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3 Eigene Untersuchungen

3.1 Material und Methoden .1 Versuchsziel

3.2.1 Zusammensetzung der Hefen

3.2.3.3 Scheinbare Verdaulichkeit der Rohnährstoffe

Über alle sieben Versuchsphasen konnten die Kotproben vollständig gewonnen werden. Die Verdaulichkeit der einzelnen Nährstoffe wurde sowohl für die gesamte Mischung (Tab. 31) als auch für die Hefen (N-Verdaulichkeit) mittels Differenzrechnung bestimmt (Tab. 32).

Organische Substanz

Die scheinbare Verdaulichkeit der organischen Substanz nahm im Kontrollfutter mit 88,0 % einen üblichen Wert an. Während der Einsatz von Milchhefe im Alleinfuttermittel (MH) keine Veränderung dieses Wertes bedingte, war die organische Substanz der bierhefehaltigen Mischung (BH) mit 88,4 % tendenziell höher verdaulich. Mit zunehmendem Anteil an Molkenhefe in der Mischung (K< MO 50< MO 100) stieg allerdings die Verdaulichkeit der organischen Substanz bis zur mittleren Dosierung an (89,0 %) und nahm in der höchsten Konzentration geringgradig ab (88,7 %). Ein statistisch abzusichernder Unterschied bezüglich der Verdaulichkeit der organischen Substanz bestand zwischen dem Alleinfuttermittel MO 100 und zwischen dem Kontrollfutter sowie dem milchhefehaltigen Mischfutter (MH).

Sowohl im ersten als auch im zweiten und dritten Durchgang bestand jeweils ein tendenzieller Phaseneffekt, d. h. die scheinbare Verdaulichkeit der organischen Substanz nahm tendenziell in allen Durchgängen mit steigendem Gewicht (Alter) der Tiere zu.

Rohprotein

Die Rohproteinverdaulichkeit aller eingesetzten Mischungen variierte zwischen 85,8 und 88,2

% (Tab. 31; Abb. 8). Während im Mischfutter mit 8 % Bierhefeanteil (BH) eine tendenziell höhere Rohproteinverdaulichkeit als im Kontrollfutter beobachtet werden konnte (86,7 vs.

86,5 %), war die N-Verdaulichkeit der milchhefehaltigen Mischung (85,8 %) signifikant niedriger im Vergleich zum Kontrollfutter sowie zu allen anderen hefenhaltigen Alleinfuttermitteln (p<0,05). Mit zunehmendem Anteil an Molkenhefe in der Mischung (5,58; 11,2 und 16,8 %) stieg die Rohproteinverdaulichkeit von 87,1 über 87,7 auf 88,2 % signifikant an. Die Auswertung der Stickstoffverdaulichkeit mittels Differenzmethode der untersuchten Hefen ist in Tabelle 32 aufgeführt. Um die Unterschiede zwischen der Verdaulichkeit der gesamten Mischung und der jeweiligen Hefe zu verdeutlichen, erfolgt in Abbildung 8 eine graphische Darstellung der Ergebnisse. Die Milchhefe besaß mit 82,8 % eine niedrigere Stickstoffverdaulichkeit (p<0,05) als Bier- und Milchhefe sowie alle eingesetzten Mischfutter (mit und ohne Hefeneinsatz), während die Bierhefe mit 87,2 % eine höhere N-Verdaulichkeit aufwies als das Kontrollfutter sowie eine niedrigere Stickstoffverdaulichkeit als Molkenhefe (p<0,05). Die Molkenhefe fiel unabhängig von ihrem Anteil im Alleinfuttermittel durch die höchste N-Verdaulichkeit (>92,0 %) aller eingesetzten Mischungen bzw. aller verwendeten Hefen auf (p<0,05).

Rohfett

Die Rohfettverdaulichkeit in den verschiedenen Alleinfuttermitteln variierte zwischen 72,3 und 76,8 %. Gegenüber dem Kontrollfutter (75,3 %) setzten sich die Mischungen mit Bier- und mit Milchhefe (BH, MH) durch tendenziell niedrigere Rohfettverdaulichkeiten ab (72,3 und 73,9 %), während bei Einsatz von Molkenhefe (unabhängig von der Konzentration) im

Mischfutter insgesamt ein Anstieg der Rohfettverdaulichkeit beobachtet wurde (molkenhefenhaltige Mischfutter vs. eingesetzte Mischfutter). Ein signifikanter Unterschied bezüglich der Rohfettverdaulichkeit bestand lediglich zwischen dem Mischfutter MO 100 und der Mischung mit 8 % Bierhefeanteil (p<0,05).

N-freie Extraktstoffe und Rohfaser

Für die Verdaulichkeit der N-freien Extraktstoffe sowie für Rohfaserverdaulichkeit war jeweils ein tendenzieller Phaseneffekt sowohl im ersten Durchgang (K, BH, MH) wie auch im zweiten und dritten Durchgang (K, MO 50, MO 100, MO 150) zu erkennen. Die beiden Nährstoffe wurden unabhängig von dem verabreichten Mischfutter von leichteren (jüngeren) Tieren geringer verdaut als von schwereren (älteren) Tieren. Ferner nahm die Verdaulichkeit für die beiden erwähnten Parameter von der Kontrollgruppe mit steigendem Molkenhefenanteil im Mischfutter tendenziell bis zur mittleren Dosierung zu und fiel danach in der höchsten Konzentration geringgradig ab (MO 50< MO 100> MO 150).

Calcium

Für die Calciumverdaulichkeit (Abb. 9) ergaben sich weder zwischen Kontroll- und Versuchsgruppen noch zwischen den einzelnen Gruppen signifikante Unterschiede.

Tendenziell wurde mit steigendem Molkenhefeanteil eine leicht höhere Ca-Verdaulichkeit erzielt, was aus der Steigung der Regressionsgraden (R2= 0,6906) der mittleren Calciumverdaulichkeiten aus den drei unterschiedlichen Molkenhefendosierungen hervor geht (Abb. 9). Zu beachten bleibt der im Vergleich zur Molkenhefe niedrige Calciumgehalt in der Bier- und der Milchhefe (Punkt 3.2.1.4, Tab. 24; Mengenelementgehalte in Hefen) und damit der relativ geringe Calciumanteil aus Bier- bzw. Milchhefe an der gesamten Mischung (Abb.

9). So lieferte die jeweilige Hefe z.B. in dem Futtermittel mit Bier- und Milchhefe weniger Calcium als in der Mischung mit der niedrigsten Molkenhefedosierung.

Phosphor

Die Phosphorverdaulichkeit variierte zwischen 47,5 und 56,7 % in einem relativ weiten Schwankungsbereich. So war der Phosphor aus dem bierhefehaltigen Mischfutter tendenziell höher (49,8 %) und der Phosphor aus milchhefehaltigem Alleinfutter tendenziell niedriger (47,5 %) verdaulich als aus dem Kontrollfutter (49,1 %). Mit zunehmendem Anteil an Molkenhefe im Mischfutter wurde ein signifikanter Anstieg der P-Verdaulichkeit gegenüber dem Kontrollfutter beobachtet (53,2/ 55,2/ 56,7 % vs. 49,1 %). So bestand eine hochsignifikante Korrelation (R2= 0,9993) zwischen dem P-Anteil aus Molkenhefe im Mischfutter und der P-Verdaulichkeit (Abb. 10). Ferner wurden signifikante Unterschiede bezüglich der P-Verdaulichkeit zwischen den Mischfuttern MO 100 und MO 150 sowie dem bierhefehaltigen Alleinfuttermittel beobachtet.

Insgesamt erhöhte sich mit steigenden Anteilen von Molkenhefe im Mischfutter (MO 50, MO 100, MO 150) die Verdaulichkeit der Nährstoffe organische Substanz, Rohprotein, Rohfett sowie N-freie Extraktstoffe. Zusätzlich wurde ein deutlicher Anstieg der Phosphorverdaulichkeit beobachtet, während die Verdaulichkeit der Rohasche, der Rohfaser sowie des Calciums durch den Einsatz von Molkenhefe unbeeinflusst blieb.

Tab. 31 : Scheinbare Verdaulichkeit der Rohnährstoffe (%) sowie der Mengenelemente Calcium und Phosphor aus den Alleinfuttermitteln der Kontroll- und Versuchsgruppen in den Durchgängen I-III der Verdaulichkeitsuntersuchungen

Tab. 32: Scheinbare Stickstoffverdaulichkeit (%) der gesamten Mischung (Rpges) sowie der Hefen1) (Rphefen) in Kontroll- und Versuchsgruppen; Durchgang I-III der Verdaulichkeitsuntersuchungen

Molkenhefegruppen Kontrollgruppe ohne

Hefeneinsatz

Bierhefegruppe (8 %)

Milchhefegruppe

(12 %) (5,58 %) (11,2 %) (16,8 %)

Gruppe/

Hefenanteil

n MW ± s n MW ± s n MW ± s n MW ± s n MW ± s n MW ± s

Rpges 15 86,5a 0,38 7 86,7a 0,06 7 85,8b 0,16 8 87,1c 0,10 8 87,7d 0,08 8 88,2e 0,07

Rphefen - - - 7 87,2b 0,47 7 82,8c 0,79 8 92,3d 0,94 8 92,2d 0,38 8 92,0d 0,23

1)ermittelt im Differenzversuch

Molkenhefegruppen Kontrollgruppe

ohne Hefen

Bierhefegruppe (8 %)

Milchhefegruppe

(12 %) (5,58 %) (11,2 %) (16,8 %)

Gruppe/

Hefenanteil

n MW ± s n MW ± s n MW ± s n MW ± s n MW ± s n MW ± s

Org. Substanz 15 88,0a 0,87 7 88,4ab 0,87 7 88,0a 0,59 8 88,5ab 0,97 8 89,0b 0,86 8 88,7ab 0,86

Rohasche 15 56,2 4,64 7 55,5 3,15 7 55,0 6,80 8 54,0 5,45 8 56,6 5,19 8 57,8 6,54

Rohprotein 15 86,5a 0,38 7 86,7a 0,06 7 85,8b 0,16 8 87,1c 0,10 8 87,7d 0,08 8 88,2e 0,07 Rohfett 15 75,3ab 2,34 7 72,3a 1,95 7 73,9ab 4,95 8 75,5ab 2,40 8 76,8b 1,42 8 76,0ab 2,89

Rohfaser 15 44,4 3,57 7 40,0 5,36 7 42,5 6,21 8 43,3 4,33 8 45,6 4,18 8 42,8 3,63

NfE 15 91,9 1,05 7 92,2 0,93 7 92,1 0,85 8 92,1 1,25 8 92,3 1,09 8 92,1 1,07

Calcium 15 60,2 3,83 7 60,1 4,00 7 59,5 4,74 8 58,7 3,29 8 60,4 4,77 8 60,3 4,41

Phosphor 15 49,1abc 4,13 7 49,8bc 3,51 7 47,5c 3,88 8 53,2d 2,80 8 55,2de 2,09 8 56,7def 3,80

80,0 82,0 84,0 86,0 88,0 90,0 92,0 94,0

K BH MH S 50 S 100 S 150

Stickstoffverdaulichkeit(%)

Gesamte Ration Hefen

Abb. 8: Scheinbare Stickstoffverdaulichkeit (%) der gesamten Mischung und der Hefen allein (ermittelt über Differenzrechung) in Kontroll- und Versuchsgruppen der Verdaulichkeitsversuche, Durchgänge I-III

45,00 50,00 55,00 60,00 65,00 70,00 75,00

0 2 4 6 8 10 12

Ca-Anteil aus Hefe an der Gesamt-Ca-Menge (%) im Futter

Ca-Verdaulichkeit(%

Abb. 9: Ca-Verdaulichkeit (%) in Abhängigkeit vom Ca-Anteil aus Hefen am Gesamtcalciumgehalt (%) von eingesetzten Alleinfuttermitteln während der Verdaulichkeitsuntersuchungen, Durchgänge I-III

BH K

MH

MO 50

MO 100

MO 150 y = 0,2253x + 58,236

R2= 0,6906

y = 0,2953x + 51,286 R2= 0,9993

35,0 40,0 45,0 50,0 55,0 60,0 65,0

0,00 5,00 10,00 15,00 20,00 25,00

P-Anteil aus Hefe an der Gesamt-P-M enge (%) im Futter

P-Verdaulichkeit(%)

Abb. 10: P-Verdaulichkeit (%) in Abhängigkeit vom P-Anteil aus Hefen am Gesamtphosphorgehalt (%) von eingesetzten Alleinfuttermitteln während der Verdaulichkeitsuntersuchungen, Durchgänge I-III

3.2.4 N-Bilanz (N-Aufnahme, -Ausscheidung, -Ansatz und –Verwertung)

Im Rahmen der Stickstoffbilanz wurden Einflüsse der unterschiedlichen Hefen im Mischfutter auf die N-Verwertung aus der gesamten Mischung im Vergleich zu einem praxisüblichen Alleinfuttermittel bestimmt. Im Differenzmodell erfolgte die Berechnung der Stickstoff-verwertung aus den Hefen. Das Protein der Bier- und die Milchhefe ersetzte jeweils 40 % des Sojaproteins im Mischfutter, während die Molkenhefe in drei ansteigenden Konzentrationen zum Einsatz kam, so dass Sojaprotein zu 20, 40 und 60 % ausgetauscht werden konnte.

Einzelwerte der Tiere befinden sich im Tabellenanhang (Tab. XV- XXI). Die aufgenommene Stickstoffmenge in Bezug zur metabolischen Körpermasse (Tab. 33, 34) unterschied sich zwischen der Kontroll- und den Versuchsgruppen aller Durchgänge nicht.

Während der Einsatz von bierhefehaltigem Mischfutter (BH) zu einer niedrigeren fäkalen Stickstoffausscheidung von Absetzferkeln im Vergleich zu Tieren der Kontrollgruppe führte (0,33 vs. 0,34 g N/KM0,75), bedingte milchhefehaltiges Alleinfuttermittel (MH) einen Anstieg (0,35 g N/KM0,75) der N-Ausscheidungen über den Kot (p<0,05). Der Einsatz von Molkenhefe führte mit zunehmendem Anteil im Mischfutter zu einer Verminderung der Stickstoffausscheidung über den Kot (K>MO 50> MO 100> MO 150); dabei nahm diese Stickstofffraktion in der Gruppe MO 150 signifikant niedrigere Werte an als in den beiden Gruppen MO 50 und MO 100. Insgesamt waren die fäkalen N-Ausscheidungen aller mit molkenhefehaltigem Mischfutter versorgten Tiere (konzentrationsunabhängig) signifikant niedriger als von Tieren, die Kontrollfutter erhielten (p<0,05). Bei einem Vergleich der drei Alleinfuttermittel mit gleichem N-Anteil aus Hefen (BH, MH, MO 100) nahm die fäkale Stickstoffexkretion von Tieren der Milchhefegruppe über die Tiere der Bierhefegruppe zu den Tiere der Gruppe mit Molkenhefeeinsatz jeweils signifikant ab (0,35 vs. 0,33 vs. 0,29 g N/kg

K BH MH

MO 50

MO 100 MO 150

KM0,75). Die N-Verluste über den Harn wurden bei Tieren im ersten Durchgang (Bilanz 1- 3) sowohl durch den Einsatz der Bierhefe als auch durch den Einsatz der Milchhefe gegenüber Tieren der Kontrollgruppe signifikant vermindert (p<0,05). Mit steigendem Anteil an Molkenhefe in der Mischung war tendenziell die N-Exkretion über den Harn von Tieren der Gruppe MO 150 (höchster Molkenhefenanteil) gegenüber Tieren, die mit anderen molkenhefehaltigen Mischfuttern (MO 50, MO 100) sowie mit Kontrollfutter versorgt wurden, vermindert (0,60 vs. 0,62/ 0,62/ 0,62 g N/kg KM0,75). Im Vergleich der drei Mischungen mit gleichem N-Anteil aus Hefen (Bier-, Milch- und Molkenhefe) konnte in der Gruppe mit Molkenhefezusatz (MO 100) eine signifikant niedrigere N-Exkretion über den Harn beobachtet werden als in den Gruppen mit Bierhefe- bzw. Milchhefeeinsatz.

Insgesamt schieden im ersten Durchgang die mit bierhefehaltigem Alleinfutter versorgten Tiere signifikant weniger Stickstoff (über Kot und Harn) aus als Tiere der Kontrollgruppe sowie Tiere, die mit milchhefehaltigem Futter gefüttert wurden. Ein zunehmender Anteil an Molkenhefe im Mischfutter führte tendenziell zu einer Reduktion der N-Ausscheidungen.

Signifikante Unterschiede waren zwischen den Kontrolltieren sowie den Tieren mit der niedrigsten (MO 50) und der mittleren (MO 100) Konzentration an Molkenhefe auf der einen Seite und den Tieren mit der höchsten Dosierung an Molkenhefe (MO 150) auf der anderen Seite zu erkennen. Im Vergleich der drei Mischungen mit gleichem N-Anteil aus Hefen nahm die Summe der N-Ausscheidungen (Kot plus Harn) von Tieren der Milchhefegruppe über Tiere der Bierhefegruppe zu den Tieren der Molkenhefegruppe jeweils signifikant ab (p<0,05). Bezüglich der Verwertung des Stickstoffs aus dem gesamten Mischfutter waren im ersten Durchgang keine Unterschiede zwischen den Kontrolltieren und den mit bier- oder milchhefehaltigem Mischfutter versorgten Tieren zu erkennen. Mit steigendem Molkenhefeanteil in der Mischung wurde jedoch ein kontinuierlicher Anstieg der Verwertung des Stickstoffs beobachtet (p<0,05).

Tab. 33: N-Bilanz von Absetzferkeln in Kontroll- und Versuchsgruppen während der Bilanzversuche; Durchgang I

K1) (n=7) BH 2) (n=7) MH 3) (n=7) Gruppe

Parameter MW ± s MW ± s MW ± s

N-Aufnahme 4) 2,54 0,07 2,45 0,06 2,49 0,05

N-Menge im Kot 4) 0,34a 0,02 0,33b 0,01 0,35a 0,01 N-Menge im Harn 4) 0,68a 0,04 0,65b 0,02 0,66b 0,01 N-Menge Harn und Kot 4) 1,02a 0,04 0,98b 0,02 1,01a 0,02

N-Ansatz 4) 1,52 0,11 1,47 0,04 1,48 0,03

sVN(%) 86,5a 0,38 86,7a 0,06 85,8b 0,16

sVNaus Hefen (%) 5) - - 87,2a 0,67 82,8b 0,79

N-Retention (%) 59,7 0,42 60,0 0,12 59,3 0,15

N-Retention aus Hefen (%) 5) - - 61,4a 0,60 58,5b 0,73

1) Kontrollfutter ohne Hefeneinsatz 2) Mischfutter mit 8 % Bierhefe

3) Alleinfuttermittel mit 12 % Milchhefe 4) in g N/kg KM0,75 pro Tag

5) ermittelt per Differenzrechnung

Im Vergleich der drei verschiedenen hefenhaltigen Mischfutter (BH, MH, MO 100) konnte aus dem mit Molkenhefe substituiertem Alleinfuttermittel signifikant mehr Stickstoff für den N-Ansatz verwertet werden als aus dem bierhefe- und dem milchhefehaltigem Alleinfuttermittel.

Bezüglich der N-Verwertung aus Hefen mittels Differenzmethode zeigten sich zwischen allen drei eingesetzten Hefen signifikante Unterschiede (Abb. 9). Dabei konnte der Stickstoff aus der Milchhefe niedriger und der aus Bierhefe höher verwertet werden als der aus dem Kontrollfutter (p<0,05). Die Molkenhefe setzte sich gegenüber dem Kontrollfutter und der anderen beiden Hefen durch eine jeweils signifikant höhere N-Verwertung ab. Bei einer insgesamt isonitrogenen Versorgung (s.o.) aller Tiere hatte weder die Art der Rohproteinquelle (K, BH, MH, MO 100) noch der Anteil der verwendeten Hefe in der Mischung (MO 50, MO 100, MO 150) einen signifikanten Einfluss auf die angesetzte Stickstoffmenge je kg metabolischer Körpermasse (p<0,05).

Tab. 34: N-Bilanz von Absetzferkeln in Kontroll- und Versuchsgruppen während der Bilanzversuche; Durchgänge II und III

K1) (n=8)

MO 50 2) (n=8)

MO 100 3)

(n=8) MO 150 4) (n=8) Gruppe

Parameter MW ± s MW ± s MW ± s MW ± s

N-Aufnahme 5) 2,39 0,11 2,30 0,12 2,36 0,14 2,30 0,13 N-Menge im Kot 5) 0,32a 0,02 0,30b 0,01 0,29b 0,02 0,27c 0,02 N-Menge im Harn 5) 0,62 0,05 0,62 0,03 0,62 0,04 0,60 0,03 N-Menge Harn und Kot 5) 0,94a 0,04 0,92a 0,05 0,92a 0,05 0,87b 0,05 N-Ansatz 5) 1,45 0,11 1,38 0,08 1,45 0,09 1,43 0,08 sVN(%) 86,6a 0,45 87,1b 0,10 87,7c 0,08 88,2d 0,07 sVNaus Hefen (%) 6) - - 92,3 0,94 92,2 0,38 92,0 0,23 N-Retention (%) 59,5a 0,42 60,1b 0,13 60,9c 0,11 62,0d 0,33 N-Retention aus Hefen (%) 6) - - 64,1 1,26 65,8 0,53 67,4 1,08

1) Kontrollfutter ohne Hefeneinsatz 2) Alleinfutterfuttermittel mit 5,58 % Molkenhefe

3) Alleinfutterfuttermittel mit 11,17 % Molkenhefe 4) Alleinfutterfuttermittel mit 16,76 % Molkenhefe

5) in g N/kg KM0,75 pro Tag 6) ermittelt per Differenzrechnung

50,0 52,0 54,0 56,0 58,0 60,0 62,0 64,0 66,0 68,0 70,0

K BH MH MO 50 MO 100 MO 150

N-Verwertung(%)

Gesamte Ration Hefen

Abb. 11: N-Verwertung (%) aus der gesamten Mischung sowie aus den Hefen allein in Kontroll- und Versuchsgruppen (ermittelt über Differenzrechnung)

Schließlich konnte die N-Exkretion in Form von Allantoin, dem Stoffwechselendprodukt von Purinen aus Ribonukleinsäuren, ermittelt werden (Abb.12 und 13; Tab. 35). Die Allantoinausscheidung war abhängig von der insgesamt aufgenommenen Menge an RNS-N mikrobieller Herkunft (positive Steigung aller Regressionsgeraden, Tab. XXII), von der Hefengattung (unterschiedliche Position der Regressionsgeraden im Graph) sowie von der verabreichten Hefenmenge.

Unabhängig von der Art und Menge der eingesetzten Hefe wurde in allen Versuchsgruppen (mit mikrobiellen N-Anteil) jeweils signifikant mehr Allantoin-N ausgeschieden als in der Kontrollgruppe. Im Vergleich der Versuchsgruppen mit isonitrogenem Hefenanteil im Mischfutter (BH, MH, MO 100) schieden Tiere mit bierhefehaltigem Alleinfutter signifikant mehr Allantoin-N aus als Tiere mit milch- oder molkenhaltigem Mischfutter (p<0,05).

Steigende Anteile an Molkenhefe führten zu einem jeweils signifikanten Anstieg der Allantoin-N Exkretion (0,017 vs. 0,019 vs. 0,025 g Allantoin-N/kg KM0,75). Bezüglich der Bewertung des N-Verlustes in Form von Allantoin für die N-Bilanz bleibt der insgesamt niedrige Anteil dieser Fraktion zu berücksichtigen. Während der prozentuale Anteil des Allantoin-N an der Gesamtstickstoffausscheidung über den Harn in der Kontrollgruppe 1,71

% betrug, nahm dieser Anteil bei Hefenapplikation Werte zwischen 2,69 und 4,28 % an.

Tab. 35: RNA-Gehalte eingesetzter Alleinfuttermittel, Gehalte an Allantoin-N und Gesamt-N im Harn (absolut und relativ) von Absetzferkeln der Kontroll- und Versuchsgruppen in den Bilanzen; Durchgänge I bis III

K BH MH MO 50 MO 100 MO 150

RNA-Gehalt 1) 0,000 3,840 5,280 1,95 3,91 5,86

Allantoin-N 2) 0,011a 0,023b 0,019c 0,017bd 0,019ae 0,025f

N-Exkretion 2) 0,646 0,654 0,659 0,618 0,618 0,593

Allantoin-N 3) 1,71 3,58 2,95 2,69 3,14 4,28

1) in g/kg TS

2) Mittelwerte aller Kontroll- bzw. Versuchstiere in g/d und kg KM0,75 über den Harn

3) am Gesamtharn-N in %

0,000 0,005 0,010 0,015 0,020 0,025 0,030

K BH MH MO 50 MO 100 MO 150

Allantoin-Ning/TagundKM0,75

Abb.12: Stickstoffausscheidung in Form von Allantoin über den Harn von Absetzferkeln der Kontroll- und Versuchsgruppen in den Bilanzen, Durchgänge I-III

0,0000 0,0500 0,1000 0,1500 0,2000 0,2500 0,3000 0,3500 0,4000 0,4500

0,000 0,200 0,400 0,600 0,800 1,000 1,200

RNA-N Aufnahme in g/ Tier/ Tag

ALL-NExkretioning/Tier/Tag

BH MH MO 50 MO 100 MO 150 K

Abb. 13: N-Ausscheidung in Form von Allantoin über den Harn in Abhängigkeit von der Stickstoffaufnahme als Ribonukleinsäuren (unterschiedlicher Menge und Herkunft) von Absetzferkeln der Kontroll- und Versuchsgruppen in den Bilanzen, Durchgänge I-III

Eine Beeinflussung der N-Retention (prozentualer Anteil des N-Ansatzes an der Gesamtstickstoffaufnahme) durch die Leistungen der Tiere (Niveau der Tageszunahmen) konnte ausgeschlossen werden (Abb. 14). Die Steigung der Regressionsgraden für die N-Retention einzelner Gruppen nahm jeweils einen Wert um Null an (Tab. XXIII). Zu Beachten bleibt die unterschiedliche Position der Regressionsgraden im Graph zueinander, welche eine Beziehung zwischen Hefeneinsatz bzw. Hefendosierung und der N-Verwertung von Alleinfuttermitteln durch die Absetzferkel verdeutlicht (s.o.).

Auffällig ist die tendenziell geringere N-Retention von Tieren der Gruppe MO 150 bei höherer Leistung als bei niedrigerer Leistung.

57,5

300 400 500 600 700 800 900

Tageszunahme (g Körpermasse/ Tier)

N-Retention(%)

Abb. 14: N-Retention (%) in Abhängigkeit von der Höhe der Tageszunahmen von Absetzferkeln der Kontroll- und Versuchsgruppen während der Bilanzversuche, Durchgänge I-III

3.2.5 Blutparameter

Die Bestimmung der Harnstoff- und Harnsäuregehalte erfolgte aus Blutproben, die jeweils zwei Stunden nach der Fütterung am Morgen nach Beendigung der Kollektionsphase einer Bilanz gewonnen wurden. Dazu wurden insgesamt neun Kontrolltiere und vier Tiere aus jeder Versuchsgruppe mit Hefeneinsatz untersucht (Tiere der zweiten, dritten, sechsten und siebten Bilanz). Während die Harnsäuregehalte im Serum aller untersuchten Tiere Werte unterhalb der Nachweisgrenze (6,00 µmol/l) annahmen, konnten gewisse Schwankungen bezüglich der Blutharnstoffgehalte (Tab. 36) beobachtet werden, wobei sich allerdings die Werte aller untersuchten Tier im angegebenen Referenzbereich (2,14- 10,71 \mol/l) befanden. Mit bierhefehaltigem Mischfutter (BH) versorgte Tiere zeichneten sich gegenüber allen anderen Tieren durch signifikant höhere Harnstoffwerte aus. Darüber hinaus konnten statistisch abzusichernde Unterschiede zwischen den mit Milchhefe gefütterten Tieren (MH) und den Tieren mit 11,2 sowie 16,8 % Molkenhefeanteil in der Mischung (MO 100 und MO 150) beobachtet werden (p<0,05).

Einzelwerte der Tiere befinden sich im Tabellenanhang (Tab. XXIVa- d).

Tab. 36: Harnstoffgehalte im Blut von Absetzferkeln der Kontroll- und Versuchsgruppen während der Verdauungsversuche, Durchgänge I-III

Gruppe

1) gemessen jeweils am Morgen nach Ende der Kollektionsphase einer Bilanz 2 Stunden postprandial MO 50

K MH

BH MO 150

MO 100