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Frau Dr. Fabienne Jourdan (Fellow) und Herr Prof. Dr. Rainer Hirsch-Luipold (Assoziierter) laden zu einem Workshop mit dem Thema »Die Wurzel allen Übels. Vorstellungen über die Herkunft des Bösen und des Übels in der Literatur des 1.-4. Jahrhunderts«

ein. Vom 27. bis 29. Januar 2011 werden Wissenschaftler aus Frankreich, Dänemark, Australien, Deutschland und den USA da-rüber diskutieren, welche Auffassungen über die Ursprünge des Bösen in der Spätantike vorherrschten. Betrachtet werden dabei nicht nur verschiedene Religionen, sondern auch philosophische Schulen. Beteiligt ist außerdem Prof. Zlatko Pleše, Ph.D. (Chapel Hill), der im akademischen Jahr 2010/2011 ebenfalls als Fellow am Lichtenberg-Kolleg forscht.

Herr Prof. Dr. Bernd Ludwig, Herr Dr. Mario Brandhorst und Herr Dr. Andree Hahmann werden unter Beteiligung von Frau Susanne Brauer, Ph.D. (Fellow), vom 11. bis 13. März 2011 einen Work-shop zum Thema »Sind wir Bürger zweier Welten? Freiheit und moralische Verantwortung im transzendentalen Idealismus« ver-anstalten. Das Hauptziel der Tagung besteht darin, eine fruchtbare Verbindung zwischen der gegenwärtigen Debatte zum Determi-nismusproblem bzw. der Frage der Willensfreiheit und der klassi-schen Philosophie Immanuel Kants herzustellen, und somit zwi-schen einem analytisch-systematizwi-schen und einem philosophie-historisch orientierten Denken zu vermitteln. Im Fokus der Auf-merksamkeit steht dabei vor allem die systematische Auswertung der kantischen Philosophie.

Die um die Fellows Prof. Devorah Dimant, Ph.D. und Prof. Ema-nuel Tov, Ph.D. sowie den Assoziierten Prof. Dr. Reinhard Gregor Kratz gruppierten Wissenschaftler, die sich der Erforschung der Septuaginta und der Qumran-Rollen widmen, werden vom 2. bis 4. Mai 2011 einen Workshop durchführen. Zum Thema »Narra-tive and Law in the Patriarchal Traditions: Hebrew Bible and Dead Sea Scrolls« können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

aus Deutschland, Großbritannien, Israel und den USA diskutieren.

Das Thema soll von verschiedenen Seiten beleuchtet werden.

Dazu gehören u.a. Fragen, auf welche Art und Weise biblische Traditionen in den Schriftrollen überarbeitet und interpretiert wer-den, welche narrativen und rechtlichen Techniken in dieser Über-arbeitung verwendet wurden und welche Aspekte von Recht und Sprache mit den Patriarchenerzählungen verknüpft sind. Von die-sem Workshop erwarten sich die Forscher im DFG-Projekt »Die Auslegung des Buches Genesis in den Texten vom Toten Meer«

neue Impulse für ihre Arbeit.

Prof. Dr. Christian Beyer (Associate of the Lichtenberg-Kolleg) and Prof. Dr. Markus Steinbach (German Linguistics, University of Göt-tingen) in collaboration with Prof. Nicholas Asher, Ph.D. (Fellow) and Julie Hunter (Fellow) will organize a workshop from 23 to 24 June 2011. The workshop entitled »Content, Context, and Con-versation« brings together linguists and philosophers of language interested in empirical and theoretical aspects of linguistic mea-ning and truth-conditional content. Its aim is to advance the cur-rent semantic and pragmatic discussions among linguists and phi-losophers on the relation between content, context, and conver-sation. The workshop thus contributes to the interdisciplinary de-bate on the interface between semantics and pragmatics. In recent years, there has been a lively debate on an old issue, namely the proper distinction between semantics and pragmatics. The back-ground is the classical Gricean distinction between ›what is said‹

on the one hand and ›what is implicated‹ on the other. But how the boundaries are to be drawn is controversial. Contextualists share the common belief in the underdetermination of proposi-tional structures by convenproposi-tional linguistic rules and the need for context-driven pragmatic enrichment. By contrast, semantic mi-nimalists defend a minimalist view on truth-conditional content, which construes it as relatively context-independent and deter-mined by linguistic rules. But when it comes to pinpoint what exactly a context, or conversational background is supposed to be, most researchers simply define their notion of context accor-ding to their particular empirical and theoretical aims. The very fact that in recent discussions on linguistic meaning, minimalists and contextualists entertain quite different conceptions of the con-text-dependence of meaning and content regarding sentences em-ployed in communicative acts, shows that there is a need for in-depth discussion of the relevant notions and theories dealing with content, context, and conversation.

Workshops

Vorschau: Geplante Workshops

27. bis 29. Januar 2011: Die Wurzel allen Übels.

Vorstellungen über die Herkunft des Übels und des Bösen in der Literatur des 1.-4. Jahrhunderts

11. bis 13. März 2011: Sind wir Bürger zweier Welten? Freiheit und moralische Verantwortung im transzendentalen Idealismus

2. bis 4. Mai 2011: Narrative and Law in the Patri-archal Traditions: Hebrew Bible and Dead Sea Scrolls

23. bis 24. Juni 2011: Content, Context, and

Conversation

Workshops

Vorschau: Geplante Workshops

Vom 30. Juni bis 1. Juli 2011 wird das Lichtenberg-Kolleg in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Sebastian Günther einen Work-shop zur modernen arabischen Literatur veranstalten. Der Workshop hat den Titel »Visions and Representations of Home-land in Modern Arabic Literature and Poetry«. Wissenschaftler aus verschiedenen europäischen und arabischen Ländern sol-len über die vielfältigen Perspektiven, Visionen und Vorstellun-gen von »Heimat und Nation« diskutieren, welche von arabi-schen Autoren entwickelt wurden, die in der arabiarabi-schen Welt und im Ausland leben. Der Workshop widmet sich damit Fra-gestellungen, die bereits im ersten Fellowjahr 2009/2010 am Lichtenberg-Kolleg mit dem Fokus auf soziale und kulturelle Mentalitäten sowie deren Veränderungen (Stichwort: multiple modernities) Forschungsgegenstand waren.

Das Thema des Workshops ist insbesondere deswegen interes-sant, weil im arabischen Nahen Osten komplexe Prozesse mo-derner Staatsbildung mit der Säkularisierung einhergingen und sich nationalistische und säkulare Ideen besonders in der mo-dernen arabischen Literatur niederschlugen. Diese orientierte sich unter anderem an europäischen Diskursen und der voris-lamischen Mythologie. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahr-hunderts wurde der Nationalstaat (entweder in seiner größeren panarabischen Variante oder in kleineren Versionen) das es-sentielle Paradigma, in dem ein Nachdenken über Heimatland möglich war. Dies inspirierte nachdrücklich die Vorstellungs-kraft vieler arabischer Schriftsteller, Dichter und Intellektueller.

In den 1950er bis 1970er Jahren waren diese Bilder, Visionen

und Konzepte prinzipiell utopischer und optimistischer Natur.

Dagegen veränderten sich Ton und Botschaft der arabischen Lite-ratur zum Thema »Heimatland« nach dem Rückschlag im Jahr 1967 (naksa) und dem Ausbruch des libanesischen Bür-gerkriegs (1975) stark. Nicht nur das Gefühl einer tiefen und langanhaltenden kulturellen Krise, sondern auch das drin-gende Bedürfnis, die sozialen und politischen Umstände sowie die Lebensbedingungen des Individuums zu verbessern, ver-anlassten viele Schriftsteller und Dichter dazu, neue Bilder von

»watan« (Heimat) zu entwerfen, die heute häufig von einem dystopischen Unterton begleitet werden.

Was macht eine Familie zur Familie? Sind es die leiblichen oder die sozialen Beziehungen, die dieser gesellschaftlichen Institu-tion ihre moralische Bedeutung verleihen? Diese Fragen stehen im Zentrum des Workshops. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Geburt eines Menschen. Konzepte von relationaler Au-tonomie und Vertrauen sollen für die Reproduktionsmedizin und Geburtshilfe auf ihre moralische Tragfähigkeit hin unter-sucht werden. Der Workshop wird von Frau Susanne M. Brauer, Ph.D. (Fellow) in Kooperation mit Frau Prof. Dr. Claudia Wie-semann initiiert. Frau Prof. Dr. Claudia WieWie-semann ist Leiterin der Forschergruppe »Autonomie und Vertrauen in der moder-nen Medizin« (Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften, VolkswagenStiftung) an der Universität Göttingen.

30. Juni bis 1. Juli 2011: Visions and Representa -tions of Homeland in Modern Arabic Literature and Poetry

13. bis 15. Juli 2011: Zwischen relationaler Auto no

-mie und Vertrauen: Zur moralischen Bedeutung der

Familie in Reproduktionsmedizin und Geburtshilfe

Das akademische Jahr 2010/2011 endet mit einem Workshop, den Prof. Dr. Shalini Randeria (Fellow) gemeinsam mit den Göttinger Historikern Prof. Dr. Rebekka Habermas und Dr. Ri-chard Hölzl initiiert. Vom 29. September bis 1. Oktober 2011 treffen sich Ethnologen, Historiker und Religionswissenschaft-ler, um sich dem Thema »Missionarinnen und Missionare als Akteure der Transformation und des Transfers: Außereuropäi-sche Kontaktzonen und ihre europäiAußereuropäi-schen Resonanzräume (1860-1940)« zu widmen. Die Initiatoren gehen davon aus, dass Missionarinnen und Missionare die Widersprüche der Globalisierungsbewegung vereinig(t)en: den emanzipatori-schen Impetus von Zivilisierungsmissionen und deren diszip-linatorische Wirkung wie auch die eurozentrische Richtung der

Globalisierung und ihre Gegenbewegungen und Hybriditäten.

Sie komponierten zahlreiche Narrationen und Bilderwelten des Außereuropäischen und wirkten an der Produktion neuer globaler Räume und Kontaktzonen mit. In diesem Sinne sind Missionarinnen und Missionare als wichtige Akteure im Pro-zess der Globalisierung zu betrachten. Die zentralen Fragestel-lungen des Workshops lauten: Welche Rolle spielte Religion bei der Herstellung von Räumen des Kontakts und der Abgren-zung im Prozess der Globalisierung? Welchen Einfluss hatten religiöse Akteure, wie Missionarinnen und Missionare, für die Ausbildung europäischer Resonanzräume des Colonial En-counter? In welchen Netzwerken agierten Missionare und Mis-sionarinnen und wie funktionierten diese? Es wird zu klären sein, ob und inwieweit die Geschichte des kulturellen Kontakts im 19. und 20. Jahrhundert neu bewertet werden muss, wenn man erstens die Rolle der christlichen Mission mit einbezieht und zweitens die Ebene der Akteure fokussiert. Ziel der Tagung ist es, Mission als Teil der entangled history des 19. und 20.

Jahrhunderts sichtbar zu machen.

Workshops

Vorschau: Geplante Workshops

29. September bis 1. Oktober 2011:

Missionarin-nen und Missionare als Akteure der Transfor mation

und des Transfers: Außereuropäische Kon takt

-zonen und ihre europäischen Resonanzräume

(1860-1940)

Symposien

Rückblick: Bereits durchgeführte Symposien Symposien werden vom Lichtenberg-Kolleg veranstaltet, um

einem i.d.R. kleineren Kreis von Experten die Erörterung eines speziellen Themas zu ermöglichen, »unfertige« Gedanken zu diskutieren und Ideen zum weiteren Gedankenaustausch zu entwickeln. Sie werden i. d. R. von Fellows und Assoziierten initiiert.

Das erste Symposion im akademischen Jahr 2010/2011 fiel aus diesem üblichen Rahmen heraus. Die Gelegenheit, Amartya Sens Buch »Die Idee der Gerechtigkeit« mit ihm und Experten zu diskutieren, stellte zwar von der Idee her ein Symposion dar, wurde jedoch wegen der besonderen Bedeutung einem größeren Kreis von Hörern zugänglich gemacht.

Symposia normally involving a small group of experts are held by the Lichtenberg-Kolleg with the aim of deliberating on a spe-cial topic, discussing ›unfinished‹ thoughts, and developing ideas to become the subject of further exchange. As a rule, these events are initiated by Fellows and Associates.

The first symposium to be held in the 2010/2011 academic year constituted a departure from the usual framework. The opportunity to discuss Amartya Sen’s book »The Idea of Jus-tice« with the author and other experts was a symposium as far as its organisational concept was concerned, but due to the particular significance of the event it was opened up to a larger audience.

Symposien

am Lichtenberg-Kolleg

Am 9. Oktober 2010 stellte der Nobelpreisträger Prof. Dr. Dr.

h.c. Amartya Sen (Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Lichtenberg-Kollegs) in der Historischen Sternwarte in Göttingen sein neues Buch »Die Idee der Gerechtigkeit« vor. Das interdisziplinäre Symposion wurde vom Courant Forschungs-zentrum »Poverty, equity and growth in developing and transi-tion countries«, dem Lichtenberg-Kolleg der Universität Göttin-gen sowie der Frankfurter Kolleg-Forschergruppe »Justitia Am-plificata: Rethinking Justice – applied and global« veranstaltet.

In seinem Buch »Die Idee der Gerechtigkeit« entwickelt Amar-tya Sen eine Alternative zu den vorherrschenden Theorien der Gerechtigkeit. »Sie haben zwar in einzelnen Bereichen viel ge-leistet«, so Sen, »uns im Ganzen aber in die falsche Richtung gelenkt«. Seine eigene Theorie orientiert sich nicht an den

Luft-von herrschenden Missständen und nimmt dazu eine Fülle Luft-von drängenden aktuellen Fragen – von der Lage der Frauen bis zur globalen Gerechtigkeit – in den Blick. Sen grenzt sich insbeson-dere von dem Moralphilosophen John Rawls ab, dessen 1971 vorgelegte Theorie der Gerechtigkeit bis heute die Gerechtig-keitsdiskussion dominiert. Im zweiteiligen Symposion stellte Sen zunächst seine Thesen vor und diskutierte mit dem Philosophen Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin von der Ludwig-Maximilians-Uni-versität München und dem Ökonomen Prof. Dr. Sanjay Reddy von der New School for Social Research, New York. Bei der an-schließenden Podiumsdiskussion tauschte sich der indische No-belpreisträger mit Herrn Prof. Dr. Stefan Gosepath (Universität Frankfurt am Main), Herrn Prof. Dr. Rainer Forst (Universität Frankfurt am Main), Herrn Prof. Dr. Wilfried Hinsch (RWTH Aa-chen), Frau Prof. Dr. Elke Mack (Universität Erfurt) und Herrn Prof. Dr. Holmer Steinfath (Universität Göttingen) über das

Symposien Symposia