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Schule im ländlichen Raum – Engagement als Haltefaktor?

Im Dokument Dokumentation der Fachtagung (Seite 96-99)

Zielsetzung und pädagogisches Konzept – Verbesserung der Bildungsqualität – Chancengleichheit erhöhen

– Zielorientierung -> MBA / QA / HSA

– Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf

– Pädagogik der Vielfalt und der individuellen Förderung

– Raum für freien Unterricht und Projekte

– Ganzheitliches Lernen zum Ausgleich von Lern- und Leistungsdefi ziten

– Förderung der Sozial- und Methoden-kompetenzen

– Förderung des Gesundheits- und Umweltbe-wusstseins

– Schaffung berufl icher Handlungskompetenz, Ausbildungsreife und Mündigkeit

Besondere Bildungsangebote – Rhythmisierter Unterricht durch:

individuelles und gemeinsames Lernen

und Leben

gelenkte und offene Unterrichtsphasen

– Vormittags- und Nachmittagsunterricht stehen in engem Zusammenhang

– Unterricht und Projekte stehen in engem Zusammenhang

– mehr Raum und Bedeutung für die musischen Bereiche

– Projektarbeit mit der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald:

Fortführung des Projektes in der 6gzt als Langzeitbeobachtung

Beobachten verschiedener Vegetationen 2.

und Vegetationszonen

aus totem Holz wird neues Leben 3.

(Reizwort)

Wetterstation an der Schule 4.

Mikrowetter / Mikroklima 5.

Wetterbericht für die Schule 6.

(7.50 Uhr Durchsage)

Organisation – Schülertransport – Versicherungsschutz – Aufsichtspfl icht

– Engagement der Klassenlehrer (Präsenz!) – Raumangebot an der Schule

– Funktionsräume

– Unterstützung durch den Sachaufwandsträger – Elternarbeit

2. Schüler-Engagementprojekte und Schülerpaten-Projekte im ländlichen Raum

vorgestellt von Isabell Krings, Sprecherin der

Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (lagfa) in Bayern und Leiterin der Freiwilligenagentur

„Schaffenslust“ im Landkreis Memmingen-Unterallgäu

Im ländlichen Raum ist Engagementpotential vorhan-den, es läuft aber teilweise anders als in der Stadt.

– Potential ist vorhanden, relativ zur Einwohnerzahl gesehen sogar mehr als in der Stadt

– Problemlagen unterscheiden sich nicht von denen in der Stadt, kein „ländliches Idyll“ mehr

– bei den Schulen ist teils noch mehr „Eigensinn“

vorhanden, d.h. es muss eine eher zurückhalten-de Rolle als externe Projektleitung eingenommen werden

– es muss mehr Rücksicht auf enge Beziehun-gen zwischen den Dorfbewohnern Beziehun-genommen werden, die Zurückhaltung bei den Eltern ist teils grösser als in der Stadt, das Projekt kann sich jedoch trotzdem etablieren

Insgesamt haben sich seit Beginn 92 Schülerpaten engagiert, 52 haben im letzten Schuljahr in über 1.500 Stunden 57 Hauptschülern zur Ausbildungs-reife und gestiegener Leistungsmotivation verholfen.

Beteiligte Orte: Memmingen, Mindelheim, Bad Wö-rishofen, Erkheim, Ottobeuren, Türkheim.

– 18 % der Patenkinder mussten/haben das Projekt verlassen (2006/07: 11%)

– Korrektur falscher Vorstellungen und Selbstein-schätzung bei 79 % der Patenkinder vonnöten und erfolgreich (2006/07: 68 %)

– Erhöhte Leistungsmotivation und Notenverbesse-rung bei 79 % (2006/07: 60 %)

– 82 % der Patenkinder aus dem ersten Durchlauf hatten bereits weit vor Abschluss der 9. Klasse eine Lehrstelle bzw. sich für weiterführende Schu-le entschieden; zwischen 50-70 % der SchüSchu-ler haben i.d.R. nach Abschluss der 9. Klasse keine Lehrstelle

– 65 Paten im Schuljahr 2008/2009. Bismarckschu-le (MM), Babenhausen und Bad Grönenbach zusätzlich zu bestehenden Orten.

Schulen, Schüler und Eltern sehen das Projekt sehr positiv und bitten um Fortführung.

Darüber hinaus kann durch gezielte Ansprache ein hohes Engagementpotential mobilisiert werden für die unterschiedlichsten Belange, z.B.

– Seit September 2005 wird gezielt in den Klas-sen für ehrenamtliches Engagement geworben (zwischen 24 % und 65 % Rücklaufquote), für Seniorenbetreuung, Naturschutz, Jugendgruppen von BRK, DLRG, Malteser, Hausaufgabenbe-treuung, kulturelle Veranstaltungen etc.; dabei wurden die höchsten Rücklaufquoten in den kleinsten Gemeinden (Babenhausen, Ottobeuren) erzielt; Rücklaufquote = engagierte Jugendliche/

Anzahl aller angesprochenen Jugendlichen. 50

% der heute ehrenamtlichen Erwachsenen waren in der Jugend schon aktiv – hier werden wichtige Grundsteine gelegt.

– 22 Leihomas und Leihopas unterstützen seit Oktober 2007 in Memmingen und Bad Wörisho-fen/Mindelheim v.a. Alleinerziehende und junge Familien

– 40 Lesepatinnen seit Mai 2008 für leseschwache Grundschüler/innen

594 Jugendliche wurden bisher ans Ehrenamt her-angeführt, 200 haben 2008 ihr Engagement konse-quent durchgehalten.

– durchschnittlich 43 % aller angesprochenen Jugendlichen engagieren sich, Rücklaufquote hat sich verdoppelt

– 86 % hat ihr Engagement gefallen; wichtiger Grundstein für später

– durchschnittlich 17 % setzen ihr Engagement fort, dieses Jahr jedoch 50 % weniger als letztes Jahr

– 30 % wählten Seniorenbetreuung, gefolgt von Kinderbetreuung, Tätigkeiten im Eine-Weltladen, Ökologie und Kultur

– Hauptmotivation: neue Erfahrungen sammeln, neue Fähigkeiten erwerben

Moderation: Johannes Klehr, Lehrer am Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg Beiträge:

Rochus Münzel: „Das Freiwillige Soziale Schuljahr nach dem Neustädter Modell“

Ulrich Koch: Engagement-Projekt für P-Seminare nutzen

1. Das Freiwillige Soziale Schuljahr nach dem Neustädter Modell

vorgestellt von Rochus Münzel, Bamberger Freiwilligenzentrum CariThek.

Seit 2007 wird das „Freiwillige Soziale Schuljahr“

nach dem „Neustädter Modell“ in Bamberg durch-geführt. Das Projekt fußt auf der Erkenntnis, dass durch den ehrenamtlichen Einsatz junger Menschen in gemeinnützigen Einrichtungen das soziale Klima nachweislich verbessert und gleichzeitig das Verant-wortungsbewusstsein Jugendlicher gestärkt wird.

Allen Schülern der Vorabschlussklassen in Haupt- und Mittelschulen sowie Gymnasien wird in Zusam-menarbeit mit Einrichtungen, Verbänden, Kommu-nen, Vereinen und Behörden eine breite Palette von Einsatzmöglichkeiten angeboten.

Die Jugendlichen leisten über die Dauer eines Schul-jahres wöchentlich zwei Stunden ehrenamtliche Ar-beit außerhalb der Unterrichtszeit unter der Aufsicht eines Verantwortlichen in der jeweiligen Einsatzstelle und erhalten dafür am Schuljahresende ein qualifi -ziertes Zeugnis.

Ziel ist es, neben der Stärkung der sozialen Mit-verantwortung der jungen Menschen, diesen die Möglichkeit zu bieten, Einblicke in „eine andere Seite“ des Lebens zu gewinnen und zu zeigen, dass man auch Spaß am Ehrenamt haben kann. In dem einen oder anderen Fall dient diese Erfahrung auch zur Berufsfi ndung.

Am Schuljahresende erhalten die Schüler ein Zeugnis zur Bestätigung ihrer geleisteten Arbeit, das ihnen bei ihren Bewerbungen für die berufl iche oder schu-lische Weiterbildung Vorteile bringen kann.

Das FSSJ baut auf:

– Schülerinnen und Schüler,

die sich neu für eine gute Sache engagieren möchten oder ggf. schon aktiv sind und sich dieses Ehrenamt anerkennen lassen möchten, um sich damit den Anspruch auf einen Nachweis Ih-rer Sozialen Kompetenzen erwerben zu können.

– Gemeinnützige Einrichtungen und Organisationen,

die eine Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen su-chen und bereit sind, entspresu-chend der Rahmen-vereinbarung, den Schülerinnen und Schülern positive Erfahrungen in der eigenen Arbeit zu ermöglichen.

– Eltern und Schulen,

die den Kindern die nötigen Freiräume geben das Engagement umzusetzen, bzw. interessierte Kindern/Schüler darin bestärken sich am Projekt in ihrem Sinne zu beteiligen.

– Einrichtungen und Behörden,

die das Projekt inhaltlich mit tragen und gestalten und damit gesellschaftlich fest verorten.

ARBEITSGRUPPE 12

Im Dokument Dokumentation der Fachtagung (Seite 96-99)