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Umsätze und Sendungsmengen

Der Markt für die Beförderung von Briefsendungen wies im Jahr 2014 keine wesentlichen Veränderungen zum Vorjahr auf. So belief sich der Umsatz im lizenz-pflichtigen Briefbereich auf 8,6 Mrd. Euro und wird

1,1

7,5

19,3

0,8 Umsätze Postmärkte 2014 in Mrd. €

Wettbewerber * Deutsche Post-Gruppe *

Kurier-, Express- und Paketdienste adressierte Zeitungen und Zeitschriften

Gesamtumsatz 28,8

* im lizenzpflichtigen Briefbereich

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sich auch im Jahr 2015 auf diesem stabilen Niveau halten.

Die Sendungsmenge erreichte im Jahr 2014 einen Wert von 15,9 Mrd. Briefsendungen. Im Jahr 2015 ist voraussichtlich eine Abnahme auf ca. 15,7 Mrd. Stück zu erwarten. Die beförderten Briefvolumina gehen damit – wie auch in den davor liegenden Jahren – wei-ter moderat zurück.

9,0 8,9 8,6 8,6 8,6 8,7

16,4 16,7 16,3 16,1 15,9 15,7

2010 2011 2012 2013 2014 2015 * Umsatz und Sendungsmengen

in Mrd. Stück/€

Umsatz in Mrd. € Sendungsmengen in Mrd. Stück

* Prognosewert

Der Umsatz der Wettbewerber (ohne Deutsche Post-Gruppe) lag im Jahr 2014 bei 1,05 Mrd. Euro und wird im Jahr 2015 voraussichtlich bei etwa 1,1 Mrd. Euro liegen.

Die Umsätze blieben im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr stabil, während die Sendungsmengen etwas sanken. Dies ist auf leicht steigende Briefpreise sowohl bei der Deutsche-Post-Gruppe als auch bei den Wettbewerbern zurückzuführen. Das Preisniveau ist damit marktweit leicht gestiegen.

Netzzugang

Im lizenzpflichtigen Briefmarkt ist der sog. Zugang zu Teilleistungen beim marktbeherrschenden Unterneh-men vorgesehen. Die meisten Briefe werden im Rahmen dieses Netzzugangs befördert. Die Umsätze im Teilleistungsbereich stiegen im Jahr 2014 auf rund

4,8 Mrd. Euro und lagen dabei leicht über den Umsät-zen im Vorjahr (2013: 4,7 Mrd. Euro). Stabilität wird auch für das Jahr 2015 erwartet (prognostizierter Umsatz: 4,8 Mrd. Euro). Der Umsatz der Wettbewerber im Teilleistungsbereich lag dabei unverändert bei 0,1 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anteil von rund zwei Prozent. Für das Jahr 2015 rechnen die Wettbewerber mit Umsätzen auf gleichbleibendem Niveau.

Insgesamt wurden im Jahr 2014 ca. 10,5 Mrd. Teilleis-tungssendungen befördert. Davon lieferten die Wettbewerber ca. 2,6 Mrd. Sendungen bei der Deutsche Post AG ein. Die übrige Menge bezieht sich auf die direkte Einlieferung von Großkunden und auf konsolidierte Briefsendungen durch Unternehmen der Deutschen Post-Gruppe.

Ende-zu-Ende-Wettbewerb

Neben dem Netzzugang stellt die vollständige Beförde-rung von Briefsendungen von der EinliefeBeförde-rung bis zur Zustellung die zweite Säule des Wettbewerbs im Briefmarkt dar. Sofern die Beförderungsunternehmen über entsprechende Zustellstrukturen verfügen, kann die Beförderung vom Beginn des Versands bis zur Auslieferung an die Empfängerin oder den Empfänger über eigene Netze erfolgen. Teilleistungen müssen in diesem Fall nicht in Anspruch genommen werden.

Im Jahr 2014 beförderte die Deutsche-Post-Gruppe 3,4 Mrd. Ende-zu-Ende-Sendungen. Darauf entfiel ein Umsatz von 2,9 Mrd. Euro. Für das Jahr 2015 werden ca.

3,3 Mrd. Sendungen bei einem in etwa gleichbleiben-den Umsatz erwartet. Im Jahr 2014 beförderten die Wettbewerber 2,0 Mrd. Ende-zu-Ende-Sendungen und erzielten damit einen Umsatz von rund 0,9 Mrd. Euro.

Für das Jahr 2015 rechnen diese Unternehmen mit ca.

2,1 Mrd. Sendungen und mit einem auf rund 1,0 Mrd.

Euro steigenden Umsatz. In der Summe gehen die Wettbewerber von geringfügigen Zuwächsen sowohl beim Absatz als auch beim Umsatz aus, während die Deutsche-Post-Gruppe für das Jahr 2015 weiter geringfügig abnehmende Sendungsmengen bei leichten Umsatzsteigerungen erwartet.

Marktanteile im Briefmarkt

An der dominierenden Marktstellung der Deutsche-Post-Gruppe im lizenzpflichtigen Briefmarkt hat sich im Jahr 2014 nichts verändert. Mit einem umsatzbezo-genen Marktanteil von 87,8 Prozent konnte sie ihre Position gegenüber dem Vorjahr geringfügig ausbauen.

Die Wettbewerber erreichten zusammen einen Marktanteil von 12,2 Prozent mit leicht steigender Tendenz. Für das Jahr 2015 wird mit einem auf 87,3 Prozent sinkenden Marktanteil der Deutsche-Post-Gruppe gerechnet. Bezogen auf die Sendungsmengen

BUNDESNETZAGENTUR | JAHRESBERICHT 2015 94 |

konnten die Wettbewerber ihren Anteil – wie in den Vorjahren – etwas steigern. Dieser Anteil belief sich im Jahr 2014 auf 12,5 Prozent und wird voraussichtlich 2015 weiter steigen.

Marktstruktur der Wettbewerber

Neben der Deutsche Post AG beförderten im Jahr 2014 rund 570 Wettbewerber Briefe im lizenzpflichtigen Bereich in eigenem Namen. Auffällig bleibt der weiterhin hohe Anteil kleinerer Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 100.000 Euro im Jahr.

Mit 325 Lizenznehmern stellen sie mehr als die Hälfte der im Markt tätigen Unternehmen. Dem gegenüber stehen 120 größere Unternehmen, die Jahresumsätze von über 1,0 Mio. Euro erzielen.

Die Entwicklung, dass Unternehmen aufgrund von Insolvenzen oder Fusionen mit anderen Lizenzneh-mern aus dem Markt ausgeschieden sind, hat sich auch im Jahr 2015 fortgesetzt. Die Zahl der Lizenznehmer mit einem Jahresumsatz von über 10,0 Mio. Euro blieb im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr in etwa gleich groß. Diese Unternehmen befinden sich bereits seit geraumer Zeit im Markt und konnten tragfähige Geschäftsmodelle etablieren.

Die zehn größten Wettbewerber der Deutsche-Post-Gruppe erzielten im Jahr 2014 einen Umsatz von rund 0,5 Mrd. Euro bei einer Menge von 1,1 Mrd. beförderter Sendungen. Ihr Anteil am Gesamtumsatz aller Wettbewerber lag bei etwa 50 Prozent, der Mengenan-teil bei rund 54 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die zehn umsatzstärksten Wettbewerber ihren Umsatz um 70 Mio. Euro steigern. Die Mengenentwick-lung verlief ebenfalls positiv.

Für das Jahr 2015 rechnen die zehn größten Wettbe-werber der Deutsche-Post-Gruppe mit steigenden Umsätzen (plus 6,2 Prozent) und Mengen (plus 7,3 Pro-zent). Wachstumsimpulse des Wettbewerbs gehen dabei überwiegend von dieser Gruppe aus. Die Wettbe-werber konzentrieren sich hauptsächlich auf das Geschäftskundensegment.

Preise im Briefmarkt

Der Preis für den Standardbrief der Deutsche Post AG hat sich seit dem Jahr 2013 mehrfach erhöht. Seit Januar 2016 beträgt er 0,70 Euro.

Dennoch bewegte sich das Preisniveau für Einzelbrief-sendungen (z. B. Postkarten, Standardbriefe, Kompakt-briefe) der Deutsche Post AG seit der Öffnung des Briefmarkts bis zum Jahr 2015 insgesamt auf einem

Unternehmen im lizenzpflichtigen Bereich nach Umsatzgruppen*

(ohne Deutsche-Post-Gruppe)

Umsatz bis 100.000 € > 100.000 €

bis 500.000 € > 500.000 €

bis 1 Mio. € > 1 Mio. €

bis 10 Mio. € > 10 Mio. € Gesamt-anzahl

2010 ~ 330 108 44 93 20 595

2011 ~ 330 117 42 90 22 601

2012 ~ 350 113 36 103 28 630

2013 ~ 350 94 42 94 26 606

2014 ~ 325 97 28 92 27 569

* Die Zahl der hier dargestellten Unternehmen ist geringer als die Zahl der lizenzierten Unternehmen, da in mehreren Fällen jeweils die Muttergesellschaft/der Konzern eine Gesamtmeldung für alle angeschlossene Lizenznehmer abgegeben hat.

Marktanteile im lizenzpflichtigen Briefmarkt nach Umsätzen und Sendungsmengen Marktanteile in %

Jahr 2010 2011 2012 2013 2014* 20151)

Umsätze

Deutsche-Post-Gruppe 89,6 90 88,5 87,7 87,8 87,3

Wettbewerber 10,4 10 11,5 12,3 12,2 12,7

Sendungsmengen**

Deutsche-Post-Gruppe 89,8 89,4 88,6 87,7 87,6 86,8

Wettbewerber 10,2 10,6 11,4 12,3 12,5 13,2

* Rundungsdifferenzen

** Teilleistungssendungen werden vollständig der Deutsche-Post-Gruppe zugerechnet

1) Prognosewerte

Marktanteile im lizenzpflichtigen Briefmarkt nach Umsätzen und Sendungsmengen Marktanteile in Prozent

Jahr 2010 2011 2012 2013 2014* 2015 1)

Umsätze

Deutsche-Post-Gruppe 89,6 90 88,5 87,7 87,8 87,3

Wettbewerber 10,4 10 11,5 12,3 12,2 12,7

Sendungsmengen**

Deutsche-Post-Gruppe 89,8 89,4 88,6 87,7 87,6 86,8 Wettbewerber 10,2 10,6 11,4 12,3 12,5 13,2

* Rundungsdifferenzen

** Teilleistungssendungen werden vollständig der Deutsche-Post-Gruppe zugerechnet 1) Prognosewerte

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verhältnismäßig stabilen Niveau. Inflationsbereinigt nahm das reale Preisniveau für Briefdienstleistungen – unter Einrechnung der Preiserhöhungen bis zum Jahr 2015 – seit 2010 um 0,6 Prozent ab. Im Verhältnis zum allgemeinen Lebenshaltungskostenindex sind die relevanten Briefpreise in diesem Zeitraum somit weniger stark gestiegen.

Beschäftigung

Im lizenzpflichtigen Briefbereich (ohne Subunterneh-mer) waren im Jahresdurchschnitt 2014 insgesamt 167.306 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt, davon rund 89 Prozent bei der Deutsche-Post-Gruppe und etwa elf Prozent bei den weiteren Marktteilnehmern. Diese Zahlen beinhalteen neben den Vollzeitbeschäftigten auch Teilzeit- und gering-fügig Beschäftigte.

Sowohl bei der Deutsche-Post-Gruppe als auch bei ihren Wettbewerbern nahm die Zahl der Beschäftigten im lizenzierten Briefbereich gegenüber dem Vorjahr ab.

Aufgrund insgesamt sinkender Sendungsmengen kann davon ausgegangen werden, dass hier die Zahl der Beschäftigten weiter leicht rückläufig sein wird.

Aufgrund struktureller Veränderungen des Markts nahm der wechselseitige Einsatz von Beschäftigten im lizenzpflichtigen und nicht lizenzpflichtigen Bereich weiter zu, da viele Unternehmen Dienstleistungen in beiden Bereichen anbieten.

Kurier-, Express und Paketdienstleistungen