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Alle isolierten Salmonellen-Stämme wurden hinsichtlich ihrer Resistenz gegenüber einer Auswahl an Antibiotika, bzw. Chemotherapeutika eigenständig getestet. Aus der Liste der getesteten Substanzen, die auf der verwendeten Mikrotiterplatte für das Mikrodilutionsverfahren aufgetragen sind, waren von Interesse: Ampicillin (AMP), Tetracyclin (TET), Trimethoprim/Sulfamethoxazol (SXT), Gentamicin (GEN), Neomycin (NEO), Ceftiofur (XNL) und Colistin (COL).

Alle 30 untersuchten Salmonellen-Stämme waren sensibel gegenüber Gentamicin, Neomycin und Ceftiofur. Bei dem Salmonellen-Stamm, der beim ersten Mastdurchgang in Betrieb A (A.1) aus einer Sammelkotprobe isoliert wurde, handelte es sich um S. Typhimurium. Er wurde gegen AMP und SXT als resistent getestet, bei den anderen fünf genannten Substanzen reagierte er sensibel. Beim zweiten Mastdurchgang (A.2) konnten 11 Stämme isoliert werden. Sieben davon wurden bei COL als intermediär eingestuft, alle anderen Untersuchungen lieferten sensible Ergebnisse, ein Bakterienwachstum blieb im Mikrodilutionsverfahren aus. Durch die Untersuchung der Proben aus Betrieb C konnten zweimal Salmonellen der serologischen Gruppe B und viermal S. Typhimurium nachgewiesen und isoliert werden. Alle sechs Salmonellen-Stämme reagierten resistent gegenüber AMP und TET und gegenüber COL intermediär. Beim erste Mastdurchgang in Betrieb D (D.1) konnten 10 Stämme isoliert werden. Darunter fünfmal S. Typhimurium, viermal S.

Typhimurium var. Copenhagen und ein Salmonellen-Stamm der Gruppe B. Von den fünf S. Typhimurium-Stämmen waren drei sensibel gegenüber COL und zwei intermediär. Alle fünf waren resistent gegenüber AMP und TET. Die vier isolierten Stämme S. Typhimurium var. Copenhagen wurden als resistent gegenüber AMP und SXR, sowie sensibel gegenüber TET und COL getestet. Der Salmonellen-Stamm der Gruppe B war resistent gegenüber AMP, intermediär gegenüber COL und ansonsten sensibel gegenüber aller anderen Antibiotika, bzw. Chemotherapeutika. Die Untersuchungen der Proben aus dem zweiten Mastdurchgang des Betriebes D (D.2) lieferten zwei isolierte S. Typhimurium-Stämme. Der eine Stamm reagierte gegenüber

91 Ergebnisse

allen oben genannten Substanzen sensibel, der andere war resistent gegenüber AMP, TET und COL. (Tabellarische Zusammenfassung siehe 10.4.)

4.5 Sektion

Insgesamt wurden sechs Tiere zur zielorientierten Organentnahme seziert und makroskopisch auffällige Befunde dokumentiert.

Beim zweiten Mastdurchgang des Betriebes A (A.2) verendete ein Tier der Kontrollgruppe, welches am Folgetag in der Außenstelle für Epidemiologie seziert werden konnte. Das Tier war männlich, kastriert und wog 81 kg. Makroskopisch konnten ein geringgradiger Herzbeutelerguss und ein im Durchmesser ca. 3 cm großes Magengeschwür in der Pars proventricularis diagnostiziert werden. Die Leber war palpatorisch von weicher, eindrückbarer Konsistenz und hellbraun-beige gefärbt, was ein Hinweis auf eine Fettleber ist. Salmonellen konnten bei diesem Tier in der Organ-Poolprobe nicht nachgewiesen werden.

Aus Betrieb B konnte ein Tier der Kontrollgruppe seziert werden. Das Tier war männlich, kastriert und wog 110 kg. Makroskopisch war eine Verwachsung des Herzbeutels im kranialen Bereich mit der Brustwand auffällig. Das linke Herzohr und der Herzbeutel waren ruptiert. Salmonellen konnten in der Organ-Poolprobe nicht nachgewiesen werden, im Urin befanden sich keine antimikrobiell wirksamen Substanzen.

Während des Mastdurchganges in Betrieb C verendeten drei Tiere, die seziert werden konnten. Alle drei Tiere stammten aus der Tiergruppe, die 3 kg MOS pro Tonne Mastfutter erhielten.

Das erste Tier war männlich, kastriert und wog 50 kg. Die Haut war zum Teil gerötet und wies vereinzelt schorfige Verletzungen auf. Die Lunge war mäßig retrahiert und zeigte eine marmorierte Färbung. Die Lungenlymphknoten waren mittelgradig vergrößert und die Pleura teilweise mit der Lungenoberfläche verklebt. Salmonellen

Ergebnisse 92

konnten in der entnommenen Organ-Poolprobe nicht nachgewiesen werden, im Urin befanden sich antimikrobiell wirksame Substanzen.

Das zweite Tier, welches am selben Tag seziert wurde, war ebenfalls männlich, kastriert und wog 54 kg. Haut und Unterhaut waren blass und gelblich gefärbt. An der Pars proventrikularis befand sich ein Ulcus mit einem Durchmesser von ca. 8 cm und wallartig verdicktem Rand. Die Magenlymphknoten waren stark vergrößert.

Salmonellen konnten in der entnommenen Organ-Poolprobe nicht nachgewiesen werden, im Urin befanden sich antimikrobiell wirksame Substanzen.

Das dritte Tier aus Betrieb C war männlich, kastriert und wog bei der Sektion 113 kg.

Die Haut wies leichte Bissverletzungen auf, die Inguinallymphknoten waren mittelgradig vergrößert. Das Darmkonvolut war vertikal um die Arteria mesenterica gedreht, das Gekröse war gespannt. In der Organ-Poolprobe konnten Salmonellen nachgewiesen werden, im Urin befanden sich keine antimikrobiell wirksamen Substanzen. Bei den nachgewiesenen Salmonellen handelte es sich um S.

Typhimurium.

Beim zweiten Mastdurchgang in Betrieb D (D.2) wurde ein lebensschwacher, festliegender Läufer euthanasiert und noch am gleichen Tage seziert. Vor der Euthanasie wurde eine Kotprobe für die kulturelle Untersuchung entnommen. Das Tier war männlich, kastriert und wog 56 kg. Das linke Tarsalgelenk war auf ca. 20 x 20 cm umfangsvermehrt und mit einer gelb-grünlichen Masse und seröser Flüssigkeit gefüllt. Im Urin des Tieres konnten antimikrobiell wirksame Substanzen nachgewiesen werden. Die kulturelle Untersuchung auf Salmonellen verlief bei der zuvor entnommenen Kotprobe negativ und bei der Organ-Poolprobe positiv. Bei den nachgewiesenen Salmonellen handelte es sich um S. Typhimurium.

93 Diskussion

5 Diskussion

Das Ziel der hier vorliegenden Untersuchungen war es, die Wirksamkeit von Mannanoligosacchariden (MOS) gegen Salmonellen in deutschen Schweinemast-beständen zu bewerten. Zum Einsatz kam MOS in vier verschiedenen, für Nordwestdeutschland typischen Schweinemastbetrieben. Insgesamt wurden sechs Mastdurchgänge von der Einstallung bis hin zur Schlachtung beprobt, untersucht und ausgewertet. Die Untersuchungen umfassten sowohl den molekularbiologischen und mikrobiologischen Nachweis von mit dem Kot ausgeschiedenen Salmonellen, als auch die serologische Antikörperbestimmung in Blutserum und Fleischsaft. Hinzu kamen stichprobenartige Untersuchungen von verendeten Mastschweinen. Das breite Untersuchungsspektrum wurde gewählt, da bisher keine diagnostischen Verfahren existieren, die ohne die Anwendung weiterer Verfahren am lebenden Tier einen sicheren Ausschluss von Salmonelleninfektionen erlauben (ROLLE u. MAYR 2007).