vorläufigen Ergebnissen noch 2,5 Prozent-punkte davon entfernt. Bis zum Jahr 2050 wird hier-zulande eine Minderung um mindestens 90 Prozent angestrebt.

Auf der Länderebene sind nur Daten zum Ausstoß

Treibhausgasemissionen

Nachhaltigkeitsziel Rheinland-Pfalz Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 mindern

Klimaneutralität bis 2050, mindestens jedoch eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent gegenüber 1990 erreichen

Diese Nachhaltigkeitsziele leisten insbesondere einen Beitrag zur Umsetzung des SDG:

Bewertung der Landesregierung

für den Treibhauseffekt als relevant eingestuften Gase („Kyoto-Gase“) aus. Bei Kohlendioxid wird unterschieden zwischen Emissionen, die aus dem Verbrauch von Energieträgern resultieren (energie-bedingtes CO2), und Emissionen, die bei verschiede-nen industriellen Produktionsprozessen freigesetzt werden (prozessbedingtes CO2). Die energiebeding-ten Kohlendioxidemissionen lassen sich den drei Verbrauchergruppen bzw. Sektoren Industrie, Ver-kehr sowie Haushalte/Gewerbe/Handel/Dienst-leistungen zuordnen. Der Hauptverursacher von Methanemissionen ist die Landwirtschaft (insbe-sondere durch die Massentierhaltung). Methan wird aber auch bei der Abfalldeponierung und der Ener-gieproduktion freigesetzt. Die bedeutendste Quelle der Entstehung von Distickstoffoxid ist die land-wirtschaftliche Bodennutzung, insbesondere bei der Verwendung von stickstoffhaltigem Düngemittel.

Die verschiedenen Treibhausgase wirken in unter-schiedlichem Ausmaß schädigend auf das Klima.1 Sie werden deshalb anhand von sogenannten CO2-Äquivalenzfaktoren miteinander vergleichbar gemacht.

1 Dies ist von der Aufenthaltszeit in der Atmosphäre und dem Ab-sorptionsverhalten in Bezug auf die terrestrische Infrarotstrah-lung abhängig.

Treibhausgasausstoß seit Mitte der 1990er-Jahre kräftig gesunken

Im Jahr 2018 belief sich der Ausstoß der wich-tigsten Treibhausgase in Rheinland-Pfalz auf rund 31,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Seit 1990 nahmen die Treibhausgasemissionen um 37,5 Prozent ab. Aus der jüngeren Entwicklung ist keine Fortsetzung des langfristigen Abwärtstrends erkennbar.

Im Betrachtungszeitraum war das Niveau der Treibhausgas emissionen Mitte der 1990er-Jahre am höchsten (1995: 55,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente). Die größte Reduktion im Betrachtungszeitraum wurde zwischen 1995 und 2000 erreicht. Ursächlich für den starken Rück-gang der Gesamtemissionen waren vor allem Minderungen beim Ausstoß von Distickstoff-oxid. Die Distickstoffoxidemissionen wurden von 16,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 1990 auf 1,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2018 reduziert. Der starke Rückgang der Distickstoffoxidemissionen Ende der 1990er-Jahre ist auf neue Reinigungsverfahren in der für die rheinland-pfälzische Wirtschaft sehr bedeutenden

27,5 31,6 28,9 26,5 27,9 26,1 26,6 26,9 26,5

2,5

31,5 31,9 32,1 31,6

0

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2016 2017 2018

Energiebedingtes Kohlendioxid (CO₂) Prozessbedingtes Kohlendioxid (CO₂)

Methan (CH₄) Distickstoffoxid (N₂O)

in Mill. t CO2-Äquivalenten

1 Werte für 2018 vorläufig.

Quellen: CO2-Bilanzen Rheinland-Pfalz, Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (UGRdL)

G1 Treibhausgasemissionen 1990–20181

fZiel für 2020: –40% bzw. 30,4 Mill. t

fZiel für 2050: mindestens –90% bzw. maximal 5,1 Mill. t

Chemischen Industrie zurückzuführen. Weitere verfahrenstechnische Verbesserungen ließen die Lachgasemissionen auch später nochmals deutlich schrumpfen. Auch bundesweit sind die Treibhaus-gasemissionen im Betrachtungszeitraum zurück-gegangen. Die Entwicklung war im Vergleich zu Rheinland-Pfalz gleichmäßiger. Mit einem Minus von 31 Prozent fiel der Rückgang langfristig jedoch deutlich schwächer aus als hierzulande (Unter-schied: 6,1 Prozentpunkte).

In Rheinland-Pfalz belief sich der Ausstoß von den Treibhausgasen Kohlendi oxid, Methan und Lach-gas je Einwohnerin bzw. Einwohner 2018 auf rund 7,8 Tonnen CO2-Äquivalente. Dies waren 2,4 Ton-nen weniger als auf der Bundesebene. Bei der Bewertung dieses Niveauunterschieds ist jedoch zu beachten, dass die Erfassung der energiebedingten CO2-Emissionen hier nach dem sogenannten Quel-lenprinzip erfolgt. Es werden lediglich die Men-gen an Kohlendioxid ausgewiesen, die in Rhein-land-Pfalz ausgestoßen werden. CO2-Emissionen, die außerhalb des Landes entstehen, bleiben in der CO2-Quellenbilanz unberücksichtigt, auch wenn sie indirekt durch den Verbrauch in Rheinland-Pfalz

land-Pfalz geliefert wird, CO2-Emissionen, die nicht in der rheinland-pfälzischen Quellenbilanz enthal-ten sind. Über das außerhalb von Rheinland-Pfalz emittierte Kohlendioxid, das bei der Produktion des hierzulande eingesetzten Importstroms entsteht, liegen keine detaillierten Informationen vor. Diese Emissionen können nur geschätzt werden. Bundes-weit wird hingegen mehr Strom ex- als importiert.

Betrachtet man die energiebedingten CO2 -Emis-sionen aus dem gesamten Stromverbrauch (Verur-sacherprinzip), so ergeben sich (unter Beachtung der Schätzunsicherheiten) alleine für das Treib-hausgas CO2 wesentlich höhere Pro-Kopf-Emis-sionen für Rheinland-Pfalz. Mit 9,1 Tonnen je Einwohnerin bzw. Einwohner liegt der energiebe-dingte Kohlenstoffdioxidausstoß im Land über den Pro-Kopf-Emissionen in Deutschland (8,5 Tonnen je Einwohnerin bzw. Einwohner).

Die energiebedingt freigesetzten Kohlendioxid-emissionen, machten 2018 mit 84 Prozent den größten Teil der Treibhausgase aus (Quellenprin-zip). Zu Beginn des Betrachtungszeitraums lag dieser Anteil erst bei 54 Prozent. Die energiebe-dingten CO-Emissionen unterliegen zum Teil

13,6 14,1

10,9 10,9 10,6 10,2

0

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2016 2017 2018

Rheinland-Pfalz³ Deutschland CO2-Äquivalente je Einwohner/-in in t

1 Kohlendioxid (energie- und prozessbedingtes CO2), Methan und Lachgas. – 2 Werte für 2018 vorläufig. – 3 Energiebedingte CO2 -Emissionen nach der Quellenbilanz.

Quellen: CO2-Bilanzen Rheinland-Pfalz, Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (UGRdL), Umweltbundesamt, eigene Berechnungen

G2 Treibhausgasemissionen1in Rheinland-Pfalz2und in Deutschland 19902018

Konjunkturlage und von den Witterungsbedingun-gen abhängig sind. GeWitterungsbedingun-genüber 1990 fiel der Rück-gang mit einem Minus von 3,3 Prozent gering aus.

Im Emittentensektor Verkehr sind die Emissionen langfristig sogar gestiegen: Im Jahr 2018 wurde im Verkehr 19 Prozent mehr CO2 freigesetzt als 1990.

Die prozessbedingten CO2-Emissionen hatten 2018 einen Anteil von 6,8 Prozent am gesamten rheinland-pfälzischen Treibhausgasausstoß. Sie lagen 2018 rund 15 Prozent unter dem Niveau von 1990. Zwischenzeitlich nahm der prozessbedingte Ausstoß von Kohlendioxid allerdings deutlich zu.

Die Bedeutung von Distickstoffoxid für die gesam-ten Treibhausgasemissionen hat sich erheblich verringert: Der Anteil sank von 33 Prozent im Jahr 1990 auf 3,6 Prozent im Jahr 2018. Die Methan-emissionen sanken ebenfalls kräftig

(mengenmä-ßig um 55 Prozent), hatten aber bereits zu Beginn des Betrachtungszeitraums eine vergleichs-weise geringe Bedeutung für die Gesamtemissi-onen. Der Anteil von Methan an den gesamten Treibhaus gasemissionen nahm zwischen 1990 und 2018 von 7,9 Prozent auf 5,7 Prozent ab. Die Verringerung der Methanemissionen resultiert vor allem aus verminderten Ausgasungen aus Abfalldeponien. Dies dürfte auf die Mülltren-nung bzw. -aufbereitung und dementsprechend geringere Restmengen zur Deponierung zurück-zuführen sein. Aufgrund der gesunkenen Emis-sionen von Distickstoffoxid und Methan in der Industrie bzw. der Abfallwirtschaft ist die Land-wirtschaft zum größten Verursacher bei diesen beiden Treibhausgasen geworden: Im Jahr 2018 stammten 45 Prozent des Methanausstoßes und 65 Prozent des emittierten Distickstoff oxids aus der Landwirtschaft.