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Station 3

Im Dokument DIPLOMARBEIT / DIPLOMA THESIS (Seite 104-107)

6. Entwicklungszyklus 2

6.2.3. Station 3

Informationsbox

Die Analyse der gesammelten Notizen aus der teilnehmenden Beobachtung des Autors zeigt, dass die Schüler und Schülerinnen bei den Inhalten des Informationstextes keinerlei Verständnisschwierigkeiten haben. Schüler 5 teilte während des Lesens des Textes folgende Gedanken mit: ‚Ok, wieder viel zum Lesen. Ok, das weiß ich schon. Ja, ist eh so ähnlich wie das or ale Li ht. (Z. 156f) Die anderen Probanden und Probandinnen lasen den Text aufmerksam, aber äußerten sich nicht dazu.

Aufgabe 1

Die Auswertung der ausgefüllten Arbeitsblätter und die Analyse der Think-Aloud Transkripte lässt erkennen, dass die Aufgabe von vier der fünf Schüler und Schülerinnen im Zuge der Untersuchung ohne Probleme richtig beantwortet wurde. Der eine Proband, der diese Aufgabe falsch löste, war zu diesem Zeitpunkt schon sehr unkonzentriert und hat dadurch die untenstehenden Aussagen in der Grafik nicht zur Beantwortung der Fragestellungen herangezogen. Erst nachdem er die angegebenen Aussagen, mit Hilfe der Inhalte aus der Informationsbox und seinem vorhandenen Vorwissen beantwortet hat, entdeckte er die untenstehende Abbildung. Doch dazu meinte er nur kurz: ‚I h lese ir die Texte da u te i der Abbildung gar nicht durch, ich glaube das brauche ich gar nicht. (Z. 174f) Als sich die Antworten des Schülers, beim Vergleich mit dem Lösungsblatt, als falsch herausstellten, sagte dieser: ‚Oh, Ah. A h, das habe ich da unten dann gar nicht durchgelesen. Ja, einfach unkonzentriert von mir. Ich habe gedacht, dass braucht man gar nicht so wirklich. (Z. 206ff) Die Schwierigkeit, die Schüler und Schülerinnen vor der ersten Überarbeitung des Materials hatten, nämlich die zu bewertenden Aussagen mit den Textpassagen in der Abbildung in Verbindung zu bringen, konnte erfolgreich behoben werden. Da nun die Abbildung unter den Aussagen zu finden ist, führt dies zu einem besseren Verständnis der Aufgabenstellung und in weiterer Folge zu einem selbstständigeren Arbeiten der Schüler und Schülerinnen. Schüler 4 äußerte etwa folgende Gedanken während der Bearbeitung dieser Aufgabe: ‚Ok. Also die erste Aussage ist falsch, weil der Schnee mehr reflektiert und an einem bewölkten Tag kann ich mich

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stundenlang im Freien aufhalten ist auch falsch, weil über 90% der UV-Strahlung die Wolkendecke durchdringen kann. (Z. 157ff) Genau wie Schüler 4, hat auch Schüler 3 bei der Begründung seiner Antworten beinahe den exakten Wortlaut aus den in der Abbildung stehenden Aussagen verwendet. Daraus lässt sich deutlich schlussfolgern, dass es nun für die Schüler und Schülerinnen klar ist, die Textpassagen der Abbildung in die Antworten dieser Aufgabe miteinzubeziehen. Schüler 3 äußerte: ‚Das stimmt nicht, weil Schnee 80% der UV-Strahlung reflektiert. Genau – beim Sand sind es nur 25%. Nein stimmt auch nicht, weil da unten steht, dass UV-Strahlung eine dünne Wolkendecke durchdringen kann. (Z. 203ff)

Aufgabe 2

Das durch die Bildergeschichte induzierte Aufstellen einer Vermutung, ob ein Spiegel UV-Strahlung reflektiert oder nicht und was dies für den menschlichen Körper bedeutet, stellt die Schüler und Schülerinnen vor eine Problemstellung, die sie nicht eindeutig aus ihren Vorerfahrungen beantworten können.

Nur einer der Probanden stellte eine eindeutige Vermutung auf, so meinte Schüler 4, ‚Mei e Vermutung: Ja sie wird wirklich brauner, da das Licht der Sonne durch den Spiegel reflektiert

ird (Z. 162f).

Bei den anderen Teilnehmern der Untersuchung herrschte Unsicherheit über den Ausgang des Experiments. Schülerin 1 meinte: ‚Also das it de rau er erde , ird glau e i h au h nicht so schnell gehen, aber ich glaube es würde trotzdem ein bisschen schneller gehen. (Z.

153ff) Schüler 5 äußerte folgenden Gedanken: ‚Ah ok, das ist die Frage: Spiegelt ein Spiegel nur das normale Licht oder auch die UV-Strahlung, ich weiß es nicht. (Z. 182f) Schüler 3 formulierte seine Gedanken wie folgt: ‚Also ei e Ver utu g ist, aja das si ht are Licht wird auch reflektiert, die Frage ist, durch was wird man brauner? Wird man durch UV-Strahlung braun oder ist die UV-Strahlung für Sonnenbrände zuständig oder gar nichts von beiden. Meine Vermutung: Nein, dadurch wird es nur heißer. Oder kann ein Spiegel gar keine UV-Strahlung reflektieren? Na ohja, sollte er schon können. (Z. 208ff) Schülerin 2 wiederum vermutete,

‚Naja, i h glau e s ho , eil ei Spiegel reflektiert es ja. A er dadur h rau er erde ? Nei , vielleicht wird einem wärmer, aber dass man dadurch braun wird, glaube ich nicht. (Z. 169ff)

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Die Beobachtung der einzelnen Schüler und Schülerinnen zeigte, dass diese Unklarheit über den Versuchsausgang eine motivierende Wirkung hatte und das Experiment sehr aufmerksam und gespannt durchgeführt wurde. Das Ergebnis löste bei einigen Probanden und Probandinnen Staunen aus, so beschrieb Schülerin 2 ihre Gedanken während der Durchführung des Experiments wie folgt: ‚Ohh – Ja, das funktioniert. Ja, das funktioniert wirklich. Also die UV-Perlen sind lila geworden, weil das UV-Licht reflektiert wurde. Das heißt, man würde braun werden. Also war ich da falsch. (Z. 178ff)

Alle an der Untersuchung teilnehmenden Schüler und Schülerinnen haben im Anschluss eine brauchbare Skizze des Versuchsaufbaus gezeichnet und eine Versuchsanleitung eigenständig erstellt. Schüler 3 etwa formulierte dies wie folgt: ‚Pro iere, o die UV-Strahlung vom Spiegel reflektiert wird und die Perlen so bestrahlt.

Bei der anschließenden Beschreibung der, während des Versuchs gemachten Beobachtungen, verwendeten vier von fünf Schülern und Schülerinnen in etwa die Phrase ‚UV-Strahlung wurde o Spiegel reflektiert, daraus lässt sich einerseits schließen, dass die richtige Erkenntnis, auf die diese Aufgabe abzielt, gewonnen wird. Andererseits wird ein wichtiger Aspekt der POE-Methode erfüllt, denn die Ergebnisse des Experimentes fallen eindeutig aus, dadurch wird der Spielraum für die Beobachtung der Schüler und Schülerinnen möglichst geringgehalten (vgl.

White & Gunstone, 1992, S. 44ff).

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