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(1997) Isolate vom

3. Eigene Untersuchungen

3.3.10. Nachweis von Clostridium difficile und Clostridium perfringens bei Pferden mit Typhlocolitis

Von den 153 Pferden entwickelten 18 Tiere wä hrend ihres Aufenthaltes in der Klinik eine Typhlocolitis. Bei 8 (44,4%) Pferden gelang der kulturelle Nachweis von C. difficile im Kot, C. perfringens konnte bei 13 (72,2%) Tieren nachgewiesen werden (Tab. 36).

Bei Pferd Nr. 111 konnten Salmonellen aus dem Kot isoliert werden. Der Nachweis von C. difficile gelang bei diesem Tier nicht, C. perfringens konnte in drei von insgesamt acht untersuchten Kotproben nachgewiesen werden.

Typhlocolitisfälle waren in allen drei Altersgruppen zu verzeichnen. In Gruppe I erkrankten drei Tiere (25,0%), in Gruppe II fünf (12,8%) und in Gruppe III 10 Tiere (9,8%) (Tab. 36).

Tab. 36: Nachweis der Erreger bei Pferden, die an einer Typhlocolitis erkrankt waren

In Gruppe I ist das Auftreten dieser Erkrankung häufiger festzustellen. Diese Aussage erfährt unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Gruppengröße jedoch erhebliche Einschränkungen.

In Gruppe I konnten bei einem Tier (Pferd Nr. 122), das an einer Typhlocolitis erkrankt war, in der vierten Kotprobe C. difficile und in den ersten beiden Kotproben C. perfringens nachgewiesen werden. Bei einem weiteren Tier dieser Gruppe (Pferd Nr.111) konnten sowohl in den ersten drei Kotproben C. perfringens und in einer Kotprobe Salmonellen nachgewiesen werden. Bei dem dritten Tier (Pferd Nr. 60) gelang weder der Nachweis von C. difficile noch von C. perfringens.

In Gruppe II gelang es bei zwei Tieren (Pferd Nr. 21 und Pferd Nr. 63) C. difficile in

einer bzw. in zwei Kotproben nachzuweisen. C. perfringens konnte auch aus dem Kot von Pferd Nr. 21 isoliert werden.

Bei den restlichen drei Colitisfällen in dieser Gruppe (Pferde Nr. 1, 15, 144) wurde C. perfringens aus dem Kot isoliert. Bei Pferd Nr. 20 erwiesen sich zwei Kotproben, bei Pferd Nr. 102 fünf und bei Pferd Nr. 150 acht Kotproben als positiv.

Von den 10 Tieren der Gruppe III konnte aus dem Kot von fünf Tieren (Pferde Nr. 16, 20, 25, 102, 150) sowohl C. difficile als auch C. perfringens mit zwei Ausnahmen (Pferde Nr.16, 25) isoliert werden.

Aus dem Kot der anderen vier Tiere dieser Gruppe (Nr. 8, 10, 33, 61) konnte C. perfringens mit unterschiedlicher Häufigkeit nachgewiesen werden (Tab. 42 im Anhang) Eine statistische Auswertung ergab keine signifikanten Altersunterschiede bezüglich des Vorkommns von C. difficile bzw. C. perfringens beim Auftreten einer Typhlocolitis (p>0,05).

Von den 18 Kolikpatienten, die eine Typhlocolitis entwickelten, wurden neun Tiere operiert und neun konservativ behandelt. Bei fünf von neun operierten Pferden (55,6%) wurde C. difficile nachgewiesen. Im Vergleich dazu wiesen nur drei von neun konservativ behandelten Kolikpatienten (33 %) C. difficile im Kot auf.

Für die C. perfringens -Nachweise ergab sich folgendes Bild: Bei den 18 an Typhlocolitis erkrankten Pferden konnte bei 13 Tieren C. perfringens nachgewiesen werden. Bei fast allen operierten Tieren (acht von neun Tieren = 88,9%) und bei etwas mehr als der Hälfte (fünf von neun = 55,6%) der konservativ behandelten Tiere war C. perfringens aus dem Kot zu isolieren (Abb. 9).

Insgesamt betrachtet ergeben sich weder für C. difficile noch für C. perfringens im Hinblick auf die Entwicklung einer Typhlocolitis signifikante Unterschiede bezüglich der Behandlungsmethode (p>0,05). Allerdings muß bei der statistischen Auswertung die niedrige Anzahl berücksichtigt werden.

Abb 9: Nachweis von C. difficile und C. perfringens im Kot von Pferden mit Typhlocolitis in Abhängigkeit von der Behandlungsmethode

18 8 13 9 5 8 9 3 5

Anzahl Pfd C.diff. pos. C.perfr. pos.

Wie aus Tabelle 37 zu ersehen ist, konnte bei drei Pferden (Pferde Nr. 16, 25, 63), die an einer Typhlocolitis erkrankt waren, nur C. difficile und bei sieben Tieren (Pferde Nr. 1, 8, 10, 15, 33, 61, 144) nur C. perfringens im Kot nachgewiesen werden. Bei fünf Tieren (Pferde Nr. 20, 21, 102, 122, 150) wurde sowohl C. difficile als auch C. perfringens aus dem Kot isoliert. Bei Pferd Nr. 60 und Pferd Nr. 51 konnten diese Erreger nicht gefunden werden, wobei allerdings im Kot von Pferd Nr.

51 C. difficile-Toxin nachzuweisen war.

Pferd Nr. 111, bei dem klinisch eine Typhlocolitis diagnostiziert wurde, erwies sich als Salmonellenausscheider. Zusätzlich war die bakteriologische Untersuchung auf C. perfringens positiv.

Tab. 37: Nachweis von C. difficile und dessen Toxin sowie der Nachweis von C. perfringens im Kot von an Typhlocolitis erkrankten Pferden

Nr. des

Von den 18 Colitisfällen konnte aus den Kotproben von acht dieser Pferde C. difficile isoliert werden. Insgesamt wurden bei diesen Tieren 20 Stämme isoliert.

Durchschnittlich waren ein bis zwei Kotproben positiv, allerdings erwiesen sich bei zwei Pferden (Pferd Nr. 102 und Pferd Nr. 150) sechs Kotproben als positiv.

Zwei Stämme von zwei Tieren (Pferd Nr. 20 und Pferd Nr. 21) waren Toxinproduzenten. Zusätzlich konnte bei Pferd Nr. 20 das Toxin von C. difficile im Kot nachgewiesen werden.

Von den genannten acht Pferden ergab die bakteriologische Untersuchung den Nachweis von C. perfringens bei fünf Tieren (Nr. 20, 21, 102, 122, 150). Wieder waren bei Pferd Nr. 102 und Pferd Nr. 150 fünf bzw. acht Kotproben positiv, bei den

anderen Pferden (Pferde Nr. 20, 21, 122) nur ein bis zwei.

Von den 10 Pferden, bei denen C. difficile nicht nachgewiesen wurde, konnte bei acht Tieren aus einer unterschiedlichen Anzahl von Kotproben C. perfringens isoliert werden.

Bei Pferd Nr. 102 gelang es aus mehreren Kotproben C. difficile zu isolieren. Die Stämme erwiesen sich nicht als Toxinproduzenten. Allerdings wurde mit Hilfe des ELISA das To xin von C. difficile im Kot nachgewiesen.

Bei Pferd Nr. 51 wurde weder C. difficile noch C. perfringens isoliert. Im Kot war allerdings das Toxin von C. difficile nachzuweisen (Tab. 38).

Tab 38: C. difficile-Toxinnachweis bei 8 Pferden mit Typhlocolitis und Nachweis von C. difficile

n Stämme isolierte C. difficile-Stämme 20 Nachweis der Toxinbildung im ELISA 2 Nachweis der Toxinbildung in der

Zellkultur

2

Sieben Tiere (Ausnahme Pferd Nr. 122), die an Colitis erkrankt waren und bei denen C. difficile isoliert wurde, hatten eine Behandlung mit Antibiotika oder Antiphlogistika erhalten. Am häufigsten war der kombinierte Einsatz zu verzeichnen (Tab. 39).

Tab. 39: Medikation bei Pferden mit Typhlocolitis

Anzahl Colitisfälle insgesamt 18 Nachweis von C. difficile 8

Antibiotika 0

Antibiotika u. Antiphlogistika 5

Antiphlogistika 2

Andere Medikamente 1

Wie aus der Tabelle 40 zu ersehen ist, wurde bei drei Tieren (Pferde Nr. 83, 102, 111) bei denen klinisch eine Typhlocolitis diagnostiziert wurde, eine Sektion durchgeführt. Nur in einem Fall (Pferd Nr. 111) konnte auch pathologisch-anatomisch diese Diagnose bestätigt werden. Auffällig war, daß bei Pferd Nr. 111, einem

konservativ behandelten Kolikpatienten, weder in den Kotproben noch in den Caecum- und Colonproben C. difficile nachzuweisen war. C. perfringens war aus drei Kotproben, nicht aber aus den Darmproben zu isolieren. Stattdessen waren Salmonellen in einer Kotprobe nachzuweisen.

Die zwei operierten Kolikpatienten, Pferd Nr. 83 und Pferd Nr. 102, zeigten klinisch und labordiagnostisch (Pferd Nr. 83: Leukozytose, erhöhter Gesamteiweißgehalt;

Pferd Nr. 102: Leukopenie, hoher Gesamteiweißgehalt) eine Typhlocolitis. Bei Pferd Nr. 102 war sowohl C. difficile aus vier Kotproben in Folge sowie aus Caecum und Colon als auch C. perfringens aus fünf Kotproben und den Sektionsproben zu isolieren. Die C. difficile-Stämme zeigten in vitro keine Toxinproduktion, allerdings war C. difficile-Toxin im Kot nachweisbar.

Bei Pferd Nr. 83 war in einer Kotprobe C. difficile nachzuweisen, Caecum und Colon waren negativ. C. perfringens konnte aus sechs Kotproben sowie aus Caecum und Colon isoliert werden. Ebenso wie bei Pferd 102 produzierten die C. difficile-Stämme in vitro kein Toxin, allerdings war es im Kot nachweisbar.

Zwei Tiere (Pferd Nr. 82 und Pferd Nr. 115) wiesen eine schwere Magen - und Darmerkrankung und einen schlechten Allgemeinzustand auf, so daß eine Euthanasie notwendig wurde (Pferd Nr. 115) bzw. das Tier verendete (Pferd Nr. 82).

Pferd Nr. 115, ein operierter Kolikpatient, wies labordiagnostisch eine schwere Leukopenie (0,9 G/l) am Tag der Euthanasie auf, Pferd Nr. 82 hatte einen hohen Gesamteiweißgehalt (72,1 g/l). Beides deutete auf eine beginnende Colitis hin. Die anschließende Sektion schloß eine Typhlocolitis als Todesursache aus. C. difficile und C. perfringens konnten bei beiden Tieren in den Kotproben nachgewiesen werden, die bakteriologische Untersuchung der Darmproben zum Nachweis von C. difficile und C. perfringens verlief bei Pferd Nr. 82 positiv, bei Pferd Nr. 115 konnte C. difficile nur aus dem Caecum isoliert werden, C. perfringens dagegen nicht.

Sowohl die C. difficile-Stämme von Pferd Nr. 82 als auch von Pferd Nr. 115 erwiesen sich im ELISA sowie in der Zellkultur als Toxinproduzenten. C. difficile-Toxin war nur bei Pferd Nr. 115 im Kot nachzuweisen.

Bei Pferd Nr. 140, ein Kolikpatient, der gleich nach der Ankunft in der Klinik operiert und noch während der Operation euthanasiert wurde, konnte aus der Kotprobe vor der Operation sowie den Dickdarmproben weder C. difficile noch C. perfringens nachgewiesen werden. Eine Sektion wurde nicht durchgeführt.

Tab. 40: Nachweis von C. difficile und C. perfringens in Caecum und Colon von sechs obduzierten Pferden mit einer Typhlocolitis

Nr.

Nachweis im Kot

Nachweis von

Pferd C. diff. C. perfr. C. difficile C. perfringens Patholog.-anatom. Befund Caecum Colon Caecum Colon

82

+ + + + + +

hgr. Magenüberladung sowie

multiple teils rupturierte Ulzerationen des Magens

83

+ + - - + +

subakute bis chronische equine

Dysautonomie

102

+ + + + + +

fibrinopurulente Peritonitis u.

Serositis mit Verklebung von Darmschlingen

111

- + - - - -

subakute katarrhalische bis

diphtheroid-nekrotisierende Colitis mit hgr. jauchig-eitrig-nekrotisierender Peritonitis

115

+ + + - - -

hämorrhagische Nekrose der

Darmwand mit Thrombose venöser Gefäße, intramuralen Blutungen sowie Hämorrhagien in das Darmlumen

140

- - - - - -

kein Sektionsbefund, da in OP

euthanasiert

4. Diskussion