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Schutzgebiete auf der Grundlage internationaler Konventionen und Vereinbarungen

4 Beschreibung und Bewertung des Ist-Zustandes von Na- Na-tur und Landschaft

4.5 Flora und Fauna

4.5.3 Schutzgebiete für Arten und Biotope

4.5.3.2 Schutzgebiete auf der Grundlage internationaler Konventionen und Vereinbarungen

Schutzgebiete für den Arten- und Biotopschutz werden neben den auf nationalem Recht beru-henden Schutzkategorien auch auf Grundlage internationaler Richtlinien, Vereinbarungen und Programme ausgewiesen, wobei sich im Untersuchungsgebiet nationale und internationale Schutzkategorien überlagern. Für das Untersuchungsgebiet sind folgende internationale Schutzgebietskategorien von Bedeutung:

· Feuchtgebiete Internationaler Bedeutung (FIB) gemäß RAMSAR-Konvention,

· EG-Vogelschutzgebiete nach Artikel 4 der EG-Vogelschutzrichtlinie,

· NATURA 2000 - Gebiete nach Flora-Fauna-Habitatrichtlinie (FFH-Richtlinie) und

· Biosphärenreservate des UNESCO Programmes “Man and Biosphere”.

ANPASSUNG DER FAHRRINNE DER UNTER- UND AUSSENELBE AN DIE CONTAINERSCHIFFAHRT

LANDSCHAFTSPFLEGERISCHER BEGLEITPLAN - LBP

-Tab. 4.5-16: Schutzgebiete auf der Grundlage internationaler Konventionen und Ver-einbarungen (nach PLANUNGSGRUPPE ÖKOLOGIE + UMWELT NORD 1997)

Bezeichnung der Schutzgebiete Bundesland

Feuchtgebiete Internationaler Bedeutung gemäß RAMSAR-Konvention

Mühlenberger Loch HH

Niederelbe zwischen Barnkrug und Otterndorf NDS

Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und angrenzende Gebiete SH

Niedersächsisches Wattenmeer NDS

Hamburgisches Wattenmeer HH

EG-Vogelschutzgebiete gemäß Art. 4 EG-Vogelschutzrichtlinie

Haseldorfer Binnenelbe mit Elbvorland SH

Eschschallen im Seestermüher Vorland SH

Niederelbe zwischen Barnkrug und Otterndorf NDS

Niedersächsisches Wattenmeer NDS

Osterwiesen NDS

Neuwerker und Scharhörner Watt HH

Flora-Fauna-Habitatrichtlinie

Bisher hat von den drei betroffenen Bundesländern nur Schleswig-Holstein eine Liste mit Vorschlägen zur Festlegung von Gebieten mit gemeinschaftlicher Bedeutung der Bundesum-weltministerin, die für die Weiterleitung an die Europäische Kommission zuständig ist, über-geben. Folgende Gebiete innerhalb des Untersuchungsgebietes sind davon betroffen:

- Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, - NSG Haseldorfer Binnenelbe mit Elbvorland,

- NSG Eschschallen im Seestermüher Vorland, - NSG Neßsand.

Zudem unterliegen alle EG-Vogelschutzgebiete zumindest teilweise den Regelungen der FFH-Richtlinie.

Biosphärenreservate

Die Schutzkategorie “Biosphärenreservat” wurde für die drei Nationalparke des Untersu-chungsgebietes ausgewiesen:

- Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, - Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer,

- Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer.

4.6 Klima

Zur Beschreibung der aktuellen klimatischen Situation wurden die Klimadaten und Unterla-gen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zusammengestellt und ausgewertet. Das

Untersu-chungsgebiet reicht aufgrund der großräumigen Wirkungen der klimatischen Ausprägungen über die Untersuchungsgebietsgrenze der übrigen Schutzgüter hinaus.

Das Untersuchungsgebiet ist durch maritimen Einfluß von Nord- und Ostsee geprägt, der zur Dämpfung der Temperaturamplitude entlang der Unter- und Außenelbe führt. Bei zunehmen-der Entfernung zum Meer wird zunehmen-der kontinentale Einfluß stärker und die jährliche Temperatur-amplitude größer. Nördlich von Weser und Aller liegen die Jahresmitteltemperaturen mit 8,5 bis über 9° Celsius etwas höher als im übrigen Untersuchungsgebiet mit überwiegend 8 bis 8,5° Celsius. Vorherrschende Westwinde führen zu den höchsten Windgeschwindigkeiten an der Nordseeküste, deren Auswirkungen im Inland kaum abgebremst bzw. abgelenkt werden.

Zusätzlich führt die Nähe zu den nördlichen Zyklonenbahnen besonders in den Wintermona-ten zu einem häufigen AuftreWintermona-ten von Stürmen. Die jährlichen Niederschlagshöhen betragen bis über 850 mm am westlichen Geesthang in Schleswig-Holstein und unter 650 mm im Süd-osten Schleswig-Holsteins und im östlichen Niedersachsen.

Zur Beschreibung des Ist-Zustandes im Untersuchungsgebiet werden verschiedene klimare-levante Parameter herangezogen, die eine unterschiedliche Bedeutung für das Wohlbefinden des Menschen, für die Landwirtschaft und die Schiffahrt aufweisen (Tab. 4.6-1).

Die Erwärmung der Lufttemperaturen wird im Küstenbereich im Frühjahr von den Wasser-temperaturen des Meeres verlangsamt; im Herbst und Winter verzögert deren Wärmespei-cherkapazität die Abkühlung im Küstengebiet. Landeinwärts nimmt der thermische Einfluß des Meeres rasch ab und Temperatur und Feuchtegänge sind viel ausgeprägter. Hamburg und andere dicht bebaute Gebiete wirken sich als Wärmeinseln aus, die ebenfalls die nächtliche Temperaturabnahme und die relative Feuchte verringern.

Im Mündungsbereich bewirken großflächige Wattgebiete eine raschere Anpassung der Was-sertemperatur durch die Lufttemperatur. Mit zunehmender Entfernung von der Küste wird zwar der maritime Einfluß auf die Lufttemperatur geringer, dafür paßt sich der Jahresgang der Wassertemperatur durch den kleineren Wasserkörper der Lufttemperatur rascher an. Gering-fügige Erhöhungen von Minimumtemperaturen durch die Wirkung des Wasserkörpers als Wärmereservoir können sich begünstigend auf den Obstbau auswirken. Die größere Beein-flußung der Wassertemperatur durch die Lufttemperatur mit zunehmender Entfernung von der Mündung führt im Mittel im Hamburger Raum zu höheren prozentualen Wahrscheinlichkei-ten der Eisbildung als im Mündungsbereich.

Die Verdunstung wurde über dem Wasser mit 650 bis 700 mm pro Jahr abgeschätzt, diejeni-ge über (von Grünland) bewachsenen Landflächen im Küstendiejeni-gebiet mit 350 bis 400 mm. Im Hamburger Umland und Richtung Osten ist ein Anstieg der Verdunstung über den Landflä-chen zu verzeichnen.

Die mittleren Bedeckungsgrade der Bewölkung weisen kaum regionale Unterschiede auf. Be-züglich der Sonnenscheindauer zeichnet sich das Küstengebiet durch deutlich höhere Jah-resstunden als der sonstige Betrachtungsraum aus.

Die jährliche Niederschlagshöhe nimmt vom Mündungsgebiet der Elbe von 826 bis 850 mm

ANPASSUNG DER FAHRRINNE DER UNTER- UND AUSSENELBE AN DIE CONTAINERSCHIFFAHRT

LANDSCHAFTSPFLEGERISCHER BEGLEITPLAN - LBP

-Niederschlagshöhe ist durch ein Minimum im Februar gekennzeichnet. Die mittlere jährliche Zahl der Tage mit Nebel liegt im Untersuchungsraum zwischen 75 und 40 Tagen. Die größten Werte treten in den feuchten Marschgebieten entlang des Elbufers auf. Selten treten Nebel im Bereich des dicht bebauten Hamburger Elbufers auf.

Vorherrschende Windrichtung ist Westen (NNW bis SSW), wobei nordwestliche Winde überwiegend im Sommer auftreten, südsüdwestliche und westsüdwestliche Winde im Herbst und Winter. Die mittlere Windgeschwindigkeit liegt zwischen 5 und 6 m/s. Durch die Ver-engung der Elbe stromauf wird die Verteilung der Windrichtung zusätzlich von Orographie und Bebauung beeinflußt. Die mittlere Vegetationszeit wird für den Untersuchungsraum mit 225 bis 230 Tagen angegeben. Begünstigend für den Obstanbau sind wie im Alten Land -Grabensysteme, deren Durchflutung mit Elbwasser gesteuert werden kann. Grünlandwachs-tum setzt etwa Ende März/Anfang April ein. Weidereife wird etwa einen Monat später er-reicht und endet im Mittel mit Einsetzen der ersten stärkeren Fröste Ende Oktober.

Das Klima im Untersuchungsraum wird unter bioklimatischen Gesichtspunkten als selten wärmebelastet eingestuft.

Tabelle 4.6-1: Zusammenfassende Darstellung des Klima-Ist-Zustandes (PLANUNGSGRUPPE ÖKOLOGIE + UMWELT NORD 1997)

Meteorologischer Paramter vieljähriges Mittel (1961-1990)

Jahresmittel der Lufttemperatur 8-9 °C

Jahresmittel der Wassertemperatur 8-9 °C

Niederschlag Elbmündung 826-850 mm

Alte Süderelbe 650 mm

Nebel 40-70 Tage

Jahresmittel der Windgeschwindigkeit Außenelbe bis Stade 5-6 m/s

elbaufwärts von Stade 4-5 m/s

mittlere Vegetationszeit 225-230 Tage

Spätfrostgefährdung (pro 10 Jahre) elbnah bis 1 km 2-3 mal

elbfern 7-9 mal

Bioklima Wärmebelastung selten

Kältereize vermehrt

Sonnenscheindauer Küstengebiet 1650 Std.

sonst 1550-1450 Std.

Verdunstung über Wasser 650-700 mm

Küstengebiet 350-400 mm

Hamburger Umland 550 mm

4.7 Luft und Lärm