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Energieverbrauch und Klimaschutz

3. Querschnittsthemen

3.3. Energieverbrauch und Klimaschutz

Felicitas wählt aus den vorgeschlagenen Fahrzeugen jenes aus, welches die weiteste Maximaldis-tanz hat. Der bzw. die Spieler:in verliert die Energiekosten des Fahrzeugs und gewinnt Siegpunkte entsprechend der von Felicitas gereisten Felder. Der Energievorrat muss daher hin und wieder aufgefüllt werden, indem Fahrzeugkarten abgeworfen werden. Der oder die Spieler:in bekommt dann die Energie in der Höhe der Fahrzeugkarten und kann zwei neue Karten ziehen. Reisen kann sie bzw. er dabei aber nicht, was für den Spielverlauf enorme Auswirkungen hat. Durch diese Rei-seunterbrechung erhöht sich die Gefahr, vom Hackerkollektiv F1X gefasst zu werden. Letztlich ist ein Reisen mit einem hohen Energieverbrauch tückisch: Der schnelle Erfolg kann sofort wieder getrübt werden.

Das Haushalten mit dem Energieverbrauch, die Notwendigkeit des Sparens von Ressourcen im Spiel unterliegt der Idee, bei der Wahl der Verkehrsmittel nicht nur Faktoren der Datensparsamkeit zu berücksichtigen, sondern auch Aspekte des Klimaschutzes.

Grundlegend für die Höhe des Energieverbrauchs pro Fahrzeug im Spiel sind die jeweiligen CO2-Emissionen, darüber hinaus aber auch die Umweltbelastung bei der Produktion des Fahrzeugs.

Verkehrsmittel setzen bei der Verbrennung von Treibstoffen klimaschädliches CO2 frei. Der CO2-Ausstoß hängt von zwei Faktoren ab: von der Entfernung des Reiseziels und – insbesondere im Spiel – von der Wahl des Verkehrsmittels.

Ein Beispiel: Hat der Linienbus im Spiel einen Energieverbrauch von 3, so hat das eigene Auto ei-nen Energieverbrauch von 5. Der Grund: Wenn mehr Persoei-nen ein Fahrzeug nutzen, wird weniger CO2 ausgestoßen, als wenn jeder Fahrgast ein eigenes Auto fährt. Das Fahrrad hat einen Energie-verbrauch von 1, Felicitas würde mit einem Fahrrad am klimafreundlichsten reisen.

Empfohlen wird die Wahl des ÖPNV auch im Ziel 11 der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN (Sustainable Development Goals). Die Wahl des Fahrrads ist im Ziel 13 zu finden.

Auf der anderen Seite stehen solche Empfehlungen in der Kritik. Komfort und Schnelligkeit werden als Argumente hervorgebracht. Mit dem eigenen Auto kommt man schneller und bequemer voran, als mit dem Linienbus und mit einem Fahrrad ist es nicht möglich, längere Strecken in kurzer Zeit zurückzulegen. Auch diese Argumente werden im Spiel mit der Angabe der Maximaldistanz be-rücksichtigt. So hat beispielsweise das Fahrrad eine sehr geringe Maximaldistanz von 3.

Kurzum: Reisende können mit der Wahl ihres Reiseziels und ihres Verkehrsmittels beeinflussen, wie klimaverträglich sie sich fortbewegen, sowohl im Spiel als auch in der Realität. Alles in allem bleibt es der Spielerin oder dem Spieler überlassen, welche Entscheidung sie oder er trifft. Klar ist aber: Das alleinige Berücksichtigen des Energiesparens ist so wenig ratsam wie das alleinige Setzen auf Schnelligkeit oder Datensparsamkeit. Der Mix macht’s.

3.3.1. Emissionen

Das Umweltbundesamt hat Statistiken zu Emissionen verschiedener Verkehrsmittel veröffentlicht.

Demnach stößt ein Flugzeug im Durchschnitt 201 Gramm Treibhausgase pro Reisenden pro Kilo-meter aus. Beachtenswert ist hierbei, dass bei der Verbrennung des Treibstoffs Kerosin nicht allein CO2 freigesetzt wird. Es gelangen auch Stickoxide und Rußpartikel in die Luft. Bei Felicitas Fogg spielt ein Flugzeug keine Rolle, da sie vorrangig in Regionen unterwegs ist.

Der Pkw liegt bei 139 Gramm. Ca. 80% der Treibhausgasemissionen eines Autos hängen direkt mit dem Verbrauch des Treibstoffs zusammen. Ein wichtiger Aspekt ist die Menge an Autos, die unterwegs sind. Als klimafreundlicher wird daher das Teilen von Autos innerhalb einer Familie oder Gemeinschaft (Car-Pooling) betrachtet, aber auch per App (Car-Sharing). Denn wenn mehr Per-sonen sich in einem Auto befinden, wird weniger CO2 freigesetzt, als wenn jede einzelne Person ein eigenes Auto fahren würde. Wenn viele Personen sich ein Auto teilen, sind weniger Autos auf der Straße. Im Vergleich zu einem Auto, ist die Nutzung eines Motorrads eindeutig die umwelt-freundlichere und ressourcenschonendere Variante der individuellen Fortbewegung. Ein Motor-rad wiegt im Schnitt 1/8 von einem modernen Auto. Weniger Masse bedeutet weniger Energie beim Beschleunigen und Bewegen - auch weniger Energievernichtung beim Abbremsen. Weniger Energie zum Bewegen, bedeutet auch weniger Schadstoffe bei der Umwandlung des Kraftstoffs in Bewegung.

Der Bus und die Bahn liegen bei 32 beziehungsweise 36 Gramm. In Sachen Klimafreundlichkeit wird der ÖPNV in mittelfristiger Zukunft dem PKW um Längen voraus sein, trotz immer effizienterer Motoren und dem Vormarsch der Elektromobilität, so das Bundesumweltamt. Denn: Öffentliche Verkehrsmittel verkehren nach Fahrplan und somit nicht ständig und nicht auf allen Straßen. Auch nur in Ausnahmefällen und kurzfristig auf Autobahnen (z.B. nur wenige Minuten in Berlin). Jede Strecke, die darüber hinaus alternativ zum PKW mit Bus und Bahn zurückgelegt wird, reduziert den CO2-Ausstoß. Maßgeblich ist aber die Anzahl der Fahrgäste. Die Fahrt in einem voll besetzten PKW kann klimaverträglicher sein als in der Bahn, wenn in dieser nur zwei Personen mitfahren.

Das E-Auto stößt kein CO2 und keine weiteren Treibhausgasemissionen auf der Straße aus. Aller-dings erfordert die Elektromobilität eine Strombereitstellung durch Kraftwerke und letztlich durch Stromsäulen. Der Strombedarf erhöht sich und somit stoßen Kraftwerke mehr CO2 aus. Fraglich bleibt hier, wie der Strom gewonnen wird, ob aus Kohle oder durch erneuerbare Energien wie z.B.

Sonne oder Wind. Auch E-Scooter stoßen keine Schadstoffe aus, da sie elektrisch angetrieben wer-den. Auch hier bleibt die Frage offen, mit welchem Strom-Mix der Akku geladen wird.

Am umweltfreundlichsten ist das Fahrrad: Die CO2-Emissionen liegen bei null. Allerdings ist der Komfort gering, die Möglichkeit, Gepäck zu verstauen ist sehr eingeschränkt und die Anstrengung groß. Aufgrund der Langsamkeit wird viel Zeit benötigt, um ein Ziel zu erreichen. Bei längeren Strecken und Steigerungen lohnt sich ggf. ein E-Fahrrad, welches die Beschleunigung elektronisch unterstützt. Für dieses gilt aber wieder das, was für das E-Auto gilt: Wie umweltverträglich wird der Strom gewonnen, mit dem der Akku aufgeladen wird?