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Das Material umfasste die einzelnen Anteile des Fragebogen. Die Daten der Patienten wurden mit Hilfe standardisierter Selbstbeurteilungsbogen erhoben, die der Patienten ausgehändigt bekam.

Zusätzlich zu den Fragebogendaten gingen in die Auswertung noch Einschätzungen der Therapeuten ein, die nach einem Erstgespräch von diesen in den Dokumentationsbogen

„Basis-Dokumentation“ (Therapeutenrating) eingetragen wurden.

2.1.1 Fragebogen zur Sozialanamnese

Der Patienten-Fragebogen ist ein standardisierter Fragebogen, der einen Überblick über Gesundheitszustand und Lebensverhältnisse des Patienten vermitteln soll.

Abgefragt wurden persönliche Daten wie Geburtsdatum, Familienstand, Wohnsituation, beruflicher Werdegang und Elternhaus, als auch Angaben zur Krankheit des jeweiligen Patienten. Hierbei wurde vor allem nach Beschwerden in verschieden Bereichen des Lebens, sowie nach vorherigen Arztbesuchen, Psychotherapien und Krankenhausaufenthalten gefragt.

Außerdem interessierte der Behandlungswunsch des Patienten genauso wie die Lebenszufriedenheit.

2.1.2 BSI – Brief Symptom Inventory

Das BSI ist eine Kurzform der Symptom-Checkliste SCL-90-R (Derogatis,1992). Es ist ein Selbstbeurteilungsverfahren, welches zum ersten Mal 1917 von Robert Woodworth erarbeitet und seit dem immer wieder modifiziert wurde. Erfasst wird die ,,subjektiv empfundene Beeinträchtigung durch 53 körperliche und psychische Symptome“ (Franke,1999) in den letzten sieben Tagen. Insgesamt gibt das BSI ,, Informationen über die psychische Belastung in Bezug auf neun Skalen: Somatisierung, Zwanghaftigkeit, Unsicherheit im Sozialkontakt, Depressivität, Ängstlichkeit, Aggressivität, phobische Angst, paranoides Denken und

Psychotizismus“ (Franke, 1999). Bei jeder der 53 Fragen kann der Patient die ,,individuelle psychische Belastung“ (Franke,1999) auf einer fünfstufigen Likert-Skala angeben, die von

„gar nicht“ – „ein wenig“ – „ziemlich“ – „stark“ - bis – „sehr stark“ - geht. Jede der 53 Antworten erhält einen bestimmten Punktwert aus welchem schließlich der Gesamtsummenwert resultiert, der die psychische und körperliche Verfassung des Patienten wiederspiegeln soll.

2.1.3 SOMS – Das Screening für somatoforme Störungen

Dieser Fragebogen ist ein Screening- Instrument für körperliche Beschwerden, die sich nicht auf organische Ursachen zurück führen lassen. Es umfasst ,,alle körperlichen Symptome, die für eine Somatisierungsstörung nach DSM-IV (American Psychiatric Association, 1994), ICD-10 oder für die somatoforme autonome Funktionsstörung“ (Rief, et al. 1997) wichtig sind. Er enthält 53 Fragen, die sich auf die letzten 7 Tage beziehen, wobei wie beim BSI jede Frage auf einer fünfstufigen Likert-Skala beantwortet werden kann.

In Anlehnung an die Studie von Tagay et al (2004) wurden die einzelnen Symptome, die der Fragebogen berücksichtigt, in fünf Gruppen zusammengefasst:

1. Schmerzsymptome (Kopf-, Rücken-, Gelenkschmerzen; Schmerzen in den Extremitäten oder beim Wasserlassen)

2. gastrointestinale Beschwerden (Schmerzen in Bauch, Magen, Enddarm; Übelkeit;

Erbrechen; Völlegefühl; Aufstoßen; Unverträglichkeiten; schlechter Geschmack;

Durchfall; belegte Zunge; Flüssigkeitsaustritt aus dem Darm)

3. kardiopulmonale Beschwerden (Brustschmerzen; Herzrasen; Druck in Herzgegend;

Schweißausbrüche; Hitzewallungen; Atemnot; Schnelles Atmen)

4. sexuelle Symptome (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr; sex. Gleichgültigkeit;

unangenehme Empfindungen im Genitalbereich)

5. neurologische Auffälligkeiten (Gleichgewichtsstörungen; Lähmungen und Muskelschwächen; Schluckschwierigkeiten o. Kloßgefühl; Stimmverlust;

Sinnestäuschungen; unangenehme Kribbelempfindungen; Doppelbilder; Blindheit;

Hörverlust; Krampfanfälle; Gedächtnisverlust; Bewusstlosigkeit)

2.1.4 TAS-20 – Toronto-Alexithymie-Skala

Der Begriff Alexithymie bedeutet wörtlich übersetzt „keine Worte für Gefühle“ (Sifneos, 1977). Er hat ein Persönlichkeitsprofil geprägt, welches sich durch folgende drei Faktoren charakterisieren lässt: 1. „die Schwierigkeit, Gefühle zu identifizieren und von körperlichen Sensationen zu unterscheiden“; 2. „die Schwierigkeit, Gefühle auszudrücken“; 3. „eine konkretistische extern orientierte Denk- und Sprechweise, die nur geringe Verbindungen zu affektiven Komponenten sowie einen Mangel an Phantasie aufweist“.

(M. Bach, D. Bach, 1996). Die Toronto-Alexithymie-Skala, die inhaltlich auf diesen drei Faktoren beruht, besteht aus 20 Fragen, die jeweils auf einer fünfstufigen Skala (trifft überhaupt nicht zu - trifft selten zu - trifft teilweise zu - trifft oft zu - trifft vollständig zu) einzuschätzen sind. Aus den Antworten ergibt sich wie bei den anderen Fragebögen auch ein Gesamtsummenwert an Punkten, aus dem die Ausprägung der Alexithymie hervorgeht.

2.1.5 FDS – Fragebogen zu Dissoziativen Symptomen

Der FDS ist die deutsche Übersetzung der Dissociative Experiences Skale, die 1986 von Bernstein und Putnam zur „quantitativen Erfassung dissoziativer Phänomene“ (Freiberger, et al., 1999) entwickelt wurde. Es handelt sich ebenfalls um ein Selbstbeurteilungsverfahren, welches sich auf „ dissoziative Phänomene im Bereich des Bewusstseins, der Wahrnehmung, des Gedächtnisses, der Identität und der Kognition“ (Bernstein, Putnam, 1986) bezieht. 28 Fragen über Erfahrungen und Erlebnisse, die der Patient möglicherweise aus seinem alltäglichen Leben kennt, können jeweils auf einer Skala von 0% (nie) bis 100% (immer) in Zehnerschritten beantwortet werden. Das Zeitfenster beinhaltet hier die letzten vier Wochen.

Episoden, in denen der Patient unter Alkohol, Drogen oder Medikamenten stand sollen unberücksichtigt gelassen werden.

2.1.6 PDS – Posttraumatic Stress Diagnostic Scale

Auch dieser Fragebogen ist ein Selbstbeurteilungsbogen, der 1993 von Foa et al entwickelt und von Ehlers et al 1996 ins Deutsche übersetzt wurde. Er umfasst 49 Items zur Erhebung von Traumatisierungen nach den Kriterien des DSM-IV, zu peritraumatischen

Belastungsfaktoren, zum Vorliegen und dem Ausmaß einer PTSD und zur Beeinträchtigung verschiedener Lebensbereiche durch die PTSD. Dieser Fragebogen kann sowohl zur Diagnosestellung genutzt werden, als auch eine Einschätzung des Schweregrades der PTSD oder der einzelnen Symptombereiche geben. Ob ein Trauma vorliegt wird entsprechend den 12 Traumakriterien (s. 3.3) durch Ja/Nein abgefragt, die Symptombelastung kann auf einer 4-stufigen Likert-Skala (überhaupt nicht - manchmal - mehrmals pro Woche - 5 Mal pro Woche - oder öfter) angegeben werden. Die PDS fragt hierbei alle 17 Symptome der Intrusion, Vermeidung und Übererregung ab, ebenfalls nach den Kriterien des DSM-IV.

2.1.7 IES – Impact of Event-Skala

Diese Skala ist als ein ,, Maß individueller Belastungsreaktionen im Angesicht belastender Lebensereignisse” (Ferring, Filipp, 1994) eingeführt worden. Sie beruht auf dem Phasenmodell von Horowitz (1980), welches „Beeinträchtigung“ und „Vermeidung“

(Horowitz, Wilner, 1980) als zwei zentrale Phasen in dem Prozess der Auseinandersetzung mit belastenden Lebensereignissen beschreibt. Die IES erfasst zum einen die Symptombelastung traumaspezifischer Beschwerden und kann zum anderen zur Verlaufsuntersuchung der PTSD verwendet werden. Klinischen Beobachtungen zugrunde liegend wurden die jeweils „am häufigsten genannten Reaktionen“ (Horowitz, Wilner, 1980) auf diese beiden Verhaltensphänomene Beeinträchtigung und Vermeidung gesammelt und als Items der IES verwendet. Heraus kamen 15 Aussagen, die der Patient jeweils auf einer Skala von – „überhaupt nicht“ – „selten“ – „manchmal“ - bis „oft“ - beantworten kann. Hierbei werden nur die letzten 7 Tage berücksichtigt.

2.1.8 Dokumentation (Therapeutenrating)

Auf diesem Dokumentationsbogen soll der behandelnde Arzt zum einen die Diagnose eintragen, zum anderen werden Einschätzungen zur akuten Suizidalität, zur Behandlungsempfehlung, zur psychotherapeutischen Prognose und zur Psychotherapie- Motivation gefordert.

2.2 Datenerfassung und -auswertung

Die Datenerfassung wurde mit dem Programm „Visual dBase“ durchgeführt. Hierbei wurden die einzelnen Antwortmöglichkeiten und nicht beantwortete Fragen entsprechend der Auswertungsrichtlinien der einzelnen Fragebögen kodiert.

Die Berechnung der Skalenwerte und alle statistischen Auswertungen erfolgten mit dem Programm SPSS (Statistical Package for Social Sciences) für Windows (Version 11).

Unterschiede von Häufigkeitsverteilungen wurden mit Hilfe von chi²-Tests erhoben, Mittelwertunterschiede zwischen unabhängigen Gruppen erfolgten mit Varianzanalysen. Das Signifikanzniveau wurde auf p< ,05 festgesetzt.