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3   Material und Methoden

3.3   Statistik

3.3.1 Fragebogen

Zur statistischen Auswertung der Daten des Fragebogens wurden von den 63 be-fragten Betrieben 53 ausgewählt und in die Kategorien „kein Besaugen“ (kP), „Be-saugen gesamt“ (P) und letztere wiederum in die Kategorien „überwiegend nutritives Besaugen“ (nB) und „überwiegend nicht-nutritives Besaugen“ (nnB) eingeteilt. Die Einteilung erfolgte hierbei anhand der Aussagen der Landwirte hinsichtlich der pro-zentualen Anteile von milchabhängigem/nutritivem und milchunabhängi-gem/nicht-nutritivem Besaugen und der eigenen Eindrücke nach der Besichtigung der Betriebe. Die statistischen Berechnungen wurden mit der Statistiksoftware SAS (Statistik-Softwarepaket SAS/Enterprise Guide 9.2 der Firma SAS Institute, Cary (USA)) durchgeführt. Mittels des Chi-Quadrat-Tests (SAS Prozedur FREQ CHISQ EXACT) wurden die oben genannten Betriebskategorien (kP, P, nB und nnB) hin-sichtlich der im Fragebogen ermittelten Antworten und der persönlichen Eindrücke gegeneinander getestet. Wurde der Chi-Quadrat-Test aufgrund zu niedriger erwarte-ter Häufigkeiten von SAS als eventuell ungültig bewertet, wurde das Ergebnis des exakten Tests von Fisher für die Beurteilung der Signifikanz genutzt. Sowohl für den Chi-Quadrat- als auch den exakten Test von Fisher, galten Unterschiede bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von P ≤ 0,05, als signifikant.

3.3.2 Blutproben

Die statistische Auswertung der Ergebnisse, der durch das Labor der Klinik für Rin-der untersuchten Blutproben, erfolgte ebenfalls mit Hilfe des Statistikprogramms SAS (Statistik-Softwarepaket SAS/Enterprise Guide 9.2 der Firma SAS Institute, Cary (USA)). Die Prüfung auf Normalverteilung der Werte wurde mittels der SAS- Proze-dur UNIVARIATE Proze-durchgeführt. Relevant waren die Ergebnisse des SHAPIRO-WILK- und des KOLMOGOROV-SMIRNOV-Tests. Normal verteilte Parameter wur-den als Mittelwert mit Standardabweichung (MW + sd) dargestellt, während die Dar-stellung nicht normal verteilter Parameter in Form von Median mit 25%- und 75%-Quartilen (Median [25/75]) erfolgte. Signifikanztests wurden nach folgendem Schema durchgeführt: Die analog zum Fragebogen nach Ausprägung und Art des Besaugens gruppierten Kälber der beprobten Betriebe wurden entsprechend ihrer Altersklasse (einzel/Gruppe) im Hinblick auf die oben genannten Blutparameter gegeneinander getestet. Dabei wurden Kälber von Betrieben ohne Besaugen (kP) Kälbern von Be-trieben mit überwiegend nutritivem (nB) bzw. nicht-nutritivem Besaugen (nnB) ge-genübergestellt. Die Signifikanztests erfolgten bei normal verteilten Werten mittels einfaktorieller Varianzanalyse (SAS- Prozedur GLM) und bei nicht normalverteilten Werten mittels Kruskal-Wallis-Test und Wilcoxon-Test (SAS-Prozedur NPAR1WAY WILCOXON). Unterschiede wurden als signifikant bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von P ≤ 0,05 gewertet.

3.3.3 Versuch

Zunächst wurden alle Versuchskälber anhand der Beobachtungsdaten der Landwirte in Gruppen eingeteilt. Kälber, bei denen während des Beobachtungszeitraumes kein Besaugen nachweisbar war, wurden in die Gruppe „kein Besaugen“ (37 Kälber – Gruppe 1), Kälber, die ausschließlich Besaugen im Zusammenhang mit der Milch-tränke zeigten, in die Gruppe „nutritives Besaugen“(17 Kälber – Gruppe 2) und Käl-ber, die darüber hinaus auch außerhalb der Tränkezeiten andere Kälber besaugten, wurden in die Gruppe „nutritives und nicht-nutritives Besaugen“ (25 Kälber – Gruppe 3) eingeteilt. Ergänzend wurden letztere zwei Gruppen noch zu einer Gesamtgruppe

„Besaugen gesamt“ (42 Kälber – Gruppe 4) zusammengefasst. Alle statistischen Be-rechnungen und Auswertungen wurden mit der Statistiksoftware SAS (Statistik-Softwarepaket SAS/Enterprise Guide 9.2 der Firma SAS Institute, Cary, USA) durch-geführt. Die Darstellung normalverteilter Parameter erfolgte in Form von Mittelwert und Standardabweichung (MW+SD) und nicht-normalverteilter Parameter in Form von Median mit 25%- und 75%-Quartilen (Median [25/75]). Unterschiede wurden als signifikant bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von P ≤ 0,05 gewertet.

3.3.3.1 Besaugen in Relation zu tier- und betriebsassoziierten Einflussfak-toren

Zusammenhänge zwischen dem Auftreten und der Art des Besaugens und Faktoren wie Geschlecht, Alter, Rasse/Kreuzung, BCS, Gruppengröße, sowie Haltungsform der Einzel- und der Gruppenphase wurden statistisch mit dem Chi-Quadrat-Homogenitätstest inklusive Fisher´s exact test (SAS Prozedur FREQ CHISQ EXACT) geprüft.

3.3.3.2 Besaugen in Relation zur Herzfrequenz

Für jede der oben genannten Gruppen wurden die Herzfrequenzdaten zunächst auf Normalverteilung geprüft (SAS Prozedur UNIVARIATE). Gleichzeitig wurden Werte der deskriptiven Statistik wie Mittelwerte, Standardabweichungen, SEM, Mediane und die dazugehörigen 25%- und 75%-Quartile ermittelt. Die statistischen Auswer-tungen erfolgten bei normalverteilten Werten mittels T-Test (Gruppe 1 vs. Gruppe 4) (SAS- Prozedur TTEST) bzw. mittels 1-faktorieller Varianzanalyse mit multiplen Mit-telwertvergleichen (Gruppe 1 vs. Gruppe 2 vs. Gruppe 3) (SAS- Prozedur GLM). La-gen keine NormalverteilunLa-gen der Werte vor, wurde der Kruskal-Wallis- und Wil-coxon-Test (SAS-Prozedur NPAR1WAY) verwendet. In gleicher Weise wurde mit den Werten aus den oben beschriebenen AUC- Berechnungen und den Werten der prozentualen Erhöhung der Herzfrequenz von „Fixation 1“ und „Blut 1“ im Vergleich zu „basal 1“ verfahren.

3.3.3.3 Besaugen in Relation zum Verhalten

Das Verhalten der Kälber während des Versuchs wurde in der Ruhephase (V1), wäh-rend des Herausführens (V2) und der Anbindung (V3) mit Scorewerten von 1-5 beur-teilt und anschließend ein Gesamt-Score (V gesamt) ermittelt. Weiterhin wurden die Kälber entsprechend ihres Gesamt-Scores in die Gruppen „ruhig“ (Gesamt-Score 3-7) und „unruhig“ (Gesamt-Score 8-15) eingeteilt. Die statistische Auswertung wurde hinsichtlich der zwei Gesamt-Score-Gruppen mittels Chi-Quadrat-Homogenitätstest (SAS-Prozedur FREQ CHISQ EXACT) und hinsichtlich der Verhaltensscores für V1, V2, V3 und V gesamt mittels Kruskal-Wallis- und dem Wilcoxon-Test (SAS- Prozedur NPAR1WAY) durchgeführt.

3.3.3.4 Besaugen in Relation zum Serum-Cortisolwert

Die Cortisolwerte der beiden Blutproben wurden in Excel tabellarisch aufgelistet und für jedes Kalb die Differenz zwischen dem Cortisolwert der ersten und dem Cortisol-Wert der zweiten Blutprobe berechnet. Zusätzlich erfolgte, wie bereits oben am Bei-spiel der Herzfrequenzen beschrieben, die Berechnung der prozentualen Erhöhung zwischen dem ersten und zweiten Cortisolwert. Weiterhin wurden Grenzwerte für Cortisol der Proben eins und zwei bei 10 ng/ml, 15 ng/ml, 20 ng/ml, 25 ng/ml und ≥30 ng/ml festgelegt. Die statistischen Berechnungen der Zusammenhänge zwischen dem Besaugen der oben genannten Gruppen und den Cortisolwerten der zwei Blut-entnahmen, der prozentualen Erhöhung und der Differenz zwischen beiden Werten wurden, aufgrund der nicht vorliegenden Normalverteilung, mittels Kruskal-Wallis-Test (SAS-Prozedur NPAR1WAY) durchgeführt. Die Berechnungen zu den Grenz-werten erfolgten mit dem Chi-Quadrat-Homogenitätstest (SAS-Prozedur FREQ CHISQ EXACT).

Im Zusammenhang mit den Auswertungen zum Cortisol wurden außerdem Rangkor-relationen zwischen verschiedenen ausgewählten Parametern durchgeführt (SAS-Prozedur CORR SPEARMAN). Miteinander korreliert wurden neben den beiden Cor-tisolwerten, deren Differenz und prozentuale Erhöhung, die Mittelwerte der basalen Herzfrequenz, der Mittelwert von „Blut 1“, „Fixation 1“ und „Fixation 2“ sowie deren

prozentuale Erhöhungen im Vergleich zu „basal 1“ und deren AUC-Werte und die Scorewerte der Verhaltensbeobachtungen.