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Technische Voraussetzungen

Die technischen Voraussetzungen für die Dateneingabe und Berechnung sowie für die Interventionskonzepte müssen installiert sein und in ausreichender, sicherer Weise funktionieren und hinreichend verlässliche Daten liefern, damit die zuständige Behörde einer visuellen Untersuchung zustimmen kann. Änderungen an der Eingabe oder Datenstruktur sind aber in einem dynamischen System ständig möglich und vorgesehen, müssen aber in der Lenkungsgruppe beschlossen werden.

Mandibularlymphknoten

Mit Datum vom 30.11.2009 hat das Bundesinstitut für Risikobewertung eine Stellungnahme zum Vorkommen von Mycobacterium avium ssp. avium bei Mastschweinen als ein mögliches Risiko für die Lebensmittelsicherheit und der Untersuchung auf das Vorkommen von Mycobacterium avium ssp. avium im Rahmen einer Risiko basierten Fleischuntersuchung ohne Anschnitte abgegeben. Danach ist bekannt, dass bei Schweinen gegenwärtig hauptsächlich Infektionen des Mycobacterium avium-Komplexes (MAC) (hierzu zählen unter anderem Mycobacterium avium ssp. avium) nachgewiesen werden. Eine abschließende Bewertung der Frage, welches Risiko dieser Umstand für die Lebensmittelsicherheit darstellt, konnte das Bundesinstitut für Risikobewertung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht treffen.

Nach Aussage des Bundesinstitutes für Risikobewertung ist ferner bekannt, dass sich bei Schweinen Infektionen des Mycobacterium avium-Komplex (MAC) am häufigsten in den Lnn. mandibulares manifestieren. Im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes wird durch die Fa. Manten sichergestellt, dass die lnn. mandibulares entfernt werden. Bei der Fa.

Manten tritt die Besonderheit auf, dass der Kopf als Ganzes abgesetzt und in einem Kopfzerlegebetrieb weiter bearbeitet wird. Hier werden die Lnn. mandibulares entfernt.

Erfolgt im Einzelfall eine Vermarktung von Schweinen auf anderem Wege, werden die Lymphknoten von Mitarbeitern der Fa. Manten entfernt. Darüber hinaus werden Veränderungen an den Lnn. manidbulares bei der Fleischuntersuchung erfasst.

In der visuellen Fleischuntersuchung werden die Lymphknoten am Kopf von der amtlichen Überwachung nur im Rahmen der Nachuntersuchung angeschnitten.

Herz

In der visuellen Fleischuntersuchung wird das Herz in der Regel nicht geöffnet. Verbleibt in den Herzkammern koaguliertes Blut, kann das Organ schneller verderben. Aus diesem Grund werden nicht geöffnete Herzen von einem Mitarbeiter der Firma Manten geöffnet um als taugliche Lebensmittel zu gelten.

Salmonellenkategorie

Die aktuelle Salmonellenkategorie der landwirtschaftlichen Betriebe hat keine Auswirkungen auf die Zulassung zur risikoorientierten Schlachttier- und Fleischuntersuchung.

Das Verfahren der visuellen Fleischuntersuchung ist geeignet, durch weniger Berührung der Schlachtkörper, die Gefahr der Kreuzkontamination drastisch zu senken. Denn lebende Salmonellen befinden sich vornehmlich in den Lymphkonten der Tiere, die bei der visuellen Untersuchung ja nicht mehr angeschnitten werden. Salmonellennester auf der äußeren Haut werden durch die Flammstufen effektiv reduziert.

Weiterhin stellt der LAX einen viel umfassenderen Status der Tiergesundheit dar, als der Status von Salmonellenantikörpern. Das System der LAX Bildung sollte in einem späteren Schritt noch um den Katalogeintrag „Salmonellen Status“ ergänzt werden. Besonderen Sinn macht das aber nur bei einem serologischen Nachweis von Salmonellen Antigen in den Schweinen.

Zunächst erscheint das System der visuellen SU ein geeigneteres Salmonellenbekämpfungsprogramm zu sein als die Festlegung der Schlachtreihenfolge gemäß dem Salmonellenstatus. Daher ist es erklärtes Ziel, Gerade Kategorie III Schweine visuell zu untersuchen. Selbstverständlich nur im Rahmen der LAX Vorgaben.

Verifiziert wird diese Maßnahme durch das normale Salmonellenmonitoring des Schlachthofes. Außerdem wird angeregt, in einem weiterführenden Projekt den Verlauf der Salmonellenkategorisierung der landwirtschaftlichen Betriebe die an dem System der RSFU teilnehmen, zu beleuchten.

4 Ergebnisse

Im Zeitraum 1. Juli 2011 bis 30. September 2011 wurde die unter Material und Methoden beschriebene Einführung der risikoorientierten Schlachttier- und Fleischuntersuchung am Schlachthof Manten erprobt.

In diesem Zeitraum wurden in dem Betrieb 179.143 Schweine geschlachtet. Alle Untersuchungsergebnisse dieser Schweine wurden von amtlichem Untersuchungspersonal in das Datensystem der Firma Manten eingegeben und standen somit der Verifizierung dieses Projektes und seiner Parameter zur Verfügung. Für alle Anlieferer wurde der LAX berechnet und aus allen Daten zusammen wurde der SCHLIX für den Schlachthof berechnet. Weiter wurde eine Schwelle festgelegt um etwa 80% der angelieferten Schweine direkt in das System der visuellen Fleischuntersuchung zu integrieren.

Als besonders wichtiges Instrument wurde den kontrollierenden amtlichen Tierärzten die Möglichkeit gegeben, Anweisungen über festgestellte Probleme und empfohlene Untersuchungen zwischen den verschiedenen Positionen in der ante- und der postmortem - Untersuchung zu kommunizieren. Diese Anweisungen können die amtlichen Tierärzte und der Dienststellenleiter untereinander austauschen. Die besprochenen räumlichen und technischen Voraussetzungen wurden hergestellt.

Die Anzeige der Schlachtgeschwindigkeit wurde an dem Bildschirm am Schlachthälftenband eingerichtet. In das Innereienkühlhaus wurde eine räumliche Trennung gebaut, um mittels der in diesem Kühlhaus vorhandenen Rohrbahnen das Ausschleusband zu erweitern und gleichzeitig die Anforderungen zum Export in die Russische Föderation zu erfüllen.

Die Exceldateien mit den Informationen der Schlachttier- und Fleischuntersuchung werden täglich an das Veterinäramt verschickt. Weiter wurde dem Veterinäramt ein Excelprogramm zur Verfügung gestellt, um die in der Firma Manten errechneten Indices zu validieren.

In der Testphase sollten auf der Datenbasis von annähernd 200.000 geschlachteten Schweinen die Aussagefähigkeit und Stabilität des LAX, des SCHLIX und der Schwelle getestet werden. Weiterhin sollen in der Testphase die Logistik der Anlieferung der Schlachtschweine und die Vergleichbarkeit der Untersuchungen getestet werden.