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Kookkurrenzanalyse zu „der Walm“

Im Dokument Diplomová práce (Seite 156-163)

III. Praktischer Teil

18.4. Kookkurrenzanalyse zu „der Walm“

(31 Kookkurrenzen von insgesamt 31)

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# LLR kumul. Häufig Kookkurrenzen syntagmatische Muster 1 805 38 38 Sehlde/Alt 100% II|- SG Sehlde/Alt Walm 2 190 42 4 Sattel Pult 75% Sattel Pult Walm

66 Das Duden online führt die erste Lesart nicht mehr an.

60 18 Sattel 83% Sattel [...] Walm und|oder ...

3 170 75 15 Satteldach 86% ein Walm oder|und Satteldach 4 155 85 10 Satteldächer 80% Walm und Satteldächer mit ...

5 147 95 10 Krüppelwalmdach 90% mit Walm und|oder Krüppelwalmdach 6 115 100 5 Krüppelwalmdächern 100% mit Walm oder|und

Krüppelwalmdächern

7 111 104 4 Krüppelwalm 100% Walm [...] Krüppelwalm

8 107 111 7 Satteldächern 100% mit Walm und|oder Satteldächern 9 95 113 2 Krüppelwalmdächer 100% Walm ... Krüppelwalmdächer 10 83 120 7 bzw 100% mit Walm [...] bzw

11 70 121 1 Dachformen 100% Dachformen ... Walm 12 66 124 3 Flachdach 66% Flachdach ... Walm 13 66 128 4 Mansarddach 100% Walm und Mansarddach

14 65 131 3 Mansarddächern 100% mit Walm und Mansarddächern 15 60 134 3 Gauben 33% Walme ... Gauben

16 58 136 2 Mansardwalmdächern 100% Walm ... Mansardwalmdächern 17 46 138 2 Pultdach 100% Walm ... Pultdach

18 45 139 1 Zeltdächer 100% Walm ... Zeltdächer 19 40 140 1 Pult 100% Walm Pult

20 39 142 2 Putzbau 50% Putzbau Walm 21 38 147 5 Giebel 60% Walm ... Giebel

22 38 148 1 Giebeldach 100% Walm ... Giebeldach

23 35 149 1 zweigeschossige 100% zweigeschossige ... Walm 24 29 151 2 Traufe 50% Walm ... Traufe ... Traufe

25 25 152 1 II 100% II ... Walm

26 23 154 2 Wohnhaus 100% Wohnhaus ... Walm 27 12 157 3 Dach 66% Dach ... Walm

28 12 160 3 Zufahrt 100% Zufahrt bis zur Straße Im Walme möglich 29 10 162 2 First 100% Walm der ... First

30 10 163 1 Architekt 100% Mansard ... Architekt 31 9 164 1 ersetzt 100% Walm ... ersetzt

0 229 65 statistisch unspezifisch

18.5. Analyse der Lesartenstrukturierung und Lesartenanordnung

Das Lemmawort „der Walm“ habe ich deswegen zur Analyse ausgewählt, weil es sich bei ihm um zwei Homonyme handelt, die im DUW zwei Wörterbucheinträge erhalten (ähnlich in den einsprachigen BDB und BWDW). Das DWB bestätigt, dass es sich um etymologisch nicht verwandte Wörter und Lesarten handelt. Das zweisprachige JAN/SIEB führt für „der Walm“ auch zwei Homonyme an. Trotzdem kann man andere Behandlung der Homonymie finden – in den zweisprachigen STERZ und RANK werden die etymologisch belegten Homonyme als Polyseme im Rahmen eines WBA behandelt. Der Grund kann die Raumökonomie sein, aber auch unterschiedliche Zwecke der einsprachigen und zweisprachigen Lexikographie. Unterschiedliche etymologische Entwicklung ist für den Lerner nicht besonders interessant, falls damit nicht unterschiedliches grammatikalisches Verhalten (z. B. anderer Artikel) verbunden

ist. Vor allem wenn es sich um eine Randlesart wie „Wallen des Wassers“ handelt, ist es nicht nötig, dass sie einen selbständigen WBA erhält.

Werden die Lesarten als Polyseme oder als Homonyme behandelt, muss ohnehin die Entscheidung hinsichtlich ihrer Anreihung getroffen werden. Weiter wird deshalb wie bei anderen behandelten Lemmata die Anreihung nach verschiedenen Kriterien vorgestellt und die Anreihung in verschiedenen WB analysiert und bewertet.

Von den insgesamt 229 Einträgen für die verschiedenen Wortformen im DeReKo gab es keinen einzigen Eintrag mit der auf Wasser referierenden Lesart „vír“.

Die Seltenheit des Vorkommens dieser Lesart ist bestimmt der Grund, warum in vielen einsprachigen WB (WDW, PDW) nur die auf Architektur bezogene Lesart verzeichnet ist. Die auf Architektur bezogene Lesart von „der Walm“ als isoliertem Wort war in 47 Belegen enthalten, bei weiteren 111 Belegen handelte es sich um das Bestimmungswort vom Kompositum „Walmdach“ (in der Aufzählung von verschiedenen architektonischen Dachtypen wie „Walm- und Satteldach“, was aus der Kookkurrenzanalyse ersichtlich ist), bei 2 Belegen um das Bestimmungswort des Kompositums „Dachgauben“ und bei 2 Belegen um das Bestimmungswort des Kompositums „Dachrippen“. Es wurden zwei weitere Lesarten identifiziert ‒ bei 2 Belegen handelte es sich um die landschaftliche und veraltete Lesart „Heuraum“, bei 1 Beleg um die landschaftliche und veraltete Lesart „Heuhaufen“. Bei dem Rest der Einträge handelte es sich um Namen (einer Stadt 47x, einer Straße 11x, eines Flusses 4x und anderem 5x) und 5mal war die Bestimmung der Lesart wegen Kontextmangel nicht möglich. Durch die Ergebnisse kann also nicht nur die Reihenfolge der Homonyme, sondern selbst die Anführung der Lesart „vír“ angezweifelt werden. Im Duden online ist sie nicht mehr angeführt. Die Belege im DeReKo sprechen eher für die Einbeziehung einer der Lesarten, die auf „Heu“ referieren (wie im JAN/SIEB „přístodůlek, záteň“).

Diese Lesart könnte dann sowohl etymologisch als auch logisch begründet (das Heu wird unter dem Dach aufbewahrt) als zweite Lesart des Polysems „der Walm“ nach der auf die Architektur bezogenen Lesart folgen, aber die Verzeichnung als selbständiger WBA (also Homonym) könnte genauso gut begründet werden (umgekehrt durch die nicht hinreichende logische Verknüpfung). Die Behandlung der Homonymie / Polysemie hängt nämlich vorerst von der Strategie des jeweiligen WB ab, es ist die Maximalisierung der Polysemie und umgekehrt die Maximalisierung der Homonymie möglich, was im theoretischen Teil behandelt wurde. Wenn wir jedoch die im DUW

angeführten Lesarten behalten würden, würde die Reihenfolge nach dem Häufigkeitskriterium folgendermaßen aussehen:

1. archit. valba 2. reg. vír

Die Kookkurrenzanalyse hat wegen der kleinen Vorkommenshäufigkeit des Wortes nur einen kleinen Aussagewert und enthält häufig statt dem Simplex das zusammengesetzte Wort „das Walmdach“, trotzdem spricht sie eindeutig für die Erststellung der auf Architektur bezogenen Lesart. Wie es schon bei „Vermögen“

vorgeschlagen wurde, könnte die Produktivität in der Bildung von Komposita auch eine Rolle bei der Lesartenanordnung spielen. Das Lemma müsste dann auch als Bestimmungs- und Grundwort von Komposita in den Korpora analysiert werden.

Aufgrund des großen Frequenz-Unterschiedes kann man die Lesart „valba“

dominant nennen.

Da die auf Wasser referierende Lesart nach dem DWB älter ist (in den anderen etymologischen WB gibt es keinen Eintrag, im PDW nur für die Lesart „valba“), ist sie nach dem chronologischen Prinzip vor die Lesart „valba“ zu stellen:

1. reg. vír 2. archit. valba

Was das logische Prinzip betrifft, enthalten beide Lesarten eine diatechnische Markierung und sind deshalb in ihrer Verwendung beschränkt. Ob dabei eine regionale Beschränkung oder fachliche Spezialisierung eine wichtigere Rolle für die Anordnung spielen soll, ist fraglich.

Die semantische Distribution spielt hier keine Rolle.

Was die formalen Kriterien betrifft, könnte die pluralfähige Lesart „valba“ vor der nicht pluralfähigen Lesart „vír“ stehen.

1. archit. valba 2. reg. vír

Was das Korrespondenzprinzip betrifft, entsprechen die fachlichen Termini

„Walm“ und „valba“ vollkommen einander. Da „der Walm“ in der Lesart „vír“ jedoch landschaftlich ist und die Äquivalente „vír“ (belegt im STERZ, JANKO/SIEB und RANK) und „víření“ (belegt im JANKO/SIEB) neutral sind, verliert bei der Übersetzung das Wort dieses Merkmal und die Korrespondenz auf der pragmatischen Ebene wird nicht erreicht. Nach diesem Kriterium soll also die Lesart „valba“ am Anfang stehen:

1. archit. valba 2. reg. vír

Die Reihenfolge der Homonyme „der Walm“ im DUW spiegelt offensichtlich das chronologische Prinzip, da die auf Wasser referierende Lesart älter ist. Auch in anderen WB, wo die Lesarten als Homonyme behandelt werden (in den einsprachigen BDB und BWDW und im zweisprachigen JAN/SIEB), sind die Lesarten offensichtlich nach dem chronologischen Prinzip angereiht67. Auch die Reihenfolge der Lesarten des Polysems in dem zweisprachigen RANK folgt dem chronologischen Prinzip, aber nicht die Reihenfolge der Lesarten im STERZ.

Da die Lesart „valba“ dominant ist, ihre Erststellung durch weitere Kriterien unterstützt wird und die für die gegensätzliche Reihenfolge sprechende Chronologie nicht durch die Logik unterstützt wird, wird die gegensätzliche Reihenfolge als im DUW empfohlen, wenn die offensichtlich sehr seltene Lesart überhaupt angeführt wird:

1) der 2) Walm^1 2b) W#alm 3) –(e)s, -e 5) archit.

6) subst.

7) valba

10a) sklonitá střešní plocha na kratší straně střechy

11) Auch die Wandfläche unter einem Walm wird als Giebel bezeichnet.

11b) Také plocha stěny pod valbou se nazývá štít.

20) Walmdach

22) Heuhaufen: Der Komposthaufen (oder der Walm) sollte nicht auf geteerter oder betonierter Unterlage ruhen, sondern auf Gartenboden.

22) Heuraum: Im Stall spricht er von der «Vorbrugg» wie die anderen Appenzeller, bezeichnet den Boden ob dem Tenn als «Obert», und den Heuraum neben Tenn und Stall nennt er noch «Baarn», andernorts heißt das «Walme».

23) Lucie Hagenhoferová 1) der

2) Walm^2 2b) W#alm 3) –(e)s, jen sg.

5) reg.

6) subst.

7) vír 7a) neutr.

7) víření

67 Es ist bei den Homonymen jedoch in keinem der WB die Regel.

7a) neutr.

10a) vody

11) doklad nenalezen 15) dvě

16) Wasserwirbel 16) Wallen 16) Wallung

23) Lucie Hagenhoferová

19. „die Post“

19.1. „die Post“ im DUW

68

1}Post,

die; -, -en <Pl. selten> [unter Einfluss von frz. poste < ital. posta = Poststation <

spätlat. posita (statio od. mansio) = festgesetzt(er Aufenthaltsort), zu lat. positum, Position]:

1. öffentliche Dienstleistungseinrichtung zur Beförderung von Briefen, Paketen, Geldsendungen u.a.: die P. befördert Briefe und Pakete; er ist, arbeitet bei der P.; etw.

mit der P., per P. schicken; *elektronische P. (Übermittlung von Mitteilungen auf elektronischem Weg durch Datenübertragung; nach engl. electronic mail).

2. Postamt (b): wo ist die nächste P.?; auf die P., zur P. gehen; etw. zur P. bringen.

3. <o. Pl.> etw., was von der 1Post (1) zugestellt worden ist od. von der Post befördert werden soll: ist P. für mich da?; die P. geht heute noch ab; er trägt in diesem Bezirk die P. aus; er bekommt viel P. [von ihr]; *mit gleicher P. (gleichzeitig aufgegeben,

abgeschickt, aber als separate Sendung): mit gleicher P. geht ein Päckchen an dich ab.

4. <o. Pl.> (ugs.) Zustellung von 1Post (3): auf die P. warten.

5. a) (früher) Postkutsche; *ab [geht] die P. (ugs.: unverzüglich geht es los); die P.

geht ab (ugs.; es geht hoch her, herrscht eine ausgelassene Stimmung);

b) (früher bes. Fachspr.) Postbus.

6. (veraltet) Botschaft, Nachricht, Neuigkeit: ich habe eine gute P. für dich.

68 Im Duden online gibt es nur kleine Abweichungen in den Formulierungen von Definitionen („Dienstleistungsunternehmen“ statt „-einrichtung“, „Postfiliale“ statt „Postamt“).

19.2. „die Post“ im LGWDaF

Post die; -; nur Sg; 1 eine (öffentliche) Institution, die besonders Briefe und Pakete befördert <bei der Post arbeiten, sein; etwas mit der Post schicken>

|| K-: Postangestellte(r), Postauto, Postbeamte(r), Postsparbuch, Postsparkasse, Poststempel

|| -K: Bundespost

2 die Briefe, Pakete usw, die die Post (1) befördert <die eingegangene, heutige Post; die Post austragen, zustellen, lesen, bearbeiten; Post bekommen>: ,,Ist Post für mich da?" - ,,Für dich ist heute keine Post gekommen"

|| K-: Postsendung

|| -K: Eilpost, Geschäftspost, Luftpost, Paketpost, Weihnachtspost

3 » Postamt <auf die / zur Post gehen; etwas auf die / zur Post bringen>: Wann macht die Post auf?

|| ID 'ab (geht) die Post gespr; verwendet, wenn jemand sofort losfährt oder losfahren soll oder wenn etwas sofort beginnt oder beginnen soll

19.3. „die Post“ im SIEB DT-Tsch

e Post1 (-, -en) pošta; I. doprava dopisů, zásilek; 1. einen Brief, ein Paket mit der P.

schicken poslat dopis, balík poštou; mit umgehender, mit nächster P. bekommst du das Verlangte obratem pošty, nejbližší poštou dostaneš, oč jsi žádal; e pneumatische P. potrubní, pneumatická pošta; 2. též ve složeninách: e Briefp.

listovní pošta; e Feldp. polní pošta; e Luftp. letecká pošta; II. poštovní budova;

poštovní úřad; e P. ist auch über Mittag offen pošta je otevřena i přes poledne;

ich gehe auf die Post jdu na poštu; Briefe zur P. tragen donést dopisy na poštu;

er hat den Brief auf der P. aufgegeben podal dopis na poště; wir müssen s Paket von der P. abholen musíme si dojít na poštu pro balík; III. poštovní zásilky, korespondence; e P. austragen roznášet dopisy, poštu; ist P. für mich da? mám tu nějakou poštu?, nějaký dopis?; er sollte e P. durchsehen und erledigen měl by prohlédnout došlou korespondenci a vyřídit ji; bei uns wird e P. zweimal im Tage zugestellt u nás se roznáší, doručuje pošta dvakrát denně; obraz. er brachte eine freudige P. přinesl radostnou zprávu; IV. poštovní vůz; im vorigen Jahrundert reiste man mit der P. v minulém století se cestovalo poštovními vozy, poštou; obraz. ohne dich fährt e P. auch bez tebe to také půjde, obejdeme se bez tebe

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