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Modulbe-zeichnung

Spezielle Aspekte der Logopädie II

Special aspects of logopaedics II

5 ECTS 2

Lehrveran-staltungen SS – S: Regulationsstörungen/Mund- Ess- u.

Trinktherapie (1 SWS) Ü (1 SWS)

SS – S: Vertiefung von Therapieansätzen für Spra-chentwicklungsstörungen (Vertiefung SES)

(1 SWS)

SS – S: Therapie von Störungen des Schrift-spracherwerbs (LRS) (2 SWS)

SS – S: Therapie von Menschen mit geistiger Be-hinderung (Geistige BeBe-hinderung) (2 SWS)

5 ECTS

3 Lehrende Barth M.Sc., Zehner M.A., Müller-Kolmstetter M.A.

Table 15

4 Modul-ver- antwortli-che/r

Barth M.Sc.

5 Inhalt  Überblick über Ätiologie, Symptomatik und Einteilung von Regulati-onsstörungen, Fütterstörungen, frühkindlicher Dysphagien, geistiger Behinderung und Störungen des Schriftspracherwerbs gemäß Leit-linie

 Kenntnis der Wechselwirkung von Schriftspracherwerb und Sprach-entwicklung sowie Fähigkeiten der phonologischen Bewusstheit

 Überblick über Grundlagen, Diagnostik, Ziele und methodische Um-setzung unterschiedlicher Therapiemethoden3 für die verschiede-nen Störungsbilder

 Vertiefung der Kenntnisse und Anwendung von für dieses Modul re-levanter Leitlinien zur Optimierung von Versorgungsprozessen

 Einblicke in die Verwendung von standardisierten Testverfahren (z.B. HSP, DERET 1-2+; 3-4+) und informeller Verfahren zur Diag-nostik von Lese- und Rechtschreibstörungen

 Vertiefung und Bewertung von störungsspezifischen Therapieansät-zen von SES und Störungen des Schriftspracherwerbs im Zusam-menhang mit Clinical Reasoning

 Vertiefung der Kenntnisse zu orofazialen Störungen

 Einblick in therapeutische Techniken für störungsspezifische, ent-wicklungsangemessene, systematische und zielorientierte Interven-tion

3 z.B. FRESCH, Lautgetreue Lese-Rechtschreibförderung von C. Reuter-Liehr, Marburger Rechtschreibtraining,

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6 Lernziele und Kompe-tenzen

Fachkompetenz:

Die Studierenden

 haben fortgeschrittene Kenntnisse von theoretischen und wissen-schaftlichen Grundlagen menschlicher Sprach-, Sprech-, Schluck-, Hörfunktionen, deren Veränderungen über die Lebensspanne, de-ren Pathologie und Störungsbilder sowie Auswirkungen auf die Kommunikation sowie ein kritisch-konstruktives Verständnis rele-vanter Theorien und Grundsätzen

 beschreiben logopädisch relevante Erkrankungen als ein Zusam-menspiel biologischer, psychologischer, kulturspezifischer und sozi-aler Faktoren gemäß der international verbindlichen Klassifikation von Krankheitsfolgen ICF

 verfügen über integriertes medizinisches, psychologisches, pädago-gisches, sprach- und sozialwissenschaftliches Fachwissen insb. an den Schnittstellen zu psychotherapeutischen, sozial-, heil- und son-derpädagogischen Angeboten, einschl. Kenntnisse relevanter Klas-sifikationssysteme, um logopädische Störungsbilder hinsichtlich Äti-ologie und Symptomatik zu klassifizieren und Fachwissen über rechtliche Rahmenbedingungen und ethische Normen v.a. für die Erhebung, Auswertung, Interpretation und Speicherung diagnosti-scher Daten

 interpretieren Befund und Diagnose quantitativ und qualitativ formu-lieren auf dieser Grundlage den logopädischen Befund und leiten die Diagnose ab

 verfügen über ein kritisch-konstruktives Verständnis wesentlicher Theorien, Modelle, Prinzipien, Therapiekonzepte (modellorientierte, hypothesengeleitete, evidenzbasierte, symptom- bzw. störungsspe-zifische), logopädierelevanter Leitlinien und Evidenzen als Grund-lage logopädisch-therapeutischen Handelns, besitzen technisches Wissen im Umgang mit einer Bandbreite von Hilfsmitteln und ken-nen rechtliche Rahmenbedingungen sowie ethische Normen

 leiten störungsspezifisch und patientenorientiert Grundlagen, Ziele (nach SMART-Regel und ICF-orientiert) sowie Therapiekonzep-te, -ansätze und Behandlungsmethoden ab

 verfügen über theoretische und wissenschaftliche Grundlagen logo-pädischer Beratungs- und Entscheidungsprozesse (Clinical reason-ing) sowie über einschlägiges Wissen v.a. an der Schnittstelle zu psychotherapeutischen und sozialpädagogischen Angeboten und kennen logopädierelevantes Informationsmaterial, Hilfsmittel, ein-schlägige Leitlinien für die unterschiedlichen Störungsbilder, rechtli-che Rahmenbedingungen und ethisrechtli-che Normen und haben ein breites Basiswissen der Gesprächsführung und Kommunikations-modelle

 verfügen über integriertes medizinisches, gesundheitswissenschaft-liches, pädagogisches und didaktisches Wissen, besonders an der Schnittstelle zu Sozialmedizin, Gesundheitswissenschaften, Public

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Health, Epidemiologie als Grundlage für Prävention als Quer-schnittsaufgabe, einschließlich der Kenntnisse über aktuelle, unter-schiedliche Präventionsmaßnahmen und Programme sowie rechtli-che Rahmenbedingungen und ethisrechtli-che Normen von präventivem Handeln und für die Durchführung von (präventiv ausgerichteten) Informationsveranstaltungen

Methodenkompetenz:

Die Studierenden

 führen Recherchen selbstständig durch, suchen systematisch, be-schaffen und fassen relevante Literatur zusammen

 rezipieren und werten deutsch- und englischsprachige Quellen aus

 beschaffen sich selbstständig Informationen, strukturieren diese nach relevanten Kriterien, bewerten und reflektieren das gewon-nene Wissen, um so unter Einbezug relevanter wissenschaftlicher und ethischer Fragestellungen zu einer eigenen Einschätzung zu gelangen und entwickeln ihr Fachwissen autodidaktisch weiter

 interpretieren gesammelte Informationen hinsichtlich gesellschaftli-cher, wissenschaftlicher und ethischer Aspekte und arrangieren In-formationen nach relevanten Kriterien

 setzen sich selbstständig mit dem themenspezifischen aktuellen Forschungsstand auseinander

Sozial- und Kommunikationskompetenz:

Die Studierenden

 arbeiten in Gruppen kooperativ und verantwortlich zusammen

 präsentieren komplexe fachbezogene Inhalte klar und zielgruppen-orientiert

Personale Kompetenz:

Die Studierenden schätzen ihre eigenen Stärken und Schwächen im Hinblick auf ihr therapeutisches Handeln ein und erarbeiten Ziele für die Entwicklung der eigenen therapeutischen Rolle.

7 Vorausset-zungen für die Teil-nahme

Modul 1, 2 und 3

8 Einpassung in Studien-verlaufsplan

6. Semester 9

Verwend-barkeit des Moduls 10 Studien-

und Prü- fungsleis-tungen

PL: Mündliche Prüfung; 15 Min

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11 Berechnung der Modul-note

Mündliche Prüfung, 100%

12 Turnus des

Papousek, M. et. al. (2010): Regulationsstörungen der frühen Kindheit.

Frühe Risiken und Hilfen im Entwicklungskontext der Eltern-Kind-Bezie-hungen. Bern: Huber.

Biber, D. (2014). Frühkindliche Dysphagien und Trinkschwächen. Leitfaden für Diagnostik, Management und Therapie im klinischen Alltag. Berlin:

Sprin-ger.

LRS:

Costard, S. (2007). Störungen der Schriftsprache; Modellgeleitete Diagnostik und Therapie. Stuttgart: Thieme.

Schnitzler, C. D. (2008). Phonologische Bewusstheit und Schriftspracher-werb. Stuttgart: Thieme.

Suchodoletz, W. (2007). Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) – Fragen und Antworten: Eine Orientierungshilfe für Betroffene, Eltern und Lehrer. Stutt-gart: Kohlhammer.

DGKJP (Deutsche Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie, Psycho-somatik und Psychotherapie e.V., Hrsg.). (2015). Diagnostik und Behand-lung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- und / oder Rechtschreibstö-rung. Evidenz- und konsensbasierte Leitlinie. Zugriff am 09.03.2021. Ver-fügbar unter

https://www.kjp.med.uni-muenchen.de/for-schung/leitl_lrs.php#.

Geistige Behinderung:

Wilken, E. (2019). Sprachförderung bei Kindern mit Down-Syndrom. Mit ausführlicher Darstellung des GuK-Systems (13., aktual. Aufl.). Stuttgart:

Kohlhammer.

Aktaş, M. (2012). Entwicklungsorientierte Sprachdiagnostik und -förderung bei Kindern mit geistiger Behinderung. Theorie und Praxis. München:

Elsevier.

Table 16

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Berufliche Qualifikationsziele

Die Module 9 - 14 und 21 verfolgen vom 1. bis 6. Semester berufliche Qualifikations-ziele. In diesen Modulen arbeiten die Studierenden hauptsächlich mit Patienten un-terschiedlicher logopädischer Störungsbilder unter Ausbildungssupervision an der Hochschule in den logopädischen Handlungsfeldern4:

 Untersuchen und diagnostizieren

 Therapieren

 Beraten

 Dokumentieren

 Vorbeugen, Schulen und Informationsveranstaltungen durchführen

 Forschung rezipieren und anwenden

Ziel des Bachelor-Studiengangs ist die Aneignung beruflicher Handlungskompetenz entsprechend dem allgemein anerkannten internationalen Stand logopädischer und bezugswissenschaftlicher Erkenntnisse, um Prozesse in allen Bereichen der gesund-heitlichen Versorgung eigenverantwortlich durchzuführen. Die Absolventen sind befä-higt, logopädische Leistungen über die gesamte Lebensspanne, in einem partizipati-ven Entscheidungsprozess mit dem Patienten/Klienten, dessen Angehörigen und dem Bezugssystem in professionellen und interprofessionellen Versorgungssituatio-nen anzubieten. Sie sind zur eigenverantwortlichen und selbstständigen wissen-schaftlich fundierten professionellen Tätigkeit in den Gebieten (Schrift-)Sprache, Sprechen, Atmung, Stimme, Hören, Schlucken, verbale und nonverbale Kommunika-tion und anderen damit in Zusammenhang stehenden Bereichen qualifiziert.

Das Studium befähigt dazu, komplexe logopädische Aufgaben und Problemstellun-gen in den logopädischen Handlungsfeldern eiProblemstellun-genverantwortlich und selbstständig unter Beachtung rechtlicher Rahmenbedingungen, ethischer Kodizes und aktueller wissenschaftlicher Standards zu initiieren, zu leiten und auszuführen.

Die Absolventen sind qualifiziert für den logopädischen Kontext bei der Entwicklung von Konzepten, Verfahren und Instrumenten, disziplinären, interdisziplinären und in-terprofessionellen Leitlinien, bei der Planung und Durchführung von Forschungspro-jekten, bei der Qualifizierung von Fachpersonen in Aus-, Fort- und Weiterbildungen, bei der Erstellung von logopädischen Gutachten und bei der Weiterentwicklung des Berufsbilds Logopädie mitzuwirken. Sie gestalten Aufgaben in interprofessionellen Versorgungssituationen, indem sie gemeinsame praktikable Lösungen für Patienten und Versorgungssituationen unter Berücksichtigung von Kompetenzen und Sichtwsen der eigenen und der anderen Professionen entwickeln und umsetzen sowie ei-gene Expertisen in interprofessionellen Teams vertreten.5

4 Rausch, M., Thelen, K. & Beudert, I. (dbl, Hrsg.). (2014). Kompetenzprofil für die Logopädie. Zugriff am 17.10.2015. Verfügbar unter www.dbl-ev.de/der-dbl/der-verband/kompetenzprofil-fuer-die-logopaedie.html.

5 Igl, G. (2015). Kurzfassung: Rechtliche Entwicklungsperspektiven aufgrund der Erkenntnisse und Erfahrungen aus den Modellvorhaben (rechtliche Anforderungen und rechtliche Möglichkeiten). Zugriff am 01.11.2015. Ver-fügbar unter: www.mgepa.nrw.de/mediapool/pdf/pflege/20150528_Abschlussbericht-Beruferechtliche-Begleitfor-schung-Prof-Igl.pdf. S. 198 ff.

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Modul 9 Basismodul Praxis