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4. Resultate

4.3 Sekundärhypothesen

Motivation am Schulungsprogramm teilzunehmen

Kinder mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status tendieren dazu, weniger motiviert an dem Schulungsprogramm teilzunehmen, als Kinder mit einem höheren sozioökonomischen Status (p = 0,056). Dahingehend konnte die gestellte Hypothese angenommen werden.

Tabelle 29: Motivation des Kindes am Programm teilzunehmen nach sozioökonomischem Status niedrigerer SÖS

(n = 109)

mittlerer SÖS (n = 38)

höherer SÖS (n = 60)

Motivation am Programm

teil-zunehmen

gar nicht 3 % (3) 5 % (2) 0 % (0)

nicht 4 % (4) 0 % (0) 5 % (3)

mittel 26 % (28) 21 % (8) 8 % (5)

etwas 35 % (38) 47 % (18) 53 % (32)

sehr 20 % (22) 13 % (5) 12 % (7)

keine Angabe 13 % (14) 13 % (5) 6 % (13)

SÖS = sozioökonomischer Status

Abbildung 22: Verteilung der interdisziplinären Gesamteinschätzung nach sozioökonomischem Status p – Wert = 0,021

n = 88 n = 47

Umsetzungsmotivation eines gesundheitsfördernden Lebensstils

Die subjektive Umsetzungsmotivation eines gesundheitsfördernden Lebensstils der Kinder und Jugendlichen (> 10 Jahren) wurde mittels eines Punktsummenscores ermittelt. Diesbe-züglich wurden Fragen zur Bewegungs- und Ernährungsmotivation inkludiert. Dabei gilt, je höher der Wert des Scores, desto höher ist die Motivation einen gesunden Lebensstil umzu-setzen. Kinder mit niedrigerem sozioökonomischem Status (n = 94) weisen eine deutlich nied-rigere Umsetzungsmotivation auf, als jene mit höherem sozioökonomischem Status (n = 46) (39 ± 7 vs. 42 ± 8; p = 0,022). Deshalb wurde diesbezüglich die Hypothese angekommen.

Abbildung 23: Umsetzungsmotivation eines gesundheitsbewussten Lebensstils nach sozioökonomischem Status

Einschätzung des subjektiven körperlichen Wohlbefindens innerhalb der letzten Woche In Hinblick auf das Bewegungspensum der Kinder wurde das subjektive körperliche Wohlbe-finden innerhalb der letzten Woche unter Berücksichtigung von Schmerzen und Unwohlsein auf der psychosomatischen Ebene näher beleuchtet. Diese Variable wurde mittels eines Punktsummenscores ermittelt. Hierbei gilt je höher der Wert des Scores, desto besser wurde das körperliche Wohlbefinden innerhalb der letzten Woche eingeschätzt.

Tabelle 30: Punktsummenscore des körperlichen Wohlbefindens nach sozioökonomischem Status Punktsummenscore

körperliches Wohlbefinden (MW±SD)

p - Wert1

niedrigerer SÖS (n = 103) 13 ± 3

0,009*

mittlerer SÖS (n = 37) 14 ± 3

höherer SÖS (n = 57) 15 ± 3

1 Mann-Whitney-U-Test

p-Wert bezieht sich auf niedriger sozioökonomischer Status vs. hoher sozioökonomischer Status

* = Signifikant (zweiseitig) mit festgelegtem Signifikanzniveau von 0,05 SÖS = sozioökonomischer Status

MW±SD = Mittelwert ± Standardabweichung

p – Wert: 0,022

n = 109 n = 38 n = 60

Dabei weisen Kinder mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status ein geringeres körper-liches Wohlbefinden auf, als jene mit einem höheren sozioökonomischen Status (13 ± 3 vs.

15 ± 3; p = 0,009). Demnach wurde die gestellte Hypothese angenommen.

Einschätzung der subjektiven Selbstliebe innerhalb der letzten Woche

Die subjektive Einschätzung zur Selbstliebe der Kinder wurde anhand eines Fragenkomplexes zu Zufriedenheit von Figur, Kleidung, Bewegung und Lebensmittelauswahl innerhalb der letz-ten Woche generiert. Diese wurde mittels eines Punktsummenscores ermittelt. Dabei gilt, je höher der Wert des Scores, desto positiver wurden diese Faktoren bewertet. Kinder mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status (n = 104) weisen eine geringere Selbstliebe auf, als jene mit einem höheren sozioökonomischen Status (n = 58) (16 ± 4 vs. 18 ± 4; p = 0,014).

Diesbezüglich wurde die Hypothese ebenfalls angenommen.

Es ist festzustellen, dass die Dauer des Fernsehkonsums mit dem Punktsummenscore zur Beurteilung der Selbstliebe korreliert. Dabei ist eine signifikant schwache, negative Korrelation zu erkennen. (r(n = 136) = - 0,191; p = 0,026).

Einschätzung des subjektiven Selbstwertgefühls innerhalb der letzten Woche

Die Einschätzung des subjektiven Selbstwertgefühls innerhalb der letzten Woche wurde eben-falls mittels eines Punktsummenscores ermittelt. Dabei gilt, je höher der Wert des Scores, desto positiver wurde das subjektive Selbstwertgefühl von Kind und Jugendlichem innerhalb der letzten Woche bewertet. Kinder mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status (n = 104) weisen ein geringeres Selbstwertgefühl auf, als Kinder mit einem höheren sozioökonomischen Status (n = 58) (11 ± 4 vs. 13 ± 4; p = 0,006). Die diesbezügliche Hypothese konnte deshalb angenommen werden.

Abbildung 24: Selbstwertgefühl in der letzten Woche nach sozioökonomischem Status p – Wert = 0,006

n = 104 n = 36 n = 58

Neigung an einer Essstörung zu erkranken

Im Folgenden fand eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit an einer Essstörung zu erkran-ken statt. Diese wurde mittels eines Punktsummenscores ermittelt. Dabei gilt, je höher der Wert des Scores, desto höher ist die Gefahr, dass das Kind bzw. der Jugendliche an einer Essstörung erkranken könnte.

Tabelle 31: Punktsummenscore Essstörungsrisiko nach sozioökonomischem Status Punktsummenscore

Erkrankungsrisiko für Essstörung (MW±SD)

p - Wert1

niedrigerer SÖS (n = 91) 19 ± 5

0,051

mittlerer SÖS (n = 34) 18 ± 4

höherer SÖS (n = 46) 17 ± 5

1 Mann-Whitney-U-Test

p-Wert bezieht sich auf niedriger sozioökonomischer Status vs. hoher sozioökonomischer Status

* = Signifikant (zweiseitig) mit festgelegtem Signifikanzniveau von 0,05 SÖS = sozioökonomischer Status

MW±SD = Mittelwert ± Standardabweichung

Kinder mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status weisen tendenziell ein höheres Ri-siko auf, an einer Essstörung zu erkranken, als jene mit einem höheren sozioökonomischen Status (19 ± 5 vs. 17 ± 5; p = 0,051). Deshalb wurde diese Hypothese angenommen.

Einschätzung des subjektiven seelischen Wohlbefindens innerhalb der letzten Woche

Aufbauend wurde eine subjektive Einschätzung des seelischen Wohlbefindens der letzten Wo-che mittels eines Punktsummenscores ermittelt. Dabei gilt, je höher der Wert des Scores, desto höher wurde das subjektive seelische Wohlbefinden des Kindes und Jugendlichen innerhalb der letzten Woche bewertet.

Tabelle 32: Punktsummenscore des seelischen Wohlbefindens nach sozioökonomischem Status Punktsummenscore

seelisches Wohlbefinden (MW±SD)

p – Wert1

niedrigerer SÖS (n = 104) 15 ± 3

0,010*

mittlerer SÖS (n = 38) 15 ± 2

höherer SÖS (n = 58) 16 ± 2

1 Mann-Whitney-U-Test

p-Wert bezieht sich auf niedriger sozioökonomischer Status vs. hoher sozioökonomischer Status

* = Signifikant (zweiseitig) mit festgelegtem Signifikanzniveau von 0,05 SÖS = sozioökonomischer Status

MW±SD = Mittelwert ± Standardabweichung

Dabei weisen Heranwachsende mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status ein geringeres seelisches Wohlbefinden auf, als jene mit einem höheren sozioökonomischen Sta-tus (15 ± 3 vs. 16 ± 2; p = 0,010). Aus diesem Grund konnte die gestellte Hypothese angenom-men werden.

Einschätzung der familiären Situation innerhalb der letzten Woche

Im Folgenden wurde eine subjektive Einschätzung der familiären Situation der letzten Woche mittels eines Punktsummenscores untersucht. Dabei gilt, je höher der Wert des Scores, desto besser wurde die Situation innerhalb der Familie in der letzten Woche bewertet. Dahingehend schätzten Kinder und Jugendliche mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status (n = 103) die gegenwärtige familiäre Situation schlechter ein, als solche mit einem höheren sozioökono-mischen Status (n = 58) (16 ± 3 vs. 17 ± 3; p < 0,001). Deshalb konnte diesbezüglich die ge-stellte Hypothese angenommen werden.

Unter diesem Gesichtspunkt ist festzustellen, dass sich Kinder und Jugendliche mit niedrige-rem sozioökonomischem Status nennenswert seltener während des Mahlzeitenverzehrs mit ihrer Familie unterhalten, als solche mit höherem sozioökonomischem Status (p = 0,004).

Tabelle 33: Familiengespräche während des Mahlzeitenverzehrs nach sozioökonomischem Status niedrigerer SÖS

(n = 109) mittlerer SÖS

(n = 38) höherer SÖS

(n = 60) p – Wert1 Gespräche mit

der Familie während der

Mahlzeit

nie 7 % (8) 5 % (2) 0 % (0)

0,004*

manchmal 34 % (37) 32 % (12) 15 % (9)

oft 31 % (34) 37 % (14) 45 % (27)

täglich 24 % (26) 24 % (9) 40 % (24)

keine

Angabe 4 % (4) 3 % (1) 0 % (0)

1 = Chi2- Test

p-Wert bezieht sich auf niedriger sozioökonomischer Status vs. hoher sozioökonomischer Status

* = Signifikant (zweiseitig) mit festgelegtem Signifikanzniveau von 0,05 SÖS = sozioökonomischer Status

Abbildung 25: Beurteilung des Geschehens in der Familie nach sozioökonomischem Status p – Wert < 0,001

n = 36 n = 58

n = 103

Einschätzung des freundschaftlichen Umfeldes innerhalb der letzten Woche

Des Weiteren wurde die subjektive Einschätzung des Geschehens in der Schule/ dem Kinder-garten in der letzten Woche mittels eines Punktsummenscores ermittelt. Dabei gilt, je höher der Wert des Scores, desto besser wurde die Situation in der Schule/ dem Kindergarten in der letzten Woche bewertet. Kinder und Jugendlichen mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status (n = 100) schätzten die gegenwärtige Situation im Schulalltag schlechter ein, als jene mit einem höheren sozioökonomischen Status (n = 57) (14 ± 3 vs. 15 ± 4; p = 0,003).

Dahingehend wurde diese Hypothese angenommen.

Konkreter wurde die subjektive Einschätzung der Situation im Freundeskreis in der letzten Woche mittels eines Punktsummenscores genauer betrachtet. Dabei gilt, je höher der Wert des Scores, desto besser wurde die Situation unter Freunden innerhalb der letzten Woche bewertet. Dabei schätzten Minderjährige mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status (n = 100) die gegenwärtige Situation im Freundeskreis schlechter ein, als diese mit einem hö-heren sozioökonomischen Status (n = 57) (14 ± 3 vs. 15 ± 3; p = 0,001).

Diesbezüglich konnte die gestellte Hypothese eben-falls angenommen wer-den.

p - Wert = 0,003

Abbildung 26: Beurteilung der Situation in sozialen Institutionen nach sozioökonomischem Status

p - Wert = 0,001

Abbildung 27: Beurteilung der Situation im aktuellen Freundeskreis nach sozioökonomischem Status

n = 100 n = 37 n = 57

n = 100 n = 37 n = 57