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3. Eigene Untersuchungen

3.2 Ergebnisse

3.2.1 Rassen-, Alters- und Geschlechtsverteilung der Patienten

Die 28 Hunde setzten sich aus 17 Rassehunden (16 verschiedene Rassen) und elf Mischlingen im Alter von drei Monaten bis zwölf Jahren zusammen. Es handelte sich um elf männliche, sechs männlich kastrierte, fünf weibliche und sechs weiblich kastrierte Tiere.

Bei den sieben Katzen handelte es sich um fünf Europäisch Kurzhaar Katzen, einen Karthäuser und eine norwegische Waldkatze. Die Tiere hatten ein Alter von sechs bis 16 Jahren. Drei Tiere waren männlich kastriert und vier weiblich kastriert (Anhang, Tab. 21-29).

3.2.2 Pathomorphologische Untersuchung

Bei den 35 untersuchten Patienten wurden primäre Neoplasien des Gehirns mit 30 Fällen (24 Hunde, 6 Katzen) am häufigsten nachgewiesen. Sekundäre Tumoren wurden bei fünf Patienten (4 Hunde, 1 Katze) gefunden (Tab. 3-11).

3.2.2.1 Primäre Neoplasien

In der Gruppe der Primärtumoren traten Meningeome am häufigsten auf (n=12). Die Diagnose wurde in sieben Fällen anhand der Bioptate und bei fünf Tieren durch Untersuchung des Tierkörpers gestellt. Die Beschreibung von Lokalisation, Ausmaß und Zusatzbefunden erfolgte hier nur bei den Fällen, in denen das gesamte Gehirn pathomorpholgisch untersucht werden konnte.

In fünf Fällen handelte es sich um gemischte Meningeome. Ein Meningeom (Nr. 117955) reichte vom Chiasma opticum bis auf Höhe der Pons in einer Ausdehnung von 4,5 x 2 bis 2,5 x 0,8 cm (LxBxH). Es lag eine hochgradige Dilatation der Seitenventrikel und des 3.

Gehirnventrikels vor. Histologisch konnten im Tumorgewebe Nekrosen nachgewiesen werden. Der Tumor von Patient 119550 wurde im linken Bulbus olfactorius lokalisiert mit einer Größe von 2,5 x 1 x 1 cm. Er wies eine arachnoidale Zyste und histologisch kleine Nekroseherde auf. Außerdem wurde eine gering-bis mittelgradige Mittellinienverdrängung, eine geringgradige Ventrikelasymmetrie (re>li) und eine geringgradige Verdrängung der

Eigene Untersuchungen – Ergebnisse

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von Bioptaten diagnostiziert. Dabei trat eines (Nr. 126984) zusammen mit einer fokal eitrigen Entzündung auf.

Psammomatöse und meningotheliale Meningeome traten jeweils zweimal auf. Die Bioptate der psammomatösen Formen zeigten keine weiteren Besonderheiten. Eine meningotheliale Neoplasie (Nr. 64404) konnte aufgrund der Untersuchung des Tierkörpers ermittelt werden.

Die Lokalisation war links lateral des Cerebellums mit hochgradiger Kompression des Hirnstamms und Verwachsung mit der Pars petrosa des Os temporale. Die Größe betrug 2 x 2 x 1,5 cm. Bei dem zweiten meningothelialen Meningeom (Nr. 123926) konnte anhand des Bioptates zusätzlich eine Nekrose, Fibrose und Entzündung festgestellt werden.

Ein Meningeom der Granularzellvariante (Nr. 112895) wurde anhand eines Bioptates klassifiziert und wies keine zusätzlichen Veränderungen auf.

Außerdem wurde ein fibröses Meningeom diagnostiziert (Nr. 123256). Es wurde links im caudalen Bereich des Gehirns der Schädelkalotte anhaftend lokalisiert und war etwa olivengroß. Es rief eine Druckatrophie des Occipitallappens und eine Leptomeningitis hervor.

Zusätzlich konnten eine Mittellinienverschiebung und eine Verdrängung des linken Gehirnventrikels festgestellt werden.

Schließlich wurde noch ein nicht näher spezifiziertes Meningeom nachgewiesen (Nr. 135059).

Seine Lokalisation lag auf Höhe der Pons rechts ventral des Kleinhirns und im Bereich der Pars petrosa des Os temporale. Es führte zu einer deutlichen Verdrängung des Stamm- und Kleinhirns mit unilateraler hochgradiger Kompression des Hirnstammes und Asymmetrie des 4. Gehrinventrikels. Zudem ging es mit einer eitrigen Meningoenzephalitis und einer Kompressionsatrophie der Kleinhirnrinde einher.

Gliome wurden bei den primären Neoplasien am zweithäufigsten nachgewiesen (n=8). Die pathohistologische Diagnose wurde anhand der Untersuchung von drei Bioptaten, vier Tierkörpern und einem Gehirn gestellt.

Am häufigsten traten in dieser Gruppe Astrozytome (n=5) auf. Des Weiteren wurden ein Oligoastrozytom, ein Oligodendrogliom und ein Glioblastom nachgewiesen.

Bei den Astrozytomen kamen zwei anaplastische und zwei fibrilläre Formen sowie ein multilobulärer Typ vor. Bei Patient 124169 befand sich das anaplastische Astrozytom im Bereich des linken Klein- und caudalen Stammhirns und der Medulla oblongata mit einer

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Größe von etwa 3 x 2 cm. Es zeigte sich schlecht abgegrenzt und führte zu einer Kompression des 4. Gehirnventrikels. Das multilobuläre Astrozytom (Nr. 134292) zeigte in der pathologischen Untersuchung zwei Läsionen. Eine kleinkirschgroß im rechten Lobus temporalis und eine ca. erbsengroß im linken Lobus frontalis. Es trat eine Ödematisierung der Gyri auf und histologisch wurden Malazien und eine geringgradige peritumoröse Demyelinisierung nachgewiesen. Außerdem fand sich eine Mittellinienverdrängung.

Die Bioptate der anderen drei Astrozytome (Nr. 123682, 128654, 137842) wiesen keine weiteren Besonderheiten auf.

Des Weiteren wurde ein lokal metastasierendes malignes Oligoastrozytom diagnostiziert. In diesem Fall (Nr. 67452) wurde das Tier allerdings erst drei Monate nach Erstellung der MRT- und CT- Aufnahmen euthanasiert und das Gehirn seziert, da nach kurzzeitiger Verbesserung der Symptome durch Bestrahlung und Chemotherapie eine massive Verschlechterung des Allgemeinzustandes eintrat. Es wurden zahlreiche Läsionen von 0,3 bis 2 cm Durchmesser im gesamten Groß- und Kleinhirn festgestellt. Eine Mittellinienverschiebung, eine Kompression des 3. Gehirnventrikels und der Pons sowie eine Verlagerung des Kleinhirns und eine Dilatation des Aquaeductus konnten ebenfalls nachgewiesen werden.

Das unscharf begrenzte anaplastische Oligodendrogliom (Nr. 121007) war linksseits in der Medulla oblongata lokalisiert. Es hatte eine Länge von etwa 2,1 cm. Außerdem wurde eine peritumoröse Demyelinisierung festgestellt.

Das Glioblastom (Nr. 126199) im linken Lobus frontalis hatte etwa 1 cm Durchmesser und war gut abgrenzbar. Es rief eine Mittellinienverschiebung und eine mittelgradige Ventrikelasymmetrie (re>li) hervor. In der Tumorperipherie war eine deutliche Gefäßeinsprossung und Gefäßproliferation nachweisbar. Histologisch zeigte der Tumor Nekrosen und eine Ausdehnung auch bis in den Bulbus olfactorius.

Außerdem wurden vier maligne Blastome diagnostiziert. Dabei wurden drei Bioptate sowie ein Tierkörper untersucht.

Das mittels Sektion diagnostizierte maligne Blastom (Nr. 117956) zeigte sich angiotrop. Es bestand der Verdacht auf einen lymphozellulären Ursprung. Der Tumor war zwischen Chiasma opticum und Pons extraaxial lokalisiert und hatte eine Größe von 0,4 x 2 x 1,5 cm

Eigene Untersuchungen – Ergebnisse

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peritumoröse Demyelinisierung festgestellt werden und es wurden Tumorzellinfiltrate im gesamten Neuroparenchym des Großhirns gefunden. Bei einem Patienten (Nr. 118783) konnte das Vorliegen eines Meningeoms nicht vollständig ausgeschlossen werden.

In einem Fall wurde anhand der Biopsie ein Verdacht auf einen lymphozellulären (Nr. 136277) und in einem Fall auf einen astrozytären Ursprung (Nr. 119056) geäußert.

Zudem wurden zwei zentrale maligne Lymphome gefunden (ein Bioptat, ein Tierkörper).

Die Lokalisation des einen (Nr. 125922) war dorsomedial im Thalamus, zum Teil in die Seitenventrikel einbrechend. Es war etwa 1,5 x 1,4 x 0,9 cm groß, unscharf begrenzt und wies histologisch Nekrosen auf. Eine mittelgradige Mittellinienverschiebung und Vetrikelasymmetrie (li>re) sowie ein oligofokales geringgradiges peritumoröses Ödem wurden nachgewiesen.

Zu den nur einmalig auftretenden Primärtumoren zählten ein Plexuspapillom, ein Ependymom, eine neoplastische Retikulose und ein Medulloblastom.

Das Plexuspapillom (Nr. 122190) ging vom dritten Gehirnventrikel aus und hatte eine Größe von 1,5 x 1,5 x 1 cm. Es führte zu einer geringgradigen Dilatation der Seitenventrikel, zu einer deutlichen Dilatation des 3. und 4. Gehirnventrikels und zu einer Verdrängung des rechten und des 3. Gehirnventrikels. Histologisch waren Nekrosen vorhanden.

Ein anaplastisches Ependymom (Nr. 133575) wies gut abgegrenztes Tumorwachstum entlang des rechten Lobus parietalis, des Zwischenhirns, des ventralen Hypothalamus bis auf Höhe des Ammonshornes sowie des linken parietalen und frontalen Kortex, Lobus piriformis bis auf Höhe des Chiasma opticums auf. Die Größenausdehnung betrug etwa 5 x 3,8 cm. Eine deutliche Ventrikelasymetrie war feststellbar. Histologisch wurden Malazien und Nekrosen erkannt.

Die nicht B-/T-leukozytische neoplastische Retikulose (Nr. 95612) hatte eine Größe von 3 x 2 x 1,5 cm (BxLxH) und zeigte sich unscharf begrenzt. Sie war rostrosellär caudal des Chiasma opticum besonders links der Medianen lokalisiert. Es zeigte sich eine geringgradige Ventrikelasymmtrie (re>li). Gyri und Sulci erschienen verstrichen und histologisch konnten Nekrosen und Ödematisierung sowie ein geringgradiges peritumoröses Ödem festgestellt werden.

Eigene Untersuchungen – Ergebnisse

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Das Medulloblastom (Nr. 136397) wurde anhand eines Bioptates diagnostiziert.

3.2.2.2 Sekundäre Neoplasien

In dieser Gruppe traten fünf Tumoren auf. Bei drei der Neoplasien wurden bei der Sektion der Tierkörper Metastasen im Gehirn nachgewiesen.

Ein nicht näher klassifiziertes metastasierendes Karzinom (Nr. 123662) mit oligofokalen Umfangsvermehrungen (bis zu 0,5 x 0,5 x 0,7 cm Größe) u. a. in der rechten caudalen Großhirnhemisphäre wurde gefunden. Es zeigte zum Teil zystischen Charakter und rief Osteolysen hervor. Im Gehirn konnte eine Mittellinienverschiebung festgestellt werden.

Karzinomzellen wurden in Temporalismuskulatur, Schädelkalotte, Gehirn, Lunge, Lungenlymphknoten und einer Zehe nachgewiesen. Der Primärherd konnte nicht sicher identifiziert werden, war aber wahrscheinlich der Zehe zuzuordnen.

Die Metastase eines Adenokarzinoms (Nr. 132835) mit Verdacht auf Primärlokalisation in der Lunge dehnte sich rechtsseits im Bereich des Lobus frontalis bis Lobus parietalis aus. Sie war etwa 1,5 x 1,9 cm groß. Ein peritumorales Ödem, eine Mittellinienverschiebung sowie eine Vetrikelasymmetrie (li>re) und eine zentrale Tumornekrose wurden nachgewiesen.

Außerdem wurde ein Hämangiosarkom (Nr. 135129) diagnostiziert, das multifokale Läsionen mit bis zu 1 cm Durchmesser u. a. in Groß- und Kleinhirn aufwies. Zudem war eine gering- bis mittelgradige Vetrikelasymmetrie (re>li) feststellbar. Weitere Läsionen wurden in Rückenmark, Herz, Lunge, Nieren, linker Nebenniere, Skelettmuskulatur und Milz nachgewiesen, wobei die Milz als Primärlokalisation anzunehmen ist.

Zwei weitere Neoplasien, ein Schilddrüsenkarzinom (Nr. 120882) und ein Osteosarkom des Kiefergelenkes (Nr. 130306), dehnten sich aus der Umgebung ins Gehirn aus. Diese Diagnosen wurden anhand von Bioptaten gestellt.

3.2.3 Rassen-, Alters- und Geschlechtsverteilung bei den verschiedenen intrakraniellen