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PRÄSENTATIONEN AUS DEN ARBEITSGRUPPEN

Im Dokument Dokumentation der Fachtagung (Seite 53-57)

Moderation: Alexa Samson, Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe).

Beiträge:

Katja Witt, Projekt „Zeit für uns“ / „Klassenrat“

Raphaela Schweiger, Bildungswerk für Schülervertre-tungsarbeit

1. Projekt „Zeit für uns“ / „Klassenrat“

vorgestellt von Raphaela Schweiger, Kreisjugendring der Stadt München sowie SV-Bildungswerk Deutsch-land. Raphaela Schweiger war an der Einführung des Landesschülerrats in Bayern beteiligt.

Der Klassenrat

Der Klassenrat ist ein basisdemokratischer Ansatz, Partizipation in der Schule zu realisieren. Hier lernen alle Schüler grundlegende Kompetenzen, die sie in einer demokratischen Gesellschaft brauchen – sich selbst und andere zu respektieren, Perspektiven-wechsel und -koordinierung, Empathie und Kompro-missfähigkeit sowie die Fähigkeit, mit Differenzen umzugehen. Im Klassenrat können alle Schüler verschiedene Rollen einüben – wie etwa die des Protokollanten, Klassenratschefs, Diskussionsleiters – und so praktisch erfahren, welche Fähigkeiten und welches Können es verlangt, demokratische Prozesse zu moderieren und anzuleiten. Durch die Einbindung des Klassenrats in die Struktur einer Schule machen Kinder früh Erfahrungen, wie in einem demokrati-schen System verschiedene Ebenen in Wechselwir-kung treten, dass es Stoff für Konfl ikte birgt, aber auch größere Perspektiven bietet.

Merkmale des Klassenrats

Vorab: Den Klassenrat gibt es nicht!

– fi ndet regelmäßig und im Stuhlkreis statt

– klare Aufgabenverteilung: Moderation, Protokoll, Zeitmanager etc.

– Lehrer haben nur Mitspracherecht

– alle Teilnehmer/-innen sind gleichberechtigt – Themen, die besprochen werden sollen, werden

vorher schriftlich gesammelt

– jedes Mitglied hat ein Vorschlags- und Antrags-recht

– Ergebnisse und Beschlüsse werden schriftlich festgehalten

Nützliche Regeln

die von Schülern erarbeitet und beschlossen werden können:

Gesprächsregeln

– Nur der Moderator (= Präsident) erteilt das Wort – Während des Klassenrats darf nicht über

Abwesende gesprochen werden

– Bei Konfl ikten werden zunächst die direkt Beteiligten gehört

– Wer das Wort hat, wird nicht unterbrochen – Es wird nur zur Sache gesprochen

– Niemand darf ausgelacht oder gedemütigt werden

Anerkennungsrunde bei Konfl ikten/ Problemen

– Besteht das Problem immer noch? Wenn ja, erkläre bitte, was du damit meinst.

– Danach wird zunächst der Verursacher des Prob-lems gefragt, wie er das Problem sieht und ob er evtl. einen Lösungsvorschlag hat. Falls ja, soforti-ge Abstimmung.

– Falls nein, werden Lösungsvorschläge der an-deren gesammelt. Alle werden direkt befragt, Vorschläge werden laut vorgelesen, dann wird abgestimmt.

– Die Beteiligten werden gefragt, ob sie mit dem Lösungsvorschlag einverstanden sind. Regelun-gen / VereinbarunRegelun-gen haben immer vorläufi Regelun-gen Charakter.

Und der Lehrer bzw. die Lehrerin

– lernt eine andere Rolle zu übernehmen, d.h., dass er/sie hier eher eine Beraterrolle einnimmt (sowohl formal, als auch inhaltlich)

– lernt, Interessen, Ansichten u.a.

entgegenzunehmen

– lernt, Aufgaben verstärkt an Schüler abzugeben

Günstige Voraussetzungen

– Eine extra Schulstunde pro Woche

– Bei der Einführung des Klassenrates gute Vorbe-reitung durch Information

– Wenn der Klassenrat schon etabliert ist: ältere und klassenratskundige Schüler/-innen führen den Klassenrat in den neuen Klassen ein

Stolpersteine

– Gefahr, dass die Stunde für Fachunterricht ge-nutzt wird

– Gefahr, dass Schüler/-innen nur über Alternativen abstimmen dürfen, die die Lehrkraft vorgibt – Klassenrat darf nicht als Plattform für

Belehrun-gen und Moralpredigten benutzt werden

Fazit und Ausblick

– Einfl uss auf das Klassenklima

– Verantwortung der Schüler (Schüler organisieren sich selbst – über den Klassenrat hinaus, z.B.

Projektgruppen etc.)

– Veränderung der Schulkultur – demokratischer – Erlernen von Kernkompetenzen

Weitere Informationen:

Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik www.democaris.de

2. Bildungswerk für Schüler-vertretungsarbeit Deutschland

vorgestellt von Katja Witt, Mitarbeiterin Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe).

Das SV Bildungswerk

Die Mitglieder des Bildungswerks für Schüler-vertretungsarbeit in Deutschland e.V. (kurz: SV-Bildungswerk) sehen an deutschen Schulen und im deutschen Schulsystem einen gravierenden Mangel:

Die Interessen, Meinungen, Gefühle und Ideen von Schülerinnen und Schülern werden nur selten beach-tet. Die Folgen: mangelnde Motivation zum Lernen und damit mangelhafter Lernerfolg, ein schlechtes Verhältnis zwischen Lernenden und Lehrenden, ins-gesamt eine unangenehme Atmosphäre.

Ziele

Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler in alle Entscheidungsprozesse – von Fragen der Schulorga-nisation über die Unterrichtsgestaltung bis hin zur Strukturierung des ganzen Schulsystems – gleichwer-tig und gleichberechgleichwer-tigt in geeigneter Weise.

Alle unterschiedlichen Akteure – Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Schülerinnen und Schüler, andere pä-dagogische Kräfte und das sonstige Personal – wer-den an der Weiterentwicklung ihrer Schule beteiligt.

Konflikte werden gewaltfrei und kompromissorien-tiert zwischen den Beteiligten, unter Berücksichti-gung von und mit Respekt vor den unterschiedlichen Interessen, Erwartungen, Selbst-Konzepten und Bedürfnissen, geklärt.

Maßnahmen

– Qualifi zierung von Schülerinnen und Schülern, durch Seminare, SV-Beratereinsätze, andere Ver-anstaltungsangebote oder Publikationen, damit sie an ihrer Schule, regional oder bundesweit aktiv werden und damit Schule demokratischer

– Schaffung von Kontinuität, um das Engagement von Schülerinnen und Schülern in ihrer Schü-lervertretung und in ihren Projekten langfristig erfolgreich gestalten zu können.

– Schaffung von Schnittstellen, an denen Schüler-engagement und Entscheidungsträger aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen

kommen.

– Qualifi zierung von Lehrerinnen und Lehrern und anderen pädagogischen Kräften, die Schülerin-nen und Schüler an Schule und Unterricht beteili-gen möchten.

– Schauen über den Tellerrand, um immer wieder kreative Ideen, neue Gedanken und wertvolle Projekte entwickeln zu können, die Schule in Deutschland bereichern.

– Unterstützung bei Fragen und Problemen für diejenigen, die sich für eine demokratische Schule einsetzen (wollen), insbesondere für Schülerinnen und Schüler.

– Schmieden von Bündnissen und Allianzen mit anderen Organisationen, die sich ebenfalls für demokratische Schule einsetzen (sollen).

Struktur

Das SV-Bildungswerk ist ein gemeinnütziger Verein mit einem geschäftsführenden Vorstand.

Die Mitglieder im SV-Bildungswerk sind junge Erwachsene mit Erfahrungen in der Schüler-Bildungs-arbeit. Mitglieder besitzen ein Stimmrecht sowie passives Wahlrecht bis zum Alter von 27 Jahren.

Mitglieder über 27 haben kein Stimmrecht. Weiter-hin gehören dem Verein Ehren- und Fördermitglieder an. Ehrenmitglieder sind renommierte Persönlichkei-ten, die den Verein mit seiner Idee durch Schirmherr-schaften fördern. Fördermitglieder unterstützen das SV-Bildungswerk fi nanziell.

Weitere Informationen:

www.sv-bildungswerk.de

Moderation: Gerd Nosek, Geschäftsführer des Bun-desverbands der Fördervereine in Deutschland (BFD).

Beiträge:

Ingrid Ritt: Förderverein für die Nachmittagsbetreu-ung an der Volksschule Ittling

Markus Wenninger: Vertrauen in Partnerschaft (VIP) – Eltern und Schule

1. Förderverein für die

Nachmittagsbetreuung an der

Im Dokument Dokumentation der Fachtagung (Seite 53-57)