• Keine Ergebnisse gefunden

Aussagen zum Indikatorensystem

Um die Wirkungen des Mitteleinsatzes ausgehend von den spezifischen Zielen über die Zwi-schenziele zum Globalziel nachvollziehen zu können, werden gemäß Artikel 37 Absatz 1 c) der Allgemeinen Verordnung Nr. 1083/2006 die Fortschritte und die Erreichung der Ziele der Prioritätsachse anhand eines Indikatorensatzes gemessen. Dazu sollen die Ziele unter Be-achtung des Verhältnismäßigkeitsprinzips mit Hilfe einer begrenzten Zahl von Ergebnisindi-katoren quantifiziert werden. Für das EFRE-Programm Bremen besteht das komplette Indi-katorensystem aus einem zentralen Indikatorensatz, welcher die Erfordernisse des Artikels 37 erfüllt, aus einem Satz stärker differenzierender Indikatoren für das laufende Monitoring sowie aus einer Zusammenstellung von Kontextindikatoren u.a. für die jährliche Berichter-stattung.

Basis für den zentralen Indikatorensatz sind die Hauptindikatoren für den EFRE gemäß Ar-beitsdokument 2 der Europäischen Kommission.34 Die Hauptindikatoren sind nach themati-schen Bereichen geordnet, welche sich auf die Kategorisierung für die indikative Aufteilung der Gemeinschaftsbeteiligung beziehen. Die Hauptindikatoren bestehen überwiegend aus Output- und Ergebnisindikatoren und bilden eine Schnittmenge mit den nach Artikel 37 ins-gesamt geforderten Ergebnisindikatoren. Um ein handhabbares und zugleich effektives Indi-katorensystem zu erhalten, welches auch die längerfristigen Effekte für die Begünstigten sowie die vom Begünstigten losgelösten und breiter angelegten Wirkungen nachvollziehen lässt, sind zudem Wirkungsindikatoren als Elemente des zentralen Indikatorensystems un-abdingbar. Diese sind zum Teil durch spezifische Erhebungen zu erhalten oder ihre Erhe-bung ist nur mit deutlichem Zeitabstand zum Beginn der Förderung sinnvoll. Quer zu den spezifischen Zielen trägt das EFRE-Programm zur Gleichstellung von Männern und Frauen bei und beachtet Prinzipien der Nachhaltigkeit. Auch zur Abbildung dieser Querschnittsziele wurden aussagefähige Indikatoren für den zentralen Indikatorensatz ausgesucht.

Eine an den Zielen des EFRE-Programms Bremen 2007–20013 ausgerichtete Zusammen-setzung der genannten Indikatorenarten bietet die Möglichkeit, Hinweise für die Richtung und Stärke der intendierten Wirkungen des Programms zu erhalten. Durch ex-ante Quantifizie-rungen vorwiegend auf Basis der ErfahQuantifizie-rungen aus der Förderperiode 2000-2006 können realistisch erreichbare Zielwerte benannt werden, so dass das Indikatorensystem zur beglei-tenden Programmsteuerung eingesetzt werden kann.

34 Europäische Kommission, 2006, Der neue Programmplanungszeitraum 2007-2013, Indikative Leitlinien zu Bewertungsverfahren: Indikatoren für Begleitung und Bewertung, Arbeitsdokument 2

91 Der in Tabelle 21 dargestellte Satz an Indikatoren sowie deren Quantifizierung dient der Messung der Ziele des EFRE-Programms Bremen 2007–2013. Datenquelle ist dabei über-wiegend das Begleitsystem. Zusätzlich sind spezielle Erhebungen z.B. für die Messung der Profilierung der Städte über eine regelmäßige Befragung vorgesehen.

Tabelle 21: Indikatoren zur Messung der Zielerreichung auf Prioritätsachsenebene

Zwischen-ziele Spezifische

Ziele Output-Indikatoren Zielvorgabe Ergebnis-/Wirkungs-Indikatoren Zielvorgabe induzierte private FuE-Investitionen

(Mio. €) ca. 22,5

Anzahl der in der Forschung

geschaffenen Arbeitsplätze (H) 600-750

(H) 120-150 Anzahl der geschaffenen

Arbeitsplätze (H) 500-800

Induzierte private Investitionen

(Mio. €) (H) ca. 80 Anzahl der gesicherten Arbeitsplätze 2.000-2.500 Anzahl der Vorhaben zur

ca. 4 Nutzungsgrad der geförderten

Gebäude (%) 90%

Anzahl der mit der Förderung verbundenen gesicherten und

geschaffenen Arbeitsplätze 1.000-1.200 Erreichte Gesamtinvestition (Mio. €) 120 Naturnahe Fläche, deren unmittelbare Erlebbarkeit erstmals ermöglicht oder

erheblich verbessert wird (ha) ca. 22 Überregionale Wahrnehmung des

Landes Bremen

- als Hochtechnologie- und Forschungsstandort

- als zwei Städte mit maritimem Flair

gestiegene Werte

Eingesparte Menge an fossiler

Primärenergie pro Jahr (Mio. kWh) ca. 7 Revitalisierungsquote: revitalisierte

Anzahl Projekte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie der Beratungen zur Steigerung der Erwerbsbeteiligung, des

(H) - Hauptindikator nach: Europäische Kommission, 2006, Arbeitspapier 2 - Indikatoren für Begleitung und Bewertung Nachhaltiges wissensbasiertes Wirtschaften in einer diversifizierten Wirtschaftsstruktur

90-100

Anzahl der Vorhaben zur Förderung umweltfreundlicher

Anzahl der Vorhaben zur Förderung von Unternehmen, Unternehmergeist

92

Da die Fördergegenstände zur Erreichung eines spezifischen Zieles jeweils eines unter-schiedlichen Mitteleinsatzes bedürfen und die künftige Entwicklung der Bedarfslage nur nä-herungsweise vorausgeschätzt werden kann, sind die Zielwerte in Bandbreiten angegeben.

Bei der Ausgestaltung des Indikatorensatzes wurde darauf geachtet, dass die gewählten Indikatoren einen überwiegenden Anteil der betroffenen Aktivitäten abbilden.

In diesem Indikatorensystem sind sowohl die notwendigen Hauptindikatoren enthalten (wie der Outputindikator „Zahl der Kooperationsvorhaben mit Beteiligung von Unternehmen und Forschungsanstalten“ sowie der Ergebnisindikator „in der Forschung geschaffene Arbeits-plätze“) als auch zusätzliche Ergebnisindikatoren (wie „induzierte private FuE-Investitionen“) sowie Wirkungsindikatoren (wie die „Auslastung von Technologie- und Gründerzentren“).

Für das laufende Monitoring werden neben dem vorgestellten Indikatorensatz weitere, den Fördergegenstand differenzierende Indikatoren erfasst. Diese stellen vorwiegend Outputindi-katoren dar, welche eine Grundlage zur detaillierten Beschreibung der Aktivitäten darstellen (wie z.B. Art der Investition und Art der Projektpartner). Der Zweck dieser Indikatoren ist zum einen, die Kontrolle der Mittelumsetzung zu erleichtern und zum anderen eine Datenbasis für vertiefende Evaluierungen zu schaffen. Eine Quantifizierung dieser Indikatoren ist nicht zweckmäßig.

Abweichungen von den Quantifizierungen innerhalb des zentralen Indikatorensatzes können Hinweise dahingehend geben, dass die intendierten Ziele durch den Förderansatz nicht aus-reichend erreicht werden, so dass ein steuernder Eingriff in die Programmumsetzung not-wendig werden kann. Um diese Steuerungsaufgabe nicht losgelöst von übergreifenden Ent-wicklungen durchzuführen, ist die Beobachtung zentraler Kontextindikatoren notwendig. Im Rahmen der sozioökonomischen Analyse wurden ausgewählte Indikatoren beschrieben, welche im Umfeld des Globalzieles der „Verbesserung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und daraus resultierend die Sicherung bestehender und Schaffung neuer zukunftsfähiger Arbeitsplätze“ von elementarer Bedeutung sind. Die Umsetzung des EFRE-Programms wird dieses Ziel im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen, es muss aber auch die wechsel-seitige Beziehung insofern deutlich werden, als dass bedeutsame Ereignisse im Kontext wiederum die Wirkungen des EFRE-Programms beeinflussen können, was ggf. eine neue finanzielle Gewichtung oder Anpassungen in den Anreizstrukturen zur Folge haben kann.

Folgende für das EFRE-Programm Bremen ausgesuchte Kontextindikatoren basieren auf der Auswahl für die sozioökonomische Analyse, deren Datenquellen überwiegend die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder, das Statistische Landesamt Bremen und spezielle Erhebungen wie der Bundesforschungsbericht oder das Gründungspanel des Zent-rums für Europäische Wirtschaftsforschung darstellen:

93

 Bevölkerungsentwicklung

 Bruttoinlandsprodukt je Einwohner

 Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen

 Erwerbsfähige Bevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren (gesamt, Frauen)

 Erwerbstätige (gesamt, Frauen)

 Arbeitslosenquote (gesamt, Frauen)

 Erwerbstätigenquote (gesamt, Frauen, Ältere 55-64 Jahre)

 Investitionsquote (Bruttoanlageinvestitionen/ Bruttoinlandsprodukt)

 Kapitalintensität (Bruttoanlagevermögen/ Erwerbstätigenzahl)

 Anteil hochqualifizierter Beschäftigter an allen Beschäftigten (gesamt, Frauen)

 Exportquote (Anteil des Umsatzes außerhalb Deutschlands am Gesamtumsatz) des Verarbeitenden Gewerbes

 FuE-Ausgaben als Anteil am regionalen Bruttoinlandsprodukt

 Gründungsintensität (Zahl der Unternehmensgründungen je 10.000 Erwerbsfähige).

Ergänzt wird das System materieller Indikatoren mit den Indikatoren der finanziellen Abwick-lung. Insgesamt bietet diese vorgestellte Gruppierung der zu erhebenden Indikatoren ein einsatzfähiges und aussagekräftiges Instrumentarium zur Begleitung und Steuerung des EFRE-Programms. Zur Optimierung des Indikatorensets werden im Laufe der Programmum-setzung ggf. Anpassungen vorgenommen werden.

94

5 Kohärenz des Operationellen Programms mit regionalen,