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an der Gesamtbevölkerung derselben Alters-gruppe. Betrachtet werden die allgemeine Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen (20- bis 64-Jährigen) sowie die geschlechtsspe-zifischen Erwerbstätigenquoten. Ergänzend wird die Erwerbstätigenquote der älteren Erwerbs-personen zwischen 55 und 64 Jahren (60 bis 64 Jahren) dargestellt, die vor dem Hintergrund des

Erwerbstätige

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2000 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '13 '14 '15 '16 '17 '18 2019 Frauen Rheinland-Pfalz Männer Rheinland-Pfalz Frauen Deutschland Männer Deutschland

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1 Aufgrund methodischer Änderungen sind die Werte ab 2005, 2011, 2016 und 2017 nicht direkt mit den jeweiligen Werten vor 2005, 2011, 2016 und 2017 vergleichbar.

Quelle: Mikrozensus

G22 Erwerbstätigenquote der 15- bis unter 65-Jährigen in Rheinland-Pfalz und in Deutschland 2000–20191

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demografischen Wandels schon bald eine grö-ßere Bedeutung erlangen wird.

Die rheinland-pfälzischen Indikatoren orientieren sich am bisherigen Ziel der Bundesregierung, die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen bis zum Jahr 2020 auf 75 Prozent und die Erwerbstäti-genquote der 55- bis 64-Jährigen auf 60 Prozent zu erhöhen. Mit der überarbeiteten und Anfang 2017 beschlossenen Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie wurden die Indikatoren und die Ziele des Bundes allerdings modifiziert: Die Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen soll bis 2030 auf 78 Pro-zent steigen, die Quote der 60- bis 64-Jährigen auf 60 Prozent. Rheinland-Pfalz erreicht bereits seit 2015 den Zielwert der Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen. Im Jahr 2019 lag die Quote bei 80 Prozent (Deutschland: 81 Prozent). Die Erwerbs-tätigenquote der 60- bis 64-Jährigen erreichte 2018 exakt die Zielmarke. Im Jahr 2019 lag die Quote bei 61 Prozent (Deutschland: 62 Prozent).

Erwerbsbeteiligung der Älteren steigt kräftig Zwischen 2000 und 2019 ist die Erwerbstätigen-quote der 15- bis 64-Jährigen in Rheinland-Pfalz

von 66 auf 76 Prozent gestiegen. Vor allem seit Mitte der 2000er-Jahre hat sich das Wachstum der Erwerbsbeteiligung beschleunigt. Bundesweit nahm die Erwerbstätigenquote im betrachteten Zeitraum in vergleichbarem Ausmaß von 65 auf 77 Prozent zu.

Die Entwicklung der Erwerbstätigenquote wird zum einen durch die Veränderung der Zahl der Erwerbstätigen, zum anderen durch die Ent-wicklung der altersspezifischen Bevölkerung bestimmt. Während die Zahl der 15- bis 64- Jährigen in Rheinland-Pfalz von 2000 bis 2019 sank (–2,1 Prozent), wuchs die Zahl der Erwerbs-tätigen – vor allem seit Mitte der 2000er-Jahre – relativ stark (+13 Prozent).

Dies ist insbesondere auf die kräftige Erhöhung der Zahl der erwerbstätigen Frauen und der älte-ren Erwerbstätigen zurückzufühälte-ren. Die Zahl der erwerbstätigen Frauen hat von 2000 bis 2019 um 176 400 zugenommen (+23 Prozent). Die Zahl der erwerbstätigen Männer stieg dagegen nur um 52 200 (+5,1 Prozent). Entsprechend nahm die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-jährigen Frauen von 2000 bis 2019 um 14 Prozentpunkte

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1 Aufgrund methodischer Änderungen sind die Werte ab 2005, 2011, 2016 und 2017 nicht direkt mit den jeweiligen Werten vor 2005,

G23 Erwerbstätigenquote der 55- bis unter 65-Jährigen in Rheinland-Pfalz und in Deutschland 2000–20191

auf 72 Prozent zu (Deutschland: +15 Prozent-punkte auf 73 Prozent). Damit liegt die Frauener-werbstätigenquote in Rheinland-Pfalz allerdings noch immer deutlich unter der Quote der Männer (81 Prozent; Deutschland: 80 Prozent).

Auch die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jäh-rigen ist in Rheinland-Pfalz in den vergangenen 19 Jahren kräftig gestiegen; sie nahm um 35 Pro-zentpunkte auf 71 Prozent zu (Deutschland: eben-falls +35 Prozentpunkte auf 73 Prozent). Ursache hierfür ist ein starkes Wachstum der Zahl der 55- bis 64-jährigen Erwerbstätigen vor allem seit Mitte der 2000er-Jahre; zwischen 2005 und 2019 erhöhte sich ihre Zahl um 245 100 (+114 Prozent).

Bedingt wurde dieser Anstieg sowohl durch ver-änderte Rahmenbedingungen, wie z. B. weniger Frühverrentungsmöglichkeiten und eine günstige wirtschaftliche Entwicklung, als auch durch demo-grafische Effekte. So liegt der Anteil der 55- bis 59-Jährigen an den 55- bis 64-Jährigen seit 2005 über 50 Prozent. Im Jahr 2019 waren 55 Prozent der 55- bis 64-Jährigen im Alter von 55 bis 59 Jah-ren und 45 Prozent im Alter von 60 bis 64 JahJah-ren.

Im Jahr 2000 war diese Relation noch umgekehrt, die Anteile lagen bei 47 bzw. 53 Prozent. Die geän-derte Struktur innerhalb der Altersgruppe hatte ebenfalls einen positiven Effekt auf die Erwerbstä-tigenquote der Älteren.

Während der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2009 sank die Erwerbstätigenquote nur gering-fügig. Seit 2010 ist sie, bedingt durch die deutli-che Verbesserung der konjunkturellen Lage, wie-der kontinuierlich gestiegen. Trotz wie-der schwachen Konjunktur erreichte sie 2019 einen Höchststand.

Bei einer Bewertung des Anstiegs der Erwerbs-tätigenquote ist die Art der Erwerbstätigkeit zu berücksichtigen. So ging in Rheinland-Pfalz 2019 mehr als jeder fünfte Erwerbstätige, der sich nicht in Bildung oder Ausbildung befand (Kernerwerbs-tätige), einem atypischen Beschäftigungsverhält-nis nach (22 Prozent; Deutschland: 19 Prozent). Zu Beginn des Jahrtausends waren es mit 19 Prozent noch deutlich weniger (Deutschland: 18 Prozent).

In absoluten Zahlen entspricht dies einem Wachs-tum um 90 300 auf 406 800 Personen.

Dabei ist atypische Beschäftigung unter Frauen weiter verbreitet als unter Männern. Während 2019 von den weiblichen Kernerwerbstätigen mehr als jede Dritte atypisch beschäftigt war (34 Prozent;

Deutschland: 29 Prozent), traf dies bei den Män-nern nur auf etwa jeden Achten zu (zwölf Prozent;

Deutschland: elf Prozent).

Die am weitesten verbreitete Form der atypischen Beschäftigung in Rheinland-Pfalz ist die Teilzeit-arbeit, bei der die Erwerbstätigen wöchentlich höchstens 20 Stunden an ihrem Arbeitsplatz ver-bringen (15 Prozent; Deutschland: zwölf Prozent).

Gefolgt wird sie von der befristeten Beschäftigung (6,1 Prozent; Deutschland: ebenfalls 6,1 Prozent), den Minijobs bzw. der geringfügigen Beschäftigung (sechs Prozent; Deutschland: 5,3 Prozent) und der Zeitarbeit (2,9 Prozent; Deutschland: 2,3 Prozent).

Zu beachten ist, dass sich die einzelnen atypischen Beschäftigungsformen auch überschneiden kön-nen, daher übersteigt die Summe der Prozentan-teile der einzelnen atypischen Beschäftigungsfor-men den Gesamtanteil der atypisch Beschäftigten an den Kernerwerbstätigen.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäf-tigten im Alter von 15 bis 64 Jahren mit Wohn-ort in Rheinland-Pfalz hat von 2000 bis 2019 um 260 200 zugenommen (+20 Prozent; Deutsch-land: ebenfalls +20 Prozent). Damit belief sich die Beschäftigungsquote, also der Anteil der sozialver-sicherungspflichtig Beschäftigten an der gleichalt-rigen Bevölkerung auf 59 Prozent (Deutschland:

61 Prozent).

Die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohn-ten Beschäftigentlohn-ten im Alter von 15 bis 64 Jahren ist von 2000 bis 2019 um 5 200 gestiegen (+2,7 Pro-zent; Deutschland: –2 Prozent), wodurch 2019 die Beschäftigungsquote dieser Gruppe 7,4 Prozent betrug (Deutschland: 6,5 Prozent). Im Jahr 2000 lag diese Quote in Rheinland-Pfalz bei 7,1 Prozent (Deutschland: 6,4 Prozent).

Die Beschäftigungsquote der sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten in Zeitarbeit belief sich 2019 auf 1,2 Prozent (Deutschland: 1,3 Prozent). Im Zeit-verlauf vergleichbare Daten zur Größe dieser Beschäf-tigtengruppe sind erst seit 2008 verfügbar. Die Beschäftigungsquote der

sozialversicherungspflich-tig Beschäfsozialversicherungspflich-tigten in Zeitarbeit in Rheinland-Pfalz liegt seit 2008 fast durchgängig bei 1,2 bis 1,4 Prozent (Deutschland: 1,3 bis 1,6 Prozent). Lediglich während der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2009 ging diese Beschäftigungsquote kurzzeitig deutlich zurück (0,8 Prozent; Deutschland: ein Prozent).

Das Bruttoinlandsprodukt ist der Wert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres in einer Volkswirtschaft hergestellt werden (Pro­

duktionswert), abzüglich der bei der Produktion verbrauchten Güter (Vorleistungen). Das Inlands­

produkt ist in erster Linie ein Maß für die inländi­

schen Produktionsaktivitäten bzw. für die inländi­

sche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und nicht für die Wohlfahrt bzw. Lebensqualität in einem Land. Allerdings ist das Bruttoinlandsprodukt eine wichtige Kennzahl für den materiellen Wohlstand in einer Gesellschaft.

Eine Zunahme der Wirtschaftsleistung kann vor­

handene Arbeitsplätze sichern bzw. neue Arbeits­

plätze schaffen. Strukturwandel, etwa im Rahmen der Energiewende, wird durch einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts erleichtert. Wirtschafts­

wachstum ist eine Voraussetzung für Innovationen und Investitionen, z. B. für eine effizientere Nut­

zung von Rohstoffen und Energie. Umwelttechni­

scher Fortschritt kann so zu einem nachhaltigeren Wirtschaften beitragen. Zudem wirkt sich eine stei­

gende Wertschöpfung stabilisierend auf die sozia­

len Sicherungssysteme aus, insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.

Wirtschaftswachstum kann jedoch auch negative Folgen haben. Zunehmende Produktionsaktivitä­

ten gehen tendenziell mit steigendem Verbrauch von natürlichen Ressourcen und Energie einher und wirken somit umweltbelastend. Auch Lärm­

belästigung und Luftverschmutzung können mit Wachstum zunehmen und negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen haben.

Zu beachten sind außerdem die vielfältigen Bezie­

hungen zwischen dem Bruttoinlandsprodukt und anderen Nachhaltigkeitsindikatoren. Faktoren wie die demografische Entwicklung oder das Bildungs­

niveau beeinflussen das Bruttoinlandsprodukt.

Zudem wird die Wirtschaftsleistung bei einigen Indikatoren als Bezugsgröße verwendet, z. B. bei der Energieproduktivität.

Um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Volkswirtschaften zu vergleichen, wird das Brut­

toinlandsprodukt auf das Arbeitsvolumen bezo­

Im Dokument NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE RHEINLAND-PFALZ (Seite 117-121)