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TIPPBOX

4.2.1 SELBSTBEHAUPTUNGSTRAINING

4.2

• Durchführung des Trainings durch entsprechende Fachkraft

• Polizei (optional)

KOOPERATIONEN

Je nach Trainingsinhalt werden verschiedene Methoden angewandt, zum Beispiel:

• Rollenspiele

• Situationstraining

• Selbsterfahrung

• Selbstreflexion

• Themenspezifischer Input durch die Fachkraft

• Demonstration von Hilfsmitteln

• Coolnesstraining

• Kommunikationstraining

• Konfliktmanagement

• Deeskalationstraining

METHODEN

Situationen, zum Beispiel: Erlernen deeskalierender Kommunikations-techniken, Stärkung der eigenen (non-)verbalen Kommunikation und Einforderung von Hilfe

• Aufzeigen von Handlungsalternativen in der Opfer- und Täterrolle durch Rollenspielübungen

• Erweiterung der eigenen Handlungskompetenz: Stärkung des Vertrau-ens in die eigenen physischen und psychischen Möglichkeiten

• Aufzeigen von Grenzen

• Selbstreflexion: Sensibilisierung für das eigene Konfliktverhalten, zum Beispiel Reflexion der eigenen Emotionen

• Umgang mit geeigneten Hilfsmitteln, zum Beispiel Taschenalarmen

• Bedarfserhebung: Was möchten ältere Menschen im Training lernen?

• Kontaktaufnahme und gemeinsame Konzeptentwicklung auf Basis des erhobenen Bedarfs mit der durchführenden Fachkraft

VORBEREITUNGSAUFGABEN

M A S S N A H M E N K ATA LO G

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Die Trainings- und Lernsituation baut auf gegenseitigem Respekt, Partizipation, Freiwilligkeit und Transparenz auf. Der humor-volle und experimentierfreudige Ansatz lädt zu einer aktiven Teil-nahme ein.

Das Training sollte von einer Fachkraft durchgeführt werden, die über Erfahrung in den Bereichen Gewaltprävention, Konfliktma-nagement und Selbstbehauptung verfügt und gegebenenfalls auch mit traumatischen Erfahrungen von teilnehmenden Personen umgehen kann. Es ist sinnvoll, in einem Vorgespräch alle Interes-sierten darüber zu informieren, wie das Training ablaufen wird und offene Fragen zu klären. Das eigentliche Training sollte inner-halb von drei bis vier Wochen mit jeweils einer zweistündigen Trainingseinheit pro Woche stattfinden. So ist einerseits ausrei-chend Zeit, um die gelernten Inhalte im Alltag anzuwenden und im nächsten Training von den Erfahrungen zu berichten, beziehungs-weise Rückfragen zu stellen. Andererseits folgen die Termine dicht aufeinander, sodass in den Trainings auf die vorherigen Einheiten aufgebaut werden kann.

DURCHFÜHRUNG

Räumlich:

Es wird ein mindestens 70 m² großer, barrierefreier Veranstaltungs-raum mit guter Akustik sowie Stühle für alle Teilnehmenden und eine Flipchart benötigt.

Personell:

Das Training sollte in vier Einheiten à zwei Stunden von einer erfah-renen Fachkraft durchgeführt werden.

Monetär:

Honorar der durchführenden Fachkraft, eventuell Raummiete, Aus-gaben für die Verköstigung der Teilnehmenden

RESSOURCEN

M A S S N A H M E N K ATA LO G

TIPPBOX

ERSTELLT VON CATRIN WAGNER, MILLIMETERTR AINING

Das Training richtet sich an alle Seniorinnen und Senioren; darauf sollte auch bei der Bewerbung des Trainings hingewiesen werden.

Auch Personen mit körperlichen oder Sinneseinschränkungen sind willkommen, denn gerade diese Zielgruppe ist besonders auf ein Selbstbehauptungstraining für ein sicheres Auftreten im öffentli-chen Raum angewiesen. So werden im Training selbstverständlich die im Alltag gebrauchten Hilfsmittel, wie Rollatoren und Rollstühle, eingebaut. Außerdem sollte explizit beschrieben werden, dass es sich nicht um ein Selbstverteidigungstraining, das körperliche Fit-ness voraussetzen würde, handelt. So werden keine falschen Erwar-tungen geweckt oder Leute mit geringer Fitness abgeschreckt.

Die Seniorinnen und Senioren, die im Rahmen des Modellprojektes am Training teilnahmen, berichten von einer erweiterten Hand-lungskompetenz im Alltag. Ideal ist eine jährliche Wiederholung des Trainings zur Auffrischung und Verfestigung der erlernten Inhalte.

Nicht zuletzt stärkt das Training auch den nachbarschaftlichen Zusammenhalt, da sich verschiedene Seniorinnen und Senioren aus dem Sozialraum in den Trainings kennenlernen und merken, dass sie mit ihren Sicherheitsfragen nicht alleine sind.

NACHHALTIGKEIT

Im Anhang dieses Buches befindet sich das ausführliche Konzept des Selbstbehauptungstrainings für Seniorinnen und Senioren, das eigens für die Seniorensicherheitskoordination entwickelt, erprobt und evaluiert wurde [ Anhang 4 Ausführliches Konzept des Selbstbehauptungstrainings].

WEITERE INFORMATIONEN

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Je nach Bedarf können verschiedene Organisationen, Initiativen und Unternehmen aus dem Sicherheitsbereich eingeladen werden, die in einem seniorengerechten Vortrag über verschiedene Sicher-heitsthemen informieren.

Je nach Art der Veranstaltung:

• Aufklärung über Zuständigkeiten von Sicherheitsakteuren

• Opferschutz

• Schutz vor Eigentums- und Vermögensdelikten

• Sicherheit im Privatraum

SICHERHEITSBEREICHE

• Informieren der interessierten Seniorinnen und Senioren

• Kennenlernen von direkten Ansprechpersonen im Sicherheitsbereich

SPEZIFISCHE ZIELE

Je nach Thema der Veranstaltung sind folgende Kooperationen sinnvoll:

• Beratungsstellen für Wohnraumanpassung, Pflegeberatung, Senioren-beratung: Sicherheit im eigenen Haushalt

• Ordnungsamt: Informationen zu Zuständigkeiten und Arbeitsweisen des Ordnungsamts

• Organisationen, die einen Hausnotruf-Service anbieten: Information zum Hausnotruf

• Polizei: Informationen zu Zuständigkeiten oder zum Vorgehen der Poli-zei; thematische Vorträge, zum Beispiel zu Einbruch, Trickbetrug oder Zivilcourage

KOOPERATIONEN

4.2.2 INFORMATIONSVERANSTALTUNG ZU

SICHERHEITSTHEMEN

• Seniorengerechter Vortrag

• Gesprächsrunde mit Möglichkeit, Fragen zu stellen

• Bereitstellung von Infomaterial

METHODEN

• Unternehmen, die technischen Einbruchschutz anbieten: Aufklärung über Möglichkeiten des Einbruchschutzes

• Weißer Ring e.V.: Informationen zum Opferschutz M A S S N A H M E N K ATA LO G

• Einladung der entsprechenden Organisation

• Vereinbarung von Zeit, Ort und Inhalten der Veranstaltung

• Einladung der Zielgruppe auf mehreren Kanälen (zum Beispiel Lokal-presse, Handzettel, Plakate, Zeitung, Email)

VORBEREITUNGSAUFGABEN

Die Veranstaltung sollte ausreichend Raum für Nachfragen von Seniorinnen und Senioren geben und abwechslungsreiche Vortrags-methoden, die die Inhalte visualisieren, einbeziehen. Ein reiner Frontalvortrag ohne Möglichkeiten zum Gespräch trifft erfahrungs-gemäß auf wenig Zuspruch. Je nach Raumgröße und Akustik ist even-tuell eine Verstärkung über eine Mikrofonanlage sinnvoll.

DURCHFÜHRUNG

Räumlich:

Der Raum sollte gut erreichbar und barrierefrei sein und nach Mög-lichkeit über Induktionsschleifen verfügen, um auch Personen mit Höreinschränkungen den Zugang zu den Informationen bereitzu-stellen.

Personell:

Da der Vortrag direkt vom jeweiligen Akteur kommt, ist die

Orga-RESSOURCEN

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nisation und Durchführung der Veranstaltung mit einem relativ geringen Personalaufwand zu stemmen.

Monetär:

Die Organisationen bieten diese Veranstaltung in der Regel kosten-frei an, gegebenenfalls fallen Kosten für Raummiete und Verkösti-gung an.

Da sich manche Fragen erst nach der Veranstaltung ergeben oder möglicherweise Informationen missverständlich aufgefasst werden, bietet sich ein Reflexionsgespräch bei einem zeitnahen Folgetreffen im kleinen Kreis an. Dies kann auch dafür genutzt werden, der vor-tragenden Person ein Feedback aus der Zielgruppensicht zu geben, sodass die Vortragsmethodik bezüglich der Seniorenfreundlichkeit optimiert werden kann (zum Beispiel hinsichtlich einer lauten, deut-lichen Aussprache oder großen Schrift sowie ausreichend Raum für Nachfragen und kleine Anekdoten der Seniorinnen und Senioren).

NACHHALTIGKEIT

• Anhang 6 Finanzanreize zur Förderung von Maßnahmen zum Schutz vor Wohnungseinbruch

• Förderprogramme zum Einbruchsschutz des Bundes und der Länder im Überblick: www.kriminalpraevention.de/einbruchsschutz

WEITERE INFORMATIONEN

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ERSTELLT VON HEINZ SCHWIRTEN, KOORDINATOR DES SENIO -RENNETZWERK S BOCKLEMÜND/MENGENICH

Diese Veranstaltungen sollen Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und informieren, jedoch nicht zu kaffeefahrtähnlichen Verkaufsver-anstaltungen ausarten. Daher sollten möglichst unabhängige Verei-nigungen ohne Profitabsicht eingeladen werden, die kompetent über den Sicherheitsbereich informieren können.

Die Polizei vermittelt interessierten Bürgerinnen und Bürgern die nötigen Kompetenzen für einen wirkungsvollen Selbstschutz. Diese

METHODEN

Nach einer Schulung durch die Polizei beraten Bürgerinnen und Bürger ihre älteren Mitmenschen ehrenamtlich zu Sicherheits-themen. Bei schwierigen Fällen wird an die Polizei weitervermittelt.

Je nach Bedarf beispielsweise:

• Engagement für das Gemeinwesen durch Beteiligung

• Schutz vor Eigentums- und Vermögensdelikten

• Sicherheit im öffentlichen Raum

• Sicherheit im Privatraum

SICHERHEITSBEREICHE

• Aufbau eines qualifizierten Unterstützernetzwerks durch Multiplikato-rinnen und Multiplikatoren

• Sensibilisierung von Seniorinnen und Senioren, ohne zu verunsichern

• Vorstellung von Hilfemaßnahmen und Verhaltenstipps

• Abbau der Hemmschwelle gegenüber der Kontaktaufnahme mit der Polizei

• Information über weiterführende Hilfsangebote und Ansprechperso-nen im Bereich Sicherheit

SPEZIFISCHE ZIELE

• Pflegeberatung

• Polizei

• Seniorenberatung

KOOPERATIONEN

4.2.3 LOKALE SICHERHEITSBERATUNG FÜR ÄLTERE