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Lieferkettenmanagement

Im Dokument KRAFT FÜRNEUES (Seite 57-60)

Unser managementansatz

Neben wirtschaftlichen Aspekten sind Grundsätze der Nachhaltigkeit in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz, Qualität und Soziales ein fester Bestandteil unserer Beschaffungsstrategie.

Die Prinzipien des UN Global Compact sowie der Status der humanitären Entwicklung und fairen Geschäftspraktiken sind darin verankert. Innerhalb der Wertschöpfungskette haben unsere Lieferanten einen wichtigen Anteil. Daher ist ihre Auswahl und Einschätzung ein wichtiger Hebel, um auch in Zukunft die Versorgungssicherheit, die Erschließung neuer Beschaffungsmärkte und die fortwährende Material-kostenoptimierung sicherzustellen. Dabei arbeiten wir neben der Qualifizierung neuer Lieferanten intensiv am Ausbau strategischer Lieferantenbeziehungen. Wir sind uns unserer Verantwortung innerhalb der Lieferkette bewusst und berücksichtigen, dass wir durch unser Einkaufsvolumen einen beträchtlichen Einfluss sowohl auf die Umwelt als auch auf die Gesellschaft nehmen. Der Einkauf von Evonik ist zentral organisiert.

Beschaffung im Jahr 2014

Evonik hat im Jahr 2014 Rohstoffe, Handelswaren, technische Güter und Dienstleistungen sowie Energien und sonstige Betriebsmittel im Wert von 9,1 Milliarden € (Vorjahr: rund 8,5 Milliarden €) eingekauft. Auf petrochemische Rohstoffe entfallen etwa 27 Prozent (Vorjahr: etwa 27 Prozent); insgesamt beträgt der Anteil von Rohstoffen und Handelswaren am Beschaffungsvolumen 60 Prozent (Vorjahr: 63 Prozent).

Der Einsatz regenerativer Rohstoffe ist für Evonik von großer Bedeutung. Der Beschaffungsanteil nachwachsender Rohstoffe lag 2014 bei 7 Prozent (Vorjahr: etwa 8 Prozent) der Rohstoffbasis. Wesentliche Einsatzgebiete dieser Rohstoffe sind Aminosäuren sowie Vorläuferprodukte für die Kosmetikgüterindustrie.

@ www.evonik.de/

verantwortung unter Supplier Code of Conduct

@ einkauf.evonik.de

nachhaltigkeit bei der Lieferantenauswahl

Der Einkauf von Evonik verfolgt konsequent die Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns. Aufbauend auf den Konzernrichtlinien wurde in 2014 der „Supplier Code of Conduct“ veröffentlicht, der in Ergänzung der bisherigen allgemeinen Einkaufsbedingungen unsere Erwartung an Bestands- und potenzielle neue Vertragspartner erläutert. Die Überprüfung des Nachhaltigkeitsstatus potenzieller neuer Lieferanten wird zukünftig vereinfacht. Je nach Ergebnis dieser Vorprüfung können nach Vertragsabschluss weitergehende Lieferanten-Assessments und/oder -Audits durch Evonik oder ein anderes TfS-Mitglied initiiert werden.

In bestehenden Lieferantenbeziehungen werden Risikolieferanten anhand international akzeptierter Kriterien (Länder- und Finanzindizes) identifiziert und – je nach Bedarf – in einem zweistufigen Eskalations-prozess einem Assessment oder einem Standortaudit unterzogen. Diese werden im Rahmen der Branchen-kooperation „Together for Sustainability“ (TfS) durch neutrale Dritte durchgeführt. Die Ergebnisse können mit Zustimmung des jeweiligen Lieferanten mit den weiteren Kooperationspartnern geteilt werden, ohne Rückschlüsse auf das einkaufende Unternehmen zuzulassen.

T18 Lieferanten im fortgeschrittenen Prüfverfahren

In 2013 identifizierte Lieferanten von Evonik mit Notwendigkeit einer Standortprüfung nach

durchgeführtem Assessment (im Rahmen der TfS-Initiative nach dem „Supplier Co-funding-Modell“) 20

Abgeschlossene Lieferanten-Audits in 2014 17

Auf Basis von international anerkannten Kriterien haben wir 316 Lieferanten als potenzielle Risiko-kandidaten zur Überprüfung durch Self-Assessments ausgewählt. Diese wurden über TfS und die damit angeschlossene Lieferantenbefragung durch den Bewertungspartner EcoVadis evaluiert. Von den angefragten Lieferanten haben zum Stichtag rund 50 Prozent ein auswertbares Ergebnis vorgelegt. Die Detail analyse der über die „Together for Sustainability“-Initiative durchgeführten und ausgewerteten Fragebögen ergibt folgendes Bild:

T19 Ergebnis der Evaluation des Nachhaltigkeitsengagements bei Lieferanten

TfS-Bewertung des Nachhaltigkeitsengagements in 2014 Ergebnis in Prozent (Circa-Angabe)

fortgeschritten 2

gesichert 29

partiell vorhanden knapp 50

unzureichend 19

Für Lieferanten mit nur partiell vorhandenem oder unzureichendem Nachhaltigkeitsengagement werden in Gesprächen zwischen Einkäufer und Lieferant entsprechende Maßnahmenpläne erstellt, um je nach Relevanz Auffälligkeiten in den nächsten ein bis drei Jahren abzustellen bzw. zu verbessern.

Best Performer des Vorjahres werden erst im dritten Jahr oder nach Ablauf der Zertifikate erneut evaluiert.

@ www.evonik.de/

unternehmen unter Profil &

Organisation/

Einkauf

@ www.tfs- initiative.com Siehe

Nachhaltig-keitsbericht 2013, S. 7 ff. und S. 63

globale Lieferketten

Die Herausforderungen in der Gestaltung nachhaltiger Lieferketten in der chemischen Industrie war das Schwerpunktthema der ersten Together for Sustainability-Konferenz in China. Rund 350 Teilnehmer, darunter Lieferanten, Vertreter der TfS-Mitgliedsfirmen sowie lokale und internationale Verbände und Nichtregierungsorganisationen, diskutierten über die Bedeutung wachstumsstarker Beschaffungsmärkte.

Im Fokus standen aber auch spezifische Nachhaltigkeitsanforderungen sowie deren Weiterentwicklung.

Die Mitglieder der TfS-Initiative, darunter Evonik Industries als eines von sechs Gründungsmitgliedern, erwarten, dass sich immer mehr Lieferanten an den branchenspezifischen Audits beteiligen, nicht zuletzt um mehrfache Audits zu vemeiden. Zusätzliche Vorteile für Lieferanten bieten die auf der TfS-Website kostenlos bereitgestellten E-Learning-Beiträge, die derzeit auf Chinesisch, Englisch, Portugiesisch und Russisch verfügbar sind. Darüber hinaus fanden die bereits in China durchgeführten Supplier-Events so positive Resonanz, dass weitere in anderen Regionen geplant sind.

T20 TfS-Aktivitäten gesamt a

Anzahl der von TfS insgesamt durchgeführten Assessments in 2014 2.605

Anzahl der von TfS insgesamt durchgeführten Audits in 2014 93

a Ohne die zusätzlich mit betroffenen Lieferanten vereinbarten Follow-up-Audits zur Verifizierung der Maßnahmenumsetzung.

Die TfS-Mitglieder haben beschlossen, die Initiative zukünftig als Non-Profit-Organisation und in Koope-ration mit dem Europäischen Chemieverband (Cefic) weiterzuführen. Dadurch werden die Möglichkeiten und Aktivitäten von TfS noch stärker globalisiert. Die neue Rechtsform bietet Raum für weitere Chemieunternehmen, sich TfS anzuschließen – auch über die Grenzen Europas hinaus. Zurzeit werden die Aufnahmeanträge einer ganzen Reihe global agierender Unternehmen der Chemiebranche geprüft.

Als Präsident der neuen Organisation mit Sitz in Brüssel wurde der Chief Procurement Officer von Evonik gewählt.

evonik als teil der Lieferkette

Wie alle TfS-Mitglieder durchläuft auch Evonik Industries regelmäßig ein EcoVadis-Assessment.

2014 wurde das Unternehmen erneut mit dem Gold-Standard ausgezeichnet und zählt wieder zu den Best Performern der Chemiebranche. Gegenstand des Assessments ist unter anderem auch die Schulung der eigenen Mitarbeiter. Mithilfe des „Train-the-Trainer“-Prinzips wurden im Berichtsjahr 62 Prozent der in diesem Prozess eingebundenen Einkäufer geschult und damit das Ziel (50 Prozent) deutlich übererfüllt.

Diese speziell geschulten Einkäufer, die auch mit den Prozessen im Rahmen der TfS-Mitgliedschaft vertraut sind, fungieren als Ansprechpartner unserer Lieferanten. Darüber hinaus sind auch Ein käufer geschult worden, die in 2014 noch nicht unmittelbar am Prozess beteiligt waren, es im Jahr 2015 aber voraussichtlich sein werden.

Die beschaffungseigenen ISO-Zertifizierungen wurden erfolgreich erneuert. Darüber hinaus wurden sechs regionale Einkaufseinheiten auf drei Kontinenten intern nach den Vorgaben der Konzernrichtlinien auditiert.

Im Jahr 2014 wurde auch das Aus- und Weiterbildungsprogramm SPADE (Shaping Procurement and Developing Excellence) fortgeführt. Ziel des aus mehreren Modulen bestehenden Programms ist es, die beschaffungsspezifischen und allgemeinen Kompetenzen der Mitarbeiter zu erhöhen. Gleichzeitig wird der Ausbau eines internationalen und fachgebietübergreifenden Erfahrungsaustausches gefördert.

@ www.tfs-initiative.

com/vision.html

Im Dokument KRAFT FÜRNEUES (Seite 57-60)