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Ganztagsbetreuung für Kinder im Vorschulalter

Im Dokument NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE RHEINLAND-PFALZ (Seite 143-146)

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2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Rheinland-Pfalz Deutschland Anteil in %

1 2006–2011: Erhebung des täglichen Stundenumfangs der Betreuung, ab 2012 Erhebung des wöchentlichen Stundenumfangs der Betreuung und der Betreuungstage pro Woche (siehe Methodik).

Quellen: Statistik der Kinder- und Jugendhilfe, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes

G33 Ganztagsbetreuungsquote der unter 3-Jährigen in Rheinland-Pfalz und in Deutschland 2006–20201

penalter) und in die Gruppe der 3- bis 5-Jährigen (Kindergartenalter).

Ganztagsbetreuungsquote steigt

Im Jahr 2020 nahm in Rheinland-Pfalz etwa jedes sechste Kind unter drei Jahren ein Angebot zur Ganz-tagsbetreuung in Anspruch (17 Prozent). In der Gruppe der 3- bis 5-Jährigen wurde mehr als die Hälfte der Kinder für wenigstens sieben Stunden am Tag außer-halb des Elternhauses versorgt (53 Prozent).

Betrachtet man die Entwicklung im Zeitver-lauf, so stieg die Quote der ganztagsbetreuten Kinder zuletzt in beiden Altersgruppen konti-nuierlich. Während sie bei den unter 3-Jähri-gen im Zeitraum der vergan3-Jähri-genen fünf Jahre um 1,6 Prozentpunkte wuchs, legte sie bei den 3- bis 5-Jährigen um 3,6 Prozentpunkte zu.

Gegenüber 2006 erhöhte sich der Anteil der ganztagsbetreuten Kinder im Krippenalter um 14 Prozentpunkte, der Anteil der ganztagsbe-treuten Kinder im Kindergartenalter sogar um 35 Prozentpunkte.

Der Anstieg der Ganztagsbetreuungsquote ergibt sich aus der Entwicklung der Gesamtzahl der

Kin-der in Ganztagsbetreuung sowie Kin-der Entwicklung der jeweiligen Kohortengröße: Die Zahl der ganz-tagsbetreuten Kinder nahm in beiden Altersgrup-pen gegenüber 2006 zu. Bei den unter 3-Jährigen um 16 800 auf 19 700; bei den 3- bis 5-Jährigen um 40 900 auf 61 200. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich auch die Zahl der unter 3-Jährigen insgesamt (+13 600 auf 114 900). Da die Zahl der unter 3-Jäh-rigen insgesamt weniger stark stieg als die Zahl der unter 3-Jährigen in Ganztagsbetreuung, nahm die Quote unter den Kindern im Krippenalter zu. Bei den 3- bis 5-Jährigen vergrößerte sich die Kohor-tengröße im betrachteten Zeitraum in geringerem Umfang (+2 900 auf 114 800). Somit beruht die Erhöhung der Ganztagsbetreuungsquote der Kinder im Kindergartenalter auf einem doppelten Effekt.

Im Vergleich der Länder ist die ganztägige außerfa-miliäre Betreuung von Kindern im Krippenalter in Rheinland-Pfalz nach wie vor unterdurchschnitt-lich. Im Jahr 2020 lag die Ganztagsbetreuungs-quote im Land um 2,2 Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt von 19 Prozent. Der Abstand zum Durchschnittswert verringerte sich allerdings in der vergangenen Dekade. Traditionell ist die Ganztagsbetreuungsquote in den neuen Bundes-ländern deutlich höher als in den alten. Am

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1 2006–2011: Erhebung des täglichen Stundenumfangs der Betreuung, ab 2012 Erhebung des wöchentlichen Stundenumfangs der

G34 Ganztagsbetreuungsquote der 3- bis unter 6-Jährigen in Rheinland-Pfalz und in Deutschland 2006–20201

ten war die Quote 2020 in Thüringen (52 Prozent), am niedrigsten in Bayern und Baden-Württemberg (jeweils elf Prozent).

Auch die Ganztagsbetreuungsquote der 3- bis 5-Jährigen stieg in Rheinland-Pfalz seit 2006 überdurchschnittlich . Hier liegt die Quote mitt-lerweile deutlich über dem Bundesdurchschnitt (Rheinland-Pfalz: 53 Prozent, Deutschland:

47 Prozent). Wie in der Altersgruppe der unter 3-Jährigen weist Thüringen die höchste (92 Pro-zent) und Baden-Württemberg die niedrigste Quote (25 Prozent) aus.

Die Ganztagsbetreuung findet größtenteils in Kindertageseinrichtungen statt. Von den ganz-tags betreuten unter 3-Jährigen wurden 2020 nur 5,2 Prozent von einer Tagesmutter bzw. einem Tagesvater versorgt. Bei den 3- bis 5-Jährigen spielt die öffentlich geförderte Tagespflege nahezu keine Rolle. Nur 0,1 Prozent der ganztags betreu-ten Kinder dieser Altersgruppe waren 2020 bei einer Tagespflegeperson untergebracht.

Von allen Kindern unter drei Jahren nahmen zuletzt 31 Prozent eine Tagesbetreuung in Anspruch. Während 45 Prozent dieser Kinder sie-ben Stunden oder weniger außerfamiliär betreut wurden, nutzten 55 Prozent ein Ganztagsbetreu-ungsangebot. Von den 3- bis 5-Jährigen befan-den sich 95 Prozent in Tagesbetreuung. In dieser Altersgruppe belief sich der Anteil der ganztags-betreuten Kinder an allen Kindern in Tagesbe-treuung auf 56 Prozent. Der Anteil der ganz-tagsbetreuten Kinder an allen betreuten Kindern hat sich seit 2006 deutlich erhöht, und zwar um 24 Prozentpunkte bei den unter 3-Jährigen und um 37 Prozentpunkte bei den 3- bis 5-Jährigen.

Die zunehmende Nutzung von Ganztagsbetreu-ungsangeboten dürfte unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass die Zahl der

Alleinerzie-henden wächst bzw. immer öfter beide Elternteile berufstätig sind. Die Ganztagsbetreuungsquote hängt allerdings auch vom Angebot entsprechen-der Betreuungsmöglichkeiten ab. Denn grundsätz-lich begrenzt die Zahl der zur Verfügung stehenden bzw. genehmigten Plätze in Kindertageseinrich-tungen und bei Kindertagespflegepersonen die mögliche Inanspruchnahme.

In den vergangenen Jahren wurde das Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten ausgebaut. Von 2006 bis 2020 nahm die Gesamtzahl der geneh-migten Plätze in Tageseinrichtungen um 25 800 bzw. 16 Prozent zu. Darin inbegriffen sind die Plätze für ältere Kinder ab sechs Jahren und für Kinder, die nicht ganztagsbetreut werden. Insbe-sondere seit 2011 gab es einen kräftigen Zuwachs.

Dazu dürfte unter anderem das Kinderförderungs-gesetz beigetragen haben, das Ende 2008 in Kraft trat und den Ausbau der Betreuungsangebote beschleunigen sollte. Das Gesetz beinhaltet einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr, der am 1. August 2013 in Kraft trat. In Rheinland-Pfalz besteht zudem bereits seit dem 1. August 2010 ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Zweijährige sowie die Beitragsfreiheit für Kinder vom vollendeten zweiten Lebensjahr an.

Mit der Ausweitung der Betreuungsangebote für unter 3-Jährige und dem Ausbau der Ganztagsbe-treuung erhöhte sich auch der Personalbedarf. Die Zahl der pädagogischen Kräfte in Tageseinrichtun-gen (ohne freigestellte Einrichtungsleitung, Ver-waltungs-, Hauswirtschafts- und Technikpersonal) stieg von 2006 bis 2020 um 13 700 auf 32 600 Personen (+72 Prozent). Darüber hinaus nahm auch die Zahl der Tagesmütter und -väter zu (+307 bzw. +26 Prozent gegenüber 2006).

Todesfälle in einem Alter deutlich unter der durchschnittlichen Lebenserwartung werden als vorzeitig und oft als vermeidbar angesehen. Sie liefern Hinweise auf Gesundheitsrisiken in der Bevölkerung, die möglicherweise reduziert wer-den können. Zu wer-den Faktoren, die sich auf die Gesundheit und die Lebenserwartung auswir-ken, gehören Umwelteinflüsse (z. B. Schadstoff-belastung der Luft, Lärm), Arbeitsbedingungen (z. B. hohe körperliche Anstrengungen, unregel-mäßige Arbeitszeiten) sowie der Lebensstil (z. B.

Wohnumfeld, Tabak- und Alkoholkonsum, Bewe-gungs- und Ernährungsgewohnheiten). Darüber hinaus haben der medizinisch-technische Fort-schritt, die Gesundheitsvorsorge und die medi-zinische Versorgung Einfluss auf die (vorzeitige) Sterblichkeit.

Die Bundesregierung hat sich in ihrer Nachhal-tigkeitsstrategie das Ziel gesetzt, die vorzeitige Sterblichkeit bis 2030 bei Männern auf maximal 190 Todesfälle je 100 000 Einwohner bzw. bei Frauen auf höchstens 100 Todesfälle je 100 000 Einwohnerinnen zu senken.

Für die Einordnung von Sterbefällen als „vorzeitig“

können verschiedene Altersabgrenzungen verwen-det werden. Als vorzeitig gelten in diesem Beitrag Sterbefälle vor Vollendung des 70. Lebensjahres unter Ausschluss der Sterbefälle vor Vollendung des ersten Lebensjahres (Säuglingssterblichkeit).

Diese Definition folgt der Abgrenzung im Indi-katorenbericht 2018 „Nachhaltige Entwicklung in Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes.

Die absolute Zahl der Sterbefälle ist grundsätzlich von der Größe und der Altersstruktur der Bevöl-kerung abhängig. Für Vergleiche über die Zeit und über verschiedene Regionen hinweg ist daher eine Altersstandardisierung erforderlich, die diese Fak-toren berücksichtigt. Zur Berechnung des Indika-tors wird die sogenannte „alte Europastandard-bevölkerung“ herangezogen. Sie unterstellt eine identische Altersstruktur für Frauen und Männer, sodass auch geschlechtsspezifische Unterschiede ermittelt werden können. Der Indikator bezieht – getrennt nach Geschlecht – die Zahl der vorzeiti-gen Todesfälle auf 100 000 Einwohnerinnen bzw.

Einwohner der standardisierten Bevölkerung im Alter von einem Jahr bis unter 70 Jahren.

Im Dokument NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE RHEINLAND-PFALZ (Seite 143-146)