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4 Beschreibung und Bewertung des Ist-Zustandes von Na- Na-tur und Landschaft

4.1.3 Naturräumliche Gliederung

Die Abgrenzung und Beschreibung der naturräumlichen Einheiten erfolgt nach den Karten-blättern der Geographischen Landesaufnahme “Naturräumliche Gliederung Deutschlands” im Maßstab 1 : 200.000 (BUNDESANSTALT FÜR LANDESKUNDE UND RAUMFORSCHUNG, Blatt 39:

Bremerhaven 1962; Blatt 58: Lüneburg 1980) bzw. nach dem Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands (BUNDESANSTALT FÜR LANDESKUNDE UND RAUMFORSCHUNG 1959-1962). Da die Kartenblätter 23 (Kiel), 40 (Hamburg Nord) und 57 (Hamburg Süd) zur Zeit

ANPASSUNG DER FAHRRINNE DER UNTER- UND AUSSENELBE AN DIE CONTAINERSCHIFFAHRT

LANDSCHAFTSPFLEGERISCHER BEGLEITPLAN - LBP

-schließenden Kartenblätter entnommen. Die naturräumlichen Einheiten sind in der Abb. 4.1-2

“Naturräumliche Gliederung” dargestellt.

Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich über fünf Großeinheiten der naturräumlichen Gliede-rung: die Unterelbeniederung, die Schleswig-Holsteinischen Marschen, die Schleswig-Hol-steinische Geest, die Ems-Weser-Marsch und die Stader Geest (s. Abb.4.1-2).

Großeinheit Haupteinheit

Unterelbeniederung Stader/Harburger Elbmarschen

Holsteinische Elbmarschen Schleswig-Holsteinische Marschen Dithmarschen

Schleswig-Holsteinische Geest Holsteinisches Geestrandgebiet Holsteinische Hochgeest Holsteinische Vorgeest Südholsteinische Geest Hamburger Ring

Ems-Weser-Marsch Wesermarschen

Stader Geest Hamme-Oste-Niederung

Wesermündener Geest Zevener Geest

Die Unterelbeniederung umfaßt den Mündungstrichter der Elbe, der von der Deutschen Bucht etwa 150 km elbaufwärts bis Geesthacht reicht und durch die abnehmende Wirkung der Gezeiten charakterisiert ist. Der Elbestrom ist bei Geesthacht etwa 300 m breit, während un-terhalb des Hamburger Stromspaltungsgebietes bis Brunsbüttel die Breite bereits ca. 2 km be-trägt. Weiter stromabwärts weitet sich das Mündungsgebiet bis zu einer Breite von 18 km zwischen Cuxhaven und Friedrichskoog auf. Die Begrenzung des Naturraumes stellen die Höhenstufen der Geestränder im Norden und Süden dar.

Die Entwicklung des zur Saaleeiszeit kleinen Flusses zum breiten Urstromtal erfolgte erst durch die Schmelzwasser der Weichseleiszeit, welche die Steilhänge bei Bergedorf und Blan-kenese sowie zwischen Buxtehude und Stade schufen. Dabei räumte der Fluß die Schotter des ca. 20 m über der heutigen Flußaue liegenden Talbodens bis auf geringe Terrassenreste aus.

Die Mündung des Urstromes, der Schmelzwasser vom Eisrand von Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Polen mit sich führte, befand sich weit draußen in der heutigen Nordsee.

Durch den Anstieg des Meeresspiegels kam es zu Vermoorungen im Niederelbegebiet. Die sowohl horizontal als auch vertikal verzahnten Schlick-, Sand- und Moorablagerungen sind kennzeichnend für die Elbeniederung.

Die Unterelbeniederung untergliedert sich in zwei Bereiche, die linkselbischen Stader oder Harburger Elbmarschen sowie die Holsteinischen Elbmarschen nördlich der Elbe.

Die Harburger Elbemarschen machen den weitaus größten Teil der Unterelbeniederung aus und erstrecken sich im linkselbischen Niederungsgebiet von Geesthacht bis Cuxhaven. Die Holsteinischen Elbmarschen reichen vom Nord-Ostsee-Kanal als allmählich schmaler wer-dender Streifen bis Wedel; hier reicht der Geestrand [Schleswig-Holsteinische Geest mit dem Hamburger Ring] bis unmittelbar an die Elbe.

An die Holsteinischen Elbmarschen schließt sich im Westen der Naturraum Dithmarschen als Teil der Schleswig-Holsteinischen Marschen an. Das Watt entlang der Haken und Neh-rungen bildenden Ausgleichsküste ist reines Sandwatt und durch zahlreichen Priele gegliedert.

Es unterliegt ständig großräumigen Umlagerungen.

An die eingedeichten Köge, die 1 bis 2 m über NN liegen und aus kalkreichen, schluffigen Kleiböden bestehen, schließt das alte Marschgebiet, das im Osten an die Geest grenzt, an. Im Bereich der niedrigen Marsch, deren Böden im Untergrund oft Dwargtorf (mit Schlick durch-setzter Brackwassertorf) und Schilftorfbildungen aufweisen, kommen infolge des hohen Grundwasserstandes auf den meist schweren Böden neben Ackerland auch ausgedehnte Grünlandflächen vor. Im Bereich der hohen Marsch nimmt der Anteil an Ackerland zu, auf dem in erster Linie Weizen, Zuckerrüben und Feldgemüse angebaut werden.

Im Osten an Dithmarschen angrenzend bildet die Schleswig-Holsteinische Geest eine steile Geländestufe. Sie wird von einem stellenweise mehr als 20 m hohen, fossilen Kliff, der ehe-maligen Meeressteilküste, gebildet. Im Süden grenzt sich der Raum durch einen steilen weich-selzeitlichen Erosionshang gegen die Stör-Flußniederung ab. Aus diesem Naturraum ziehen sich die Niederungen von Stör, Krückau und Pinnau in das Untersuchungsgebiet.

Die Stader Geest grenzt im Süden an die Stader Elbmarschen, die auch Harburger Elbmar-schen genannt werden, und bildet den westlichen Teil der langgestreckten, pleistozänen Hoch-fläche zwischen dem Aller-Weser-Urstromtal und dem der Elbe. Trotz der meist geringen Höhe der Geest grenzt diese sich von den sie umrandenden See- und Flußmarschen scharf ab.

Nur im äußersten Nordwesten stößt die Stader Geest unmittelbar bis zum Wattenmeer vor.

Hier bildet sie auf einer Strecke von 10 km zwischen Duhnen und Arensch, südwestlich von Cuxhaven, eine niedrige Steilküste. Dieser Abschnitt wurde als einziger deutscher Küstenab-schnitt der Nordsee nicht eingedeicht. Aus diesem Naturraum ziehen sich die Niederungen von Oste, Schwinge, Lühe und Este in das Untersuchungsgebiet.

Die ebene bis flachwellige Oberfläche wird meist von mächtigen Grundmoränen, vorwiegend aus der saalezeitlichen Vereisung, gebildet. So kommen Geschiebelehme oder -mergel vor, häufig überlagert von einer 1-1,5 m mächtigen Decke ungeschichteter, mittel- bis feinkörni-ger, gelber Sande.

Die Stader Geest wird etwa in ihrer Mitte von einer breiten, von Nord nach Süd verlaufenden Niederung, der Hamme-Oste-Niederung, durchzogen. Diese verbindet das Elbe- mit dem Aller-Weser-Urstromtal und trennt die Wesermündener Geest im Westen von der Zevener Geest im Osten. Infolge des hohen Grundwasserstandes und des mangelnden Abflusses sowie des feucht-kühlen Klimas war die Niederung fast vollständig von Mooren bedeckt, die heute jedoch überwiegend entwässert und in landwirtschaftliche Nutzfläche umgewandelt sind.

Hier DINA3 – Abbildung (Abb4.1-2)

Im Nordwesten grenzt als Haupteinheit die Wesermarsch an, die der Großeinheit der Ems-Weser-Marsch angehört. Weite, ebene Marschflächen, die z. T. unter dem Meeresspiegelni-veau liegen und nur geringfügige Höhenunterschiede aufweisen, kennzeichnen diesen Natur-raum.

Im nördlichen Teil des der Wesermarsch zugehörigen Wattenraumes sind zwei Inseln entstan-den: auf dem Sandwatt die Sandplate Scharhörn/Nigehörn und auf dem Schlickwatt die hal-ligartige Insel Neuwerk. Auf Scharhörn waren auf der Nordwestseite durch die Brandung bis 1,25 m hohe Strandwälle entstanden. Da die Insel inzwischen über dem mittleren Hochwasser liegt und deshalb nur selten überflutet wird, konnte der Wind bereits Dünen aufwehen. Der Mensch förderte die Bildung dieser Dünen, ebenso wie auf Nigehörn, indem er Sandfangzäu-ne aufstellte und den Pflanzenaufwuchs unterstützte. Die Schlickinsel Neuwerk dagegen ent-stand vor mehreren hundert Jahren (1286 erstmals urkundlich erwähnt), als bei einer Senkung des Küstengebietes das vordringende Meer nur diesen kleinen Inselrest von dem vorher trok-kenen Land übrigließ. Für die Hansestadt Hamburg war die Hallig an der Elbausfahrt von großer strategischer Bedeutung; davon zeugt noch heute der burgartige Leuchtturm. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Insel eingedeicht. Heute gliedert sich die Insel in eine san-dige, salzfreie, landwirtschaftlich genutzte Westseite und eine feuchte, schlickreiche Ostseite mit Marschwiesen.