• Keine Ergebnisse gefunden

Modul 1: Wie bewegen wir uns heute fort? 34

5. Ideen für den Unterricht

5.1. Modul 1: Wie bewegen wir uns heute fort? 34

Um in das Thema Verkehrswende einzusteigen, sollten Sie bei den Intuitionen Ihrer Schüler:innen ansetzen (Abschnitt 5.2.1) ansetzen, letztlich bei ihrer Lebenswelt. Sammeln Sie die Erfahrungen, Erlebnisse mit sowie die Haltungen Ihrer Schüler:innen zu bestimmten Verkehrsmitteln oder Mobi-litätsangeboten. Reflektieren Sie gemeinsam in der Klasse individuelle Mobilitätsentscheidungen.

So z.B. durch die folgenden Fragestellungen:

• Mit welchen Verkehrsmitteln bewegst du dich regelmäßig fort?

• Warum nutzt du diese Verkehrsmittel? Gäbe es Alternativen? Warum nutzt du diese nicht?

• Benutzt du in deiner Freizeit und in den Ferien andere Verkehrsmittel als in der Schulzeit?

Wenn ja, warum? Welche Erlebnisse und Gefühle verbindest du mit diesen jeweils?

• Welches Verkehrsmittel würdest du nie benutzen? Warum nicht?

• Hast du ein Erlebnis mit einem der Verkehrsmittel, das du mit der Klasse teilen möchtest? Eine interessante Reise, eine interessante Bahnfahrt zum Beispiel?

Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen innerhalb der Klasse kann in einem Klassengespräch, aber auch in einem Partnergespräch, z.B. in der Form eines Interviews, oder in der Kleingruppe erfolgen. Im Gespräch setzen sich die Kinder und Jugendliche nicht nur mit ihren eigenen Erfah-rungen, Erlebnissen und Emotionen auseinander, sondern auch mit denen der anderen. Sie reali-sieren, dass die eigene Intuition sich nicht mit der der anderen deckt. In der Auseinandersetzung mit den Intuitionen der anderen Kinder und Jugendlichen kann die eigene Entscheidungsfindung maßgeblich beeinflusst, gar relativiert und sogar verändert werden.

An oder abschließend können Sie diese Fragen stellen:

• Was ist dein Traum-Fahrzeug?

• Welche Fahrzeuge möchtest du gerne in der Zukunft als Erwachsener nutzen?

Hier können die Kinder und Jugendlichen kreativ werden. Sie können ihr Vorstellungen visualisie-ren, auf digitalen oder analogen Plakaten oder Bildern (z.B. im Kunstunterricht beim Thema De-sign). Auch Textbeschreibungen (z.B. im Deutschunterricht) sind möglich.

Die Antworten Ihrer Schüler:innen zeigen auch auf, ob bei bestimmten Schüler:innen Vorwissen vorhanden ist. Ist dem so, bieten Sie jenen Kindern oder Jugendlichen an, ein kleines Referat über ein Aspekt der Verkehrswende oder ein persönliches Interesse oder Hobby diesbezüglich zu hal-ten. Dabei ergeben sich möglicherweise gar neue Erkenntnisse für Sie als Lehrkraft, sowohl thema-tisch als auch über ihren jeweiligen Schüler oder über ihre jeweilige Schülerin.

Möglicherweise gibt es gar Schüler:innen, die ihre Fahrzeuge, z.B. ein eigenes E-Fahrrad oder den eigenen E-Scooter, im Unterricht (oder auf dem Schulhof) präsentieren möchten.

Sie können natürlich auch, Recherchekompetenz vorausgesetzt, die Kinder oder Jugendlichen an-halten, selbst Merkmale bestimmter Verkehrsmittel in Nachschlagewerken zu recherchieren und zu präsentieren.

Alternativ bzw. ergänzend können Sie selbst die Aspekte der Verkehrswende in einem Input be-leuchten. Nutzen Sie dafür das Glossar sowie die Ausführungen im Kapitel „Die Verkehrswende“.

Recherchieren Sie aktuelle Videos (z.B. bei YouTube), um den Frontalunterricht zu veranschauli-chen. Achten Sie bei der Präsentation der Videos im Unterricht darauf, keine Werbung zu präsen-tieren. Die Videos sollten einen Neutralitätsanspruch genügen.

Clustern Sie gemeinsam mit Ihren Schüler:innen, Wissen vorausgesetzt, unterschiedliche Verkehrs-mittel hinsichtlich der folgenden Fragen:

• Welche Verkehrsmittel gelten als neu, welche als alt, welche sind noch nicht auf dem Markt?

• Welche der Verkehrsmittel stoßen Treibhausgase aus?

• Welche der Verkehrsmittel können mit einer App genutzt werden? Welche Fahrzeuge kann man nur leihen?

• Welche Verkehrsmittel verlangen die Angabe von persönlichen Daten?

• Welche werden von Computern gesteuert?

Im Cluster 2 können Sie auch eine Reihenfolge setzen:

• Welche der Verkehrsmittel stoßen viele Treibhausgase aus, welche weniger?

Um diese Frage beantworten zu könnten, sollten die Schüler:innen eine Übersicht über die Emis-sionen erhalten.

Im Hinblick auf die Datensparsamkeit lohnt sich in höheren Klassenstufen, ggf. auch in beruflichen Schulen ein Blick in die Datenschutzerklärung eines ausgewählten Anbieters. Diese könnte auf ausgewählte Aspekte des Datenschutzes (Abschnitt 4.2.7) hin geprüft werden. Alternativ verweisen wir auf das Modul 3a (Abschnitt 6.3).

5.2. Modul 2: Wie spielt man Felicitas Fogg?

Präsentieren Sie zum Einstieg den Trailer des Spiels Felicitas Fogg. Diesen finden Sie auf der Web-seite 80-karten.de.

Bevor Sie das Spiel vorstellen, fragen Sie Ihre Schüler:innen:

• Was ist, nachdem Ihr den Trailer gesehen habt, das Ziel des Spiels?

• Wie wird das Spiel gespielt?

• Welche Erwartung habt ihr an das Spiel?

Die erste Frage dient dem Verständnis, ob der Trailer verstanden wurde. Frage 2 ebenfalls, sie stellt aber auch heraus, wie sich Ihre Schüler:innen Abläufe konkret vorstellen. Hier erfahren Sie auch, welche Spielerfahrungen Ihre Schüler:innen bereits mitbringen. Denn bei der Darstellung von möglichen Spielabläufen werden sie sich auf bereits bekannte Spielszenarien beziehen. Frage 3 zielt auf die subjektiven Eindrücke ab. Hier bekommen Sie die Gelegenheit, zu hohe Erwartungen zu dämpfen und Enttäuschungen zu verhindern.

Stellen Sie dann das Spiel vor, führen Sie in die Spielregeln, in die Charaktere ein. Klären Sie Fragen.

Es obliegt nun Ihnen, ob Sie im Vorfeld Strategien mit Ihrer Klasse ausarbeiten, wie sie im Kapitel

„Didaktische Zugänge“ (Abschnitt 5.2.2) beschrieben wurden.

Geben Sie nun einen Dokumentationsbogen aus. Dieser sollte die folgenden Aufgaben enthalten:

• Notiere dir während des Spielens die Fahrzeuge, für die du dich entschieden hast. Gib eine kurze Begründung für deine Wahl in einem Stichpunkt an. Welcher Aspekt war jeweils wichtig für dich? Die Datensparsamkeit, der Energieverbrauch oder die Schnelligkeit? Gibt es andere, persönliche Gründe?

• Notiere dir auch, bei welcher Entscheidung du unsicher warst.

• Gab es Konflikte im Spiel? Notiere diese in Stichpunkten.

Um das Notieren zu vereinfachen, können Sie den Bogen so vorbereiten, dass die Schüler:innen lediglich Kreuze setzen müssen. Lassen Sie Felder für Freitexte. Eine digitale Erhebung mit einem Laptop, Tablet oder Smartphone ist hier vorteilhaft, um schnell eine Statistik zu erstellen. Beachten Sie aber, dass es sich um ein Zweitgerät handeln müsste, da bereots ein Erstgerät für das Spielen von Felicitas Fogg benötigt wird.

Geben Sie das Spiel in der Kleingruppe aus. Testen Sie vor dem Spiel, ob alles funktioniert. Präsen-tieren und erläutern Sie die Augmented Reality-Funktionalität der App.

Lassen Sie dann die Kleingruppen Felicitas Fogg so weit anspielen, sodass ausreichend Entschei-dungen getroffen wurde. Wir empfehlen 20 bis 30 Minuten. Stehen Sie für Fragen bereit.

Im Anschluss präsentieren die Schüler:innen die Wahl ihrer Fahrzeuge (noch nicht die Gründe).

Sollte der Dokumentationsbogen sehr lang sein, empfiehlt es sich, dass die Schüler:innen entwe-der ihre Entscheidungen (v.a. Wieentwe-derholungen) zusammenfassen oentwe-der nur wichtige, für den Spiel-verlauf bedeutende Entscheidungen präsentieren (z.B. 2x E-Fahrzeuge, 3x Sharing-Angebote).

In einer weiteren Gesprächsrunde sollten die Entscheidungen reflektiert werden. Welche Entschei-dungen werden häufig getroffen, welche selten? Warum ist das (in dieser Klasse, in dieser Gruppe) so? Dabei sollten die Schüler:innen auf ihre Gründe zurückgreifen und diese präsentieren. Dabei kann es spannend sein, die Häufigkeit der Gründe auszuwerten: Wie oft wurde in welcher Gruppe die Datensparsamkeit als Grund ausgewählt? Wie häufig wurde auf das Sparen von Energie ge-setzt, gab es weitere persönliche Gründe, die im Vordergrund standen?

Im Abschlussgespräch sollten die Gründe der Gründe reflektiert werden: Warum war es wichtig, in dieser oder jene Situation auf Datensparsamkeit bzw. auf die Maximaldistanz zu setzen? Was war maßgeblich? Der Spielverlauf oder die eigene Haltung (z.B. zum Klimaschutz oder zur Datenspar-samkeit)? Oder zum Komfort? Oder gar irrelevante Gründe wie die Farbe des Autos?

Sollte noch Zeit vorhanden sein, können im Anschluss die Konflikte und Unsicherheiten gesondert thematisiert werden, Hier eignet sich die Dilemma-Methode (Abschnitt 5.2.3)

In der Ergebnissicherung sollten die Kinder und Jugendlichen die Wahl ihrer Fahrzeuge schriftlich fundiert begründen können. Z.B. in einem kleinen Bericht oder Aufsatz. Dieser kann auch in eine Bewertung einfließen.