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Lipidtherapie mit innovativer Galenik

Im Dokument HIPPOKRATES VERLAG GMBH STUTTGART (Seite 41-44)

zum Festbetrag

So, wie es immer wieder herausragende Persönlichkeiten gibt, gibt es auch Präparatepersönlichkeiten, die z. B.

für eine professionelle Lipidtherapie von Bedeutung sind.

Mit nur noch 200 mg Fenofibrat und innovativer Galenik entspricht Normalip® pro diesem Anforderungs-„Profil“.

Weitere Vorteile wie Festbetrag, Kalenderpackung, 1x1-Dosierung sowie Praxis- und Patientenservice machen Normalip® pro zu einem ganzen Programm für mehr Lebensqualität Ihres Lipidpatienten.

'A Fortbildung Gesundheitsforschung und Qualitätssicherung

Qualifikation der Arzthel­

ferinnen, falls diese Ge­

sprächs- oder Beratungs­

gruppen leiten

Wer Patienten unter Druck setzt, wird keine guten Beratungs- ergebnisse erzielen

Rauchen Größe Gewicht Blutdruck Cholesterin

Lokales Informationssystem Ansbach

Abbildung 2: Vollständigkeit der Dokumentation (1991 und 1992). 1000 Patienten aus 5 Ansbacher Arztpraxen

heit der jeweiligen praxisinternen oder praxis- übergreifenden Gruppen mit dem durch etwai­

ge spezielle Daten ergänzten Standarddoku­

mentationsbogen zu erfassen.

Für eine gute Strukturqualität kann hier die Qualifikation der Praxishelferinnen wichtig sein, falls diese Gruppenleiterinnen-Funktion ausüben. Dies erfolgt z.T. in Beratungs- bzw.

Gesprächsgruppen wie »Hypertonie im Ge­

spräch«, »KHK im Gespräch« und bei der Dia­

betikerschulung.

Eine gute Prozeßqualität wird bei den meisten Gruppenprogrammen bereits durch ihre Stan­

dardisierung bzw. Teilstandardisierung begün­

stigt. Wesentliche diagnostische oder therapeu­

tische Aufgaben sind oft vorgegeben bzw. vor­

strukturiert und gewichtet, so daß eine Min- dest-Effizienz gesichert erscheint, sofern sich die Gruppenleiter weitgehend an diese Vorga­

ben halten. Es gibt auch für die Gruppenarbeit mit Osteoporose- oder Arthrose-Patienten auf der 2. Ebene von der Pharmazeutischen Indu­

strie wertvolle Hilfen, die von Experten erar­

beitet wurden (siehe auch Service Box auf Seite 838).

Die Ergebnisqualität befaßt sich schließlich damit, wie erfolgreich ein Arzt in der Aus­

übung dieser verhaltensmedizinischen Me­

thode ist (19). Dafür sind statistische Analysen von Verlaufsbeobachtungen solcher Gruppen zu mehreren Zeitpunkten anhand der verein­

barten Dokumentation erforderlich (11). Die Qualität einer therapeutischen Maßnahme be­

ginnt bereits mit der Indikation, wobei Patien­

ten nicht unter Druck gesetzt werden sollten.

Gemeindeebene

Auf der Gemeindeebene, beziehen sich die ge­

nannten Qualitätsdimensionen im Rahmen der gesamtgesellschaftlichen Kooperation auch auf nichtärztliche Aktivitäten, soweit diese ärztlich mitverantwortet werden.

Die Beachtung der Strukturqualität in bezug auf die Qualifikation der Übungsleiter ist hier besonders wichtig. Fortbildungsveranstaltun­

gen zusammen mit den Ärzten, gelegentlich auch ihren Praxishelferinnen, werden zwei- bis dreimal pro Jahr durchgeführt, um Kompetenz und Organisationsgrad der Arbeitsgruppe zu verbessern. Auf diese Art und Weise wird Schritt für Schritt ein Qualitätszirkel »Verhal­

tensmedizin« entwickelt.

Das eigens für das Östringer Modell auf der Basis einer Datenbank entwickelte EDV-Pro- gramm ist auf der 3. Ebene von besonders großer Bedeutung. Die Dokumentationsbögen mit den gesundheitsrelevanten Teilnehmerda- ten werden von der Projektleitung an die Übungsleiter ausgehändigt, die dann für die Vollständigkeit der Dokumentation und den Abgabetermin Sorge tragen. Der Rückfluß der Bögen erfolgt zur Koordinationspraxis, um den Datenschutz zu gewährleisten. Nach Verifizie­

rung und Überprüfung auf Vollständigkeit, ge­

gebenenfalls durch Rücksprache mit dem Teil­

nehmer vor Ort, werden die Daten anonymi­

siert, d. h. ihr direkter Personenbezug besei­

tigt. Dies geschieht übrigens auch beim Pooling auf der 1. und 2. Ebene, da nur Prozentanga­

ben benötigt werden. Weitere Informationen, z.B. über Kursprogramme, Übungsleiter, Ärzte, Umweltddaten bzw. das gesamte »Ös­

tringer Gesundheitswesen« werden ständig ak­

tualisiert oder neu aufgenommen. In der LOGIS (international LOHIS = Local Health Informa­

tion System) sind sowohl vergleichende Quer­

schnittsanalysen (sectional) als auch dynami­

sche Veränderungen im Zeitverlauf (longitudi­

nal) möglich.

Die Prozeßqualität ist auf der 3. Ebene maß­

geblich von der erfolgreichen Kooperation aller Beteiligten abhängig. In Östringen wird die Ko­

ordinationspraxis von der Kommune unter­

stützt. Indikation, Art der Kursdurchführung und Vollständigkeit bzw. Verfügbarkeit der Do­

kumentation sind ausschlaggebend für die Er­

gebnisaufbereitung und damit schließlich für die Ergebnisqualität. Das Ergebnis einer Quer­

schnittserhebung auf der 3. Ebene (Selektion der Präventionsgruppen) ist in Abbildung 3 dargestellt. Doch wird das Pooling der Daten

Gesuadheitsforscliuiig unci Qualitätssicherung Fortbildung

Cholesterol (mg/dl) HDL (mg/dl)

FRG 1990/91 n = 5237

Östringer groups 1992 n = 380

Abbildung 3: Durcbscbnittswert Cbolesterin in Östringer Gruppen 1992 im Vergieich mit dem Bundesdurcbschnitt (DHP-Erbebung 1991/92)

von der 1. Ebene (s. Seite 837 und 844 in diesem Heft) auch für die Gemeindebene lang­

fristig auschlaggebend sein.

Schlußfolgerungen

Die Qualitätssicherung in der Verhaltensmedi­

zin nach der »3-Ebenen-Konzeption« der Pra­

xisärzte kommt z.Z. einer Gesundheitsfor­

schung im Bereich der ambulanten Medizin bzw. hier im besonderen auch der hausärztli­

chen Medizin gleich. Dabei lassen sich Schritt für Schritt entsprechende Qualitätszirkel ein­

richten, die sich zukünftig auch mit den ver­

schiedenen Arten von Gesundheit und ihren Bedingungen beschäftigen werden. So wird es möglich, sich den neuen Herausforderungen zu stellen und Fremdkontrollen weitgehend zu vermeiden. Wie Fiedler (6) für die Kostenträger betonte, »betrifft die Forderung nach Qualitäts­

sicherung nicht nur den kurativen, sondern auch den rehabilitativen und präventiven Be­

reich, wobei die jeweils erforderlichen Maß­

nahmen getrennt für die Bereiche der Struk­

tur-, Prozeß- und Ergebnisqualität zu evaluie­

ren sind«. Eben diese Forderung gilt für alle sogenannten »Leistungsanbieter«. Wirksame Qualitätssicherung zielt in erster Linie auf eine Effektivitätssteigerung der medizinischen Ver­

sorgung, nicht aber auf die Einhaltung von ökonomischen Bezugsgrößen, obwohl dies die Folge sein kann. Jedenfalls sind die Kosten des Östringer Modells unvergleichlich gering (gleichmäßige Verteilung auf Aktive, Träger und Teilnehmer, die für 16 bis 20 Übungsein­

heiten nur 60 DM zahlen!)! Der Nutzen besteht vor allem in einer guten Patientenversorgung, die für alle Beteiligten, auch die Ärzte, trans­

parent wird. Von der »ClNDl-family« der WHO

(CINDI = Countrywide Integrated Noncommu- nicable

Diseases Intervention Program) wird dieser Beitrag mit Interesse verfolgt und ausdrücklich begrüßt (8), wird doch versucht, die »guideli­

nes« weitgehend zu beachten (16).

Diese Dokumentation ist die Basis für den Auf­

bau von lokalen Gesundheitsinformationssy- stemen in der Verantwortung niedergelasse­

ner Ärzte. Laufende Informationen zum Ge­

sundheitszustand der lokalen Bevölkerung er­

möglichen zielgerichtetes Vorgehen für Übungsleiter, Bürger und vor allem Ärzte, wo­

bei durch Anlehnung an »standardisierte Vor­

gehensweisen“ die Nachteile der Beobachter­

variabilität vermindert werden. Dazu liegen in Deutschland, im Gegensatz zu Holland (10) oder Großbritannien, bisher nur wenige Unter­

suchungen vor. »Schließlich ist die Analyse von Prozeßdaten für den behandelnden Arzt von besonderem Interesse und lohnenswert; er kann sich mit geringem organisatorischem Aufwand vergewissern, ob er gute Arbeit lei­

stet« (21).

Das zunehmende Interesse der Bevölkerung an gesundheitsfördernden Formen der Lebens­

führung rechtfertigt unsere Art der verhaltens­

medizinischen Intervention, zumal diese eine

»Kontroll-Medizin« und ungerechtfertigte Überbehandlung von Gesunden (17) weitge­

hend vermeiden kann.

Literatur beim Verfasser

Anschrift für die Verfasser:

Dr. med. Helmut Bergdolt, Facharzt für Innere Krank­

heiten, Schloßstraße 14, 69168 Wiesloch Persönliche Daten:

Geboren am 22. 4. 1928 in Sinsheim/Elsenz, verheira­

tet, zwei Kinder.

Beruflicher Werdegang:

Studium der Medizin in Passau, Regensburg und Hei­

delberg. Staatsexamen 1952. Nach Fachausbildung in Innerer Medizin und Radiologie seit 1961 in Wiesloch als Internist und Radiologie niedergelassen.

Arbeitsschwerpunkte:

1. Kardiologische Rehabilitation (seit 1973 Herzgrup­

pen)

2. Prävention (1974 Wieslocher Modell der kurativen Prävention)

3. Gemeindebezogene Verhaltensmedizin. Seit 1976 in Zusammenarbeit mit Abteilung Klinische Sozialmedizin unter Prof. E. Nüssel. Entwicklung des Modells Gemein­

debezogene Verhaltensmedizin ausgehend von der Eberbach-Wiesloch-Studie.

Die Dokumen­

tation ist Basis für den Aufbau lokaler Gesund­

heitsinforma­

tionssysteme

Die Kosten des Östringer Mo­

dells sind un­

vergleichlich gering!

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UmweHmedain

Der Mensch als

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