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Lokaltherapie akuter und chronischer rheumatischer

Im Dokument der Akupunktur (Seite 44-48)

Erkrankungen

wissenschaftliche

^pünwfrkel^Kmn Ergebnlsse einer Multizenter-Studie mit 7477 Patienten

Bei schweren Erkrankungen sind orale An­

tirheumatika indiziert, bei leichteren eine Lokaltherapie

Zum Inhalt

Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen sind die Symptome der Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, die für den Pa­

tienten Anlaß sind, die ärztliche Praxis aufzu­

suchen. Mit 10-15% der Fälle in der Allge­

meinpraxis stellen sie ein Patientenklientel dar, welches die Häufigkeit derartiger Erkrankun­

gen widerspiegelt. Zur Einleitung einer adä­

quaten Therapie ist eine exakte Diagnose er­

forderlich.

Man unterscheidet vier llauptgruppen;

1. Entzündliche Gelenk- und Wirbelsäulener­

krankungen

2. Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulener­

krankungen

3. Weichteilrheumatismus bzw. extraartiku- läre rheumatische Erkrankungen

4. Pararheumatische Krankheitsbilder als Aus­

druck andersartiger Grunderkrankungen.

/n einer multizentrischen Studie an 7477 Pa­

tienten mit akuten oder chronischen rheuma­

tischen Erkrankungen wrude die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer 10% Etofenamat ent­

haltenden Lotio geprüft.

Unter der im Mittel 16 ±8 Tage durchge- fürhten Therapie wurde der Spontanschmerz bei 95,8% der Patienten beseitigt oder gebes­

sert, der Bewegungsschmerz ebenfalls bei 95,8%, Druckschmerz bei 94,7%, Funktions­

einschränkung bei 93,25, Schwellung bei 95,0% und Rötung bei 97,2%.

85 Patienten (1,1%) klagten über uner­

wünschte Begleiterscheinungen lokaler Art, die bei 39 Patienten (0,5%) den vorzeitigen Ab­

bruch der Behandlung erforderlich machten.

Eine weitere Gruppe stellen die Patienten dar, die infolge eines Unfalls die Symptome des stumpfen Traumas, der Prellung oder Verstau­

chung aufweisen.

Wegen dieser Vielfalt der möglichen Krank­

heitsbilder ist eine exakte diagnostische Abklä­

rung unerläßlich, um das große therapeutische Arsenal gezielt einsetzen und ausnutzen zu können. Bei sehr schweren Erkrankungen wird sich die Verabreichung oraler Antirheumatika nicht vermeiden lassen, ansonsten sollte nach Möglichkeit eine Lokaltherapie eingesetzt wer­

den. Obwohl die Zahl der nichtsteroidalen An­

tirheumatika groß ist, finden nur wenige dieser Substanzen Verwendung als Lokalthera­

peutika. Gründe dafür sind die physiko-chemi- schen Eigenschaften dieser ursprünglich für die orale Applikation entwickelten Substanzen, die eine befriedigende galenische Zubereitung mit ausreichender Resorption häufig nicht ge­

währleisten.

Etofenamat, ein speziell zur topischen The­

rapie entwickelter Wirkstoff, weist eine relative Bioverfügbarkeit von etwa 20% auf. ln Form einer lOprozentigen Lotio eignet er sich, wie die hier beschriebene multizentrische Untersu­

chung zeigt, gut zur topischen Therapie akuter und chronisch rheumatischer Beschwerden.

Anlage der Untersuchung

ln einer nicht vergleichenden multizentrischen Studie sollte die Wirksamkeit und Verträglich­

keit von Etofenamat bei Patienten mit akuten oder chronischen Erkrankungen des rheuma­

tischen Formenkreises untersucht werden. Die Behandlung sollte sich bis zum Eintritt der Be­

schwerdefreiheit, längstens aber über 21 Tage

Z. Allg. Med. 1992;68: 364-367. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1992

f! Rheumatische Erkrankungen Therapeutische Erfahrungen

erstrecken. Die Lotio war drei- bis viermal täg­

lich in ausreichender Menge möglichst großflä­

chig über dem erkrankten Gebiet aufzutragen und in die Haut einzureiben.

Eine Begleitmedikation mit anderen Analge­

tika oder Antiphlogistika neben der Prüfmedi­

kation durfte ebenso wie eine physikalische Therapie im Verlauf der Studie nicht vorge­

nommen werden.

Bei der Eingangsuntersuchung sowie bei Kontrolluntersuchungen nach 7-, 14- und 21- tägiger Therapie waren die Symptome der Er­

krankungen (Spontanschmerz, Bewegungs­

schmerz, Druckschmerz, Funktionseinschrän­

kung, Schwellung, Rötung) entsprechend ihres Schweregrades zu beurteilen. Anschließend erfolgte eine globale Beurteilung des Thera­

pieerfolges durch Arzt und Patient.

Zur Auswertung lagen 7477 Verlaufsbeob­

achtungen aus 1493 Praxen niedergelassener Ärzte in der Bundesrepublik Deutschland vor.

Von den 7477 Patienten waren 3551 (47,5%) Männer und 3842 (51,4%) Frauen, die im Mit­

tel 49 ± 18 Jahre alt waren. Verschiedene Dia­

gnosen wurden erhoben (Tab. I).

Ergebnisse

Die Behandlung dauerte im Mittel 16 ± 8 Tage.

41,5% der Patienten erhielten die Prüfmedika­

tion über weniger als zwei Wochen, 36,7% der Patienten wurde bis zu drei Wochen lang be­

handelt und 20% länger als drei Wochen.

Der Erfolg der Behandlung zeigte sich am Rückgang des Spontan-, des Bewegungs- und Druckschmerzes (Abb. 1). Auch in der Besse­

rung der Funktionseinschränkung zeigten sich die Erfolge der topischen Behandlung.

Spontanschmerzen konnten unter Therapie zum interindividuell unterschiedlichen Zeit­

punkt der letzten Untersuchung bei 58,8% der Patienten, die dieses Symptom vor Behandlung aufwiesen, beseitigt werden. Bei weiteren 37,0% wurde der Spontanschmerz in seiner Intensität reduziert. Bei 95,8% der Patienten konnte somit ein Therapieerfolg erzielt wer­

den.

Der Bewegungsschmerz verschwand in 37,2% der Fälle vollständig und nahm in 58,6%

ab (Therapieerfolgsquote 95,8%). Druck­

schmerzen wurden bei 46,7% der Patienten

Drei- bis vier­

mal täglich wird die Lotio über dem er­

krankten Ge­

biet aufgetra­

gen

Während der Behandlung ließen der Spontan-, der Bewegungs­

und der Druck­

schmerz nach

DRUCKSCHMERZ REMISSIONS - UNO BESSERUNQSQUOTEN

SPONTANSCHMERZ REMISSIONS - UND BESSERUNQSQUOTEN

REMISSION

58.6%

46,7 %

GEBESSERT

unverändert UNVERÄNDERT

FUNKTIONSEINSCHRÄNKUNG REMISSIONS - UND BESSERUNQSQUOTEN BEWEGUNGSSCHMERZ

REMISSIONS - UND BESSERUNQSQUOTEN

REMISSION

48,8%

37.2%

GEBESSERT

44.4%

68,6 %

UNVERÄNDERT unverändert

Abbildung 1: Bobandlungserfnig gemessen auf einer llslufigen Ratingskala (0 = keine Beschwerden. 10 = extrem starke Beschwerden) unabhängig von der individuellen Diagnose (n = 7477)

.Therapeutische Erfahrungen Rheumatische Erkrankungen

Rheuma kann Bänder, Ge­

lenke, Knorpel, Knochen, Mus­

keln und Seh­

nen betreffen

Eine rationelle Alternative zur oralen Therapie

aufgehoben und bei weiteren 48,0% gelindert (Therapieerfolgsquote 94,7%).

Bei Funktionseinschränkung betrug die Re­

missionsquote 48,8% und die Besserungsquote 44,5% (zusammen 93,3%) und bei den Schwel­

lungen 76,3% bzw. 18,7% (zusammen 95,0%).

Rötungen verschwanden bei 86,6% der davon betroffenen Patienten und bei 10,6% gingen sie zurück (zusammen 97,2%).

Wie Tabelle II am Beispiel des Spontan­

schmerzes und der Funktionseinschränkungen zeigt, unterschieden sich die Remissionsquoten in Abhängigkeit von der Indikation.

Das abschließende Urteil des behandelnden Arztes zum Erfolg der Therapie lautete bei 37,5% der Patienten auf sehr gut, bei 40,2% auf gut, bei 13,9% auf zufriedenstellend und bei 6,7% auf nicht ausreichend (keine Angaben in 1,7% der Fälle). Von den Patienten urteilten 37,8% mit sehr gut, 38,5% mit gut, 13,8% mit zufriedenstellend und 7,4% mit ausreichend (keine Angaben 2,5%).

In 85 Fällen (1,1%) wurde über

uner-Diagnose Zahl d1. Pat.

abs. %

Lumbago 1377 18,4

Bursitis 362 4,8

stumpfes Trauma 912 12,2

Ischialgie 468 6,3

Myositis 220 2,9

Periarthropathia humeroscapularis 1211 16,2

Tendovaginitis 1012 13,5

sonst, rheumatologische Erkrankungen 989 13,2 Tabelle I: Verteilung der Diagnosen

wünschte Begleiterscheinungen im Verlauf der Therapie berichtet, die bei 69 Patienten (0,9%) unter der Therapie erstmals auftraten.

In 32 Fällen handelte es sich um Hautrötungen, in 10 Fällen um Juckreiz und in 5 Fällen um eine erstmals auftretende Allergie. Ein vorzei­

tiger Abbruch der Behandlung wegen uner­

wünschter Begleiterscheinungen erwies sich bei 39 Patienten (0,5%) als erforderlich.

Diskussion

Unter dem Sammelbegriff »Rheuma« werden vielfältige Erscheinungsformen von Erkran­

kungen des Bewegungsapparates zusammen­

gefaßt, die Bänder, Gelenke, Knorpel, Knochen, Muskeln und Sehnen betreffen. Von einer ein­

heitlichen Pathogenese kann nicht ausgegan­

gen werden, jedoch hat sich in der Praxis die Einteilung in entzündlich rheumatische Er­

krankungen, degenerative Veränderungen und Weichteilrheumatismus ergeben. Bei der Be­

handlung all dieser Formen hat sich eine dem Schweregrad der Erkrankung gerechte an­

tiphlogistische Lokaltherapie bewährt. Steht für die Therapie ein Wirkstoff zur Verfügung, der aufgrund seiner physiko-chemischen Ei­

genschaften die Hautbarriere zu überwinden vermag und fördert die galenische Zubereitung den Resorptionsvorgang, so ist die topische Therapie rheumatischer und traumatischer Entzündungen, wie diese Untersuchung zeigt, erfolgreich. Von großer Bedeutung ist für diese Art der Therapie, daß sie nach sorgfältiger Dia­

gnose und Auswahl geeigneter Fälle eine ratio­

nelle Alternative zur oralen Medikation dar­

stellt. Auch in dieser Untersuchung wurde klar.

Diagnose Beschwerdefreiheit Diagnose Prozent Patienten

Spontan-

Funktions-stumpfer Trauma 93,2%

schmerz einschränkung

Tendovaginitis 84,9%

Lumbago 59,6 48,8

Bursitis 81,2%

Bursitis 67,2 61,3

stumpfes Trauma 76,5 72,7 Lumbago 79,3%

Ischialgie 58,4 47,9 HWS-Syndrom 79,1%

Myositis 55,5 57,1 Myositis 78,2%

Periarthropathia

humeroscapularis 48,7 34,3 Ischialgie 76,1%

Tendovaginitis 72,3 72,7 Periarthropathia

IlWS-Syndrom 58,3 46,2 humeroscapularis 69,2%

Gonarthrose 30,2 17,5 Gonarthrose 61,1%

Tabelle II: Behandlungserfolg in schiedlichen Indikationen

Prozent bei unter- Tabelle III: Therapieerfolg mit »sehr gut« und »gut«

beurteilt in Abhängigkeit der Diagnose

Rheumatische Erkrankungen Therapeutische Erfahrungen

daß nur bei indikationsgerechter Anwendung ein Erfolg erwartet werden kann. So entsprach das Urteil der behandelnden Ärzte in dieser Untersuchung bei den unterschiedlichen Indi­

kationen weitgehend den Heilungs- und Besse­

rungsquoten für die einzelnen Symptome. Ab­

hängig von den verschiedenen Diagnosen wurde der Therapieerfolg von 61,1% bis 93,2%

der Patienten mit sehr gut und gut beurteilt (Tab. Hl).

Die vorliegende Untersuchung an 7477 Pati­

enten zeigt, daß in der geprüften Etofenamat­

zubereitung ein Präparat vorliegt, welches sich zur Behandlung akuter und chronisch rheuma­

tischer Erkrankungen gut eignet. Seine Ver­

träglichkeit, mit einer Nebenwirkungsrate von 1,1,%, kann als außergewöhnlich gut angese­

hen werden.

Literatur beim Autor

Priv.-Doz. I)r. Bernd Feister

Medizinisch-wissenschaftliche .Abteilung der Tropon-Werke Berlinerstraße 156

5000 Köln 80

Die antiphlogi­

stische, topi­

sche Therapie rheumatischer und traumati­

scher Entzün­

dungen erwies sich als erfolg­

reich

CnßRR

Kino

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Vertrcjuerrsgorontle: Ich konn diese Bestellung innerholb von 10 Togen durch eine einfcxhe schriftliche Mitteilung on den Verlog uiicterrufen.

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ZFj Serie (21)

Medizinische Klinik III und Poliklinik der Universität Hrlangen

H. W. Baenkler

Im Dokument der Akupunktur (Seite 44-48)