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Profilierung der Städte Bremen und Bremerhaven

3 Ausformulierung der strategischen Prioritätsachsen

3.2 Prioritätsachse 2: Städtische Lebens- und Wirtschaftsräume aktivieren

3.2.3 Profilierung der Städte Bremen und Bremerhaven

In diesem Förderbereich wird ein besonderer Fokus auf die Alleinstellungsmerkmale der Städte Bremerhaven und Bremen gelegt, die es zu bewahren und zu stärken gilt: Dazu zählt zum einen die beide Städte verbindende Weser mit einer Flusskante von 70 km, deren histo-risch-gewerbliche Funktion mit der touristischen, städtebaulichen sowie sozial- und natur-räumlichen Entwicklung Bremens enger verbunden werden soll. Zum anderen zählt hierzu die herausragende Profilierung der Städte in Bezug auf den intensiven Dialog zwischen Wis-senschaft und Gesellschaft, was mit der Ernennung der Schwesterstädte Bremen und Bre-merhaven als erste „Stadt der Wissenschaft 2005“ unterstrichen wurde.33 Die Förderung richtet sich an Projekte, die diese gewachsenen Charakteristika unterstützen und zugleich zur Stärkung einer wettbewerbsfähigen Stadtstruktur beitragen.

Neue - auch städtebauliche - Akzente haben mittlerweile erheblich zu einer Aufwertung der Weser innerhalb des Stadtbildes beigetragen. Um diese Tendenzen zu unterstützen, sollten die Naturpotentiale an der Weser für Stadtbewohner und Besucher stärker erlebbar gemacht

33 Der Stifterverband der Deutschen Wissenschaft hat im Rahmen der Initiative zum „Public Understanding of the Science and Humanities“ (PUSH – Dialog Wissenschaft und Gesellschaft) erstmals 2005 den Wettbewerb zur

„Stadt der Wissenschaft“ ins Leben gerufen.

87 werden. Dazu sollen mithilfe des Einsatzes von EFRE-Mitteln naturnahe Uferzonen und Re-tentionsräume wiederhergestellt, die Zugänglichkeit der Uferbereiche durch Fahrrad- und Fußwege verbessert und eine Basisinfrastruktur für nachhaltigen Tourismus (z.B. für Gastro-nomie, Strandbad, Bootsanleger, Aussichtspunkte) geschaffen werden. Im Sinne einer nachhaltigen touristischen Entwicklung erhöhen die neuen Einrichtungen die Attraktivität der Flusslandschaft als Erholungsraum und haben gleichzeitig eine lenkende Funktion, um Stö-rungen von ökologisch sensiblen Bereichen fern zu halten. Solche Nutzungskonflikte weiten sich zurzeit aus, da zunehmend die Potentiale der Weser und beispielsweise auch der Gees-te für verschiedene NutzerinGees-teressen in den Blickpunkt rücken. Eine am europäischen Natur- und Gewässerschutz ausgerichtete integrierte Planung für die Weser soll durch die EFRE-Förderung ermöglicht werden. Dabei werden Maßnahmen entwickelt, die der Schifffahrt mit einer wettbewerbsfähigen Hafenwirtschaft, der Biodiversität der Flusslandschaft und der stadtnahen Erholung an der Weser gleichermaßen dienen. Sie führt dazu, dass unter Beteili-gung aller relevanten Akteure die vielseitigen Ansprüche an die Nutzung der Weser abgewo-gen werden, und sie wird dazu beitraabgewo-gen, für die Städte Bremen und Bremerhaven ein wett-bewerbsfähiges Profil weiterzuentwickeln. Ein integriertes Flussgebietsmanagement wird Nutzerkonflikten vorbeugen sowie zur Lösung bestehender Konflikte beitragen.

Der weitere Ansatzpunkt für Projekte innerhalb dieses Förderbereiches sind die beispielhaf-ten Aktivitäbeispielhaf-ten hinsichtlich eines öffentlichen Diskurses zu wissenschaftlichen Themen. Das Land Bremen hat erkannt, dass ohne Dialog mit der Gesellschaft die Wissenschaft an Wert-schätzung und an Leistungskraft verlieren wird. Der Ausbau der Wissensgesellschaft wird im Land Bremen von vielen Projekten begleitet, die dem öffentlichen Verständnis von Wis-sen(schaft) dienen (Public Understanding of Science) und die der Vermittlung von Wissen einen Raum geben.

Mit u.a. dem Universum Science Center, dem Grünen Science Center Botanika, dem Haus der Wissenschaft, dem Deutschen Schifffahrtsmuseum, der neuen Ausrichtung des Über-seemuseums, dem Klimahaus und dem Deutschen Auswandererhaus haben Bremen und Bremerhaven bedeutsame Projekte auf den Weg gebracht, durch die sich das Bundesland Bremen ein Profil gibt, das einzigartig und herausragend in dieser Form ist. Dieses Profil zu bewahren und auszubauen, Kooperationen mit den Wissenschafts- und Forschungseinrich-tungen zu verstärken, neue Strukturen zu nutzen, die Wissen(schaft) auf unterhaltsame und erlebbare Art der Öffentlichkeit zugänglich macht, ein nationales und vor allem internationa-les Marketing zu ermöglichen, stellen die künftigen Herausforderungen dar.

Mit Veranstaltungen an der Schnittstelle Wissenschaft und Wirtschaft soll der Öffentlichkeit deren Relevanz für den Strukturwandel im Land Bremen verdeutlicht werden. Wissen-schaftszweige, die in der Öffentlichkeit (noch) nicht angemessen wahrgenommen werden, sollen die Chance nutzen, verstärkt mit den unterschiedlichen Zielgruppen ins Gespräch zu

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kommen und ihre Aktivitäten zu intensivieren. Insgesamt sollen die Veranstaltungen aber auch in die Wissenschaft selbst hinein wirken und Forscherinnen und Forscher nachhaltig für die Bedeutung der Wissenschaftskommunikation sensibilisieren.

Darüber hinaus wird Bremen diese Veranstaltungen und Events stärker als bislang überregi-onal vermarkten und dabei den Ruf als Stadt der Wissenschaft auch weit über das Jahr 2005 hinaus festigen. Dazu ergänzend wird auch die 2004 erfolgte Erweiterung der Weltkulturer-be-Liste der UNESCO um das Bremer Rathaus sowie dem Wahrzeichen Bremens, dem steinernen Roland eine bedeutende Rolle spielen. So sollen die Ansätze des öffentlichen Wissenstransfers durch zukunftsweisende Informations-, Guide- und Buchungssysteme be-gleitet werden, um das Erschließen der Region für Bewohner und Besucher zu erleichtern.

Eine fortlaufende Markt- und Trendbeobachtung sowie Marktforschung sollen diesen Pro-zess begleiten und zur Verbesserung der Ergebnisse beitragen.

Diese Kommunikation mit der Öffentlichkeit stellt dabei eine immer wichtiger werdende Er-gänzung des akteursbezogenen binnenorientierten Ansatzes der regionalen Innovationsstra-tegie, wie sie in der ersten Prioritätsachse des Programms beschrieben wird, dar.

Beide Profilierungsachsen werden dazu beitragen, das Land Bremen als attraktiven und in-novativen (Wissenschafts- und Wirtschafts-)Standort und als einen bunten Baustein im Mo-saik der europäischen Städte zu verankern und dadurch die europäische Wettbewerbsfähig-keit auch in Hinblick auf attraktive Wohn-, Arbeits- und Studienbedingungen zu stärken.

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