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Kreativität und Entdeckerfreude fördern

Gestaltung eines Ökospielplatzes in der integrativen Kita der Lebenshilfe Prignitz e.V.

Anschrift: Integrative Kindertagesstätte der Lebenshilfe e.V.

Horning 9e

19322 Wittenberge

Leiterin: Frau A. Neumann

Telefon: 03877/6312

Bereichen der Wahrnehmung, der Motorik, der Sprache, aber auch im Sozialverhalten.

Diese Bereiche sind wiederum die Voraus-setzung für die Intelligenzentwicklung unse-rer Kinder.

Wen verwundert es also, daß die Probleme in der Schule zunehmen? Und der Grund-stein dafür wird im frühesten Kindesalter gelegt.

Vor diesem Hintergrund wurden unter Ein-beziehung der Kinder und Eltern erste Gedanken und Ideen für eine neue Spiel-platzgestaltung zusammengetragen. Zu den Fragen „Was wollen wir auf dem Spielplatz tun?“, „Was wollen wir auf dem Spielplatz erleben und beobachten?“ malten und formten die Kinder ihre Vorstellungen. Dar-aus entstanden die unterschiedlichsten Pro-jekte in den einzelnen Gruppen wie

„Wel-che Bedeutung haben die Tiere und Pflan-zen?“, „Wo fühlen sich die Tiere wohl?“,

„Das Wasser“, „Was ist ein Biotop?“,

„Unser Spielplatz – eine Oase für Tiere und Pflanzen“, „Tiere und Pflanzen in den 4 Jah-reszeiten“, „Unser Garten“.

Zeitgleich bauten wir ein Modell des Spiel-platzes.

Die Kinder setzten sich aktiv mit der Bedeu-tung der Natur und der Notwendigkeit ihres schonenden Umgangs auseinander. Sie nutzten dafür die Parkanlagen mit ihren Tei-chen und Seen sowie die Gärten der unmit-telbaren Umgebung. Die Kinder bauten damit eine Beziehung zu den Pflanzen, zu der Natur insgesamt auf. Dinge, die vorher keine Beachtung fanden, lernten sie als etwas Interessantes, Schönes, Erhaltenswer-tes kennen. Ganz besonderes Interesse galt K R E AT I V I T Ä T U N D E N T D E C K E R F R E U D E F Ö R D E R N

den Tieren und vor allem den Tieren, die zuvor für sie unbedeutend und zum Teil nicht bekannt waren. Durch das Beobach-ten, Entdecken, Erforschen, Erkunden wuchs in den Kindern der Wunsch, Lebens-räume für die Tiere auf unserem Spielplatz zu schaffen, ihn zu bepflanzen und zu gestalten.

Mit Tatendrang, großer Ausdauer und nicht endenwollender Energie transportierten die Kinder die Materialien mit ihren großen Taxen, Dreirädern mit Anhängern, Kippern und Schubkarren zu ihrem Bestimmungsort.

Wir legten eine Hügellandschaft an, indem wir den Bauschutt mit der Muttererde bedeckten. Die Kinder suchten aus unseren Naturmaterialien die heraus, die sie dachten, in unserer Hügellandschaft mit einzubauen.

Es waren große Feldsteine, die mit unge-heurer Kraftaufwendung herangerollt wur-den: Bohlen und Stämme für eine kleine Treppe sowie zum Balancieren, die die Kin-der selbständig und mit viel Phantasie anordneten. Die Erde wurde von den Kin-dern festgestampft, sie haben Rasen ausge-sät und ihn gesprengt.

Bei einem großen Arbeitseinsatz, an dem über 60 Kinder, Eltern, Erzieher und Besu-cher des Freizeittreffs teilnahmen, nahm der Spielplatz weiter Gestalt an. Eine Fachfirma beendete unser begonnenes Werk. Für deren Mitarbeiter war es eine neue Erfah-rung, so ein Projekt mit Kindern umzuset-zen. Auf einmal waren es viele Hände, die versuchten, die Gehwegplatten des alten Sandkastens mit zu entsorgen, um Platz für den neuen zu schaffen, Pflanzlöcher mit aushoben und neues Material mit heran-schafften. Auch kluge Ratschläge wurden erteilt und Unmengen von Fragen gestellt.

Ebenso kam es vor, daß die Arbeiter ihre Palisaden und Bohlen für die Sandkastenan-lage oder Treppe suchten, die sie doch eben

erst bereitgelegt hatten, da die Kinder sie für andere wichtige Projekte benötigten. Diese Arbeiten erforderten von den Mitarbeitern der Landschaftsbaufirma eine erhöhte Auf-merksamkeit und Umsicht sowie Geduld, die ihnen im Umgang mit unseren Kindern großartig gelang.

So entstand auf unserer Freifläche ein Spiel-bereich für Säuglinge und Kleinkinder mit Sandkasten, Hügel, Weidentunnel, Pergola und Schaukelpferden sowie ein Spielbereich für 2- bis 7jährige Kinder mit

– Sandkastenanlage mit Holzeinfassung in verschiedener Form,

– Größe und Höhe, wobei ein Sandkasten für Rollstuhlfahrer ist,

– Sandspielhügellandschaft,

– bewachsene Spielhügellandschaften, – Wasserspiel- und Matschanlage, – Holzklettergerät,

– Feuerstelle/Amphitheater, – Spielhaus mit Garten,

– Kriechtunnel aus Weidenruten, – Rutsche mit Treppen,

– Totholzbiotope, – Komposthaufen, – Spontanbaustelle, – Sitzgelegenheiten,

– Wegen mit verschiedenen Belägen (Holz, Pflastersteine, Feldsteine, Rinden-mulch), die sich durch das Gelände schlängeln,

– Rasenfläche mit Basketballkorb und Fußballtor,

– Tiergehege,

– Spielhäuser und Geräteschuppen.

Gekennzeichnet ist der Spielplatz durch offene, nicht festgelegte Strukturen, aben-teuerliche Winkel und Ecken, Geländemo-dellierungen, Bäume, Strauchgruppen, Wie-sen und dichtes Unterholz im Wechsel sowie verschiedene Bodenbeläge.

Mit dem Projekt „Ökologische Spielplatz-gestaltung“ ist es uns gelungen, die Umwelt für die Kinder begreifbar zu machen, sie anzuregen, Verantwortung für sie zu über-nehmen und selbst etwas dafür zu tun. Sie können Wachstum, Veränderbarkeit, Ver-gänglichkeit, Jahreszeiten, Elemente wie Feuer, Wasser, Sturm, Zufälligkeiten und Provisorisches erleben, die Schönheit erfah-ren, sie als etwas Wertvolles, Lebenswertes und damit Schützenswertes kennenlernen.

Und vor allen Dingen können die Kinder durch ihre eigene Entdeckerfreude und

Kreativität ihre Wahrnehmung, das Ken-nenlernen des eigenen Körpers und die Ent-wicklung ihrer Motorik als Voraussetzung ihrer Intelligenzentwicklung, die Sprache, die Emotionen und das Sozialverhalten för-dern.

So erfahren die Kinder auf dem Spielplatz auf natürliche Weise viel Förderung, ohne daß diese künstlich in Therapien konstruiert wird.

-mann K R E AT I V I T Ä T U N D E N T D E C K E R F R E U D E F Ö R D E R N

Die Integrationskita „Spielspaß“ entstand 1994 durch den Zusammenschluß der Inte-grations- und Sonder-Kita „Schwalbennest“

und der KIKO IV. Aus der Kita „Schwalben-nest“ kamen behinderte Kinder, Therapeu-ten und Erzieher zu uns. In der nun größe-ren Einrichtung, die behinderte und nicht-behinderte Kindern besuchten, war eine veränderte Raumkonzeption zu entwickeln und zu realisieren, die Bäder und das Frei-gelände sollten den neuen Bedingungen angepaßt werden. Im Garten wurden Spiel-geräte aufgestellt, eine Schaukel für behin-derte Kinder und Klettermöglichkeiten wur-den eingerichtet. Angeschafft wurde eine behindertengerechte Hangrutsche. Wich-tigste Voraussetzung für die tägliche Nut-zung der Kita war der Bau einer rollstuhlge-rechten Rampe.

Für durchzuführende Therapien richteten wir Räume neu ein. Es entstand für Kinder ein Snoelzenraum, hier können die Kinder bei Farben, Licht, Bewegung und ruhiger Musik entspannen und erleben eine ange-nehme, lustvolle Sinneswahrnehmung. Die-se Effekte werden zum Beispiel durch eine Blasensäule, einen Lichtlaservorhang, durch

eine Spiegelwand und einen langsam lau-fenden Spiegelball erreicht. Für sprachauf-fällige Kinder, die von einer Logopädin betreut werden, richteten wir einen Sprach-therapieraum ein. Der kleine Turnkeller wur-de zum Physiotherapieraum veränwur-dert, in dem die Physiotherapeutin nach der

„Bobath“-Methode Kinder mit Bewegungs-störungen behandelt. Zu nutzen sind das Bällchenbassin, die Laufstrecke und eine Sprossenwand. Zur Behandlung von Psy-chomotorik schaffte die Kita zusätzliche Spiel- und Sportgeräte an.

Ein Keramikraum, hier modellieren die Kin-der kleine Plastiken, zwei KinKin-derküchen, eine davon behindertengerecht ausgestat-tet, werden gern aufgesucht. Gegenwärtig werden die Kellerräume verändert, um neben der „Bärenhöhle“ eine sensomotori-sche Strecke, insbesondere für den taktilen Bereich, einzurichten. Entstehen sollen künftig ein Tag- und Nachtraum, ein Tobe-raum, ein Raum zur visuellen und optischen Wahrnehmung. Diese Räume können im gesamten Tagesablauf von allen Kindern der Einrichtung genutzt werden.

-mann

Eine behindertengerechte Kinderküche