• Keine Ergebnisse gefunden

Der Planungsraum liegt im Grenzgebiet der drei Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Das Bearbeitungsgebiet des LBP läßt sich jedoch nicht exakt abgrenzen.

Es berücksichtigt zum einen das Untersuchungsgebiet der UVS, das die tidebeeinflußten Stromabschnitte der Unter- und Außenelbe einschließlich der tidebeeinflußten Abschnitte der Nebenflüsse Pinnau, Krückau und Stör im Norden und Ilmenau, Este, Lühe, Schwinge und Oste im Süden umfaßt. Es reicht vom Wehr Geesthacht bis zum Mündungstrichter der Deut-schen Bucht in Höhe Scharhörn.

ANPASSUNG DER FAHRRINNE DER UNTER- UND AUSSENELBE AN DIE CONTAINERSCHIFFAHRT

LANDSCHAFTSPFLEGERISCHER BEGLEITPLAN - LBP

-Die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes der UVS leitet sich aus der Zusammenfassung aller Auswirkungsbereiche des Vorhabens und den sich daraus ergebenden Teiluntersu-chungsgebieten der Fachgutachten ab, die sich in ihren Flächen in der Regel mehrfach überla-gern. Auch aus einem anderen Grund ist das Bearbeitungsgebiet nicht genau abgrenzbar: die Berücksichtigung von Maßnahmengebieten der Vorrecherche ging weit über das UVS-Gebiet hinaus. Es sind z.T. räumlich nicht zusammenhängende Gebiete, die insgesamt die genaue flächenhafte Abgrenzung eines Bearbeitungsraumes für diesen LBP nicht ermöglicht.

Die meisten der geprüften und im LBP weiterbehandelten Maßnahmengebiete liegen jedoch innerhalb der Untersuchungsgebietsgrenzen der UVS, so daß diese Grenze auch die wesentli-che Bearbeitungsgrenze für den LBP darstellt (vgl. Plan 6.3-1). Die eigentliwesentli-che Bearbeitungs-grenzen der konkreten Maßnahmengebiete sind in den jeweiligen Plänen zu diesen Gebieten enthalten. Auch hier bildet das Maßnahmengebiet Hahnöfer Nebenelbe/Mühlenberger Loch eine Ausnahme, da sich die Wirkungen im Gewässer nicht flächenscharf abgrenzen lassen.

Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich über insgesamt fünf Großeinheiten der naturräumli-chen Gliederung: die Unterelbeniederung, die Schleswig-Holsteinisnaturräumli-chen Marsnaturräumli-chen, die Schleswig-Holsteinische Geest, die Ems-Weser-Marsch und die Stader Geest.

Die Unterelbeniederung umfaßt den Mündungstrichter der Elbe, der von der Deutschen Bucht etwa 150 km elbaufwärts bis Geesthacht reicht und durch die abnehmende Wirkung der Ge-zeiten charakterisiert ist. Die Begrenzung des Naturraumes stellen die Höhenstufen der Geest-ränder im Norden und Süden dar. Die Unterelbeniederung untergliedert sich in die linkselbi-schen Stader oder Harburger Elbmarlinkselbi-schen sowie die Holsteinilinkselbi-schen Elbmarlinkselbi-schen nördlich der Elbe.

Das in weiten Bereichen anthropogen gestaltete Relief des Untersuchungsgebietes weist viel-fältige Strukturen auf. Weitläufige und flache Marschen wechseln mit kleinräumigen Auf-schüttungen und Senken sowie steilen Hängen und Uferverbauungen. Insgesamt fällt die Ti-deauenlandschaft von Osten nach Westen sanft ab. Der Querschnitt der Tideelbe weitet sich im Untersuchungsgebiet von durchschnittlich 300 m oberhalb von Hamburg bis auf 18 km in der Außenelbe auf. Die Elbaue wird in unterschiedlicher Entfernung durch die Geest begrenzt.

Als wichtigste morphologische Einheiten können im Untersuchungsgebiet

· das oberhalb der MThw-Linie liegende Deichvorland,

· die zwischen der MThw-Linie und der MTnw-Linie liegenden Wattflächen,

· die Flachwasserbereiche mit Wassertiefen bis MTnw -2 m sowie

· das Tiefwasser mit der Fahrrinne (Wassertiefen > MTnw -2 m) unterschieden werden.

Das Deichvorland liegt oberhalb der MThw-Linie. In Flußnähe ist das Deichvorland oft durch Aufschlickung erhöht und flacht sowohl wasser- als auch landseits ab. Viele Bereiche der Ti-deelbe weisen Wattflächen auf. Die sanft geneigten Flächen liegen zwischen der MThw- und der MTnw-Linie und fallen täglich zweimal trocken. Zu den ökologisch besonders wertvollen

Bereichen zählen die Flachwasserbereiche. Das Flußbett der Elbe weist mehrere ausgeprägte Rinnen auf, wobei die Hauptrinne auch gleichzeitig die Fahrrinne bildet. Hinzu kommen na-türliche Übertiefen und Riffel. Insgesamt weist das Gebiet trotz der eingeschänkten natürli-chen Dynamik und der geringen Höhenunterschiede vielfältige Lebensraumstrukturen auf. Je nach Uferneigung bewirken bereits wenige Zentimeter Höhenunterschied Veränderungen der Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen.

Bebaute Flächen liegen meist im Schutz des Hauptdeiches oberhalb der MThw-Linie. Sie konzentrieren sich auf die Bereiche "Alter Hafen" bei Brunsbüttel, Ostemündung, Krautsand (mit der gesamten Ortschaft Krautsand und mehreren Einzelgehöften und einem vordeichs gelegenen Teil der Ortschaft Assel) entlang von Lühe, Este und Schwinge, von Wedel bis Altona und nördlich Winsen bis zur Ilmenaumündung. Wochenendhausnutzungen kommen an der Ostemündung, auf Krautsand, Lühesand, in Moorweder, vordeichs von Bullenhausen und Hagolt und in den Vier- und Marschlanden bei Overhaken/Overwerder vor.

Die landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes besteht überwiegend in einer Weidenutzung der Fläche. Diese schließt auch die Beweidung von Salzwiesen und Deichrasen mit ein. Ackerbau ist im Untersuchungsgebiet kaum vorhanden. Von höherer Bedeutung ist das Untersuchungs-gebiet für die Fischereiwirtschaft. Haupterwerbsfischerei durch Krabben- und Hamenfischerei wird bis Wedel betrieben. Ab Wedel dominiert die Nebenerwerbsfischerei mit Reusen und Stellnetzen. Die lokale Bedeutung des Untersuchungsgebietes für die Fischereiwirtschaft ist durch die verbesserte Wasserqualität und die daraus resultierenden Verbesserungen der Fisch-bestände in den letzten Jahren gestiegen. Nutzungsrechte für die Jagd werden überwiegend von der öffentlichen Hand verpachtet. Der Bereich zwischen den Uferlinien (Watt- und Was-serfläche) ist nahezu durchgehend vom Elbjägerbund angepachtet.

Für gewerblichen und industriellen Verbauch sowie im Rahmen der landwirtschaftlichen Wassernutzung wird im eigentlichen Untersuchungsgebiet kein Grundwasser entnommen. Im aufgeweiteten Untersuchungsgebiet für das Grundwassergutachten werden z. T umfangreiche Grundwasserentnahmen für den gewerblichen und industriellen Gebrauch getätigt. Für die Trinkwassergewinnung dürfen 95 Mio m³/Jahr durch öffentliche Wasserwerke aus dem obe-ren quartäobe-ren Grundwasserleiter oder mit diesem in Verbindung stehenden Grundwasserlei-tern entnommen werden. Diese stehen direkt oder indirekt mit dem Wasserstand der Elbe in Verbindung.

Neben der fischereiwirtschaftlichen Nutzung werden die Wasserflächen durch Sport- und Kleinschiffahrt genutzt. Zusätzlich ist das Untersuchungsgebiet mit einer Vielzahl von frei-zeitrelevanten Einrichtungen, wie Spiel-, Sport- und Campingplätzen, Hallen-, Freibäder und ausgebaute Strandbereiche, Wander- und Radwege, Sehenswürdigkeiten, Ausflugszielen etc.

ausgestattet.

Anpassung der Fahrrinne der Unter- und Aussenelbe an die Containerschiffahrt LANDSCHAFTSPFLEGERISCHER BEGLEITPLAN - LBP

-3 Vorhabensbeschreibung

Die Vorhabensbeschreibung basiert auf dem gleichnamigen Kapitel 3 der UVS (PLANUNGS

-GRUPPE ÖKOLOGIE + UMWELT NORD 1997), dem die Erläuterungsberichte des WSA Hamburg und des Amtes Strom- und Hafenbau zur Vorhabensbeschreibung der Bundes- und Delegati-onsstrecke zugrunde liegen (WASSER- UND SCHIFFAHRTSAMT HAMBURG, 1997a; AMT STROM

-UND HAFENBAU 1997).

Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung der tideabhängigen Schiffahrt für einen Tiefgang bis 13,8 m und der tideunabhängigen Schiffahrt für einen Tiefgang bis 12,8 m. Die Ausbaustrecke reicht von der Außenelbe bei km 745 A (km 748 N) bis zum Wendekreis Lotsenhöft bei km 624,4 A in der Norderelbe (mittlerer Freihafen) sowie bis zur nördlichen Begrenzung des Schiffswendekreises unterhalb des geplanten Containerterminals in Altenwerder bei km 621,8 A in der Süderelbe (Köhlbrand). Aus dem Ziel des Vorhabens ergibt sich die Vertiefung der Fahrrinne. Im Gegensatz zu bisherigen Ausbaumaßnahmen (11 m, 12 m und 13,5 m - Ausbau) wird die Fahrrinne nicht durchgehend vertieft, sondern Unter- und Außenelbe werden in ver-schiedenen Abschnitten unterschiedlich ausgebaut. Charakteristisches Merkmal des Ausbau-vorhabens ist ein weniger stark vertiefter Abschnitt zwischen Lühesand und Otterndorf, der sogenannte "Sockel". Der verbleibende Sockel wird um 0,5 m auf 14,0 m unter KN vertieft (Variante 6). Die Variante 6 wurde nach vertiefenden Untersuchungen als Variante ZO modi-fiziert und führte im Rahmen der detaillierten Ausführungsplanung durch weitere Modifika-tionen zu Variante Z1, die in aktueller Form der UVS und dem LBP zugrunde liegt.