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2 C Granulozytenkonzentrate für CMV-seronegative Empfänger sollen

4. Sicherheits-Checkliste für die Transfusion von Erythrozytenkonzentraten

Zitat aus der „Stellungnahme Fehlanwendungen von Blutkomponenten“, Stellungnahme S19 des Arbeitskreises Blut vom 14.05.2019

4. Sicherheits-Checkliste für die Transfusion von Erythrozytenkonzentraten

Die Prozesssicherheit der Transfusion von Blutprodukten, insbesondere von Erythrozyten-konzentraten, ist an eine Reihe notwendiger Schritte gebunden. Die Nichterfüllung jedes einzelnen Schritts kann als Konsequenz eine Fehltransfusion nach sich ziehen. Deshalb ist in Anlehnung an Qualitätssicherungsmaßnahmen in anderen medizinischen Bereichen dringend die Einführung einer – auch elektronischen – „Sicherheits-Checkliste“ für jede Transfusion einer Blutkomponente zu empfehlen, sofern die klinische Situation dies zu-lässt. Diese soll mindestens die Indikationsstellung, die positive Identifizierung der Pati-entin bzw. des Patienten, die Kompatibilität der Blutgruppe mittels „Bed-Side-Test“, die Überprüfung des Blutpräparates bezüglich Übereinstimmung zwischen Chargennummer der Blutkomponente und Begleitschein, die Überprüfung der Gültigkeit der immunhäma-tologischen Verträglichkeitsprobe sowie die Überprüfung des Haltbarkeitsdatums der Blutkomponente beinhalten. Hinweise zur Umsetzung finden sich in der Muster-Arbeits-anweisung zur Transfusion von Erythrozytenkonzentraten (EK) der Bundesärztekammer.

Dies unterstreicht die Notwendigkeit, dass transfundierende Ärztinnen und Ärzte die oben genannte und nachfolgend abgedruckte Synopse der Prozess-Schritte zur sicheren Trans-fusion in der Vorbereitung und Durchführung von TransTrans-fusionen im Sinne einer Sicherheit-Checkliste einhalten. Dazu ist die regelmäßige Schulung und Nachschulung dieser Pro-zessschritte sicherzustellen. Auch hierzu gibt die Stellungnahme S 19 des Arbeitskreises Blut klare Vorgaben, die künftig einzuhalten sind:

Zitat aus der „Stellungnahme Fehlanwendungen von Blutkomponenten“, Stellungnahme S19 des Arbeitskreises Blut vom 14.05.2019

1.2 Einweisung und Schulung aller an der Hämotherapie beteiligten Ärztinnen und Ärzte Die in der Hämotherapierichtlinie vorgesehene Einweisung transfundierender Ärztinnen und Ärzte durch die transfusionsbeauftragte Person muss insbesondere Informationen zur sicheren Anwendung und die möglichen Konsequenzen einer Fehlanwendung sowie deren Behandlung und Maßnahmen zur Vermeidung unerwüns chter Ereignisse, z. B.

WBIT, Fehltransfusionen und „near misses“, beinhalten. In dieser Einweisung muss auch über die Meldeverpflichtung bei Fehltransfusionen und Transfusionsreaktionen informiert werden.

Diese Inhalte sollen in jährlichen Schulungen aller transfundierenden Ärztinnen und Ärzte durch die transfusionsbeauftragte Person aktualisiert werden.

Die Einrichtung der Krankenversorgung hat sicherzustellen, dass alle transfusionsbeauf-tragten Personen mindestens alle fünf Jahre geschult werden, um sie zu befähigen, die obigen Inhalte zu vermitteln.

Sind trotz all dieser Maßnahmen Verwechslungen mit der Folge einer Fehlanwendung von Blutkomponenten vorgekommen, hat die transfusionsbeauftragte Person entspre-chend der Stellungnahme S19 des Arbeitskreises Blut folgende Aufgaben:

Fehlerursachenanalyse durch die transfusionsbeauftragte Person

Bewertung durch die transfusionsbeauftragte Person

Bericht inklusive Maßnahmenempfehlung durch die transfusionsbeauftragte Person an die transfusionsverantwortliche Person

Nachfolgend wird ein Dokumentationsbogen zum Bericht über die notwendigen Maß-nahmen vorgegeben:

Herrn

Prof. Dr. Holger Hackstein

Transfusionsverantwortlicher des Universitätsklinikums Erlangen im Hause

Dokumentationsbogen zur Aufarbeitung einer Verwechslung mit der Folge einer Fehl-anwendung von Blutkomponenten

In der Klinik/Abteilung ………..

ereignete sich am ………. eine Fehlanwendung von Blutkomponenten.

Fehlerursachenanalyse und Bewertung:

………..

………..

………..

………..

………..

Korrekturmaßnahmen:

………..

………..

………..

………..

Eine Nachschulung aller transfundierenden Ärztinnen/Ärzte der Klinik/Abteilung zu den Aufgaben bei Identitätssicherung und Transfusionseinleitung hat

am ……….. stattgefunden.

………. ………..

Datum Unterschrift transfusionsbeauftragte Person

11.5 Aufgaben der Transfusionskommission

Zitat aus der Hämotherapie-Richtlinie 6.4.1.3.4.2 Aufgaben

Die Transfusionskommission hat insbesondere folgende Aufgaben:

 Erarbeitung von Vorgaben für die Sicherstellung der Einhaltung und Durchführung von Ge-setzen, Verordnungen, Richt- und Leitlinien sowie Empfehlungen für die Qualitätssi-cherung,

 Beratung der Leitung der Einrichtung der Krankenversorgung bei der Etablierung und Fort-entwicklung der Qualitätssicherung,

 Erarbeitung von Vorschlägen für entsprechende Dienstanweisungen und Regelungen für den organisatorischen Umgang mit Blut und Blutprodukten,

 Erstellung von einrichtungs- und fachspezifischen Regelungen zur Anwendung von Blut und Blutprodukten auf dem Boden der Querschnitts-Leitlinien der Bundesärztekammer zur Thera-pie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten in der jeweils gültigen Fassung und dieser Richtlinie, Unterstützung eines Konzeptes zur Patienten-individualisierten Hämotherapie (Pati-ent Blood Managem(Pati-ent),

 Erstellung von Verbrauchsstatistiken,

 Förderung der Fortbildung im ärztlichen und pflegerischen Bereich sowie für medizinisch-technische Assistenten auf dem Gebiet der Hämotherapie zu ihrem Aufgabenbereich.

 Eine Koordination mit der ggf. vorhandenen Arzneimittelkommission des Krankenhauses ist anzustreben.

11.6 Aufgaben des Qualitätsbeauftragten Hämotherapie

Zitat aus der Hämotherapie-Richtlinie 6.4.2.2.2 Aufgaben

Der QBH unterstützt und berät unter Wahrung seiner fachlichen Unabhängigkeit die Leitung des Standortes der Einrichtung der Krankenversorgung hinsichtlich der Implementierung, des Betreibens und der Weiterentwicklung eines Systems der Qualitätssicherung. Er überprüft die Einhaltung der dazu vereinbarten Dienst- und Arbeitsanweisungen.

Zu den Aufgaben des QBH gehören insbesondere:

a) Überprüfung, ob ein Transfusionsverantwortlicher, Transfusionsbeauftragter bzw. mehre-re Transfusionsbeauftragte, ggf. ein Leiter eines Blutdepots, ggf. ein Leiter eines immunhämatolo-gischen Labors von der Leitung der Einrichtung der Krankenversorgung bestellt wurden und die erforderlichen Qualifikationen besitzen,

b) Überprüfung, ob eine Transfusionskommission gemäß § 15 Abs. 1 S. 4 TFG gebildet wurde, c) Überprüfung, ob eine schriftliche Arbeits- bzw. Dienstanweisung zur Vermeidung von Ver-wechslungen und Fehltransfusionen existiert und Berichtanfertigung über die Ausgestaltung eines Systems zur Aufarbeitung entsprechender Ereignisse,

d) Überprüfung, ob für den Bereich der Anwendung von Blutprodukten ein einrichtungsin-ter-nes System zur Einweisung neuer Mitarbeiter in deren Aufgabe etabliert wurde und angewen-det wird,

e) Überprüfung, ob für den Bereich des immunhämatologischen Labors und/oder des Blut-de-pots schriftliche Arbeitsanweisungen vorliegen und ob diese umgesetzt werden (die Inhalte der Arbeitsanweisungen und deren Umsetzung müssen nicht im Detail überprüft werden; hierfür ist der Leiter des immunhämatologischen Labors bzw. des Blutdepots verantwortlich),

f) Überprüfung, ob schriftliche Arbeitsanweisungen bzw. Dienstanweisungen den entspre-chenden Mitarbeitern in dem für ihre Arbeit relevanten Umfang vorliegen und jeweils auf dem einrichtungsintern aktuellen Stand sind,

g) Überprüfung, ob die vorliegende Richtlinie Hämotherapie und die Querschnitts-Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten der Bundesärztekammer in der jeweils gültigen Fassung den entsprechenden Mitarbeitern zugänglich sind,

h) Überprüfung, ob eine einrichtungsinterne Dokumentation zum Verbrauch von Blutprodukten und Plasmaproteinen zur Behandlung von Hämostasestörungen vorliegt,

i) Überprüfung, ob die erforderlichen einrichtungseigenen Bedarfslisten bezogen auf „Stan-dardoperationen/Standardprozeduren“ geführt werden,

j) Überprüfung, ob die Meldung des Verbrauchs von Blutprodukten und Plasmaproteinen zur Behandlung von Hämostasestörungen sowie der Anzahl der Personen mit angeborenen Hä-mostasestörungen gemäß § 21 TFG und TFG-Meldeverordnung an das PEI erfolgt ist, k) Überprüfung, ob ein vom Transfusionsverantwortlichen erstelltes und von der Leitung des Standortes der Einrichtung der Krankenversorgung abgezeichnetes Dokument existiert, in dem Verbesserungspotenziale zur Strukturqualität zusammengefasst sind, (Entsprechende Quali-tätsdefizite können als Ergebnis einer Begehung ersichtlich werden. Für die personellen und technischen Voraussetzungen zur Beseitigung der Qualitätsdefizite ist die Leitung der Einrich-tung der Krankenversorgung verantwortlich.)

l) stichprobenhafte Überprüfung, ob die Anwendung von Blutprodukten neben der char-genbe-zogenen Dokumentation auch patientenbezogen dokumentiert wird,

m) Unterstützung bei der Integration des QM-Systems „Anwendung Blut“ in das einrich-tungs-interne QM-System,

n) Durchführung von regelmäßigen und anlassbezogenen Begehungen gemeinsam mit dem Transfusionsverantwortlichen und jeweils anschließender Ergebnisbesprechung,

o) Mitteilung des festgestellten Qualitätsstandards und der bestehenden Qualitätsmängel an die Transfusionskommission.

p) Der QBH hat ggf. weitere Aufgaben zu erfüllen, sofern in der Einrichtung der Kran-kenver-sorgung hämatopoetische Stammzellzubereitungen angewendet werden (gemäß Richtlinie zur Herstellung und Anwendung von hämatopoetischen Stammzellzubereitun-gen in der jeweils gültigen Fassung).

Aus: 6.4.2.3 Einrichtungen der Krankenversorgung, die Blutprodukte und/oder Plasmade-rivate für die Behandlung von Hämostasestörungen (außer Fibrinkleber) anwenden Der QBH hat die wesentlichen Bestandteile des Qualitätssicherungssystems der Einrichtung im Bereich der Anwendung von Blutprodukten zu überprüfen.

Der QBH sendet jährlich bis zum 1. März einen Bericht über die Ergebnisse seiner Überprü-fungen für den Zeitraum des jeweils vorausgegangenen Kalenderjahres zeitgleich an die zu-ständige Ärztekammer und die Leitung der Einrichtung.