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Schneefälle und Schneedeckenverhältnisse

Im Dokument in den S chvveizer /\I pen (Seite 47-94)

c. Schnee- und Lawinenverhältnisse im schweizerischen Alpengebiet

II. Schneefälle und Schneedeckenverhältnisse

1. Schneehöhen

Zeitlicher Verlauf (vergleiche Figur 15 und 16) Bis Ende der zweiten Dekade Oktober waren unsere Alpen schneefrei. Da die Niederschläge ab dem 18. des Monats zumindest teilweise als Schnee bis rund 1000 m Meereshöhe fielen, erhielten wir bereits im Oktober die erste, wenn auch noch unbedeutende Schneedecke des Winters. Tiefere Lagen aperten wie-der aus, so dass alle Expositionen unterhalb 2000 m wiederum schneefrei wurden. Auf dem Versuchsfeld Weissfluhjoch, in rund 2500 m auf ebener Fläche, etwas tiefer auch an Schattenhängen, lag Ende Monat etwa 20 cm Schnee.

Als es anfangs November am Alpennordhang und im Wallis bis 900 m hinunter schneite, erhielten viele Messfelder dieser Regionen wiederum eine dünne Schneedecke. Unterhalb rund 2000 m aperten die mei sten Stationen innert wenigen Tagen wieder aus, dar-über blieb die Schneedecke weitgehend erhalten. Ahn liche Verhältnisse ergaben sich kurze Zeit später auf der Alpensüdseite und in den angrenzenden Gebieten:

der um Mitte Monat gefallene Schnee schmolz in tiefe-ren Lagen, oberhalb 1800 m bedeutete er den Beginn der bleibenden Schneedecke.

Als am 20. November von Westen her Niederschläge einsetzten, schien der Winter endgültig in unser Land einzuziehen. In der Tat erhielten alle Regionen in der letzten Dekade November bei tiefen Temperaturen Schnee, doch waren die Neuschneemengen sehr gering und die Schneehöhen entsprechend beschei den. Immerhin erhielten die bisher noch schneefreien Stationen oberhalb 1000 m ausgenommen ein haI-bes Dutzend Messfelder im Bündner Oberland wie-derum Schnee.

Da auf den niederschlagsarmen November rund zwei weitere Wochen ohne nennenswerten Schneefall folg ten, waren die Schneehöhen in der ersten Hälfte Dezember entsprechend gering und, verglichen mit einem langjährigen Mittelwert, stark unterdurch schnittlich. Rund zehn Messfelder aperten in der ersten Monatshälfte sogar wieder aus. Eine kleine Zusam menstellung der Schneehöhen des Stationsnetzes soll deshalb zeigen, wie schneearm unsere Alpen zu Beginn der zweiten Dekade Dezember waren:

Schneedecke am 11. 12. 1986 Messfelder

apere Messfelder 27

mit 10 cm oder weniger Schnee 44

mit 11 cm bis 24 cm Schnee 24

mit mehr als 25 cm Schnee 21

1 Felskinn 48 cm und Weissfluhjoch 41 cm

Extrapoliert man die auf den Messfeldern vorhande nen Schneehöhen auf eine Meereshöhe von 2000 m, so ergibt dies eine mittlere Schneehöhe von knapp 20 cm für das Wallis, das Tessin und das Engadin, für die übrigen Gebiete, in gleicher Höhenlage, nur 20 bis 25cm.

Der erste markante Anstieg der Schneehöhen im Berichtswinter erfolgte durch die Niederschläge der zweiten Dezemberhälfte. Einerseits erhielten auch die noch aperen Messfelder ausgenommen vier Statio nen am Alpensüdhang, nämlich Cavaglia, Bellinzona, Poschiavo und Brusioden bleibenden Schnee, ander-seits waren die Schneefälle dieser Zeit so ergiebig, dass die langjährigen Mittelwerte der Schneehöhen vielerorts dadurch erreicht wurden. Ende Dezember hatten rund 75 Messfelder zwar immer noch weniger als 1 m Schnee, auf gut 20 Stationen, vor allem am Alpennordhang und im Wallis, wurde die 1-m-Grenze hingegen überschritten. Die grössten Schneehöhen, nämlich 170cm, wurden Ende Dezember auf dem Grimsel Hospiz gemessen, die zweitgrösste mit 152cm in Braunwald. Am Alpensüdhang waren die Schneehöhen jedoch immer noch wesentlich unter dem Mittelwert.

Infolge der grossen Neuschneemengen, die im Januar gefallen sind, wäre in diesem Monat ein starker Anstieg der Schneehöhen zu erwarten, was jedoch nicht zutraf. Auf über 45 Messfeldern am Alpennord hang, im Wallis sowie in Nord- und Mittelbünden betrug die Neuschneesumme des Januars mehr als 100cm; mehr als 2m hatten die Stationen Grimsel Hospiz (275cm), Schwägalp (222cm) und Felskinn (218 cm). Besonders die erste Dekade war in den nörd lichen Regionen niederschlagsreich. Mitte Januar stie gen die Schneehöhen zudem im westlichen Tessin und Simplongebiet mässig an, und am Monatsende nah-men sie am Alpennordhang und im Wallis nochmals leicht zu.

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Fig. 15 Schneehöhenverlauf in den Regionen 1, 2, 3 und 4

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GRINOELWALO BORT 1570 M t\ -

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OKTOBER NOVEMBER OEZEMBER JANUAR FEBRUAR MAERZ APRIL MAI

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MALBUN 1610 M

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LAUCHERNALP 1980 M

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Obwohl im Januar zeitweise sehr tiefe Temperaturen herrschten am 12. Januar wurde auf der SMA-Sta tion in La Brvine mit —41,8°C die bisher tiefste Luft-temperatur in der Schweiz gemessen setzte sich die Gesamtschneedecke offenbar dank kurzfristigen Erwärmungen recht gut. Elf Messfelder hatten Ende Januar nämlich weniger Schnee als anfangs Monat und lediglich auf 18 Stationen, vor allem tieferer Lagen, hatte die Schneedecke seit Monatsanfang um 50 Pro-zent oder mehr zugenommen.

Ende Monat betrug die Schneehöhe bei zwei Drittel allerStationen wenigerals 1 m, bei knappeinem Drittel hingegen mehr. Erstmals im Berichtswinter wurde die 2-m-Grenze auf einzelnen Messfeldern erreicht; Fels-kinn (3000m ü.M.) hatte am 31. insgesamt 204cm und Grimsel Hospiz (1970m ü.M.) 215cm gesetzten Schnee.

Vergleicht man die diesjährigen Schneehöhen von Ende Januar mit den Mittelwerten jener Stationen, die eine mindestens 30jährige Messreihe aufweisen, so stellt man markante Unterschiede fest. Am ganzen Alpennordhang sowie in Nordbünden wurden die Mit-teiwerte ausnahmslos überschritten, im Wallis lagen sie sowohl darüber als auch darunter, in Mittelbünden, im Engadin und im Tessin wurden die Mittelwerte hin-gegen nirgends erreicht. Vor allem der Alpensüdhang muss zu diesem Zeitpunkt als sehr schneearm bezeich net werden.

Der Temperaturanstieg von anfangs Februar be wirkte eine Setzung des Neuschnees, der Ende Januar gefallen war und damit einen Rückgang der Schneehö hen. Am Alpensüdhang und in den angrenzenden Gebieten, besonders im Rheinwald und im Engadin, stiegen die Schneehöhen zu Beginn der zweiten Dekade Februar infolge ergiebiger Niederschläge mar kant und am Ende dieser Dekade durch weitere Schneefälle mässig an. Am Alpennordhang, im Wallis und im übrigen Graubünden nahmen die Schneehöhen kurz nach Mitte Monat zu. Bei den Niederschlägen von Ende Monat, die bei verhältnismässig hohen Tempera turen in allen Regionen der Alpen erfolgten, stiegen die Schneehöhen nur oberhalb rund 1500 m, während sie unterhalb dieser Höhenlage infolge Regens abnahmen.

Betrachtet man die Neuschneesummen des ganzen Monats, so stellt man fest, dass die grössten Nieder-schläge des Februars eindeutig am Alpensüdhang, im Oberengadin und im Gotthardgebiet gefallen waren.

Die meisten Stationen hatten dort nämlich mehr als 100cm Schnee erhalten; über 2m waren in Robiei (299cm), Felskinn (257cm), Bosco/Gurin (252 cm), Cardada (212 cm) und Simplon Hospiz (208 cm) gefal len. Durch diese beachtlichen Neuschneemengen hat-ten sich die Schneehöhen der Region 6 und teilweise auch der Region 7 innert Monatsfrist verdoppelt, auf einzelnen Stationen sogar verdreifacht. Am Alpen-nordhang sowie im Wallis und in Mittelbünden hatten 35 Messfelder Ende Monat hingegen geringere Schneehöhen als zu Beginn des Monats.

In bezug auf die langjährigen Mittel der Schnee-höhen hatten nur wenige Stationen der südlichen Regionen im Februar den Mittelwert erreicht. Ende Monat waren die Schneehöhen nicht nur im Tessin son dem auch in den südlichen Bündner Tälern, im Oberen-gadin und in der Region Schanfigg-Davos-Prättigau unterdurchschnittlich.

Mehrere Niederschlagsperioden, die am Alpennord hang auf rund 30 Messfeldern Neuschneesummen von

100 bis 320cm brachten, bewirkten im März mehr-mais einen Anstieg der Schneehöhen. Trotz dieser beachtlichen Neuschneemengen setzte sich die Schneedecke jedoch immer wieder rasch, so dass der Schneehöhenverlauf am Alpennordhang nicht auf einen dermassen niederschlagsreichen Monat schlies sen lässt.

Im Wallis sowie in Nord- und Mittelbünden nahmen die Schneehöhen im März grösstenteils sogar ab. Auch am Alpensüdhang und im Engadin waren die Schnee-höhen durchwegs geringer als am Monatsanfang.

Gesamthaft betrachtet war auf einem Drittel der Mess felder eine Zunahme der Schneehöhen innert Monats-frist zu verzeichnen, während auf zwei Dritteln aller Stationen eine Abnahme festgestellt wurde. Die 2-m-Grenze wurde am 31. März an sechs Orten (Grimsel Hospiz, Feiskinn, Hasliberg, Trübsee, Weissfluhjoch und Stockhorn) überschritten; die 1-m-Marke erreich ten 40 weitere Stationen. Alle übrigen Messfelder hat-ten weniger als 1 m Schnee.

Der Vergleich der diesjährigen Schneehöhen mit den Mittelwerten der 30jährigen Messreihen zeigt, dass am ganzen Alpennordhang beachtlich überdurch schnittliche Schneehöhen vorhanden waren. Mässig über dem Schnitt lagen sie im Wallis sowie in Nord- und Mittelbünden, während im Tessin und im Engadin immer noch unterdurchschnittliche Mengen vorhan den waren. Am 31. März waren die Messstellen Land-quart, Bellinzona, Brusio und Poschiavo aper.

Der markanteste Anstieg der Schneehöhen erfolgte im Berichtswinter in der ersten Dekade April, dies vor allem am Alpensüdhang sowie in den angrenzenden Gebieten. Die 80 bis 150 cm Neuschnee, die zwischen dem 3. und 6. des Monats in den südlichen Regionen abgelagert wurden, brachten den meisten Messfeldern dieser Gegend die höchste Schneehöhe des Winters.

Danach gingen die Schneehöhen jedoch rasch zurück.

In den nördlichen Regionen verursachten mehrere Niederschlagsperioden in der ersten Monatshälfte ebenfalls noch einen, hier allerdings nur geringen, Anstieg der Schneehöhen. Danach nahmen sie auch in diesen Gebieten rasch ab. Zahlreiche Stationen aper ten noch vor Ende Monat aus.

Ende April waren rund 55 Messfelder schneefrei, 30 weitere aperten im Mai aus. Anderseits weisen die Schneefälle, die im Mai bis in Tallagen auftraten sowie der Verlauf der Schneehöhen einiger höhergelegenen Messfelder daraufhin, dass der Winter in den Berg-lagen um diese Zeit noch keineswegs zu Ende war.

Infolge eines «mehrwöchigen Stillstandes der Erwär mung» wie es die SMA in ihrem Witterungsbericht nennt, wurde der Abbau der Schneedecke unterbro chen und aufgrund weiterer Schneefälle stiegen die Schneehöhen oberhalb rund 2500 m wieder an.

Sowohl auf dem Versuchsfeld Weissfluhjoch als auch auf dem Säntis lag Ende Mai mehr Schnee als zu Beginn des Monats.

Die Neuschneesumme von 133cm, welche schliesslich im Juni auf dem Versuchsfeld Weissfluh joch an nicht weniger als 15 Schneefalltagen gemes sen wurde, lässt erahnen, dass der Juni ebenfalls kalt und niederschlagsreich war. Am 9. Juni wurde die maximale Schneehöhe des Berichtswinters nur um 9 cm verpasst! Die Schneehöhe, die anfangs Monat bei 201 cm lag, betrug Ende Juni immer noch 165 cm.

Trotz grösstenteils tiefen Temperaturen im Juli und vielen Tagen mit Niederschlag war das Versuchsfeld

Weissfluhjoch am 25. schneefrei. In den letzten Tagen des Monats besserte sich das Wetter und die kräftige Erwärmung liess nun die Schneedecke auch oberhalb 2500 m rasch schmelzen.

Zusammenfassend lässt sich der Schneehöhen verlauf des Winters 1986/87 wie folgt charakterisie ren.

Alpennordhang, Wallis, Nord- und Mittelbünden sowie Unterengadin: ausgeprägter Anstieg der Schneehöhen kurz nach Mitte Dezember. Verharren der Schneehöhen während vier Monaten auf nahezu unveränderter Höhe sowie rascher Abbau der Schnee-decke nach Mitte April.

Alpensüdhang und Oberengadin: Anstieg der Schneehöhen in mehreren Sprüngen, eine wesentlich kürzere Zeitspanne mit gleichbleibender Schneehöhe als in den nördlichen Gebieten sowie ebenfalls ein rascher Abbau der Schneedecke nach Mitte April.

Im ganzen Alpengebiet blieben die Schneehöhen oberhalb rund 2500 m ü.M. bis in den Sommer hinein erhalten.

Die maximalen Schneehöhen

Tabelle 69 zeigt die maximalen Schneehöhen des Winters 1986/87 im Vergleich zu den 15 vorangegan genen Wintern.

Die maximalen Schneehöhen zeigen ein ähnliches Bild des Berichtswinters wie der bereits beschriebene Schneehöhenverlauf. Der Alpennordhang war auch in bezug auf die maximalen Schneehöhen überdurch schnittlich, hatten doch bisher wesentlich mehr Winter geringere Maximalwerte als der Winter 1986/87. Im Wallis sowie in Nord- und Mittelbünden waren die maximalen Schneehöhen unterschiedlich. Im Ver gleich mit den langjährigen Messreihen gibt es hier Sta tionen sowohl mit mehr geringeren als auch mit mehr grösseren maximalen Schneehöhen. Am Alpensüd hang und im Engadin hatten hingegen mehr Winter grössere maximale Schneehöhen als der Berichtswin ter.

Die geringsten Maximalwerte für eine Station im Ver gleich mit seiner langjährigen Beobachtungsreihe wurde diesmal mit 90 cm in Cavaglia gemessen; eine noch geringere maximale Schneehöhe war dort nur in den Jahren 1955/56 und 1980/81 mit 40 cm vorhan den gewesen. Die grösste maximale Schneehöhe wurde 1986/87 auf dem Grimsel Hospiz mit 330 cm gemessen; ein neuer Maximalwert wurde auf keiner Station erreicht.

Tabelle 68 zeigt den Zeitpunkt der maximalen Schneehöhen. Auffallend ist, dass in fünf verschiede nen Monaten Maximalwerte gemessen wurden. Rund 50 Messfelder hatten im März die grösste Schneehöhe erreicht, die restlichen im Dezember, Januar, Februar oder April. Insgesamt wurde an 29 Tagen ein oder meh rere Höchstwerte registriert. Die ersten maximalen Schneehöhen des Berichtswinters wurden auf 14 Sta tionen der Regionen 1 bis 5 bereits am 28. oder 29.

Dezember festgestellt, das letzte Maximum am 14.

April auf dem Stockhorn.

Die mittleren Schneehöhen

In der Tabelle 70 sind die monatlichen Mittel der Schneehöhen der Monate Dezember bis März zusam mengestellt, die anhand der Daten von 62 Stationen regionenweise auf die einheitliche Meereshöhe von

1800 m ü.M. interpoliert bzw. extrapoliert wurden.

Im Dezember betrugen die mittleren Schneehöhen am Alpennordhang (Region 1 bis 3) rund einen halben Meter, im Wallis sowie in Nord- und Mittelbünden (Region 4 und 5) etwa 40 cm, im Tessin und im Engadin (Region 6 und 7) 30 cm oder weniger. Somit waren in allen Regionen unterdurchschnittliche Schneemengen vorhanden.

Im Januar konnte am Alpennordhang beinahe eine Verdreifachung der mittleren Schneehöhen festge stellt werden, in den übrigen Gebieten etwa eine Ver doppelung. Am Alpennordhang wurde die 1-m-Grenze klar überschritten. Die Schneehöhen erreichten hier etwa den langjährigen Mittelwert, während sie vor allem am Alpensüdhang immer noch unterdurch schnittlich waren.

Im Februar verdoppelte sich die mittlere Schneehöhe im Tessin beinahe nochmals gegenüber dem Vormonat und übertraf erstmals im Winter die 1-m-Marke. Im Engadin wurde im Februar ebenfalls eine deutliche Zunahme festgestellt, in den übrigen Regionen hinge-gen blieben die mittleren Schneehöhen im Vergleich mit dem Vormonat entweder unverändert oder stiegen nur unwesentlich an.

Im März nahmen die mittleren Schneehöhen noch-maIs etwas zu, und erreichten am zentralen und östli chen Alpennordhang (Region 2 und 3) erstmals im Berichtswinter die 2-m-Grenze. Im Wallis sowie in Nord- und Mittelbünden wurde die 1-m-Marke über-schritten, im Engadin bedeuteten die 78 cm des März die grösste mittlere Schneehöhe des Winters.

Bei den Viermonatsmitteln waren die grössten Werte (111 bis 144 cm) ebenfalls am Alpennordhang vorhan den, rund 85 cm betrugen sie im Wallis, Tessin sowie in Nord- und Mittelbünden und lediglich 54 cm im Enga din. Die Dreimonatsmittel, also ohne Dezember, wie-sen eine ähnliche Verteilung auf, hatten jedoch leicht grössere Werte: die grössten mittleren Schneehöhen mit 172 cm wurden dabei in der Region 3, die gering-sten mit 63 cm im Engadin festgestellt.

Ein Vergleich der diesjährigen Vier- und Dreimonats mittel der mittleren Schneehöhen mit den Werten der 37- bis 42jährigen Messreihen zeigen ähnlich wie der Schneehöhenverlauf und die maximalen Schneehö hen, dass am Alpennordhang mässig überdurch schnittliche Schneehöhen vorhanden waren. Der Win ter erreichte hier Platz 25 bis 31 in bezug auf die Schneehöhen. Im Wallis sowie in Nord- und Mittelbün den lagen die Werte um das bisherige Mittel herum (Platz 19 bis 24), im Tessin und im Engadin waren die Schneehöhen hingegen wesentlich unter dem Durch-schnitt. Hier nehmen sie Platz 8 bis 13 ein.

Eine Gliederung nach Regionen ergibt für die Region 3 (Glarner Alpen und Alpstein) die grössten, für die Region 7 die geringsten mittleren Schneehöhen.

2. Wasserwert der Schneedecke

Wasserwert und Dichte des täglichen Neuschnees Auf 45 Stationen wurde der Wasserwert und die Dichte des täglichen Neuschnees ermittelt, sofern der 24-Stundenzuwachs jeweils mindestens 10 cm betrug. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 71a bis 71h enthalten. Tägliche Wasserwerte des Neuschnees von 50 mm und mehr sind in der folgenden Ubersicht ent halten.

Station Datum Höhe HN Wasserwert Dichte

Hasliberg 1. 3. 1987 29 65 224

Schwägaip 22. 5. 1987 34 65 191

Schwägaip 29. 12. 1986 41 65 159

RigiScheidegg 5. 1. 1987 34 63 185

Schwägaip 6. 1. 1987 45 63 140

Braunwald 20. 12. 1986 60 63 105

Mürren 1. 3. 1987 33 62 188

GrimselHospiz 28. 2. 1987 42 62 148

GrindelwaldBort 1. 3. 1987 37 60 162

Robiei 19. 12. 1986 32 60 158

Cardada 15. 1. 1987 46 60 130

Grimsel Hospiz 3. 1 1 987 48 60 1 25

Schwägaip 4. 5. 1987 48 60 125

SanBernardino 5. 4. 1987 62 60 97

Trübsee 1. 3. 1987 24 58 242

Bivio 4. 5. 1987 39 57 146

Bruunwald 21. 12. 1986 62 57 92

Mokson 29. 3. 1987 32 55 172

Mcivoisin 1. 3. 1 987 49 55 1 1 2

Nante 4. 4. 1987 51 54 106

Schwägaip 29. 3. 1987 26 52 200

BourgSt Pierre 5. 4. 1987 23 50 217

Mürren 10. 4. 1987 24 50 208

Hasliberg 7. 1. 1987 34 50 147

GrimselHospiz 7. 1. 1987 35 50 143

Malbun 4. 5. 1987 51 50 98

GrimseIHospz 22. 5. 1987 55 50 91

Die Dichte des Neuschnees schwankte zwischen den beiden Extremwerten von 33 kg/m3 (Schwägaip, 30 cm, 1 6. 3. 1 987) und 41 0 kg/m3 (Trübsee, 1 0 cm, 17. 6. 1987). Das Mittel aller 952 Einzelmessungen ergab 98,4 kg/m3 (1 985/86 = 1 08,9 kg/m3), womit es mit dem allgemein gebräuchlichen Ertahrungswert von 1 00 kg/m3 für Neuschnee gut übereinstimmt.

Speicherwert der Schneedecke

Über die in der Schneedecke gespeicherten Wasser-mengen, die anlässlich der Profilaufnahmen auf 48 Messfeldern festgestellt wurden, gibt Tabelle 72 ta und b) Auskunft.

Ahnlich wie die bereits beschriebenen Schneehöhen lagen auch die maximalen Wasserwerte der Schnee-decke am ganzen Alpennordhang über den Mittelwer ten, die aus den entsprechenden Maxima früherer Jahre errechnet worden waren. In Graubünden wurde auf jenen Stationen, die oft unter dem Einfluss des Wetters der Alpensüdseite stehen (Zervreila, Splügen, Bivio, Maloja, Zuoz, La Drossa), unterdurchschnittli che Werte erreicht. Im Wallis hatten Morgins, Münster und Ulrichen ebenfalls unterdurchschnittliche Wasser-mengen. Für den Alpensüdhang, wo Stationen mit einer langjährigen Messreihe zwar fehlen, muss ein Defizit angenommen werden.

Die Maxima wurden diesmal grösstenteils anfangs oder Mitte April erreicht; im März hatten rund zehn Messfelder den Höchstwert. Spätestes Datum für die grösste Wasserwertmenge des Winters war der 1.

Juni und betraf das Versuchsfeld Weissfluhjoch.

Neue Maximal- oder Minimalwerte wurden im Berichtswinter nirgends gemessen.

Die nachfolgende Zusammenstellung zeigt die grössten Wasserwerte des Winters 1 986/87 in bezug auf die Meereshöhe der Messfelder. In Klammern sind die bisherigen Mittelwerte und die Anzahl Winter an-gegeben, sofern für die Station eine mindestens 2Ojährige Messreihe vorhanden ist.

über 1800m:

Hasliberg Weissfluhjoch Robiei Mauvoisin Sasso detla Boggia Büschaip

Die qualitative Schneedeckenentwicklung Nordabdachung der Alpen und Unterwallis (Region 1, 2, 3 und Teil Region 4)

Die im Spätherbst vorhandene Schneedecke war sehr gering und wurde in tieferen Lagen vielerorts wie-der bis auf einige Zentimeter abgebaut, so dass wie-der Neuschnee um Mitte Dezember wiederum auf aperen Boden fiel. Da die in der zweiten Hälfte Dezember gefal lenen Neuschneemengen beachtlich waren, konnte sich die Schneedecke gut setzen, dies dank dem Eigen-gewicht des Neuschnees, der kräftigen Erwärmung um

1135mm

904 mm (863 mm, 50 Winter) 885 mm

750 mm 733 mm

575 mm (465 mm, 40 Winter) 444 mm

330 mm

924 mm (848 mm, 33 Winter) 813mm

538 mm (404 mm, 38 Winter) 520mm

514mm 477 mm

452 mm (350 mm, 38 Winter) 440 mm

421 mm (469 mm, 33 Winter) 388 mm (393 mm, 24 Winter) 320 mm (203 mm, 34 Winter) 318mm

314mm

31 1 mm (290 mm, 40 Winter) 295 mm

288 mm (236 mm, 37 Winter) 283 mm (308 mm, 23 Winter) 229 mm (288 mm, 23 Winter 228 mm

1 87 mm (207 mm, 32 Winter) 735 mm

721 mm (522 mm, 26 Winter) 597 mm (484 mm, 40 Winter) 550 mm (444 mm, 40 Winter) 518 mm (432 mm, 32 Winter) 502 mm

464 mm (460 mm, 22 Winter) 445 mm (384 mm, 38 Winter) 418mm

324 mm (299 mm, 21 Winter) 300 mm (409 mm, 23 Winter) 295 mm

280 mm (365 mm, 35 Winter) 271 mm (248 mm, 29 Winter) 258 mm

242 mm (248 mm, 26 Winter) 230mm (196mm, 22 Winter) 220mm (l7Omm, 25 Winter) 1 52 mm

ll6mm

den Jahreswechsel und der Niederschläge in Form von Regen. Die im Januar folgende Abkühlung bewirkte eine gute Verfestigung der Schneedecke, was in Grin delwald Bort und in Braunwald an den Profilen von Mitte Januar erkennbar ist.

Die Profilreihe von Andermatt weist deutlicher als jene von Grindelwald Bort und Braunwald darauf hin, dass der Schnee des Spätherbstes an Schattenhängen sowie in höheren Berglagen nicht mehr geschmolzen war. Da die Schneedecke in allen Höhenlagen wenig mächtig war, wurde sie infolge der nächtlichen Abstrahlung stark umgewandelt, wodurch zu Beginn des Winters, ähnlich wie in Andermatt, eine kohäsions arme, lockere Bodenschicht entstand. Dieses schwa che Fundament ist beim Profil von Andermatt jedoch nur Mitte Dezember und Mitte Januar ersichtlich. Spä ter war dort ebenfalls eine gute, verfestigte Boden-schicht vorhanden. Sehr ähnlich wie am Alpennord hang verlief die Entwicklung der Schneedecke auch im

Die Profilreihe von Andermatt weist deutlicher als jene von Grindelwald Bort und Braunwald darauf hin, dass der Schnee des Spätherbstes an Schattenhängen sowie in höheren Berglagen nicht mehr geschmolzen war. Da die Schneedecke in allen Höhenlagen wenig mächtig war, wurde sie infolge der nächtlichen Abstrahlung stark umgewandelt, wodurch zu Beginn des Winters, ähnlich wie in Andermatt, eine kohäsions arme, lockere Bodenschicht entstand. Dieses schwa che Fundament ist beim Profil von Andermatt jedoch nur Mitte Dezember und Mitte Januar ersichtlich. Spä ter war dort ebenfalls eine gute, verfestigte Boden-schicht vorhanden. Sehr ähnlich wie am Alpennord hang verlief die Entwicklung der Schneedecke auch im

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