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Rentabilität

Im Dokument Hochschule Wismar (Seite 68-72)

In diesem Abschnitt werden Kosten und Nutzen für Studierende, Lehrende und die Institution durch die Implementierung des Konzeptes gegenübergestellt. Die einzel-nen Punkte stehen sich dabei nicht unmittelbar gegenüber. Die beteiligten Parteien bei der Implementierung setzen eigene nicht notwendigerweise kongruente Schwer-punkte bei der Evaluierung der Wirtschaftlichkeit. Wie bereits in Abschnitt 2.2 auf Seite 22 beschrieben, sollte bei der Implementierung von Lehrveranstaltungen Ef-fektivität im Vordergrund stehen. Das oft begrenzte Budget von Hochschulen stellt jedoch erhebliche Anforderungen an die Berücksichtigung des Ezienzaspektes. E-Learning setzt vergleichsweise hohe Investitionen in Infrastruktur und Weiterbildung von Mitarbeitern voraus.

Kosten Nutzen

Laptop) Geringere Kosten für Zugang zu

Lernmaterialien (online) Unsicherheit bei Nutzung neuer

Medien (neu) Mehr Praxiserfahrung (Projektarbeit), hoher Zeitaufwand durch

selbstständiges Aufarbeiten des behandelten Lehrstos

(Selbststudium)

Bessere Qualität des Kontakts mit dem Lehrenden

Bessere Qualität der Diskussion durch erhöhte Transparenz (Forum,

schriftliche Unterlagen) Tabelle 5.2: Kosten / Nutzen für Studierende

Kosten Nutzen

Mehraufwand für den Entwurf und

Entwicklung der Lernmaterialien Wiederverwendbarkeit der

Lernmaterialien (auch durch Dritte) Hoher Technik-Einsatz Mehr Anschaulichkeit

Sehr detaillierte Planung erforderlich Attraktive Lehrveranstaltungen Beschränkungen durch Infrastruktur Geringere Belastung während des

Veranstaltungszeitraums Unsicherheit beim Umgang mit neuen

Medien Schnelle Aktualisierung der

Lernmaterialien möglich Anpassung bestehender

Lernmaterialien an die neuen Medien Austausch von Online-Modulen zwischen Lehrkräften

Verbesserte individuelle Förderung durch parallelen Einsatz von interaktiven Medien und Lehre Tabelle 5.3: Kosten / Nutzen für Dozenten

Kosten Nutzen Kosten durch Betrieb von

Online-Modulen Sachgebundene Drittmittel für

Internet-gestützte Lehre Kosten durch Schaung und Betrieb

von notwendiger Infrastruktur Finanzierung von Forschungsprojekten Hohe Entwicklungs- und

Evaluierungkosten Sichtbare Projekte im Bereich neuer Lerntechnologien

Vorhaltung von Support-Personal Mehrwert für den Ruf der Institution Risiko bei Misserfolgen Verbesserung administrativer

Vorgänge

Erhöhte Attraktivität der Lehrtätigkeit

Bessere Nutzung vorhandener Infrastruktur im Rahmen der Lehre Tabelle 5.4: Kosten / Nutzen für Einrichtungen

Den Tabellen (5.2, 5.3 und 5.4) kann man die verschiedenen Kosten/Nutzen-Sicht-weisen bei der Implementierung von Blended Learning aus Sicht der beteiligten Interessengruppen entnehmen. Dass diese Sichtweisen nicht übereinstimmen, muss bei der Umsetzung berücksichtigt werden.

Wie bereits in Abschnitt 1.3.2 auf Seite 10 beschrieben, handelt es sich bei den notwendigen Investitionen um zusätzliche Belastungen des Haushaltes vor allem der beteiligten Institution. Weitet man die Betrachtung auf Studenten und Dozenten aus, kommen auch hier Investitionen im Bereich Rechentechnik und Internetzugang hinzu. Sind die dabei entstehenden Kosten zu hoch, wird das Lehrkonzept vor dem Hintergrund der Rentabilität unattraktiv.

Die Hochschule Wismar richtet die Investitionen daher hauptsächlich auf allgemeine Verfügbarkeit und langfristige Nutzbarkeit aus. Die Nutzung des Internets steht dabei ebenso wie die Darstellung mit Beamern und Computern im Mittelpunkt.

Auf teure und eher proprietäre Lösungen wird verzichtet.

Investitionen, wie die im Rahmen des Notebook-Universitätsprojekt getätigten, müs-sen sich für die Hochschule Wismar rechnen. Das beschriebene Lehrkonzept als Form des Blended Learning setzt diese Möglichkeiten ein und kann so die Qualität der Leh-re an der Hochschule steigern. Trotz der geringeLeh-ren Ezienz (=Mehrkosten, siehe Abschnitt 5.3.2 auf Seite 66) rentiert sich die Investitionen der Hochschule, da die Lehrziele besser, eektiver erreicht werden.

6.1 Virtualisierbarkeit von Lehrveranstaltungen

Lehrveranstaltungen können mittels Blended Learning virtualisiert werden. Dabei steht die Vereinigung verschiedener Studentengruppen, speziell die Vereinigung von Studenten verschiedener Hochschulen, im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Ver-fügbarkeit der Lernmaterialien ist über das WWW an jedem Zugangspunkt glei-chermaÿen gegeben. Durch eine gezielte Abstimmung von Lehrplänen der jeweiligen Institutionen kann eine Zusammenarbeit gezielt eingerichtet werden.

Es ist dabei nicht notwendig, die jeweiligen Lehrpläne vollständig umzugestalten.

Die Einführung gemeinsam genutzter Plattformen kann zum Erfahrungsaustausch und zur Erweiterung des bestehenden Lernangebote genutzt werden. Eine Anregung im Bereich der Kryptographie ist das Multimediale Studium an der Symbolologi-schen Fakultät104 Diese Website, welche von der Verlagsgruppe Lübbe GmbH &

Co. KG als Werbegag betrieben wird, ist wie eine Hochschule aufgebaut und die Nutzer müssen sich im Rahmen eines virtuellen Studium an dieser Einrichtung im-matrikulieren.

Im Laufe der Zeit kann der eingeschriebene Student an verschiedenen Vorlesungen teilnehmen und zu diesen Aufgaben lösen. Viele Aufgaben haben dabei den Cha-rakter einer Schnitzeljagd. Herr Esslinger verweist im Rahmen der Lehre an der Universität Siegen auf die Rätsel der Seite, um die Studenten zu motivieren.105 Die Einbindung einer solchen Plattform kann die Vorlesung bereichern und die Be-reitschaft der Studenten steigern, sich an der Weiterentwicklung zu beteiligen. Der in der Kryptographie-Vorlesung eingesetzte Kryptographiespielplatz besitzt ein der-artiges Potenzial und kann für ein derder-artiges Projekt als Ausgangsbasis dienen.

Die gemeinsame Beteiligung an Projekten durch mehrere Institutionen erhöht die Zahl möglicher Einüsse auf die Weiterentwicklung und den Einsatz erheblich und

104Symbolologie-Website, http://www.symbolologie.org/, (31.03.2007)

105Forum WInfo, Universität Siegen - Weihnachts-Krypto-Knobelei 2006,

http://www-winfo.uni-siegen.de/winfo-forum/thread.php?threadid=732, (22.12.2006)

Abbildung 6.1: Symbolologie-Website

fördert die soziale und interkulturelle Zusammenarbeit. Auch eine Ausweitung der Forschungsarbeit auf neue Zielgruppen und Anwendungen ist dabei denkbar.

Interessant ist ein derartiges Web-Projekt auch vor dem Hintergrund des Konkur-renzkampfes zwischen den Hochschulen um Studenten. Es kann den Bekanntheits-grad einer Hochschule erheblich steigern.

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